taumelscheibenlos in die Zukunft

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Bell-Hiller Killer
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#1 taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von Bell-Hiller Killer »

Hab das hier im Netz gefunden:

http://www.freepatentsonline.com/6666649.html


Sieht doch interessant aus oder? Hab den Text nur überflogen aber so wie ich die Skizze verstehe werden die Blätter über eigene Stellzylinder angesteuert. Ich denke zwar das die Erfindung Taumelscheibe eine ingeneurstechnische Glanzleistung war, aber dieses System macht wohl den ganzen Rotor etwas übersichtlicher. Mal sehen ob sich das in den nächsten Jahren/Jahrzehnten durchsetzt...zumindest in der manntragenden Fliegerei.

Grüße,
Manuel
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steffen 2.0
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#2 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von steffen 2.0 »

Ob das sooo der Vorteil ist? Immerhin muss man dann statt die Taumelscheibe einfach anzulenken, verdammte schnell "Stellzylinder" haben, und die auch noch irgendwie versorgen (wireless werden die ja wohl nicht sein :mrgreen: :wink: )

Also so ein "Fortschritt" finde ich dass jetzt nicht!
BL rocks! :headbang:
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frankyfly
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#3 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von frankyfly »

Möglich wäre es. wenn die Stell agregate denn schnellgenung sind. Energieversorgung könnte z.B. über einen an den Rotor gekoppelten Generator und Steuersignalübertragung über Funk gehen. Aber "einfacher" wird es wirklich nicht, denn man hat viel mehr Teile an der drehenden Mechanik. und ich denke so schlecht ist die Lösung Taumelscheibe eigentlich nicht das da einer unsummen in die Entwicklung eines solchen Systems stecken würde oder bietet das Flugtechnisch solche Vorteile?
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ER Corvulus
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#4 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von ER Corvulus »

würde sich ja schon lohnen, wenn es fast so gut fliegt, aber weniger in die Werkstatt muss oder billiger zu bauen ist. Ausserdem ist in so einem system ein "V-Stabi" sicher einfacher zu integrieren als in ein komplett mech gesteuertes System - ich denke da so an "FlyByWire"

Grüsse WOlfgang
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toper
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#5 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von toper »

Evtl. Könnten die Rotorblätter damit den Wirbeln vom Vorrauslaufenden Blatt ausweichen und der Heli wird leiser. Sowas gibt es ja schon.
T-Rex 450S(E) CF mit Microbeast und IISI-Telemetrie: Gyro: Vor dem Beast:Spartan DS-760 vorher GY401, EmpfängerAR 6100, Regler: Jazz 40-6-18, Motor:8er Scorpion HK2221-8 und als Ersatz den Turnigy 500, Neopren Riemen, RJX-FBL-Kopf, Alu-Heck vom Pikke ,Hitec HS65 MG an der Taumelscheibe, Savox SH-1357 am Heck, Turnigy 3S 2200mAh 30C.

-Trex 500 mit IISI. Motor orginal, Regler orginal, Gy401, AR7000, 9257 am Heck

-Trex 600 ESP mit IISI-Telemetrie: HS 5985 an TS,Motor Scorpin 4025-1100kv auf 900kv gewickelt by torro, 9254 am Heck, Gy401,AR 7000, ICE 100 und Turnigy-BEC.
Blätter CY 600er, Akku Turnigy 4000mAh 8S, Alu-Heckbaltthalter.

-Trex450PRO mit IISI-Telemetrie
-Funke: DX7, vorher FF7 2,4Ghz, MX12 als Schülerfunke
-Lader: Jamara XPeak 230 BAL, XCharge 220 EQ, Hyperion 0610i Duo.
Status: Piros, Flips, Loopings, etwas Nasenschweben, Achten,Nasenlandungen, TicTocs, mäßige Funnels, inverted.
speedy
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#6 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von speedy »

Bell-Hiller Killer hat geschrieben:zumindest in der manntragenden Fliegerei.
Nunja, aber gerade in der 1:1 Scalegeschichte ist Sicherheit recht hoch anzusetzen ... und irgendwie glaube ich, daß ein solch mechanisches Teil (Taumelscheibe) ausfallsicherer ist, als x von solchen Zylindern.


