Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Rundflieger
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#106 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

yogi149 hat geschrieben:Bei den Sachen, die in einem Rutsch durch sind macht der Fräser dann an dieser Stelle einen kleinen Hüpfer von 0,5mm..
Gut, das ginge jetzt hier nicht. Ich unterbreche beim letzten Durchgang paar mal die Kontur und fertig sind die Stege.

> Besser ich habe etwas Nacharbeit, als das sich die Teile während des Fräsens verabschieden. :roll:
Das werde ich dann auch so handhaben.

Gruss Gustav
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#107 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

echo.zulu hat geschrieben:Die Frage ist aber eher, ob die Losbacke im Schraubstock wirklich gerade zieht.
Andernfalls ist es auch mit den schönsten Parallelunterlagen Essig.
Habe mir daraufhin mal meinen schon in die Jahre gekommen Bohrschraubstock angesehen und tatsächlich - die Losbacke schnappt im letzten Moment minimal nach oben. Habe daraufhin das Gegenlager der Losbacke etwas nachgearbeitet und nun passt es perfekt.

Nachdem nun auch der erste Fräser eingetroffen ist, hat es mich heftig gejukt, mal ein bischen im Alu zu kratzen. 10 kg Alureste liegen ja auch schon im Keller. Also kurzerhand an die motorlose Spindel (Bilder im ersten Beitrag) meinen Akkuschrauber angeschlossen, ein paar parallele Bahnen gezeichnet und mich der Sache mal vorsichtig genähert. Erst manuell mit der Handsteuerung und dann das Programm laufen lassen.

Von einer Stange mit 10 x 25 mm habe ich manuell ein Stück von ca. 40 mm abgesägt. Die Sägestellen galt es planzufräsen. Da der Akkuschrauber im 2 Gang nur eine max. Drehzahl von 900 U/min macht, habe ich bei F150 nur 0.1 mm zugestellt. Insgesamt bin ich beide Seiten je 5 mal abgefahren, dann war es plan. Zu meiner grossen Überraschung war das Ergebnis weit besser als erwartet: Oberfläche gut und perfekt im Winkel !

Deshalb hier paar Bilder von meiner ersten Fräsaktion:

Bild
Hier erst mal der mit Spannpratzen und Nutensteinen aufgespannte Schraubstock

Bild
Und hier das Ergebnis: die linke und rechte Seite hat meine Käsefräse bearbeitet

Bild
Obwohl die Oberfläche etwas ungewöhnlich aussieht, ist sie dennoch eben

Bild
Einmal Haarwinkel längs (habe ja mit Haarwinkel gespannt)

Bild
Und einmal Haarwinklel quer (der alte Schraubstock ist gar nicht so übel)

Bild
Hier noch eine Macroaufnahme der seltsamen Oberfläche.

Die Kanten des Teils sind recht scharf geworden, kaum eine Gratbildung. Übrigens ist auch so ein Fräser sehr scharf, beim Abziehen der rel. festsitzenden Schutzkappe habe ich mir heftig in die Finger geschnitten. Der Fräser hat 6 mm und die Fräsbahnen einen Abstand von 2 mm. Material war das von Jürgen empfohlene Al Mg 4,5 Mn.

Den Fräser im Alu hat man übrigens kaum gehört. Bei 900 U/min. war das nur ein leises Rumpeln.

Gruss Gustav
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#108 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

Nach Empfehlung von Egbert bin ich nun mit 80% Fräserdurchmesser durch das Material, ging sehr gut.
Mit 5 mm hin und 5 mm wieder zurück, bei 10 mm Materialstärke und 6 mm Fräser.
Drehzahl war hier ca. 3000 U/min. und Vorschub 450.

Bild

Bild

Die Genauigkeit der Käsefräse ist weit besser, als ich erwartet habe.
Allerdings sollte man sich bei meiner Maschine mit der Zustellung und dem Vorschub etwas zurückhalten.

In dieses Werkstück (80 x 20 x 10 mm) sollen noch 2 Bohrungen für 6 mm Stifte und 2 Durchgangsbohrungen für 8 mm.
Ich überlege, ob ich diese Bohrungen nun bohren oder fräsen soll.

Kann ich den 6 mm Fräser nun auch als Bohrer für die 6 mm Bohrungen einsetzen, oder wird der festklemmen ?
Oder ganz generell: kann man mit einem Fräser auch bohren - langsame Drehahl vorrausgesetzt ?
Sollte man vielleicht vorher das Zentrum mit einem Zentrierbohrer freimachen ?

Gruss Gustav
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echo.zulu
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#109 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Moin Gustav.
Mit weniger Vorschub im Schlichtgang am Schluss sollte die Oberfläche noch besser werden.

