Wartung Uniexpert

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hyd
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#1 Wartung Uniexpert

Beitrag von hyd »

hallo zusammen,
habe einen UniExpert, bin noch beim Schweben üben, frage mich, wie und was ich warten und kontrollieren soll. Schrauben sind immer fest, etwas Bammel habe ich wg Heckrotor, weil mein Sohn(von dem ich ihn übernommen habe) damit mal Probleme hatte. Wie kündigt sich da was an? Wann soll ich Kugelköpfe auswechseln? Die bei der Paddelwippe haben etwas Spiel. Können die wg Fliehkraft sich lösen?
Es läuft alles ganz ruhig, aber die Kräfte und kinetische Energie die da drinsteckt möchte ich nicht unkontrolliert umhersaußen sehen müssen.

was jemand mir Rat?
danke im voraus
Franz
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tdo
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#2

Beitrag von tdo »

Hallo Franz,
im Grossen und Ganzen ist die UNI recht wartungsarm.
Wie du schon schreibst, kann man sich ab und zu die Kugelköpfe ansehen.
Wenn die ein merkliches Spiel aufweisen, oder einfach mit Daumen und Zeigefinger von den Kugeln abgezogen werden können, ist es Zeit, sie zu wechseln.
Tipp: die besten Kugelköpfe dürften die von Mikado sein, die habe ich bei so ziemlich allen Helis drauf.
Gibt's für 2 und 2,5 mm Gewindedurchmesser.

Ansonsten geht an der Mechanik eigentlich selten was kaputt, es sei denn durch rohe Gewalt bzw. Einschlag.

Tipp: wenn das Heck mal zu wackeln beginnen sollte, so ist die Schuld nicht unbedingt beim Kreisel oder Heckservo zu suchen.
Dann können auch die Axiallager in den Blatthaltern defekt sein.
Das merkt man beim Drehen von Hand im eingebauten Zustand nicht.
Lager ausbauen und dann prüfen, ob die vollständig glatt laufen oder Rattermarken aufweisen.
Gegen Rattermarken, "Berg- und Talbahn" in der Lauffläche der Kugeln, kämpft sich das beste Heckservo zu Tode.
Der gesamte Heckantrieb sollte spielfrei laufen, also zum einen das vordere Kegelrad auf dem Tellerrad auf der Hauptrotorwelle, zum anderen der Kegelradsatz im Heckrotor selbst.
Einfach den Hauptrotor festhalten und den Heckrotor drehen.
Hierbei sollte sowenig Spiel wie möglich vorhanden sein.
Die Einstellerei ist ein ziemliches Gefummel, aber die Mühe lohnt durch langes Leben der Kegelräder.

Dann kann man ein, zweimal im Jahr die O-Ringe im Zentralstück prüfen und nachfetten.
Das gilt sowohl für den Haupt-, als auch den Heckrotor.
Stolperfalle beim Heckrotor: wenn man das Zentralstück von der Heckwelle abgezogen hat, so passt der Heckrotor auch "falsch herum" wieder drauf. Bzw. die Anlenkungen der Blatthalter lassen sich auch falsch orientiert aufklipsen.
Faustregel: die Anlenkungen der Blatthalter laufen den Heckblättern VORAUS.
Der in der Pendelnabe schräg eingesetzte 2mm Zylinderstift läuft von LINKS UNTEN nach RECHTS OBEN.

Bei einer Durchsicht schaust du auch ab und zu die Zahnräder an, das Ritzel auf der Kupplungsglocke, das Rad der Getriebezwischenstufe, und das Tellerrad.
Nachsehen, ob noch alle Zähne da sind, diese nicht verschlissen/krumm sind, und ob das Zahnflankenspiel stimmt.
Die Methode, einen stärkeren Papierstreifen einzulegen und dann die Räder durchzudrehen, hat sich bewährt.
Mit dem Papierstreifen muss sich die Zahnradpaarung gerade noch schwergängig bewegen lassen, dann passt das.

