Drehrichtung Heckrotor

Einsteigern und Anfängern wird hier mit Rat und Tat beiseite gestanden
Antworten
Toku
Beiträge: 282
Registriert: 20.10.2014 08:00:13

#1 Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von Toku »

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal eure Hilfe für eine Verständnisfrage.

In meine BK soll später eine Protosmechanik und der Heckrotor befindet sich bei der BK ja auf der linken Seite.
Bei einem rechtsdrehenden Hauptrotor ist der Heckrotor ja aber auf der rechten Seite.

Bei der BK soll der Hauptrotor später weiterhin rechtsdrehend sein, da ich die Kompenten wie Freilauf usw. demenstpechend habe.
Den Heckrotor habe ich nun aber auf die linke Seite gepackt.
Durch Drehung des Heckriemen lässt sich ja zum Glück die Laufrichtung des Heckrotor bestimmen, aber wie rum muss der nun drehen ?

Auf den Bildern ist zum einen das Heck des normalen T-Rex zu sehen. Dort dreht der Heckrotor ja links herum, also das obere Blatt vom Heli weg.
comp_IMG_4353.jpg
comp_IMG_4353.jpg (74.66 KiB) 2774 mal betrachtet
Wenn ich nun den Protos habe, so würde der Heckrotor ja auch links herum drehen (weil die Blätter es so hergeben), aber das obere Blatt dann zum Heli hin.
comp_IMG_4351.jpg
comp_IMG_4351.jpg (74.23 KiB) 2772 mal betrachtet
Wäre das nun egal oder muss ich die Laufrichtung des Heckrotor ändern und somit rechtsdrehende Blätter montieren ?

Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.

Wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar.

Gruß, Thorsten
Benutzeravatar
echo.zulu
Beiträge: 12219
Registriert: 03.09.2006 12:30:03
Wohnort: 31234 Wipshausen
Kontaktdaten:

#2 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von echo.zulu »

Hallo Thorsten.
Bei einem Riemengetriebenen Heli ist die Drehrichtung leicht anpassbar, da ja der Riemen eh eine Vierteldrehung hat. Machst Du die in die andere Richtung, so dreht sich der Heckrotor entsprechend anders herum. Um einen Protos in einen Linksdreher zu verwandeln ist ein bisschen Aufwand notwendig. Zum einen muss der Freilauf im Ritzel umgedreht werden und zum anderen die Führungsrolle vom Riemen auf die andere Seite. Dies geht m.E. mit einem geringen Aufwand nur beim CFK-Protos, da hier ja der Rollenhalter ans Chassis geschraubt wird.

Die Drehrichtung an sich ist im Prinzip auch egal. Früher hat man zwar immer gesagt, dass das untere Heckrotorblatt vorlaufend sein sollte, da so der Heckrotor einen besseren Wirkungsgrad bekommt, da er im Downwash des Hauptrotors nach oben läuft. Aber die modernen Helis haben so viel Heckrotorleistung, dass Du da wohl kaum Probleme befürchten musst. Willst Du aber den Heli an sich als Rechtsdreher belassen und nur den Heckrotor auf die andere Seite bringen, so hast Du aber einerseits eine Leistungseinbuße zu befürchten, da der Heckrotor nun das Leitwerk anbläst. Zum anderen passt u.U. die Anlenkgeometrie nicht mehr. Hier musst Du dann evtl. den Heckrotor hinter dem Blatt und nicht vor dem Blatt ansteuern.
Toku
Beiträge: 282
Registriert: 20.10.2014 08:00:13

#3 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von Toku »

Wenn ich es richtig verstehe, ist es eigentlich egal.
Aber für einen besseren Wirkungsgrad wäre es sinnvoll, den Heckrotor rechtsdrehend zu montieren ?
Da ich ja noch keine Rotorblätter habe ist es recht unkompliziert, da ich mir dann entsprechende kaufe.
Und die Laufrichtung ändern ist ja kein Problem.
Benutzeravatar
echo.zulu
Beiträge: 12219
Registriert: 03.09.2006 12:30:03
Wohnort: 31234 Wipshausen
Kontaktdaten:

#4 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von echo.zulu »

Also du musst halt unterscheiden, ob Du einen Rechtsdreher mit dem Heckrotor auf der linken Seite baust, oder eben den ganzen Heli auf linksdrehend umbaust. Im ersteren Fall ist der Wirkungsgrad schon schlechter und der komplette Umbau ist ein bisschen umfangreicher. Ob nun der Heckrotor links oder rechts herum dreht, dürfte hingegen nicht so gravierend wichtig sein. So lange Du symmetrische Blätter verwendest ist es übrigens egal, ob der Rotor links oder rechts herum dreht.
Toku
Beiträge: 282
Registriert: 20.10.2014 08:00:13

#5 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von Toku »

Danke für die Antwort.

