Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

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Faultier
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#16 Re: AW: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von Faultier »

Von einer Anzeige möchte ich weitestgehend absehen, zumal das bis jetzt veröffentlichte Video nicht beweiskräftig genug sein dürfte (bewusst geschnitten und gekürzt), eine Stellungnahme des Vereins hätte ich aber erwartet. Der "Kollege" ist zwar nach meiner Ermahnung kleinlaut abgezogen, eine Einsicht wird aber m. E. nicht zu erwarten sein.

Ich gehe mal davon aus, dass wir trotz allem dieses Fest alleine schon unserer Kinder wegen im nächsten Jahr wieder besuchen werden. Diesbezüglich werde ich jedenfalls sehr wachsam sein und im Wiederholungsfalle mir den Vereinsvorstand direkt vorknöpfen.

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Crizz
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#17 Re: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von Crizz »

Wenn der Kamerad mit Videoflügen Geld verdienen will, braucht er eine Aufstiegserlaubnis des jeweiligen Regierungspräsidiums des Bundeslandes, in dem er der gewerblichen Tätigkeit nachgehen will. Bei einigen RP wird mittlerweile für DJI - Copter mit Naza (Flamewheel-Rahmen ) sowie die Phantom-Serie keinerlei AE mehr erteilt, aufgrund der gehäuften Probleme (Fly-Away, plötzliche Unkontrollierbarkeit ohne erkennbare Ursache usw. - wobei sicher auch Bedienerfehler dabei sind, nicht nur Materialfehler - aber da zeigt sich wieder, das das Zeug so billig ist, das es ein haufen Leute kaufen kann und damit herumspuckt ).

Die Erteilung einer AE vom RP reicht aber nicht aus, um auf öffentlichen Geländen, insbesondere bei Veranstaltungen, mit dem Copter zu starten. Zum einen ist das zuständige Ordnungsamt davon zu informieren, zum anderen muß mit dem Veranstalter der Bereich abgesprochen werden, um Gefährdungen für Personen ausschließen zu können. Ggf. durch Absperrmaßnahmen. Inmitten einer Menschenmenge starten und landen geht gar nicht, dazu würde es rein rechtlich zum einen einer Aufklärung aller Personen bedürfen, über die hinweggeflogen werden soll, und dazu deren schriftliches Einverständnis, sich der Gefahrensituation auszusetzen. In der Praxis nicht durchführbar, bestenfalls beim Film mit gebrieften Statisten.

Im Nachhinein gibt es nicht viele Wege, die es zu gehen gilt. Die unterscheiden sich zum teil nur von der gewerblichen oder privaten Nutzung des Copters. Und selbst wenn der Nutzen rein privat war hat er keine Erlaubnis für Start / Landung in einer Menschenansammlung. Und wenn er eine Erlaubnis des RP hat (AE) und nicht nachweisen kann, das die hier kritisierten Flugmanöver im Einverständnis der Besucher stattgefunden haben, dann zeigt es nur, das er sich die rechtlichen Grundlagen nicht angeeignet hat und ihm damit die Eignung zum führen eines solchen Luftfahrzeuges schlichtweg fehlt.

Die letztliche Konsequenz mag sich jeder selber dazu nach eigenem Ermessen überlegen.
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Peter F.
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#18 Re: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von Peter F. »



Um das geht es.

P.S.: Gut gemacht Marco. :thumbright:
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Faultier
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#19 Re: AW: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von Faultier »

Danke, Crizz, für dies klare Darstellung. Dass es sich bei diesen Aufnahmen bewusst um gewerbliche Tätigkeiten handelt, bezweifle ich, da es sich bei dem Piloten um ein Vereinsmitglied gehandelt haben dürfte (worauf zumindest sein getragenes Sweatshirt schließen ließ). "Bewusst" schreibe ich hier deshalb, weil ich nicht glaube, dass sich der Pilot im Klaren wäre, dass ein Film, der in YouTube gezeigt und mit Werbung unterstützt wird, bereits schon als gewerblich einzustufen ist, da ja hier dann bereits Geld verdient wird.

