30er Hirobo Lama mit E-Conversion und A123 Packs

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Stein
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#1 30er Hirobo Lama mit E-Conversion und A123 Packs

Beitrag von Stein »

Hi,

und hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht mit der 30er Lama von Hirobo..

Ein Kunde, der in meiner Nähe wohnt und gleichzeitig auch in meinem Verein ist, liebäugelte schon längere Zeit mit der 30er Lama von Hirobo. Als eingefleischter Verbrennerhasser kam ein Methanoler absolut nicht infrage – also war klar – das Ding muß elektrisch in die Luft.

Somit war auch die Grundausstattung klar, die Lama und ein Electro Conversion Kit. Bei mehreren Treffs wurden dann auch Details bezüglich der Akkuart besprochen – Lipos wären absolut kein Problem gewesen – aber aufgrund einiger brenzliger Vorfälle mit Lipos in unserem Verein kam dann die Frage nach einer Alternative auf.

Meine erste Antwort war – kein Problem, dann nehmen wir die A123 Zellen. Natürlich hatte ich den Mund vorschnell etwas voll genommen, denn es galt zwei A123 Packs mit jeweils 6 Zellen parallel zu schalten und in der Lama unterzubringen.

Am vorgesehenen Ort so aber nicht möglich, da zu wenig Platz. Nach längerer Bedenkzeit kam der Kunde dann auf die Idee, die Packs in Aussenlastkörben unterzubringen. Diese werden in der Bergrettung häufig eingesetzt und somit beschlossen wir, dass das auch Scale ist ;)

Die Suche nach passenden Körben erwies sich als nicht einfach, so kam man überein, diese selber anzufertigen. Nach weiteren Phasen kreativer Bedenkzeit wurden dann Körbe aus stabilem Metallfliegendraht passend geformt und mit einer Aussenreling, bestehend aus einem aufgeschnittenem Bowdenzugrohr versehen. Dieses aufgeschlitzte Bowdenzugrohr wurde sauber mit dem Gitterkorb verklebt und dann silbern lackiert. Nach passender Befertigung an der vorgesehenen Stelle sah das wirklich super aus und die Packs passten saugend hinein.

Hier mal ein Bild.....
Bild

Im Vordergrund erkennt man den Fliegendraht und den Bowdenzug, mit dem die Körbe erstellt wurden....

Als nächste Stufe ist geplant, die Packs mit Puppenattrappen zu versehen, damit es noch besser aussieht.

Bei der übrigen Ausstattung haben wir uns auf bewährte Komponenten verlassen. Als Taumelscheibenservos die S3152 und für das Heck die bewährte Kombo aus einem GY-401 mit einem S9254 Servo.

Bei der Auswahl des Reglers kam beim Kunden etwas Unmut aufgrund des recht hohen Preises bei den Kontronik Reglern auf, die zweifellos die Spitze der Evolution darstellen, allerdings auch bei den Preisen entsprechend zuschlagen.

Nach diversen Versuchen entschieden wir uns dann für den X-Fly Regler mit 100 Ampere Belastbarkeit. Der ist mit 117,00 EUR preislich voll akzeptabel und ein grundsolider Regler mit etwas größeren Abmassen und einem sehr großzügig dimensionierten Kühlkörper. Allerdings kein Sanftanlauf und keine Regelung.

Nun ja, eine Futaba FF-10 stand zur Verfügung und somit wurde der Sender halt in der Flugphase 1 so programmiert, dass man per Pitchknüppel den Motor langsam auf Drehzahl bringen und dann auf eine 2. Flugphase mit der normalen Gaskurve umschalten konnte.

Ein entsprechend dimensionierter Empfängerakku war auch keine große Sache – bei einem Scale Heli kommt es nun wirklich nicht auf jedes Gramm an, da der Parkinson Flugstil sowieso entfällt.

Und so konnte beim Regler richtig Geld gespart werden ohne die Flugsicherheit negativ zu beeinflussen...

Ich hatte wie immer bei diesem Kunden die Ehre des Erstfluges, der allerdings schon langweilig unspektakulär über die Bühne ging.

