Gewicht der Rotorblätter

mitchm
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#1 Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

Guten Abend,

ich wollte mal nachfragen, wie sich das Gewicht der Rotorblätter auf den Heli auswirkt ?
Was mir klar ist: Bei schwereren Blättern nimmt die Zentrifugalkraft zu. Das hätte die Folge, daß die Blatthalter, die Schrauben die die Blatthalter mit der Blattlagerwelle verbinden und eventuell die Kugellager im Blatthalter mehr belastet werden.
Oder führt das höhere Gewicht noch zu anderen Kräften, die ich nicht bedacht habe ?

Wenn die Zentrifugalkraft die einzige Kraft ist, die sich ändert, könnte dann nicht mit einer niedrigeren Drehzahl des Helis da entgegengewirkt werden ?

CU
Mitch
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Porsti
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#2 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von Porsti »

Hallo Mitch,

die Zentrifugalkraft kannst Du tatsächlich durch Senkung def Drehzahl verringern. Dies funktioniert allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn die Drehzahl und somit die Geschwindigkeit des Rotorblattprofils durch die Luft erzeugt den Auftrieb. Die von den Rotorblättern erzeugte Auftriebskraft muß der Gewichtskraft des gesamten Helis entsprechen, damit er schwebt. Wird die Auftriebskraft erhöht, egal ob durch höhere Anstellung (Pitch) der Rotorblätter oder höhere Drehzahl, steigt der Heli, andersrum sinkt er. Nimmst Du also die Drehzahl zu weit nach unten, kommt der Heli irgendwann runter, und glaub mir, das fühlt sich besch... an.

Im praktischen Einsatz wird der Heli mit schwereren Blättern erstmal stabiler / träger fliegen. Daran sind hauptsächlich die (ich nenn sie jetzt mal) Kreiselkräfte und die Massenträgheit schuld. Senkst Du die Drehzahl jetzt, wird die ganze Fuhre irgendwann schwammig und im schlimmsten Fall reißt die Strömung ab. Was dann im schlimmsten Fall passiert brauch ich sicherlich nicht beschreiben.

Ich hab's jetzt mal mit meinen laienhaften Worten beschrieben, wissenschaftlich können das diejenigen beschreiben, die sich damit besser auskennen. Hat Deine Frage einen praktischen Hintergrund oder fragst Du nur Interessehalber?


Porsti
mitchm
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#3 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

Hi,

danke schön für die Antwort.

Die Frage hat schon einen Hintergrund: Beim Voodoo 700 zum Beispiel dürfen die Blätter maximal 195g (bis zu einer Drehzahl von 1800 U/min) wiegen. Solche Blätter sind aber so gut wie "ausgestorben".
Wenn nun Blätter mit einem Gewicht von je 220g verwendet werden, sollte eine Drehzahl von 1600 passen, damit nichts überlastet wird und mit 1600 U/mins sollte der Heli dann auch oben bleiben :D

Mitch
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Porsti
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#4 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von Porsti »

Ich denke auch, daß das ausreichen sollte. Vielleicht fragst Du mal beim Hersteller nach, wie er das sieht. Er sollte seine Konstruktion am Besten kennen.
mitchm
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#5 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

Leider Antwortet Herr Plöchinger auf meine Anfrage nicht mehr (Vielleicht ist er auch sonstwie beschäftigt und kommt nicht zum Emails beantworten).

Da ich ja noch keinen Voodoo besitze wollte ich halt nachfragen, welche Blätter verwendet werden können. Seine Antwort: Maximal 200g und maximal 1800 U/min - auf meine Frage, wie es bei niedrigerer Drehzahl aussieht (z.B. 1650 U/min - das wäre die maximal erlaubte Drehzahl bei dem Low RPM-Riemenrad) ist er leider nicht eingegangen.
Eine Mail vorher hat er zwar selbst festgestellt, daß es Blätter unter 200g so gut wie nicht mehr gibt - anpassen will er den Heli deswegen aber nicht.

