EASA und die "Dronen"

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acanthurus
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#16 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von acanthurus »

Das kommt sehr drauf an wie man denen gegenüber auftritt, wieviel Selbstbewusstsein man mitbringt. Wenn man als Bittsteller ankommt, nützt das nix. Wenn man "Forderungen stellt" passiert schon viel mehr.
Die "Wünsche" eines Airbus-Konzerns werden mehr Gehör finden als die sämtlicehr GA-Luftfahrer, Modellflieger und Kleintierzüchter zusammengenommen, einfach weil die fordern und nicht anregen.
Als Nicht-zum-Easa-Budget-Beitragende (die EASA ist, wie viele europäische Behörden angehalten, "financially self-supporting" zu sein, was in einem Stundensatz von 200€ selbst für reine Schreibaufgaben resultiert, und nochmal deutlich mehr für "technisches") haben wir aus deren Sicht keinerlei Lobby. Mitgliedszahlen sind eine Sache, aber EASA Fees and Charges Regulations eine ganz andere. Selbst wenn die eine Jahresgebühr von 30€ pro Modellflieger erheben würden, wären die im Stande, das in die roten Zahlen zu fahren.
Wir zahlen hier als Kleinstbetrieb (3 Mann) eine Jahresgebühr von ca. 4000€ an die EASA, nur um überhaupt als Entwicklungsbetrieb arbeiten zu dürfen.
Jedes dabei durchgeführte Entwicklungsprojekt, welches die EASA anerkennen muss, wird dann nochmal separat in Rechnung gestellt.
Es ist also klar dass eine Genehmigung für Modellflieger, welche über die EASA abgewickelt wird, entweder für uns nicht finanzier bar ist ODER aber, wenn man das finanziell im Rahmen hält, die EASA mit Arbeit überflutet - und genau das ist der Hoffnungsschimmer dabei. Wenn jeder der sicherlich über 100.000 aktiven Modellflieger entsprechende Genehmigungen beantragt, dann gibts richtig Arbeit.

gruß
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EOS 7
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#17 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von EOS 7 »

bzfrank hat geschrieben: Ich möchte nicht immer auf der "Opferseite" stehen sehen wenn es um Neuregulierungen geht.
Genau das bedingt jedoch einen Verband, der die Interessen der Modellflieger verfolgt.
In Deutschland gibt es da ja mehrere davon. Je mehr Mitglieder diese vorweisen können, je eher werden Sie gehört.
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tracer
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#18 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von tracer »

EOS 7 hat geschrieben:Genau das bedingt jedoch einen Verband, der die Interessen der Modellflieger verfolgt.
Ich denke, ein Großteil hier im Forum sind Wildflieger, die Masse der ganzen RTF-Kunden mit Sicherheit auch.

Leider hat sich der DMFV in der Vergangenheit nicht besonders rühmlich für Wildflieger eingesetzt, eher im Gegenteil.
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acanthurus
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#19 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von acanthurus »

Wie gesagt, Mitgliederzahlen sind lange nicht so interessant wie Euros, wenn es um Lobby geht.
Wenn sämtliche DMFV-Mitglieder an die EASA 30 Euro "Grundgebühr" jährlich zahlen würden, dann wäre das immer noch viel weniger als Airbus allein als jährliche Gebühr für ihre Entwicklungsbetriebe zahlen darf - und dies ist auch nur ein kleiner Anteil an deren jährlichem Gebührenumsatz bei der EASA.
Bisher tauchen wir in deren Wahrnehmung der Luftfahrtwelt überhaupt nicht auf, haben also auch (noch) keine Lobby, welche irgendeine Wirkung auf deren Entscheidung haben könnte. Deshalb ist es WICHTIG, dass wir uns bemerkbar machen. Auch eine Bundestagspetition wäre z.B. ein Weg, bei der der deutsche Staat dazu ermuntert wird, über seine nationale Behörde (LBA), welche sehr wohl eine Lobby bei der EASA hat, dahingehend auf die EASA einzuwirken dass eine praxisgerechte Lösung herkommt.
Behörden reden nur nicht gerne mit "dem Volke" sondern nur mit seinen "gewählten Vertretern". In diesem Fall wäre es also wichtig dass der DMFV was tut - wäre nur schön, wenn das nicht wieder so heimlich still und leise und mit nachfolgendem großen Selbstschulterklopfen erfolgt wie beim letzten mal auf nationaler Ebene.