Vom Grundsatz könnte ich alles auf links umbauen, da ich das CFK Chassis für den Protos 500 habe.
Allerdings habe ich bisher noch keinen entsprechenden Freilauf gefunden.
Auch habe ich gelesen, dass sich die Helis etwas anders anfühlen sollen. Ist natürlich fraglich, ob man sich das als Anfänger zutrauen sollte.

Bin noch recht unschlüssig, ob ich es erstmal einfach so testen sollte.
Benutzeravatar
echo.zulu
Beiträge: 12219
Registriert: 03.09.2006 12:30:03
Wohnort: 31234 Wipshausen
Kontaktdaten:

#6 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von echo.zulu »

Einen Freilauf wirst Du auch so nicht finden. Du kannst nur das Freilauflager aus dem Ritzel herauspressen und dann ein neues einpressen. Da das Ritzel beim Protos sehr dünnwandig ist, musst Du sehr vorsichtig vorgehen. Du kannst aber mal nachmessen. Denn wenn der Bund oben und unten gleich breit ist, dann ist kein Umbau des Lagers notwendig, sondern musst Du das Ritzel einfach nur auf dem Kopf einbauen.
Benutzeravatar
acanthurus
Beiträge: 3348
Registriert: 21.10.2008 08:39:59
Wohnort: Kreis Ludwigsburg

#7 Re: Drehrichtung Heckrotor

Beitrag von acanthurus »

Bei der BK dreht im Original der HeRo "oben nach hinten, unten nach vorne".

Das Thema "welche Seite" nochmal isoliert aufgegriffen... es ist weitverbreitet, den Heckrotor auf der "Blas-Seite" anzuordnen, bei der BK im Original also LINKS. Allerdings ist das kein MUSS (so gab es von der UH-1 zum Beispiel BEIDE Varianten - HeRo rechts und links)
Das Hauptargument für diese Anordnung ist die Schubeffizienz; das stimmt in Teilen auch, jedoch ist ein Strömungshindernis in der Einströmseite nicht nur von Vorteil - so ist zum Beispiel die Lärmentwicklung und teilweise auch die Vibrationsentwicklung größer, wenn der Heckrotor in seiner Einströmung ein Hindernis hat (der Heckrotor durchschneidet den Nachlauf der Umströmung der Seitenflosse und des Heckauslegers, das bewirkt periodische Druckstörungen=Lärm)

Die Drehrichtung hängt oftmals von der Getriebekonfiguration hab. Grundsätzlich wird man versuchen, die Nachlaufwirbelschicht des Hauptrotors auf die "rücklaufende" Seite des Heckrotors (bei der BK also die obere) treffen zu lassen, einfach damit die Interaktionshäufigkeit der Hauptrotorblattspitzenwirbel mit dem sie durchschneidenden Heckrotorblatt geringer wird und bei kleineren Relativgeschwindigkeiten erfolgt -> Weniger Lärm, weniger Vibration. Das hängt natürlich von den ganzen gegenseitigen Einbaulagen ab und ist stets nur ein Kompromiss.
Es gibt weitere Argumente für die Drehrichtung... z.B. den Abstand der Heckrotorebene von der Seitenflossen/Heckausleger-Ebene. Auch der Heckrotor vollführt eine Schlagbewegung, und je nach Gelenkwinkel (Delta-3-Winkel des Heckrotors, für die Experten) kann man in der einen oder anderen Anordnung diesen Abstand kleiner ausführen, wenn man der einen oder anderen Drehrichtung den Vorzug gibt (Details und die volle Matrix der möglichen Fälle möchte ich an einem Sonntagabend nicht mehr im Detail durchdenken)

Mit anderen Worten: Es gibt reichlich kleine Argumente für verschiedene Ausführungen, aber kein absolutes NoGo.

gruß
andi
I told my mom when I grow up I want to be an Engineer, she told me I can't do both!
Antworten

Zurück zu „Tipps für Einsteiger und Anfänger“