Seit gestern hat sich aber wohl was seitens des Vereins getan: Der kleine Trailer wurde inzwischen aus Facebook entfernt und laut vom Telefon abgespeicherten eingehenden Anrufe scheint der Verein das Gespräch mit mir gesucht zu haben. Es sieht so aus, als hätte meine an mehrere Stellen erhobene Beschwerde ja tatsächlich doch noch Früchte getragen...


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Faultier
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#20 Re: AW: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von Faultier »

Inzwischen hat sich der Verein per Mail bei mir gemeldet. Hier wird bestritten von dem Video und den gemachten Flügen nichts gewusst zu haben. - Komisch: Der Verein weiß nichts von einem Video und stellt es online? Entzieht er sich damit nicht jeglicher Verantwortung?

Außerdem solle ich meine Bewertung und meine Behauptungen auf Facebook zurücknehmen. - Die Kommentare wurden eh von Seiten des Vereins gelöscht, die Bewertung habe ich (vielleicht ein wenig voreilig) selbst gelöscht. Behauptungen wurden aber von diesem Piloten erstellt (Genehmigung), ich habe nur auf die Behauptung des Piloten verwiesen.

Laut Verein und dem Piloten soll es überhaupt zu keiner Gefährdungslage gekommen sein. Die Kinder und auch deren Mutter hätten das jedenfalls so auch nicht gesehen - das sehe ich aber anders.

Inzwischen soll ich mich rechtfertigen für das Fehlverhalten anderer?

Ich habe dem Verein gegenüber nochmals klar Stellung bezogen und darauf verwiesen, dass in so einem Fall auch rechtliche Schritte möglich gewesen wären, man aber eher an die Vernunft aller appelliert. Es sollte auch kein direkter Angriff auf den Verein als solches sein, wenn aber der Pilot mit "angeblicher" Genehmigung gehandelt habe, sehe ich den Verein in der Pflicht. Dieser hat lt. Mail auf den Piloten eingewirkt - für mich wäre das ja genau das, auf was ich hinaus wollte.

Aber das oben erwähnte lässt mich dann doch wieder zweifeln.

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skysurfer
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#21 Re: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von skysurfer »

Gut gemacht Marko :thumbright:

Im Zweifelsfall, kannst Du den Verein ja mal an das Regierungspräsidium Stuttgart verweisen, damit die sich darüber informieren können was möglich ist und was nicht.

Nicht umsonst war unsere Veranstaltung letzten Jahres bescheiden in von der Aufteilung und den Schutz der Besucher :( auch wenn wir unsere Veranstaltung als gelungen finden.
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Grüsse Hans-Peter

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PSchmidt
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#22 Re: Fliegen über Menschen - mir platzte die Hutschnur

Beitrag von PSchmidt »

Genau wegen solcher Hohlkörper gibt es doch jetzt eben den ganzen Stress.

Sie haben keine Ahnung was sie da tun. Sie haben noch keine Bilder gesehen von Fingern welche von einem Rotor abgetrennt wurden und wissen demnach auch nicht was passiert wenn die Drohne mal eben absackt und ein Rotor einer sich korrigieren wollenden DJI Drohne die Köpfe/Gesichter der Kinder 'küsst' ....

Und ja, ich glaube du bist durchaus berechtigt die Polizeit zu verständigen. Fliegen bei der Veranstaltung, ja vielleicht hatte er wirklich eine Genehmigung des Veranstalters. Diese wird aber garantiert nicht beinhalten das er in einer Menschenmenge starten oder landen darf. Genauso wie sie garantiert keine Flugmanöver / kein passieren erlaubt die/das auch nur ansatzweise in der direkten Nähe zu Menschen sind/ist.

Da kommt ärger auf ohne das ich dabei gewesen bin -.-
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