Prüfen, ob die Hauptrotorwelle Axialspiel aufweist. Falls ja, mit Beilagscheiben das Spiel beseitigen.
Sollte es (dafür) notwendig sein, die Hauptrotorwelle auszubauen,
dann bitte beim Wiedereinbau auf die richtige Orientierung des (neuen!) Wellensicherungsringes achten (scharfe innere Kante nach oben)!!!

Das sollte es eigentlich für die UNI gewesen sein.
Wenn man die nicht allzusehr quält, es ist eben kein Hardcore-3D-Sportgerät, so ist das ein sehr angenehmer, alltagstauglicher Heli.

Beinahe vergessen: im Tank "faulen" gerne die Messingröhrchen weg.
Einmal im Jahr kontrollieren und ggfs. ersetzen.
Ansonsten drohen Motorabsteller im unpassenden Moment.
Meine UNIs haben kein Messing mehr im Tank, sondern Edelstahlröhrchen.
Da korrodiert dann nichts mehr.
Bei der Gelegenheit wird auch der Schlauch des Tankpendels erneuert.

Gruss,
Thilo
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hyd
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#3

Beitrag von hyd »

danke, Thilo,
bin schon am kontrollieren.
das heckgetriebe ist von vario, da sind , glaube ich die blattanschlüsse andersrum, sofern ich die zeichnung richtig lese.

werde am wochenende mal einiges zerlegen und fetten.
die zahnräder haben keine abnutzung. fliege ja nicht wirklich viel, nach 2x minuten bin ich fix und fertig.

das heck zittert nicht, nur wenn ich pitch gebe oder nachlasse wandert es deutlich nach links oder rechts. liegt das am kreisel ohne heading lock (robbe G300)?

franz
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tdo
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#4

Beitrag von tdo »

Moin Franz,
bei dem Heckrotor schaust du nochmal genau nach.
Ich habe auf einer UNI, einer 40er, ebenfalls einen Vario Heckrotor drauf,
dort laufen die Anlenkungen der Blatthalter ebenfalls VOR den Blättern, siehe Bilder.
Das ist vor allem aus einem Grund wichtig: die Anlenkungen sitzen nicht mittig auf dem Blatthalter, sondern leicht seitlich versetzt.
Wenn man die nun nacheilend montiert, stimmt die Anlenkungsgeometrie nicht mehr, die Anlenkungen sitzen dann viel zu weit innen, man muss den
Umlenkhebel des Heckrotors schon in der Neutralstellung sehr weit anstellen.
Grösstes Problem: man kriegt auf eine Seite 30 oder 40° Anstellung der Heckblätter, in die andere Richtung nur ca. 0°.
Beides unbrauchbar. Rate mal, woher ich das weiss :?
Auch zwei Abbildungen von Vario Bauplänen, einmal für die Vario X-Treme, eine vom Skyfox, zeigen die Anlenkungen voreilend.
Nochmal zur Erinnerung: das unter Blatt des Heckrotors läuft nach vorne, in den Hauptrotorabwind hinein.
Aufpassen, falls du die Anlenkung nun anders herum montieren solltest:
Die Wirkrichtung des Heckservos muss dann umgedreht werden!!!
Unbedingt Steuerrichtung und Kreiselwirkrichtung prüfen!!
Beim Vario Heckrotor ist offenbar keine schräg gestellte Pendelnabe vorhanden, ergo brauchst du dich auch nicht um die Lage des 2 mm Stahlstiftes zu kümmern.

Zum Heckverhalten: ja, das wandern nach links bzw. rechts wird am Gyro liegen.
Bei den einfacheren Kreiseln, vor allem ohne Heading-Hold, kannst du je nach Sender einen statischen Drehmomentausgleich programmieren.
Ziel der Übung ist es, bei positiv Pitch den Heckrotor etwas stärker anzustellen, so dass er dem vergrösserten Drehmoment besser entgegenwirken kann.
Vergleichbar wird bei Negativ-Pitch der Heckrotorausschlag etwas zurückgenommen, so dass der Heckrotor "weniger zieht".
Bitte den statischen Heckmischer nicht mit der "Kreiselausblendung" aus dem vorigen Jahrtausend verwechseln,
das habe ich bisher weder gebraucht noch verstanden, wozu es überhaupt gut sein soll. :lol:


Gruss,
Thilo
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hyd
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#5

Beitrag von hyd »

mahlzeit thilo,
grade mit arbeit fertig, gleich schauen gegangen. bei mir dreht sich der HeckR in die andere richtung, also das obere blatt läuft in den rotorkreis!? getriebe zerlegt, kegelrad ist richtig montiert. also wenn man von hinten draufsieht links vom kegelrad das vom HR kommt(wie in anleitung. die blatthalter habe ich jetzt vorne, jetzt den anlenkhebel habe ich rechtwinklig gelegt(war vorher nicht). und wenn der wind nicht zu stark ist gehe ich jetzt ausprobieren. bericht folgt.
danke schonmal
franz
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tdo
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#6

Beitrag von tdo »

Hallo Franz,
dass der Heckrotor "falsch herum" läuft, ist bei der Kombination UNI Expert und Vario Heckrotor sozusagen normal.
Die Vario Mechaniken, wenigsten Skyfox und Verwandte, ähneln sehr stark der UNI 40 Mechanik, beide sind recht stark der Heim-Mechanik angelehnt.
Durch die unterschiedlichen Getriebe-Konzepte, UNI Expert: zweistufiges Stirnrad-Getriebe mit Aussenzahnrädern, UNI 40 (vgl. Vario), zweistufiges Stirnrad-Getriebe, einmal Aussenzahnräder, einmal Innenzahräder, hat die UNI 40 eine andere Drehrichtung der Heckrotorantriebswelle im Vergleich zur Expert.
Somit auch der Vario Heckrotor.
Wenn der nun "falsch herum" dreht: so sei es.
Der Umbau des Vario Heckrotors auf andere Drehrichtung ist wohl ziemlich aufwendig, wenn überhaupt möglich.
Ich habe schon so manchen Heli mit "falsch" drehendem Heckrotor gesehen; schön ist es zwar nicht, aber fliegen tut das Ding trotzdem.
Bei der Anlenkung der Heckrotorblätter hingegen kommt es einfach darauf an, dass die ganze Geometrie stimmt, d.h. Umlenkhebel nahezu rechtwinklig zum Heckrohr, dabei sollten sich ~ 8° Pitch ergeben.
Und in beide Richtungen sollten ca. 20 - 25° Pitch möglich sein.

Gruss,
Thilo
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hyd
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#7

Beitrag von hyd »

also,
habe jetzt die Anlenkung doch wieder auf nachlaufend, anders bekomme ich keine vernünftigen Ausschläge. Der Winkelhebel ist allerdings nicht im rechten winkel zum Heckrohr.
Probieren wahr allerdings müsig, weil boeiger Wind, und der Motor hat gefuchst, was auch noch nie war. Hoffe jetzt auf ein aktives Wochenende( Frau arbeitet, Wetteransage super), dann werde ich das ganze hoffentlich überreissen.
Vielleicht wechsle ich die Kerze, ist schon sehr lange drin. Der Motor stottert manchmal im unteren Drehzahlbereich, beim hochdrehen, dann läuft er allerdings sauber durch.
also dann,
franz
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hyd
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#8 Re: Wartung Uniexpert

Beitrag von hyd »

... mal berichten wie es mir geht.
kerze gewechselt, motor läuft wieder einwandfrei. heck weiter falschrum. habe jetzt einen gy401 gyro eingebaut, heck pendelte. ursache war: von der haube vibrieren die 2 ohren. fixiere ich momentan mit tesafilm(!). werde demnächst ettliche kugelpfannen wechseln da das spiel größer wird. vielleicht wechsle/rutsche ich am heckgetriebe das kegelrad auf die andere seite, dann würde der heckrotor andersrum laufen, müsste gehen.
da ich nicht regelmässig zum fliegen komme, bin ich noch immer über das heckschweben und höhegewinnen noch immer nicht raus und werde nur ganz langsam sicherer(wahrscheinlich alters und augen problem). ist mir aber eh noch nicht langweilig und spass machts auch noch.
bis demnächst beim nächsten problem franz
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