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#1 Fräser-Radien-Kompensation

Verfasst: 29.01.2009 17:21:23
von Kirneh
Hallo,

habe eine Frage zur Software mit der die Fräse angesteuert wird.
Ist eine Fräser-Radien-Kompensation stand der Technik oder teures extra?
Ein Vereinskollege wird sich in absehbarer Zeit eine Fräse von der Firma Haase anschaffen. Er sagte mir, dass eine Fräser-Radien-Kompensation nicht Bestandteil der Software sei. Ich selbst kann das fast nicht glauben. Der Rechner ist doch eigentlich predestiniert dafür eine solche Umrechnung vorzunehmen. Es ist doch wesentlich sinnvoller die Bauteile auf Maß zu konstruieren und je nach Werkzeug eine Umrechnung der Werkzeugbahn von der Steuerung vornehmen zu lassen. Angenommen der Bediener ist gezwungen einen anderen Fräserdurchmesser einzusetzen, müssen dann alle Zeichnungen überarbeitet werden?

Welche Software bietet eine Solche Fräser-Radien-Kompensation? Was kostet diese?

Zudem habe ich eine weitere Frage: Vor einiger Zeit habe ich mit einige Teile fräsen lassen. Der Bediener der Maschine hatte eine Software, welche die Ecken bei innenkonturen gebrochen hat. (Freistich unter 45° in die entsprechnde ecke). Daurch war es sehr einfach steckverbindungen ohne Nacharbeit zu fertigen.

Welche Software leistet sowas? Was kostet diese?

Gruß
Henrik

#2 Re: Fräser-Radien-Kompensation

Verfasst: 29.01.2009 17:49:42
von BIGJIM
Hallo Henrik
.
..frag :roll: auch mal bei Peter an.. http://www.cncecke.de




:

#3 Re: Fräser-Radien-Kompensation

Verfasst: 29.01.2009 18:14:02
von echo.zulu
Hi Hendrik.
Steuerungen die DIN-Code verarbeiten können, bieten in aller Regel auch die Radienkorrektur. Das große Problem an sich ist der Postprozessor, der die Fräsdaten erstellt. Die meisten Hobbyfräsen werden nur mit DXF oder PLT Dateien gefüttert. Dieses Format erlaubt keine Radienkorrektur und was noch viel schlimmer ist, die meisten Generatoren können nur mit Linien umgehen. Deshalb werden Bögen und Kreise in einzelne kurze Linien zerlegt. Eine spätere Radienkorrektur in der Steuerung wird große Probleme machen. Aus diesen Gründen lässt man meist die Radienkorrektur beim Erstellen der Fräsdaten erstellen oder man zeichnet sie von vorn herein mit.

Allgemein gesehen solltet ihr euch vor dem Kauf genau schlau machen, was es am Markt gibt und vor allen Dingen was ihr vorhabt zu fräsen. Eine Universalfräse, die für alle Arbeiten und Materialien geeignet ist und dazu noch aus der Hobbykasse bezahlt werden kann, gibt es nach meiner Erfahrung nicht. Die meisten fertig angebotenen Hobbyfräsen sind nur für Plattenmaterial ausgelegt und haben schon bei Aluminium massive Probleme. Auch wenn der Verkäufer erst einmal etwas anderes behauptet. Ich habe meine Fräse damals selbst gebaut. Allein die Konstruktion hat ca. 6 Monate gedauert. Wenn ihr Fragen habt, so könnt ihr mich gerne kontaktieren. Auf Anfrage bekommt ihr meine Telefonnummer, denn eine Fräse ist ein durchaus komplexes Gerät, dass man nicht einfach mal so eben schnell kaufen sollte.

#4 Re: Fräser-Radien-Kompensation

Verfasst: 29.01.2009 18:37:31
von yogi149
Hi

bei meiner Haase war damals PCNC dabei, was für die ersten Jahre auch gelangt hat.
Da habe ich auch die Fräsdateien als Druckfiles mit HPGL gemacht.

Inzwischen benutze ich aber RhinoCAM (4 Achsen) und an der Maschine Mach3. Mach3 kann Radius korrektur, hab ich aber da noch nicht benutzt. :D
Und zwar, weil ich das mein Rhino machen lass. Die aktuelle Version hat alle die Funktionen die ich vorher mühsam erst gezeichnet habe, Fräsbahn mit Unterbrechungen im passenden Abstand, incl. Wegeoptimierung. Das ganze gibt dann mal eben fast eine Halbierung der Fräszeiten, weil vorher immer viel zu viel Leerfahrten drin waren.

Meine neue Fräse wird übrigens eine BZT, und wird morgen bestellt. :D 8)

#5 Re: Fräser-Radien-Kompensation

Verfasst: 28.04.2009 12:24:46
von Rolli
Ich habe kürzlich im Netz das Cad-Cam Tool gsimple gefunden. Ist frei und läuft unter Windows und Linux (mit Wine).
Wenn man den Namen googled wird man sofort fündig.
Dort kann man quasi 3-D konstruieren, allerdings immer auf rechteckigen Blöcken, von denen dann was weggefräst wird.
Radien-Kompensation scheint vorhanden zu sein. Ebenso kann man sich eine Werkzeug-Materialdatenbank aufbauen,
in denen dann auch Vorschübe und Zustellungswerte eingetragen sind.

Das Programm scheint wirklich brauchbar zu sein.

Gruß,
Rolli