MFG,
speedy
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frankyfly
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#7 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von frankyfly »

speedy hat geschrieben:x von solchen Zylindern.
Müssen ja keine Zylinder sein, können ja auch Elektroantriebe (z.B. Piezomotoren oder sowas) sein.
ER Corvulus hat geschrieben:würde sich ja schon lohnen, wenn es fast so gut fliegt, aber weniger in die Werkstatt muss oder billiger zu bauen ist.
Genau da sehe ich das Problem. nicht das man hier 3 feststehenden Stellglieder hat die auf eine sich drehende Mechanik wirken, sondern 2-8 (je nach Blattanzahl) Stellglieder die nicht nur die Kraft sondern auch noch die Geschwindigkeit haben müssen bei mehreren hundert n/min das Rotorblatt immer genau zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Anstellwinkel zu bringen und das möglichst Präzise. Dann wollen die Dinger dafür auch noch Energie haben die irgendwie vom feststehenden Teil des Helis nach da oben in den drehenden kommen muss und Sehr zuverlässig müssen die dinger auch nich sein, weil bei Stromausfall im Rotorkopf ist Sense,da ist nix mit AR.
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Stefan_SR
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#8 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von Stefan_SR »

Eine "wireless"-Variante der "elektronischen Taumelscheibe gibt es meines Wissens noch nicht.
Was es aber gibt, ist eine "Fly by Wire"- Version. Da funktioniert das ganze über elektronisch verstellbare Blattverstellstangen die den Signalen entsprechend während eines Umlaufs verlängert und verkürzt werden. Die Bundeswehr versucht sich da seit gut 2 Jahren an einer CH53 und in USA wird mit einer Black Hawk getestet.
Ob das ganze System sicherer ist eine mechanische Rotorkopfanlenkung? ..keine Ahnung, aber das ist nunmal der Trend der Technik.

Ich vertrete ja die Meinung das man, zumindest in der Fliegerei, durch die Elektronik mehr Sicherheit bieten kann durch redundante Auslegung aller Systeme. Fällt eine Leitung aus, übernimmt die nächste die Funktion..usw..usw. Bei den neuen Helitypen Tiger und NH90 läuft alles 4fach redundant...da kann schon bissl was kaputt gehn bis man sich Sorgen machen muss.
Zuletzt geändert von Stefan_SR am 19.02.2009 21:47:41, insgesamt 1-mal geändert.
MfG Stefan

*T-Rex 500; org. Motor+ Regler; 3x HS225BB; LTG2100+ S9257; TT; 5S 3300mAh Hughes 500 im Aufbau
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Basti 205
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#9 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von Basti 205 »

Ich warte einfach auf die Piezoblätter die gar keine Anlenkungsmechanik mehr brauchen :)
Theoretisch müsste das doch gehen den Heli nur über verwindung der Blätter zu steuern :roll:
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...um gottes Willen nichts nehmen was auf Anhieb funktioniert...
Bell-Hiller Killer
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#10 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von Bell-Hiller Killer »

Naja, das ganze scheint noch Zukunftsmusik zu sein. Die Vorteile scheinen aber geringere Vibrationen am Rotormast zu sein, plus weniger Lärm.

frankyfly hat geschrieben:Aber "einfacher" wird es wirklich nicht, denn man hat viel mehr Teile an der drehenden Mechanik.
Das denke ich nicht.
Ein sich drehender Ring plus (anzahl der Blätter) Aktuatoren (vereinfacht gesagt). Du darfst nicht vergessen: Wir reden hier von Großhubschraubern. Deren Taumelscheiben haben in ihrer Komplexität nicht viel mit den "Taumelscheibchen" in unseren Lieblingen gemeinsam. Von daher kann´s ja nicht schaden mal an eine Weiterentwicklung zu denken.
frankyfly hat geschrieben:und ich denke so schlecht ist die Lösung Taumelscheibe eigentlich nicht
Da stimme ich dir zu, ich find´s eigentlich nicht nur nicht schlecht sondern bis jetzt auch gar nicht anders lösbar (mir ist zumindest nix eingefallen :D )

Gute Nacht zusammen!
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acanthurus
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#11 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von acanthurus »

Hi..

