Eine Frage an die Heckrotor-Spezialisten

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acanthurus
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#31 Re: Eine Frage an die Heckrotor-Spezialisten

Beitrag von acanthurus »

Hi..

das Schlaggelenk DARF in der Mitte sitzen. Je weiter außen es sitzt, und je steifer es ist, desto mehr virtuelle Taumelscheibenverdrehung wird ggf. notwendig.
ein (echtes) SCHWENKgelenk KANN NICHT in der Mitte sitzen, denn sonst könnte das Zentralstück kein Drehmoment an die Blätter weitergeben!
Quasi-Schlenkgelenke (O-Ring-Lagerung) können theoretisch auch in der Mitte sitzen, aber außen ist besser... ggf. handelt man sich sonst noch Kopplungen zwischen Schwenkwinkel und Schlagwinkel sowie Schwenkwinkel und Einstellwinkel ein... die Delta1- und Delta2-Kopplungen (ja, die gibts auch, nicht nur delta3), und das wäre dann langsam etwas "unübersichtlich"

Zweiloch-Aufnahme... nun ja, man orientierte sich eben an den "manntragenden", die das (wenigstens im hause Eurocopter/MBB/Aerospatiale/Sud Aviation) seit den 60ern so machen. Aber bei denen ist Pre-Lag und alles andere BEKANNT und vorab berechnet. Es ist nicht sonderlich sinnvoll, den Rotorkopf 1:1 runterskalieren zu wollen. Die Einloch-Aufnahme mit "strammem" Blatthalter ist ein bewährtes bedämpftes Schwenkgelenk, welches sich quasi automatisch an unterschiedliche Blattarten, Drehzahlen usw. anpasst. Ich denke, es wird uns sinnvollerweise auch langfristig so erhalten bleiben. Für größere Mehrblattmodelle könnte man sich noch eine reibungsarme Einlochmontage zusammen mit einem "echten" Schwenkdämpfer (umgebauter Öldruckdämpfer ausm RC-Car-bereich,elastomerdämpfer oder was weiss ich) vorstellen, einfach um das Dämpfungsverhalten in der Schwenkebene etwas exakter zu machen... das erlaubt dann schlagsteifere, agilere Rotorsysteme, ohne riesige Schwenkstabilitätsprobleme einzufangen.
I told my mom when I grow up I want to be an Engineer, she told me I can't do both!
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