Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

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Tueftler
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#1 Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

Beitrag von Tueftler »

ZU DEN KOMMENTAREN:
http://www.rchelifan.org/viewtopic.php?f=40&t=68221

Los geht's:
Angefangen hat alles mit einer Motorsäge :shock:
el-dentiste, ein User hier im Forum, hat mir eine Kettensäge gegeben die
1. Kaputt war (Kette, Schwert, Schmiermitteltank undicht, extremste Vibrationsübertragung wegen kaputten Gummipuffern an

den Griffen usw....)
2. Nicht mal eine Kettenbremse hatte. -> unbrauchbar!
3. Motor sprang nicht an
und was macht Tueftler damit? Richtig... zerlegen, checken.... ah jetzt ja.
Neue Kolbenringe rein, neue Zündkerze, Zündung einstellen, bisl hier schrauben, bisl da drehen, Schläuche ersetzen - ziehen

- läuft!
Problem: Als Kettensäge wegen obiger Punkte immernoch unbrauchbar. -> Thema Arbeitssicherheit...
Also was macht man damit? Richtig...
Motor kommt raus, Rest fliegt weg bevor jemand auf dumme Ideen kommt! Und mit dem Motor:
Man plant einen Monstertruck!

Mal ein paar Eckdaten:
- Getriebeuntersetzung: 6,5:1
- Kraftstoff: 1:25
- Fahrzeuglänge: 1,15m
- Breite (Achsen): 60cm
- Angepeiltes Gewicht: max 21kg
- Reifen: 80mm x 26cm, Stollenreifen
- Heckantrieb über Kette
- Berechnete Endgeschwindigkeit: > 60 km/h
- Aufbau: Pickup
- Bremse: 1x zentrale Scheibenbremse für Hinterräder
- Tank 500ml
- Chassis: 15x15mm Aluminium-Vierkantrohr
- Heckschwinge: 15x15mm Aluminum-Vierkantrohr (2 Schwingen miteinander verubnden, keine Pendelhinterachse!)
- Frontschwingen: 2 Schwingen, flexibel verbunden, Einzelradaufhängung

soweit die Eckdaten.
Der Antrieb ist so ausgelegt das er jederzeit durch Kardanwellen und entsprechende Getriebe ergänzt werden kann (was auch langfristig geplant ist) und die Ketten ersetzt. Nur möchte ich erst mal ein Ergebnis auf der Straße sehen bevor ich viel Geld rein stecke.
Zu jedem Modell gehört auch ein Bisschen Planung. So auch in diesem Fall.
Da ich nicht in der Lage bin mit CAD umzugehen oder sonstige Zeichenkünste behersche und mein technisches Zeichnen in der

Schule schon 9 Jahre her ist, müsst ihr euch leider mit Paint-Skizzen und Scribbles zufrieden geben. Kann sein das ich

gelegentlich mal ein von einem Kumpel modelliertes Bildchen mit CAD einstelle :)
Ich fange mit dem Bau am Heck an - mit den Heckschwingen und darauf folgt der Rahmen.
Wenn dieser fertig ist kommen die Frontschwingen an die Reihe. Bis zur Fertistellung werde ich anstelle von Stoßdämpfern

