Aufgeben? Das ist doch Affenkacke!
Sry...
Im Ernst: Fläche ist halt anders als Heli und auch das muss man lernen.
Und wie beim Heli auch, tun sich mache leichter und manche schwerer.
Und überhaupt, auch eine Fläche hat ihre Basics, mit denen man sich
vertraut machen muss. Vergiss das mit dem "pillepalle", an manchen
Theman sit sich die Wissenschaft auch heute noch nicht einig! Wer mit
der Fläche meint, es wäre ja alles wie beim Heli und somit NOCH leichter
,
der irrt eben.
Bei der Fläche gilt in vielen Dingen das genaue Gegenteil wie beim Heli.
Viel Richtiges dazu wurde ja schon gesagt, ich häng da nur meine eigenen
Erfahrungen noch mit dran:
- Fliegen LASSEN will erstmal gelernt sein. Ein richtig eingestellter Flieger
fliegt alleine, sofern dies in der Konstruktion berücksichtigt wurde. Je mehr
Leistung so ein Flieger dann hat, desto weniger eigenstabil fliegt er dann
auch. Die meisten meiner (E-)Segler fliegen wie Helis: Ohne Steuern stürzen
sie einfach ab. Eine kleine Böe und das war's dann. Aber der ES ist da gaaaanz
harmlos und sehr eigenstabil fliegend. Das ist ja das, wofür er gemacht wurde.
Damit er das aber kann, ist wichtig, dass der Rumpf nicht verzogen ist und
die sog. "Einstellwinkeldifferenz" (=EWD) noch stimmt. Wenn die z.B. zu klein
werden sollte, verringert sich das sog. "Stabilitätsmaß", also das Bestreben,
dass der Flieger ganz von selbst wieder in eine eigenstabile Flugbahn findet.
Wird die EWD zu groß, verschenkt man halt unnötig Leistung. Ob deine EWD
noch stimmt, kannst du entweder messen oder anhand der SP-Angaben zumindest
grob checken: Wenn dein SP auf den Herstellerangaben liegt und die Kiste aber
trotzdem nicht richtig fliegen will, dann ist das ein Hinweis, dass da was nicht
stimmen könnte.
Doch zurück zum Fliegen lassen. Zumindest für die Lernphase brauchst du Platz
und den hast du ja auch: Zu jedem Bäumchen gehört in Finnland auch ein Pfützlein,
über dem du hindernisfrei kreisen kannst. Sollte doch mal was schief gehen, ist
der Schaden gering, bzw. nicht vorhanden. Deine Elektronik kannst du gegen Wasser
schützen und selbst wenn ein paar Tropfen eindringen, ist das nicht schlimm.
Das einzige was du brauchst, ist ein Boot, um den Flieger ggf. bergen zu können.
Also: zuerst kommt das Einfliegen: Alle Ruder müssen im "Strak" stehen, das heißt,
die Ruder folgen perfekt der Flügel- oder Leitwerkskontur und sind in keiner Richtung
ausgeschlagen.
Dann das Werfen: lerne es besser selbst, das gehört dazu und wirklich gute Werfer
sind selten. Die meisten werfen mehr oder weniger nach oben weg und das ist bis
auf ein paar Ausnahmen falsch. Denn bei der Fläche ist Fahrt, wir sagten es schon,
das halbe Leben. Und die bekommt der Flieger schneller und leichter auf einer geraden,
ggf. sogar leicht nach unten geneigten Bahn. Das mit dem leicht nach unten werfen ist
beim ES aber nicht nötig. Einfach gerade abwerfen und du wirst sehen, der Flieger
fliegt einfach gerade aus in dieser Richtung weiter oder steigt leicht - je nach Sturz
des Motors und wieviel Gas du gibst. Du kannst, wenn ales mal stimmen sollte, beim
Start auch Vollgas geben. Nur die ersten Würfe würde ich mal mit 50% beginnen.
Wenn der Vogel also mal gerade von dir wegzieht und vielleicht leicht durchsacken sollte,
musst du keine Panik haben. Einfach etwas Gas geben und ggf. gaaanz leicht HR ziehen.
Für die erste Wende wirst du nun erstmal etwas Höhe gewinnen, auf den See hinaus.
Auf 20m+ angekommen gibst du erstmal etwas Quer rechts oder links und versuchst
dann mit Höhe ...ja, die die Höhe zu halten - was sonst.
Wenn du dann etwa 120°
gewendet hast, behältst du den Kurs bei und machst weiter Höhe.
Ehe der Flieger aber rechts oder links hinter deine Startposition fliegt, drehst du erneut ein
und bringst ihn auf Querkurs zu deiner gedachten Start/Landepiste, die ja genau auf den
See zeigt. Der Zweck ist simpel: Um den Flieger einzufliegen, musst du seine Flugbahn
möglichst von der Seite sehen.
Und jetzt gehts los, wir machen uns ein Bild davon, ob SP und EWD passen: Stelle den Motor
ab und drücke die Nase runter, so dass der Flieger etwa 45° nach unten beschleunigt. Nach
wenigen Metern kannst du das Höhenruder wieder loslassen und beobachstest nun, was der
Flieger macht. Und zwar mit der EWD, die er nunmal gerade hat und OHNE vorher getrimmt
zu haben:
- Nase kommt zügig wieder hoch und der Flieger steigt wieder, bis der Schwung raus ist und
das Spiel beginnt erneut (pumpen, SP zu weit hinten)
- Flieger fängt sachte ab, ohne wieder zu steigen, sondern gleitet ganz ruhig horizontal weiter (perfekt!)
- Flieger wird immer schneller und fällt immer steiler (unterschneiden, SP zu weit vorne)
Angenommen, er steigt oder fällt, verschieben wir den SP eben: steigen=>vor, fallen=>hinter.
Nun wieder probieren, bis der Fall eintritt, dass der Abfangbogen flach ist und der ES am Ende
einfach gerade weiterfliegt.
Wenn das dfann passt, gehst du her und ermittelst genau, wo der SP denn nun genau sitzt und
vergleichst das mit den herstellerangaben: Wenn das um wenige Millimeter (sagen wir +/- 1-2mm)
passt, stimmt die EWD wohl noch und der Flieger ist jetzt perfekt eingeflogen.
Angenommen, der SP ist irgendwo ganz woanders als angegeben, meldest du dich nochmal, dann
sehen wir weiter.
Also: Erstmal für genügend Raum sorgen, den Flieger einfliegen udn dann langsam üben, dass du
den Flieger immer mehr und genauer steuerst, statt dass du ihn selber fliegen lässt. Aber genau
dieses "selber fliegenb lassen" sollte man auch können und der Flieger muss das eben auch können.
Denn wenn was ist, anhalten und schweben und nachdenken GEHT NICHT. Wenn du also auf beengtem
Raum fliegst, bist du mit einer Fläche mehr beschäftigt als mit einem Heli!
Drum erstmal mit viel Platz üben, dann kommt das schon.