!! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

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Crizz
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#1 !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Aus gegebenem Anlaß möchte ich an dieser Steller alle Nutzer von Graupner / SJ HOTT-Sendern der MX-Serien sicherheitshalber auf folgendes hinweisen :

Die MX-Sender werden standardmäßig mit einem 4-zeller NiMH-Akku ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehört ein Steckernetzteil, das dazu dient den NiMH-Akku im Sender über die eingebaute Ladebuchse aufzuladen ( Siehe auch z.b. MX-20 Handbuch Seite 16 ).

Ferner bieten die Sender die Möglichkeit, auch mit 1s Lithium-Akkus ( LiPo, Li-Ion / P-Ion ) betrieben zu werden. Hierzu kann in einem Menu ( beschrieben bei der MX-20 im Handbuch auf Seite 266 ) die Warnschwelle und der verwendete Akkutyp eingestellt werden.

Und nun zur besonderen Beachtung :

Der Sender hat KEINE eingebaute Lade-Elektronik ! Die Einstellung des Akkutyps im Sender dient nur der Anpassung des Alarm-Bereiches für die "Akku-Leer"-Warnung !
Es darf bei der Verwendung von Lithium-Akkus AUF KEINEN FALL das mit dem Sender gelieferte Steckernetzteil verwendet werden !

Nichtbeachtung führt zur Zerstörung des Akkus und insbesondere bei Li-Polymer-Akkus schnell zum Brand durch Überladung auf über 5 V Zellenspannung ( Ausgangsspannung des Steckernetzteils beträgt min. 5,6 V ! ).

Des weiteren darf über die Ladebuchse im Sender ohnehin mit nicht mehr als 1 A geladen werden - unsere HOTT P-Ion Senderakkus können mit 1c ( 4,2 A ) binnen einer Stunde geladen werden, dafür ist extra ein zweiter Kabelsatz mit Ladebuchse am Akku angebracht. Zwar ist dafür ds öffnen des Akkufachs erforderlich, wird aber dringend empfohlen um Schäden am Sender durch falschen Ladestrom zu vermeiden.

Im vorliegenden Fall wurde einer unserer HOTT P-Ion-Akkus auf diese Weise gekillt - glücklicherweise ohne sonstige Folgen. Der Anwender hat nach eigenen Angaben den Akku damit über Nacht im Keller aufgeladen und am nächsten Tag den süsslichen Geruch bemerkt.

HaDi-RC weist deshalb an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, das die Anmerkung "nur mit geeignetem Ladegerät laden" auf unseren FAIR-Akkus explizit darauf bezogen ist, das bei dem verwendeten Lade-Equipment gleich welcher Art AUSDRÜCKLICH die Eignung für das laden des jeweiligen Akkutyps vermerkt sein muß.
Die Verwendung jedweder Ladetechnik und Netzgeräte ohne deren ausdrücklich erklärter Eignung führt zu Schäden an Akku und ggf. weiteren angeschlossenen Komponenten und kann erhebliche Folgeschäden durch Überhitzung, Rauch und Brand nach sich ziehen.

Dies gilt auch für Lithium-Akkus anderer Hersteller, im Zweifelsfall ist jeder Anwender gebeten, sich bei dem Hersteller des verwendeten Akkus bzw. des Ladegerätes über die Eignung zum laden der entsprechenden Akkus explizit informieren zu lassen.
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#2 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Pingu »

Das Ladegerät bei den MX-Sendern sieht ja so aus:
http://www.live-hobby.de/images/product ... er_001.jpg

Damit einen Lixx-Akku laden zu wollen ist schon ein erstaunliche Art, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge der Welt mal auf seine ganz eigene Art erkunden zu wollen :wink:
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tracer
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#3 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von tracer »

Pingu hat geschrieben:Damit einen Lixx-Akku laden zu wollen ist schon ein erstaunliche Art, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge der Welt mal auf seine ganz eigene Art erkunden zu wollen
Handy Ladegeräte sehen auch so aus …

Ich finde den Hinweis von Chris wichtig, werde ihn anpinnen.
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Crizz
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#4 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Ich denke auch das der Hinweis sinnvoll sein kann. In unserer heutigen Zeit haben viele Geräte eine integrierte Lade-Elektronik - siehe Handys, Smartphones, Tablet-PC - die direkt über ein relativ simples Steckernetzteil versorgt wird oder über den USB des PC. Wenn nun ein technisch wenig versierter Anwender da unbedarft rangeht kommt es eben zu diesem Desaster.