einfach irgendetwas provisorisches einsetzen - hauptsache das Modell hat etwas Form ;)
Und hier mal die ersten Bilder:
Ähnlich wird der Antriebsstrang realisiert.
Ähnlich wird der Antriebsstrang realisiert.
antrieb.jpg (62.73 KiB) 2916 mal betrachtet
Eine grobe Skizze der Welle für die Hinterräder
Eine grobe Skizze der Welle für die Hinterräder
achse.jpg (31.15 KiB) 2917 mal betrachtet
Die Heckschwingen mit gelagerter Welle
Die Heckschwingen mit gelagerter Welle
Bild3.jpg (20.74 KiB) 2915 mal betrachtet
Grobe Zeichnung der Lageraufnahme für die Heckwelle. - Erstellt mit Paint wie man unschwer erkennen kann ;)
Grobe Zeichnung der Lageraufnahme für die Heckwelle. - Erstellt mit Paint wie man unschwer erkennen kann ;)
Bild1.jpg (27.26 KiB) 2915 mal betrachtet
Die CNC-Grafik
Die CNC-Grafik
CNC Grafik.jpg (33.11 KiB) 2915 mal betrachtet
Beim Fräsen
Beim Fräsen
Fraesen2.jpg (35.74 KiB) 2915 mal betrachtet
Ausgesägt
Ausgesägt
Sägen2.jpg (12.46 KiB) 2914 mal betrachtet
Beim Drehen
Beim Drehen
Drehen2.jpg (33.8 KiB) 2913 mal betrachtet
Fertig und bestückt mit Lager - jedoch nur zum Test bestückt ;)<br />Das Teil wurde 2x hergestellt!
Fertig und bestückt mit Lager - jedoch nur zum Test bestückt ;)
Das Teil wurde 2x hergestellt!
Lagersitz.jpg (42.3 KiB) 2913 mal betrachtet
Da mir die Maschinen fehlen um so etwas selbst herzustellen habe ich mir für die Fertigung der beiden Teile externe Hilfe genommen. Vielen Dank dafür und für die Fotos und das ich die veröffentlichen darf!

...... Fortsetzung folgt!
Gruß
Daniel
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#2 Re: Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

Beitrag von Tueftler »

Wie bereits erwähnt fehlt mir die Technik und das know-how für ordentliche technische Zeichnungen. Detailzeichnungen hab ich in meinem Kopf, aber trotzdem werde ich versuchen euch mit Hilfe von Paint.NET meine Ideen bestmöglich zu präsentieren.
Die letzten Minuten habe ich der Bremse gewidmet.
Große Frage: Wie bremse ich solch ein großes Modell?
Da hilft nur eines: Eine Scheibenbremse!
Wie die im Detail aussehen wird ist noch nicht klar. Aber die Funktionsweise und eine Designanlehnung zeigt die Grafik.

Bremse.png
Bremse.png (25.92 KiB) 2744 mal betrachtet

Und noch eine kurze Bildbeschreibung:
Oberer Teil der Grafik ist die Draufsicht auf die Bremse, von oben, komplett montiert.
Unterer Teil ist eine Profilansicht der Bremse, wo alle Teile zwischen Betrachter und Bremsscheibe weg gelassen wurden.
rot = vorderer und hinterer Deckel
türkis = Bremssattel
schwarz = Bremsbelag
gelb = Feder die die Bremssättel auseinander drückt
lila = ovale Bolzen, die durch verdrehen die Bremssättel mit Belägen gegen die Scheibe drücken.
Mit einem Standardservo und relativ langem Hebel an den Drehbolzen sollte das ausreichen um die Hinteren Räder zu bremsen.
Wenn nicht, muss ich mir noch was ausdenken :mrgreen:
Gruß
Daniel
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#3 Re: Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

Beitrag von Tueftler »

Ein wesentlicher Punkt ist neben der Mechanik auch die Elektronik.
Diese wird in einer wasserdichten Box verpackt. Im Gelände darf dann der Dreck und Schlamm, oder bei jetzigem Wetter der Schnee, auch spritzen wie er Lust hat!
Aber wie verkabelt man so ein Modell richtig? Ich sehe in einem Modellauto mit rund 20kg bei Geschwindigkeiten > 60km/h absolut nicht mehr als Spielzeug an!
Aus diesem Grund hab ich mir überlegt was im Fall eines Empfängerausfalls gemacht werden könnte.
Die Lösung war recht einfach... per Failsafe den Vergaser auf Standgas ziehen - schon bleibt das Modell stehen.... ähm... naja, oder auch nicht... weil... was tun wenn der Vergaser auch noch klemmt? Unwahrscheinlich? Ja! Aber nicht ausgeschlossen....
Dann bleibt wohl nur noch -Bremsen. Aber hoppla... ohne Empfänger, oder wenn wir es noch eins höher betrachen... ganz ohne Boardspannung?
Das geht nie.....
DOCH - es geht! ;)
Erst mal hat mein Lenkservo ein getrenntes BEC von den anderen Funktionen. Die Lenkung wird ordentlich Strom ziehen und sollte somit nicht unbedingt über die kleinen Empfängerleiterbahnen versorgt werden.
Die Lösung für die Frage "wie bleibe ich im unwahrscheinlichsten Fall stehen" ist recht einfach.
Am Sender wird ein Schalter umgelegt (Zündung an) wodurch ein Schalter (schon gebaut, aus einer alten Servoelektronik) ein kleins Relais für die Zündung des Motors anschaltet. Theoretisch reicht dafür ein normales Relais. Aber ich hab mir dafür ein Wechselrelais vorgesehen, damit ich da evtl. noch einen Pufferkondensator anschließen kann der im Fall eines Falles ein Failsafe für mein Bremsservo ansteuert und das Servo mit Strom versorgt um gerade noch die Bremse zuzuziehen.
Das heißt im Klaartext:
- Empfängerakku fällt aus -> Keine Spannung mehr an Schalter -> Relais öffnet -> Zündung aus
- Empfang fällt aus, aber Strom bleibt (Senderausfall) -> Failsafe schaltet Zündungsschalter aus -> Relais öffnet -> Zündung aus.
- Relais öfnet -> weil Wechselrelais wird der zweite Stromkreis geschlossen (da hängt dann ein kleiner Akku oder Kondensator) -> Failsafe von Bremsservo wird darüber angesprochen -> Bremse zieht zu