Mit einem Fräser kannst Du selbstverständlich auch Bohrungen machen. Voraussetzung ist, dass eine Schneide über Mitte vorhanden ist. Sollte beim Fräser mit angegeben sein. Für genaue Bohrungen nehme ich einen kleinen Fräser, setze damit eine Kernbohrung und fräse dann mit einer Helix auf Endmaß.
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#110 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

echo.zulu hat geschrieben: Voraussetzung ist, dass eine Schneide über Mitte vorhanden ist.
Moin Egbert,

genau das ist hier nicht der Fall, in der Mitte ist eine Lücke von ca. 0.5 mm.
Wenn ich aber vorher mit einem kleineren Zentrierbohrer durchgehe, müsste das eigentlich auch hinhauen.
Werde vorher mal an meinem "Übungsstückchen" eine Probebohrung machen und berichten.

Gruss Gustav
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#111 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Ok, das ist ein Fräser, der nur schräg ins Material eintauchen kann bzw. nur zum Konturfräsen geeignet ist. Da brauchst Du eigentlich grundsätzlich eine Pilotbohrung und für saubere Taschenfräsungen ist er ebenfalls ungeeignet.
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#112 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

Hmmm - der Fräser sei speziell für Alu gemacht. Wundert mich jetzt, dass der nur eingeschränkt verwendbar sein soll.
Welches ist denn dann der "richtige" Fräser für mich (Link?) ??

Habe mal eine Macroaufnahme von der Schneide gemacht:

Bild

Die beiden Schneiden sind unsymetrisch, die Lücke ist wohl ausserhalb der Mitte. Zusätzlich sind beide Schneiden noch eingeschliffen, am Ende bildet sich deshalb ein Zahn aus, der wohl die auffälligen Kreise in die bearbeitete Oberfläche zeichnet.

Gruss Gustav
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#113 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Hallo Gustav.
Dann hat der Fräser doch eine Schneide über Mitte. Damit ist er für Bohrungen und direktes Eintauchen ins Material geeignet. Der Unterschied zwischen einem normalen und einem speziell für Alu angeschliffenen Fräser liegt im Schneidenwinkel, der Steilheit der Spirale, sowie in vergrößerten Spannuten. Die Vorteile ergeben sich aber meist nur bei langspanenden Legierungen. Diese Einkerbung in der Stirnschneide soll wohl eher als Spanbrecher wirken. Meine Standard-HSS-Fräser haben gerade Schneiden. Ich verwende gern 3- oder 4-Schneider, weil sie eine bessere Oberfläche erzeugen. Nachteil ist der geringere Spanfreiraum.
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#114 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

echo.zulu hat geschrieben:Mit einem Fräser kannst Du selbstverständlich auch Bohrungen machen.
Hat bei mir jetzt nicht sonderlich gut funktioniert. Der 6 mm Fräser ging paar mm ganz gut, solange ich zugestellt habe.
Kaum war die Zustellung weg, hat es fürchterlich zu rattern angefangen. Die Bohrung ist hin (paar zehntel grösser), der Fräser lebt zum Glück noch.

Wäre hier nicht ein sog. NC-Anbohrer besser ?
Finde in den Beschreibungen dazu nur: "zum schnellen Anbohren" ...
Mit wenig Drehzahl müsste das doch besser hinhauen.

Hat jemand Erfahrungen mit Bohren auf einer Fräse ?

Gruss Gustav
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#115 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Mit welchem Vorschub und Drehzahl hast Du gebohrt? Ich würde bei schwierigem Material schrittweise tiefer bohren. Also nen Millimeter ins Material, dann wieder zurückziehen, wieder nen Millimeter tiefer, raus und so weiter bis Du tief genug bist. Das Rattern könnte von Spänen kommen, die nicht sauber aus der Bohrung befördert wurden. Passgenaue Bohrungen bekommst Du auch mit einem Fräser hin, nur muss dieser eben kleiner als das Sollmaß sein. Zuerst ne Pilotbohrung und dann mit ner Helix auf Endmaß fräsen.
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#116 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

Hi Egbert,

mittlerweile ist Ernüchterung eingekehrt: Alu und Käsefräse beisst sich irgendwie ... :(

Auch der zweite Versuch mit einer Helix (5 mm Fräser für 6 mm Bohrung) scheiterte. Im Prinzip das gleiche Problem: ca. 3 mm tief ging es astrein, dann plötzlich brrrrrrrrrrrrrrrrrrrr - die ganze Maschine vibrierte, das Werkstück ist kaputt und am Fräser hat es die filigranen Aussenzähne abgerissen. Drehzahl war ca. 3000 U/min. und Zustellung 0.05 mm pro Umdrehung der Helix. Habe sogar noch zusätzlich mit Spiritus geschmiert. Der klassische Bohrer liefert hier tausendmal bessere Ergebnisse ...