Wobei ich ehrlich gesagt in diesem speziellen Fall die Fa. Graupner / SJ in der Pflicht sehe, ihre Bedienungsanleitung da um eindeutige Hinweise zu ergänzen, denn da ist zwar die Rede vom Laden des serienmäßigen NiMH über das mitgelieferte Steckernetzteil, aber tiefergreifende Infos über die Verwendung von Lithiumakkus fehlen an der Stelle.

Selbst wenn ein Anwender einen orginal Graupner-Akku kauft ist es nicht auszuschließen das er diesen genauso wie unsere P-Ion einfach einsetzt und der Meinung ist, mit der Umstellung im Setupmenu der Funke sei alles getan - wobei das brenzliger ausgehen kann.

Da aber der Rattenschwanz vermutlich etwas länger ist habe ich mich entschlossen, kurzfristig durch diesen Beitrag zumindest ansatzweise etwas zur Vermeidung von primären und sekundären Schäden beizutragen in der Hoffnung das der ein oder andere entweder hier im Forum beim stöbern es mitbekommt oder eben auch Google-Suchende so auf mehr Infos zu dem Thema stoßen und Fehler vermeiden können :)
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#5 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von frankyfly »

Crizz hat geschrieben:diesem Desaster.
Wenn es nur zu einem dicken Akku kommt geht es ja noch - kann der Mensch dem das passsiert ist von Glück reden das es einer von dir war - mit anderem Akku kann das auch ganz anders enden
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tracer
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#6 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von tracer »

Crizz hat geschrieben:Selbst wenn ein Anwender einen orginal Graupner-Akku kauft ist es nicht auszuschließen das er diesen genauso wie unsere P-Ion einfach einsetzt und der Meinung ist, mit der Umstellung im Setupmenu der Funke sei alles getan - wobei das brenzliger ausgehen kann.
Genau das ist der Punkt.

Wenn ich senderseitig Unterstützung für LiXx habe, das aber nicht mit dem mitgelieferten Lader funktioniert, muss man explizit gewarnt werden.
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#7 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Pingu »

tracer hat geschrieben:Handy Ladegeräte sehen auch so aus
Ja, aber ich lade damit auch nicht meine NiMH-Akkus und wundere mich, dass es nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt.
Hinweis im Handbuch bei Verwendung des Stecker-Ladegeräts: "Für die rechtzeitige Beendigung des Ladevorganges müssen Sie jedoch selbst sorgen …" Also ein bisschen Mitdenken kann nicht schaden.

(Auf Kaffeebechern im Schnell-Imbiss muss schon "Achtung heiß!" stehen, bei Haushaltstipps liest man "Nasenhaare nicht mit der Schere schneiden, Verletzungsgefahr, falls sie sich in die Nase schneiden!" und demnächst steht auf Autotüren "Vorsicht, Verletzungsgefahr, beim Einsteigen erst schließen, wenn sich beide Beine im Innenraum befinden!" ... )
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#8 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von FSK4ever »

tracer hat geschrieben:
Crizz hat geschrieben:Selbst wenn ein Anwender einen orginal Graupner-Akku kauft ist es nicht auszuschließen das er diesen genauso wie unsere P-Ion einfach einsetzt und der Meinung ist, mit der Umstellung im Setupmenu der Funke sei alles getan - wobei das brenzliger ausgehen kann.
Genau das ist der Punkt.

Wenn ich senderseitig Unterstützung für LiXx habe, das aber nicht mit dem mitgelieferten Lader funktioniert, muss man explizit gewarnt werden.
Es steht in der Anleitung der MX-20 drin und glaub auch in dem Beipackzettel des Graupner LiPo's. Somit ist der mündige Endanwender gewarnt. Dass es keine Ladeelektronik gibt ist die andere Sache und etwas schwach. Selbst Spektrum hat es hinbekommen ab der DX8 ...

Ist jetzt vielleicht OT, aber warum bekommen die es nicht wie bei der alten MX16 hin nen LiFe einzusetzen, die sind Eigensicher und reicht allemal von der Energiedichte für nen Sender ...
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Crizz
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#9 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Einen LiFe hätte es genauso gesprengt wenn man die zulässige Ladeschlußspannung um 1,5 V pro Zelle überschreitet. Hatte ich hier auch schon liegen, 3s LiFe mit doppelt so dicken Zellen weil man 8s NiCad eingestellt hatte....
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#10 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von helihopper »

Bei den Graupner Akkus liegt ne Anleitung und Warnung bei.

