Vibs am Heli und Ihre Folgen...

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Kupfer
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#1 Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von Kupfer »

Bin mal dazu gekommen meinen vor einem Jahr abgestürzten N9 zu untersuchen und zu reparieren.

Ist damals nach zwei Zuckern am Heck plötzlich mit vollem Nick nach vorne eingefahren.
Hatte das Microbeast im Verdacht, doch es war der Schalter und zwar nicht wie vermutet der Kontakt selbst, sondern zwei glatt abvibrierte (!) Drähte.

Vermutlicher Auslöser: Nach ein paar erfolglosen Versuchen sie genau auszurichten, habe ich die Kupplungswelle mit fast 1/10 Unwucht an der Lagerstelle eingebaut.
Das hat anscheinend gereicht um die Kabel innerhalb von einem Flug abzuvibrieren.

Lg. Jürgen
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"Das dem Sender beiliegende Papier ist kein Füllstoff für die Verpackung, sondern eine Bedienungsanleitung, in der das alles beschrieben ist."

Synergy N9 (OS MAX 91SZ, Hatori 938 90FS-3D, RevMax + S3152, 3x Futaba S9351, Align DS650, Maniac 703, Futaba CGY750)
Prôtos 500 SE (Scorpion 12N14P 5+4x1.18D, YEP 80A + CC BEC, 3x Hyperion DH16-SCD, DH16-GCD, SAB 470, Mini V-Stabi 5.3.4 PRO)

T4EX...->...FF7...->...T8FG...->...T14SG......einmal Futaba, immer Futaba.
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acanthurus
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#2 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von acanthurus »

Kupplungsglocke hin oder her, man sollte niemals das Vibrationsniveau von Hubschraubern unterschätzen - auch ein 100%ig perfekt gewuchteter Heli wird spätestens im Vorwärtsflug Vibrationen produzieren. Das Ganze dann noch mit einem Kolbenschüttler kombiniert, und fertig ist das Life-Experiment zur Lebensdauerermittlung bei Wechsellasten.
Einen ähnlichen, zum Glück glimpflicheren Vorfall habe ich mal bei nem Kollegen miterlebt.
V-Heli (Benziner) steht am Boden, ganz kurz vor dem Abheben, da sieht man den Schalter der RC-Anlage abfallen. Wenn der Tank leergelaufen wäre, dann wär er wohl leicht genug geworden um abzuheben. Also hat der Kollege fluggs einen Holzstab organisiert und damit den Heli provisorisch durchs Landewerk festgehalten. Danach todesmutig (darf ich gar nicht drüber nachdenken) druntergekrochen und den Kerzenstecker gezogen.
Accident waiting to happen.
Saubere Kabelverlegung, flexible Kabeltypen, Führung über die Lötstelle hinaus und regelmüßige Inspektion, nur diese Kombi kann sowas verhindern.

gruß
andi
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dilg
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#3 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von dilg »

Was für eine kabelstärke war das? 0.25^2?

Hast noch ein Bild von der Umgebung. Wie der Schalter und die Kabel und die Kabel fixiert waren?

Nächste und interressantere Frage: haust den Schalter endlich raus?
lg michl
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Husi
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#4 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von Husi »

Hiermit möchte ich mal eine Idee für die Art und Weise, wie Kabel angelötet werden könnten vorstellen.

Da es mit immer unheimlich war, habe ich vor längerer Zeit angefangen die Kabel auf die Lötpads "falsch" herum aufzulöten.
Vibrations_Prävention.jpg
Vibrations_Prävention.jpg (66.08 KiB) 2540 mal betrachtet
Ich verspreche mir davon eines:
Wenn das Kabel am Ende des Gerätes herausgeführt wird und dort am meisten hin und her gebogen wird, dann soll dort bitte keine Verfestigung durch Lötzinn sein.

Was haltet ihr von der Idee?

Viele Grüße
Mirko
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insider
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#5 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von insider »

Hallo Mirko,
grundsätzlich finde ich deine Idee Klasse und bin auch der Meinung, dass sie dem Abtrennen der Lötverbindung vorbeugt. Zukünftig werde ich, bei Bedarf, das auch so umsetzen.
Zusätzlich würde, und werde, ich noch Schrumpfschlauch über die Kanten der Platine, bzw. Kabel an dieser Stelle ziehen, um ein beschädigen an diesem Punkt möglichst zu vermeiden.
Viele Grüße
Alex

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Husi
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#6 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von Husi »

insider hat geschrieben:Zusätzlich würde, und werde, ich noch Schrumpfschlauch über die Kanten der Platine, bzw. Kabel an dieser Stelle, ziehen um ein beschädigen an dieser Stelle möglichst zu vermeiden.
Dazu gehe ich vor dem Löten (wenn keine Kupferbahn direkt an der Kante ist) mit einer kleinen Schlüsselfeile über die Kante um sie etwas abzurunden.
Das mache ich auch bei allen Chassis Kanten, an denen Kabel rum- oder durchgezogen werden.