Wenn ich mir einen Voodoo zulege, sollte es auch passende Rotorblätter geben - als Ausstellungsstück ohne Rotorblätter ist er mir dann doch zu gross und zu teuer - wobei: Die Elektronik könnte ich mit dann ja auch sparen :lol: .
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Husi
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#6 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von Husi »

Ich weiß nicht, wie viel der Voodoo flugfertig wiegt, mein kleiner 450er (mit 1 Kg Gewicht) kommt mit deutlich weniger Drehzahl aus. Die Erfahrung zeigt, das größere Helis eher weniger Drehzahl brauchen, als kleinere. Also probiere die niedrige Drehzahl doch einfach mal aus...

Viele Grüße
Mirko
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#7 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von acanthurus »

Kommt drauf an, was man mit "fliegen" meint.
in meinen Anfangszeiten bewegte ich 7,5kg Hubschrauber an 1,5m Rotordurchmesser bei weniger als 1600rpm problemlos.
Heutzutage gilt es ja schon als schwerfällig, wenn ein Modellheli langsamer steigt als ein unbeladener Kampfjet - daraus resultier der totale Drehzahloverkill, der sich da eingebürgert hat.
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#8 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

"Fliegen" heisst bei mir: Bei niedriger Drehzahl so lang wie möglich fliegen. Loopings sollten schon auch noch funktionieren. 3D definitiv nicht.
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Crizz
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#9 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von Crizz »

Dann kannst du beim 700er unter 1000 rpm gehen. Ist dann eher eine Frage der Kopfdämpfung.
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dilg
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#10 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von dilg »

mitchm hat geschrieben:Da ich ja noch keinen Voodoo besitze wollte ich halt nachfragen, welche Blätter verwendet werden können. Seine Antwort: Maximal 200g und maximal 1800 U/min - auf meine Frage, wie es bei niedrigerer Drehzahl aussieht (z.B. 1650 U/min - das wäre die maximal erlaubte Drehzahl bei dem Low RPM-Riemenrad) ist er leider nicht eingegangen.
Eine Mail vorher hat er zwar selbst festgestellt, daß es Blätter unter 200g so gut wie nicht mehr gibt - anpassen will er den Heli deswegen aber nicht.

Wenn ich mir einen Voodoo zulege, sollte es auch passende Rotorblätter geben - als Ausstellungsstück ohne Rotorblätter ist er mir dann doch zu gross und zu teuer - wobei: Die Elektronik könnte ich mit dann ja auch sparen :lol: .


Hi Mitch;


Jajaja der Herr P; er wird sich schon noch melden.....

So, jetzt Erfahrungsberichte zum v700: Ich hab noch einen, a bissal verstaubt, aber er is noch da.
Ich flog den mit 690er, und glaube mir, du willst maximal 690er fliegen. selbst das ist... gefühlt ein wenig zu groß.
Von den Drehzahlen, unter 1000 fliege ich nicht mehr, seit er mir mit 900 in der ersten Woche "weggewobbelt" ist.

knapp über 1000 mit leichten Akkus ( 6s oder leichte 10s), 1200 mit 10S oder 12S, oder 1400 mit "schweren" 12s 4000, alles drüber und drunter is nix für den Heli. Is einfach keine 3D Maschine und fühlt sich bei über 1500 " unpassend" an.

mit allen drei Drehzahlen gehen looping, rollen, rainbows, ab 1200 auch sanfte Tictocs. also du brauchst echt nicht mehr.
Edit: ich hab noch ein altes Video gefunden, zwar verwackelt aber ja.... Drehzahlen im Video 1200 und dann 14 oder 1500. Für diesen Flugstil ist der voodoo geeignet, alles andre ist nicht zielführend mit der Mechanik.

von den Rotorblättern her, wo gibts nur mehr schwere? gibts keine rotortech, helitech, oder radix 690er mehr? oder meinst du etwa 710er Blätter?
lg michl
mitchm
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#11 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

Hi,

ja ich habe mich nach 710ern umgeschaut.
Warum meinst Du, daß 690er das maximal sinnvolle sind ?
Eigentlich dachte ich an ein 10S Setup, Da es aber keine 5S P-Ion-Akkus mehr gibt, bleibt wohl nur noch eine 12S-Version. (bei 6S denke ich, fliessen zu grosse Ströme).
Das ganze sollte dann auch noch mindestens 15 Minuten (gerne auch 20 8) )in der Luft verbleiben können.