Warum können das Fremdhersteller nicht?

Und mal ganz nebenbei. Wer die Daten seines Ladegerätes nicht zu interpretieren weiss ist seber Schuld, wenn die Bude abfackelt. Dann lässt man sich aus solche Experimente einfach nicht ein.


Harald
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#11 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Harald, wenn ich nen Sender wahlweise mit unterschiedlichen Akkutypen bestücken kann, dann gehören entsprechende Hinweise in das Manual des Senders. Insbesondere wenn dem Anwender durch die Einstellmöglichkeit im Sender ohne weitere Beschreibung im Handbuch suggeriert wird, er könne alles wie vorher machen und mit der Einstellung "Lipo" im Sender sei alles im Lack.

Abgesehen davon hab ich ja auch bereits ausgeführt, das ein Steckernetzteil kein Ladegerät ist - und somit die Eignung per se fehlt und die Verwendung gegen die Sicherheitshinweise auf dem Akku verstößt. Aber wie man sieht gibt es viele Möglichkeiten falsche Schlüsse zu ziehen, und warum ein Akkuhersteller auf irgendwelche Besonderheiten in der Verwendung je nach gewünschtem Einsatzgerät hinweisen soll führt die Sache irgendwo ad absurdum. Das Graupner das bei sienem Sender-Lipo evtl. macht liegt m.E. daran das man wohl spät gemerkt hat, das es im Handbuch fehlt - und es an der Stelle eben umgesetzt. Akkusticker und kleine Beipackzettel sind billiger zu drucken als ganze Handbücher, wobei ein einfacher Flyer als Ergänzung ausgereicht hätte, um in diesem Fall den Anwender ausreichend zu informieren.
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#12 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Pingu »

Crizz hat geschrieben:Insbesondere wenn dem Anwender durch die Einstellmöglichkeit im Sender ohne weitere Beschreibung im Handbuch suggeriert wird, er könne alles wie vorher machen und mit der Einstellung "Lipo" im Sender sei alles im Lack.
Es sollte wohl doch schon etwas stutzig machen, dass unter "Senderakku laden" im Handbuch nun auch rein gar nichts von Lipo-Akkus steht.

Durch ein Ändern der Warnschwellen soll dann das nirgends beschriebene interne Computer-Lademodul aktiviert werden, dass komischer Weise aber nicht für die NiMH-Akkus genutzt wird, und das eine Autoerkennung für die Kapazität eines jeden Fremdakkus besitzt und der in der Anleitung ausdrücklich geschriebene Satz "Für die rechtzeitige Beendigung des Ladevorganges müssen Sie jedoch selbst sorgen …" plötzlich nicht mehr gelten?

Für mich liegt die Fahrlässigkeit beim Anwender, der den Akku auch noch über Nacht und unbeaufsichtigt geladen hat. Nach 20 Sekunden googeln hat man zumindest raus, dass Lipo-Akkus auf einer feuerfesten Unterlage und unter Aufsicht zu laden sind.
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#13 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Danke für die Ergänzung, Pingu. Ich hab das Handbuch nicht vorliegen und mir nur auf die schnelle die Bezüge aus dem PDF rausgesucht. Bin zwar auch der Meinung das man in solchen Fällen wo einem eindeutige Hinweise fehlen auch einen der Hersteller kontakten kann anstatt aus eigenen Schlußfolgerungen zu experimentieren, aber man sieht ja das nichts unmöglich ist.
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#14 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Pingu »

Crizz hat geschrieben:aber man sieht ja das nichts unmöglich ist
Und genau aus diesem Grund ist Dein Hinweis hier ja auch genau richtig!

Und es ist auch richtig, das Thema hier anzupinnen!

:3some:

Aber eben mehr aus dem Grund, dass heute immer mehr Anwender sehr genau durch die Materie geführt werden müssen, und recht unbedarft an das Thema Modellbau herangehen (RtF sei Dank oder Zeitgeist?), als dass Graupner eine Fahrlässigkeit begangen hat.
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#15 Re: !! Lithium-Akkus in Graupner/SJ HOTT-Sender !!