Habe mich auch mal an einer Nut versucht, hier gab es ähnliche Probleme. Zustellung war 0.1 mm, Vorschub 450.
Ab ca. 3 mm Tiefe fing das an zu rattern:

Bild

Die Maschine ist m.E. einfach zu weich, eine richtige Zwangsführung des Fräsers ist nicht gegeben. Aber immerhin lässt sich sehr gut planfräsen und mit dem Zentrierbohrer lassen sich gut Zentren setzen. Taschen gehen bis ca. 1 mm problemlos. Aber dann gibt's bösen Ärger ...

Werde meine weiteren Musterteilchen in Plexiglas o.ä. fertigen. Das geht dann auch schneller.
Hier haben sich wohl Einschneider bewährt. Stimmt das so ?

Gruss Gustav
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#117 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Hi Gustav.
Ich glaube, dass Du einen viel zu großen Vorschub gewählt hast. Bei der Drehzahl würde ich mal mit 30-50 mm/min beginnen. Einen Vorschub von 450mm kann ich noch nicht einmal bei einem sehr scharfen Fräser in Sperrholz bei 26000 U/min fahren. Die Kante von der Tasche zeigt, dass sich der Fräser ins Material gezogen und dann geklemmt hat. Mit einem geringeren Vorschub sollte das nicht passieren.

Plexiglas fräse ich mit einem VHM-Zweischneider bei mittleren Drehzahlen von ca. 12000-15000. Gekühlt wird dabei mit einer Spritzflasche in der Fensterreiniger war. Als Kühlmittel setze ich Wasser mit ein paar Spritzern Geschirrspülmittel ein.
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#118 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

Hi Egbert,

glaube, mein Maschinenschraubstock wird Wasser nicht sonderlich mögen ...

Habe heute meine Drehlinge bekommen: die 10er und 8er waren halbwegs OK - die 6er und 4er habe ich gleich dem Nachbarn geschenkt. Der Querschnitt ist mehr ein Trapez und mit parallel ist auch nicht viel los. Werde mir lieber Silberstahlwellen besorgen und ablängen zum Unterlegen. Die sind dann absolut parallel und zudem noch masshaltig. Leider kann man selbige nicht stapeln.

Kann man im DIN-Code eigentlich auch mir Variablen arbeiten ?
Möchte in verschieden dicke Platten aus unterschiedlichen Materialien eine Menge Bohrungen setzen. Die Tiefe und Rückzugshöhe zum Spanbrechen würde ich gerne variabel gestalten. Mein CAM ist nicht ganz so pfiffig.

An meinen Kugelumlaufmuttern findet sich in einer Vertiefung so eine kleine Kugel zum schmieren.
Was drückt man da rein ? Fett oder Öl ? Brauche ich da eine spezielle Presse ?

Gruss Gustav
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#119 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von echo.zulu »

Moin Gustav.
Meines Wissens gibt es wohl die Möglichkeit mit Variablen zu arbeiten. Es kommt dann aber drauf an, ob die Steuerung das unterstützt. So weit bin ich nicht in DIN-Code Programmierung eingestiegen, da das bei mir vom CAM-Prozessor erzeugt wird.

Warum überziehst Du den Schraubstock nicht mit Zapon-Lack, oder Du reibst ihn tüchtig mit Öl ein. Dann setzt der so schnell auch keinen Rost an. Außerdem würde ich Plexi eher auf dem Tisch direkt aufspannen bzw. auf ne Opferplatte aufkleben. Dann bist Du auch viel freier in der Bearbeitung. Plexi ohne Kühlung zu verarbeiten dürfte nicht so einfach sein.

Zum Schmieren benutze ich eine kleine Kolbenpresse. Die Schmieröffnung ist zwar eigentlich zum Ölen gedacht, aber mit einer kegeligen Spitze sollte das auch mit Fett funktionieren.
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#120 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer

Beitrag von Rundflieger »

echo.zulu hat geschrieben:Die Schmieröffnung ist zwar eigentlich zum Ölen gedacht, aber mit einer kegeligen Spitze sollte das auch mit Fett funktionieren.
Hi Egbert,

dann scheint es egal, ob Öl oder Fett. Bei Öl habe ich Bedenken, dass das dann an den Wellen runterläuft
Und wieviel drückt man rein ? Bis es irgendwo rauskommt ?

Plexi habe ich hier in Blöcken hier. Die lassen sich im Maschinenschraubstock schneller spannen. Und an einer Ecke der feststehenden Backe habe ich immer den Nullpunkt. Ich kann also schnell mal ausspannen und mir das Ergebnis ansehen.

Demnächst bekomme ich Plattenmaterial Reste aus POM. Mal sehen, wie das geht.

Gruss Gustav
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