.... und schon ist die Gefahr das im Fall eines Systemausfalls jemand zu Schaden kommen kann um ein Vielfaches geschrumpft.
Anbei wieder eine Paint.NET-Grafi :drunken:
rc.png
rc.png (29.99 KiB) 2690 mal betrachtet

Über einen kleinen Generator, Laderegler für den Empfängerakku und elektrischen Anlasser habe ich jetzt noch nicht weiter nachgedacht. Solche Dinge kommen dann wenn das Modell auf eigenen Rädern steht. Aber die Möglichkeit dies nachzurüsten besteht!
Gruß
Daniel
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#4 Re: Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

Beitrag von Tueftler »

Und weiter ging's.
Die nächsten Tage rechne ich mit der Anlieferung der Hinterachse. Diese, so wie die Lageraufnahme an der Heckschwinge, konnte ich mangels Maschinenpark leider nicht selbst herstellen.
Eine gute Tischbohrmaschine wird die nächste Zeit noch kommen, dann sollte das notwendige Werkzeug vorhanden sein.
Dieser Bauabschnitt befasst sich mit einigen wesentlichen Teilen, die ich die letzten zwei Tage hergestellt habe.
Wichtig war mir exakte Arbeit. Nicht einfach ein Rohr abschneiden und das Zweite dann 1mm länger, sondern wirklich exakt das vorgenommene Maß treffen und dann auch eine ebene Oberfläche zu haben.
Meine Werkbank ist für das Projekt zu klein, aber zur Anfertigung der Einzelteile ausreichend.
arbeitsplatz.jpg
arbeitsplatz.jpg (95.1 KiB) 2563 mal betrachtet
Für diesen Bauabschnitt genutzte Werkzeuge:
- Dremel 400 Digital mit flexibler Welle und Halterung/Aufhängung + Trennscheibe
- Schlüsselfeilenset
- große Feile
- Rohrabschneider
- Messschieber
- Stahllineal
- Reißnadel
- Schraubstock
- Anschlagwinkel

Die fertiggestellten Teile sind
- Arme der Heckschwinge
- Seitenteile des Hauptrahmens,
- Distanzhülsen
- Verbindungen für Hauptrahmen