Fein, dazu kann ich auch mal was schreiben, denn mit der Materie musste ich mich vor etlichen Jahren mal befassen.

IBC (individual blade control) und HHC (higher harmonic control) sind seit vielen Jahren Gegenstand intensiver theoretischer wie praktischer Forschung. Um die komplette Primärsteuerung mittels direkter Aktuatorik vorzunehmen sind die Systeme noch nicht leistungsstark genug... d.h. sie können nicht GLEICHZEITIG genug Schnelligkeit UND genug Stellweg erzeugen.
Zudem ist natürlich auch die Zuverlässigkeit eines solchen Systems von immenser Bedeutung, da ein Ausfall von so einem Ding in der Primärsteuerung tödlich wäre.
Die bisherigen Ansätze beschränken sich deshalb zumeist auf das ZUSÄTZLICHE Einsetzen einer IBC oder HHC zur normalen Taumelscheibe. Der Zweck ist es dann nicht, die Steuerung des Helis zu bewerkstelligen, sondern Vibrationen und Lärmentwicklung zu mindern - ein SEHR großes Thema in der Hubschrauberei.
Es gibt dazu auch praktische Versuche, sowohl im Windkanal (z.B. die EU-Forschubngsprojekte HELISHAPE und HELINOISE) als auch im Flugversuch (An Bo-105 und CH53 sind mir entsprechende Versuche bekannt).

Der Unterschied einer IBC zur HHC besteht darin, dass eine HHC-Aktorik im STEHENDEN Teil des Rotorsystems, z.B. unterhalb der Taumelscheibe integriert werden kann, während eine IBC in den mitrotierenden Teil eingebaut werden muss.

Es gibt viele verschiedene Ansätze, was die Stellaktorik angeht:

An der Taumelscheibe:
-schnelle Hydraulik in den Steuerstangen
-Elektrische Stellmotoren
-Piezo-Stack-Aktuatoren
-Servoklappensysteme (Hinterkante und Vorderkante / Nose Droop).. da ist in Europa ein Stellsystem mit einem Piezo-Stack und sog. X-Frame Aktor sehr breitgetreten worden
-Aktive Blattverwindung mittels schräg aufgebrachter Piezoaktoren (z.B. die Arbeiten von Ron Barett an der Auburn University)
-Magnetostriktive Aktuatoren
-magnetisch aktivierbare Formgedächtnislegierungen

gruß

andi
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-andi-
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#12 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von -andi- »

acanthurus hat geschrieben:-magnetisch aktivierbare Formgedächtnislegierungen
is die technologie schon so weit?

dachte die is noch im forschungsstadium?

ansonsten toller Post!

cu
andi - der es schade findet, das es keine grünen Helis mehr gibt :-(
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acanthurus
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#13 Re: taumelscheibenlos in die Zukunft

Beitrag von acanthurus »

@andi:
Das sind wie gesagt die ANSÄTZE - nicht unbedingt die praktikablen Lösungen. Das ist ALLES noch im Forschungsstadium, nur eben mehr- oder weniger weit entwickelt.
Ich persönlich denke, dass sich nur zwei Konzepte mittelfristig durchsetzen können... hydraulische HHC und IBC via Servoklappe (elektromechanisch oder piezoelektrisch aktiviert).. aber ich bin nicht mehr gerade dicht an dem Thema, um bewerten zu können, was wirklich geht und was nicht.
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