Mitch
Zuletzt geändert von mitchm am 01.05.2017 20:16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Crizz
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#12 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von Crizz »

mitchm hat geschrieben:Da es aber keine 5S P-Ion-Akkus mehr gibt
Gibt es schon noch - aber nicht mehr in Stückzahlen ab Lager. Auf Wunsch lasse ich die im Sample Buero anfertigen, dauert dann nur etwas länger weil eine Bestellung für 2 Pack wenig Sinn macht, sowas hänge ich dann an die normalen Abrufbestellungen mit ran. Kann also im Einzelfall zwischen 2 - 6 Wochen dauern. Ich bevorrate nur keine 5s mehr in größeren Mengen da die Nachfrage für 5s rückläufig ist.
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#13 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

cool, wusste ich nicht. In der Mail hörte sich das so "endgültig" an :)
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dilg
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#14 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von dilg »

mitchm hat geschrieben:ja ich habe mich nach 710ern umgeschaut.
Warum meinst Du, daß 690er das maximal sinnvolle sind ?
Eigentlich dachte ich an ein 10S Setup, Da es aber keine 5S P-Ion-Akkus mehr gibt, bleibt wohl nur noch eine 12S-Version. (bei 6S denke ich, fliessen zu grosse Ströme).
Das ganze sollte dann auch noch mindestens 15 Minuten (gerne auch 20 8) )in der Luft verbleiben können.

Vom Gefühl her, 690er passen besser. der Heli ist leicht, fast schon zu leicht, das Ansprechverhalten auf Pitch wird mit 710ern.."eigen"

710 sind auch nur ansatzweise sinnvoll, wenn die Akkus schwer sind, sonst kommen die nächsten Probleme..
und zwar der Heckrotor. zum einen von der Größe, 710er solltest du mit 115ern fliegen, und da wird es gewaltig eng. Ich hab meinen v700 nicht hier zum nachmessen, aber aus diesen Grund sind 110er Kunststoffblätter drauf.
wenn du leichte Akkus hast, kann die Drehzahl runter, und dann bist mit leichte Akkus im Wobbel-Bereich, wo er auch durch die geringe Drehzahl unpräzise (jedenfalls mehr als nornmal) wird. Und geht die Drehzahl runter, steigt wieder die Strombelastung wenn du reinknüppeln musst, speziell mit große Blätter...und dann biegen sich die Blätter..

Und dann gibt es noch einen Grund, 710er zu meiden: der Voodoo ist fragil.
Wir am Platz hatten drei, und es is nicht nur einmal passiert das 710er die Blatthalter-hebel bei einer schlechten Landung oder AR verbogen haben.
Mit 690er kann das nicht so oft auftreten, und dann eben das Heck, ach und durch die erhöhte rotierende Masse der 710er fand ich das Landen mit dem originalgestell nicht so erheiternd.


Kurzum, ich sehe 3 gute Setups für den voodoo:
8s 4000, mit 650er Blätter und 700er Heck
10S4000 mit 690er und 105 Heckblätter. Das wäre mein normales Rundflugsetup, geht bis 12 oder 14min, nicht zu fad...
12S3000 mit 710 und 110.

Aber hey, organisier dir beide Blattgrößen mal gebraucht und vergleiche... Hast du schon Teile für den Heli?
lg michl
mitchm
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#15 Re: Gewicht der Rotorblätter

Beitrag von mitchm »

Hi,

danke schön für die ausführliche Erklärung.
Nöö, ich habe noch nix - eventuell noch ein paar 6S 3200mAh P-Ionen Akkus von meinem Protos. Die haben denke ich aber für lange Flugzeiten zu wenig mAhs.
Was ist ein 700er Heck ?

Mitch
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