Heli hob ab und aufgrund der guten Vorarbeit bei der Einstellung der Taumelscheibe waren 1-2 Trimmklicks auf der Taumelscheibe erforderlich und das wars.

Die Kreiselempfindlichkeit lag zum Schluß bei 90%. Meine Bedenken bezüglich des Heckantriebs per 2 mm Stahldraht, geführt in einer Metallröhre erwiesen sich als völlig grundlos – das Heck hielt im Schwebeflug bombenfest und reagierte weich aber recht direkt auf Steuereingaben.

Der anschliessende Rundflug erwies sich ebenfalls als problemlos. Selbst im Headinglock Modus kommt das Heck seidenweich um die Kurve, der Heli läuft trotz Holzblätter sauber und ohne Aufbäumtendenzen …

Ich muß sagen, dass ich eigentlich eher ein Anhänger der forschen Gangart bin und für Scale-Helis zumindest flugtechnisch bisher nicht zu begeistern war.

Allerdings …... nach den ersten harmonische Achten und schwungvollen aber mäßig schnellen Steilkurven setzte ein gewisser Wohlfühleffekt ein. Das Flugbild war absolut phantastisch und das ganze Flugverhalten war zwar weich und harmonisch aber der Heli lag recht sauber am Knüppel ohne Eigenarten.

Aber das kenne ich auch schon von anderen Hirobo Helis, die Köpfe sind flugtechnisch immer erste Sahne, da kommen die anderen nicht dran. Kurz und gut – so entspannt bei einem Einfliegen war ich noch nie, das Ding sollte auf Rezept vom Arzt verschrieben werden.

Nach 7 Minuten dann gelandet - Motor war lauwarm, der Regler nahezu kalt, somit passt das Setup.

Mittlerweile brach die Dämmerung an und da kam sofort der Wunsch nach einer passenden Beleuchtung auf – hmmm, da werde ich mal etwas recherchieren müssen.

Ach ja, die Turbinen-Nachbildung war zur Zeit des Erstfluges leider noch nicht lackiert, kommt aber natürlich auf jeden Fall noch drauf.

Gruss
Hans-Willi
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eHubi
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#2 Re: 30er Hirobo Lama mit E-Conversion und A123 Packs

Beitrag von eHubi »

Danke für den Bericht - bin auch gerade am Aufbau meiner E-Lama. Ich finde aber trotzdem dass die EUR 80,- welche ein JAZZ 80-6-18 mehr kostet, sinnvoll investiertes Geld ist. Mit dem Regler habe ich nun im Acrobat SE 4 Jahre Erfahrung und nicht auszudenken, was mit einer schönen Lama alles passieren kann, wenn der Regler nicht mitspielt...

Wie gesagt, ich wäre gerade an dieser Stelle nicht knausrig gewesen.
Hardware: Acrobat SE + AC3X, LAMA SA 315B (im Aufbau), Futaba T8FG
Software: Rundflug, Heck-, Nasen-, Seitenschweben, Turns, Loops, Rolls, Rückenschweben
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Stein
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#3 Re: 30er Hirobo Lama mit E-Conversion und A123 Packs

Beitrag von Stein »

Hi !

Mit dem Regler ist das absolut kein Problem. Der arbeitet sehr zuverlässig und wird gerade mal lauwarm.
Der Kunde hat eine getrennte Stromversorgung, daher benötiget er kein BEC. Er benötigt auch keine Anlaufverzögerung.

Ich habe ihm eine Flugphase programmiert, bei der Pitch immer auf 0 Grad ist und er mit dem Pitchknüppel gaaanz langsam und entsprechend scale das Gas hochfährt. Bei Pitchmitte angekommen schaltet er auf Flugphase 2 und hat seine Standard Gaskurve.

Wir haben die Gaskurve mittlerweile perfekt angepasst - den Regler kann ich wirklich uneingeschränkt empfehlen.
Wenn ich einen Regler mit Regelung und SUper-Anlaufverzögerung bevorzuge, gibt es meiner Meinung nach als sinnvolle Alternative zum Jazz die Robbe Roxxy Regler.

Gruss
Hans-Willi
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