Viele Grüße
Mirko
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insider
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#7 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von insider »

Husi hat geschrieben:Dazu gehe ich vor dem Löten (wenn keine Kupferbahn direkt an der Kante ist) mit einer kleinen Schlüsselfeile über die Kante um sie etwas abzurunden.
Das mache ich auch bei allen Chassis Kanten, an denen Kabel rum- oder durchgezogen werden.
Super, mache ich auch immer!
Ich denke, Schrumpfschlauch schadet trotzdem nie. Wiegt ja nicht viel.
Viele Grüße
Alex

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#8 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von piroflip21 »

Kupfer hat geschrieben:Bin mal dazu gekommen meinen vor einem Jahr abgestürzten N9 zu untersuchen und zu reparieren.

Ist damals nach zwei Zuckern am Heck plötzlich mit vollem Nick nach vorne eingefahren.
Hatte das Microbeast im Verdacht, doch es war der Schalter und zwar nicht wie vermutet der Kontakt selbst, sondern zwei glatt abvibrierte (!) Drähte.

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Lg. Jürgen
Bin ich der einzige der das so empfindet oder sind die Lötstellen am unteren Bild einfach schlecht?
Gruß Robert
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insider
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#9 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von insider »

Wirklich gut verzinnt sieht das tatsächlich nicht aus.

Gesendet mit Tapatalk
Viele Grüße
Alex

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#10 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von piroflip21 »

Ja. So sehe ich das nämlich auch. Vllt ist das vibrationsniveau nicht so hoch durch das Zehntel. Lediglich der blöde Schalter war schlecht.
Gruß Robert
helihopper

#11 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von helihopper »

Die sind doch gut. Bleifrei, daher Matt, aber vollkommen ok.

Die Qualität der Leitfähigkeit und Haltbarkeit wird nicht dadurch bestimmt, unnötig viel Lot aufzubringen.


Harald
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echo.zulu
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#12 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von echo.zulu »

Moin.
Grundsätzlich finde ich die Idee von Mirko auch gut, aber ich hätte die Kabel einfach auf der anderen Seite herausgeführt und an der Überlappungsstelle zusätzlich noch in Schrumpfschlauch eingefasst. Dann ergibt sich eine zusätzliche Zugsicherung. Ganz allgemein würde ich überhaupt keine Schalter bei Verbrennern verwenden, sondern zuverlässige mehrpolige Steckverbindungen. Ich verwende dort seit Jahren die grünen MPX-Steckverbinder.
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Kupfer
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#13 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von Kupfer »

Hallo,
acanthurus hat geschrieben: Saubere Kabelverlegung, flexible Kabeltypen, Führung über die Lötstelle hinaus und regelmüßige Inspektion, nur diese Kombi kann sowas verhindern.
Bei der Kabelverlegung bin ich immer sehr genau, gerade beim Verbrenner. Waren auch flexible Kabeln und alle ~3cm fixiert.
Das Problem war hier die deutlich erhöhten Vibrationen in Verbindung mit dem Übergang direkt von durch Lot verhärteten Kabel auf das flexible Kabel.
Inspektion: Ein guter Punkt. Ich vertraue nämlich den restlichen Kabeln auch nicht mehr so wirklich (da war so ein Adapter von dem Akkukabel auf
mehrere dünne Servokabel dabei). Nur wie prüfen? Im Grunde bleibt hier nur die Möglichkeit alles auszutauschen, was man im Verdacht hat, oder?
dilg hat geschrieben:Was für eine kabelstärke war das? 0.25^2?
Hast noch ein Bild von der Umgebung. Wie der Schalter und die Kabel und die Kabel fixiert waren?
Nächste und interressantere Frage: haust den Schalter endlich raus?
Scherz Michl? :wink: 0,25² ist ein eher dünnes Servokabel. Das hier durfte ein 1,5² gewesen sein.
Bild habe ich keines. Schalter kommt raus, wird jetzt über die (zugentlastete) Steckverbindung ein/aus geschalten.
Husi hat geschrieben:Hiermit möchte ich mal eine Idee für die Art und Weise, wie Kabel angelötet werden könnten vorstellen.
Wenn das Kabel am Ende des Gerätes herausgeführt wird und dort am meisten hin und her gebogen wird, dann soll dort bitte keine Verfestigung durch Lötzinn sein.
Was haltet ihr von der Idee?
Gefällt mir. Oder nach dem gleichen Prinzip wie Egbert meint, einfach auf der anderen Seite herausführen.
piroflip21 hat geschrieben: Bin ich der einzige der das so empfindet oder sind die Lötstellen am unteren Bild einfach schlecht?
War vorgelötet mit dem bleifreien Lot, das schaut so aus. Und wie du auf den Bild siehst, hat sich ja auch nicht die Lötstelle selbst gelöst.

Lg. Jürgen
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#14 Re: Vibs am Heli und Ihre Folgen...

Beitrag von Sky_ »

echo.zulu hat geschrieben:Ganz allgemein würde ich überhaupt keine Schalter bei Verbrennern verwenden, sondern zuverlässige mehrpolige Steckverbindungen. Ich verwende dort seit Jahren die grünen MPX-Steckverbinder.
Dito!

Ich verwende überall diese Stecker (Nitro- und Elektroheli).
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