Beitrag von Crizz »

Auch wenn es am eigentlichen Thema etwas vorbeigeht ( das wichtigste ist ja geschrieben ) :

Zeitgeist ? Eher nein, aber sowas wie reverse Evolution. Man wird heute immer mehr verleitet, das eigenständige Denken abzuschalten und nur noch nach Schema F zu etwas abzuarbeiten. Das findest du eigentlich in allen Bereichen, und ich würde es als Fluch und Segen der Technik bezeichnen.

Beispiel : Vor 30 Jahren hatte so gut wie noch kein PWK sowas wie ABS oder Tracktionskontrolle. Wir sind im Winter trotzdem jeden Berg hochgekommen und haben es geschafft ohne verherende Blechschäden durch Schnee und Eis zu kommen, ganz einfach weil man sehr viel mehr mit dem "Popo-Meter" gefahren ist und die Sinne beisammen hatte. Heute verläßt man sich zu schnell auf die vielen Helferlein und Sicherheitsfunktionen. Wer es nicht "ohne" kennt wäre heute bei Ausfall der Systeme schnell im Graben.

Noch ein Beispiel : Computerentwicklung. Als in den 80ern die ersten PC halbwegs erschwinglich wurden mußten sich die Anwender noch mit den Tücken eines Befehlsinterpreters und DOS-Kommandos herumschlagen, Windows war zwar Werkzeug aber nicht System. Heute ist die Kommandozeile vielen fremd, klemmt es irgendwo sind viele so gut wie hilflos. Aber einsteigen tut jeder, es wird ja auch leichter gemacht und schließlich ist es heute so selbstverständlich wie das Smartphone.

Und was Bildung betrifft, eigentlich hätte es einfacher geworden sein, sich ein solides Grundwissen anzueignen. Aber die Entwicklung scheint eher dahinzugehen, das bei irgendwelchen Problemen Herr Google oder Frau Bing befragt wird - und ohne weiteres nachdenken der erste Treffer in den Suchergebnissen automatisch globale Gültigkeit zuerkannt bekommt.

Und ich glaube kaum das es so schnell eine Trendwende geben wird. Denn wenn auf Kaffeebechern vor "möglicherweise heißem Inhalt" gewarnt werden muß, auf Microwellengeräten der Hinweis prangt das man keine Tiere reinsetzen soll und dergleichen mehr, dann fördert das leider nicht das denken nach der Frage "warum" sondern verführt anscheinend eher zum Gegenteil : man erwartet automatisch, das solche Hinweise unser Leben bestimmen.

Und um aus diesem Kreis herauszubrechen liegt es an jedem einzeln selber, seine Denkweise ggf. zu ändern.

Wobei das keinesfalls jetzt angreifend gemeint ist oder ich die halbe Menschheit als strunzdumm darstellen will, das mal in aller Klarheit gesagt. Oben geschriebenes schildert nur meinen Eindruck und die m.M.n. möglichen Ursachen.

Und um zum Thema zurückzuführen : im Normalfall hätte ich auch gesagt "was schert mich ob jemand Hinweise überliest, nicht beachtet oder aus welchen gründen auch immer nicht nachfragt", aber ich sehe doch auch eine gewisse Verpflichtung allein aus Gründen der Kollegialität unter Modellbauern, das man solche Begebenheiten und Ursachen schildert, um andere (die vielleicht noch nicht über das nötige Wissen verfügen) die Hintergründe auch näherzubringen - und nicht nur einfach den Zeigefinger zu erheben.

Wir alle haben ja mal klein angefangen und uns mit dem Lötkolben verschmurgelt (klar, stand nix auf dem Heizelement das es Heiß sein könnte....), haben Akkus "geblitzdingst" und anschließend über sichere bzw. verpolungssichere Stecker überlegt (stand ja auf dem Stecker nicht drauf das man Plus und Minus nicht verbinden darf...). Kurzum : wir haben Lehrgeld bezahlt, wir haben teils schmerzvolle Erfahrungen gemacht, und wir haben uns drüber unterhalten, damit anderen die Erfahrung vielleicht erspart bleibt. Aber wir haben nie versucht, anderen das Mitdenken abzunehmen. Wir haben erklärt, wir haben diskutiert, wir haben uns mit Problemen und Ursachen beschäftigt. Und so sollte es m.M. auch bleiben, nur dann kann man einen kleinen Beitrag leisten, das eigenständiges Denken kein Luxus sondern Selbstverständlichkeit ist ;)

So, genug geplappert - ich geh erstmal ne Runde fliegen :D
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