Die Vierkanntrohre habe ich in meinem Schraubstock eingespannt und mit dem Dremel abgelängt. Zum Anzeichnen kamen Anschlagwinkel und Reißnadel zum Einsatz. Der Dremel wurde auf 20.000 Umdrehungen geinstellt.
Ich kann nur empfehlen während dem Schneiden auch abzusaugen. Ganz wichtig: Mundschutz und Schutzbrille! Zumindest wenn ihr, so wie ich, immer mit der Nase direkt über der Schnittfläche hängt ;)
teile1.jpg
teile1.jpg (85.46 KiB) 2563 mal betrachtet
Auch wenn man denkt "Och das is ja in 30min alles fertig", .... nein! So einfach ist das dann doch nicht ;)
Die Ausbeute von einem Nachmittag Arbeit seht ihr weiter unten.
Was noch aussteht an Arbeiten an diesen Teilen: Anzeichnen und Bohren der Löcher für die Verbindungen und herstellen der Verbindungen mit Hilfe von M8-Gewindestangen. Damit sich das Vierkanntrohr dabei nicht zusammendrückt, habe ich für innen die passenden Distanzhülsen hergestellt.
teile2.jpg
teile2.jpg (69.01 KiB) 2563 mal betrachtet
Das die Teile nicht alle gleichmäßig eloxiert sind ist nicht schlimm. Nach Fertigstellung des Rohbaus und erfolgreichen Testfahrten, wird der gesamte Rahmen lackiert. Nur mit der Fabe bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Fortsetzung folgt :)
Gruß
Daniel
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#5 Re: Baubericht: Monster Truck (Eigenbau)

Beitrag von Tueftler »

Und es wächst......
Heute habe ich mich mit dem Zusammensetzen der ersten Teile beschäftigt.
Der Rahmen wurde nur locker per Hand verschraubt, ohne weiteres Werkzeug. Die per Hand angezogenen Muttern haben dem Ganzen schon eine enorme Stabilität und Verwindungssteifheit gegeben, so das keine weiteren Verstrebungen erforderlich sind.
Die Rahmenteile betsehen aus 15mm Vierkannt, die Verbindungen aus 12mm Alu Rundmaterial, mit 1,5mm Wandstärke. Verbunden sind die Teile mit M8 VA-Gewindestangen. In den Vierkannt-Rohren sind 12mm Rundmaterial an den Bohrungen eingelassen, so das beim festen Anziehen der Schrauben später das Material nicht zusammengedrückt wird.
Die beiden Teile in der Mitte der vorderen Verstrebung dienen der Aufnahme der unteren Querlenker.
Die Abmessungen des Rahmens:
100x30cm.
Und hier mal 2 Fotos:
rahmen1.jpg
rahmen1.jpg (112.36 KiB) 2462 mal betrachtet
rahmen2.jpg
rahmen2.jpg (25.96 KiB) 2464 mal betrachtet
Außerdem habe ich die Teile für die Heckwellenaufnahme und die Schwinge angefangen zu montieren. Dank der präzisen Fertigung hat alles perfekt gepasst.
Die unschönen Schrauben an der Lageraufnahme verschwinden noch und werden durch einen Gewindestab mit 2 Hutmuttern ersetzt. Hab ich nur zur Zeit keine da :oops:
Außerdem sind auf dem Foto noch die Rohre für die Querlenker zu sehen. Einen Belastungstest habe ich bereits gemacht, da ich mir nicht sicher war ob 16mm Alurohre ausreichend sind. Ergebnis: Auf diese Länge packe ich es nicht die Rohre über mein Knie zu biegen :shock:
schwinge_querlenker.jpg
schwinge_querlenker.jpg (72.29 KiB) 2461 mal betrachtet
Großes Kopfweh hat mir die Heckwelle gemacht, so wie die Aufnahme und Befestigung für die Hinterräder.
Zeichnungen haben existiert, aber mir fehlte
1. das Material
2. der Maschinenpark
also habe ich für Punkt 1 eine Lösung gesucht und für 1 und 2 direkt eine gefunden.
Vielen Dank an kawa-zx9r für die Unterstützung.
Hintergrund:
Er stellt hauptberuflich Geländer und ähnliches her - aus Metall. Wenn also mal jemand Bedarf hat: http://www.ruf-metallbau.de/startseite.html

Noch dazu kommt das ein Betrag der für Material un dArbeit zusammen gekommen ist, direkt an das Forum weiter gegeben wird. Als Support :thumbleft:
Finde ich echt eine super Sache und bedanke mich recht herzlich dafür!!!!
Welche Materialien das genau sind, zeigt dieses Foto:
heckteile.jpg
heckteile.jpg (107.48 KiB) 2462 mal betrachtet
Fortsetzung folgt - wobei es jetzt erst mal langsam weiter geht.....
Gruß
Daniel
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