@Tracer: Damit hat der DMFV auch eine große Chance vergeben. Die ganze Struktur des Modellfluges hat sich verändert. Das war spätestens seit Wegfall der 35MHz-Gebühr und dem Aufkommen der ersten Fertigfliegerlein absehbar, aber der DMFV hat dies komplett verschlafen oder bewusst ignoriert.
Man schuf Fachreferate für allen möglichen Blödsinn, aber es gibt nach wie vor keine Mechanismen für den Umgang, die Förderung und Sicherstellung des Modellfluges außerhalb von festen Modellflugplätzen.
Da stellt man Gutachter für Aufstiegsgenehmigungen und Großmodelle bereit, aber das Fußvolk mit seinem Quad ausm Supermarkt läßt man völlig allein.

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EOS 7
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#20 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von EOS 7 »

tracer hat geschrieben:Ich denke, ein Großteil hier im Forum sind Wildflieger, die Masse der ganzen RTF-Kunden mit Sicherheit auch.

Leider hat sich der DMFV in der Vergangenheit nicht besonders rühmlich für Wildflieger eingesetzt, eher im Gegenteil.
Auch "Wildflieger" werden dort "betreut", und das Gegenteil ist richtig siehe auch:

http://dmfv.aero/presse/presse-meldunge ... er-wahrte/

http://dmfv.aero/presse/presse-meldunge ... -des-dmfv/

PS: 83000 Mitglieder ist nicht nichts!
Zuletzt geändert von EOS 7 am 16.09.2015 15:08:24, insgesamt 1-mal geändert.
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acanthurus
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#21 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von acanthurus »

@Dieter: PN
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tracer
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#22 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von tracer »

EOS 7 hat geschrieben:Auch "Wildflieger" werden dort "betreut", und das Gegenteil ist richtig siehe auch:
Tja, "in der Vergangenheit" …
http://www.rclineforum.de/forum/board19 ... ldflieger/

Dass sie mittlerweile ihre Felle wegschwimmen sehen, weil Wildflieger immer mehr werden, Vereine weniger und die DMO deutlich mehr fürs Geld bietet, zwingt sie wohl zum umdenken.

Aber, das ist gar nicht der zentrale Punkt.

Ich denke, dass es eher so ist, wie andi es ausführt, die "Hobby-Verbände" haben in dem Fall einfach keinerlei Lobby.

Es wäre halt schön, wenn unabhängig von der Entwicklung in Sachen Drohnen der Status Quo der Wildflieger bestehen bleiben könnte.
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EOS 7
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#23 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von EOS 7 »

Der Link geht nicht. Das war die Doppelbelegunsproblematik aus dem Jahre 2005! Hat sich seit 2,4 erledigt.
Und wie setzt sich deine DMO dafür ein?
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#24 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von acanthurus »

Die DMO versteht sich grundsätzlich als (Versicherungs)dienstleister, nicht als Dachorganisation der Modellflieger. Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Selbstverständnisse.
Aber das ist OT.
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#25 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von CubaLibreee »

Man muss doch alles in einem auch eines erkennen das der benötigte Luftraum bei Drohnen und Helis weit aus geringer ist als bei Flächen-Flieger. Oder irre ich da? Und da der Trend wohl nach Helis nun in Richtung Drohnen geht verstehe ich das Problem nicht so ganz?
Größeres Problem dürfte FPV sein welches meiner Meinung nach eher reglementiert gehört.
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#26 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von bzfrank »

acanthurus hat geschrieben:Wenn jeder der sicherlich über 100.000 aktiven Modellflieger entsprechende Genehmigungen beantragt, dann gibts richtig Arbeit.
Deshalb glaube ich auch das es wichtig ist das die EASA über die Kommentare mitbekommt das sie mit einer EU-weiten Limitierung der RC Model Aviation einen grossen 'Can of worms' aufmachen. In anderen (aktuell wesentlich freizügigeren) EU-Ländern dürfte ihr Plan auch so richtig für Spass und Freude sorgen. BTW die Massegrenzen für erlaubnisfreien Modellflug sind in er EU fast überall höher als in D-Land mit seinen 5kg, z.b.

http://www.rc-network.de/forum/showthre ... ost1559273

und trotzdem gibts keine höher Unfallrate oder Problemdichte... hier wird also reguliert um des regulieren willens.
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bzfrank
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#27 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von bzfrank »

Der Österreichische Modellflugverband hat seine Stellungnahme inzwischen öffentlich gemacht:

http://www.omfv.org/
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Mataschke
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#28 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von Mataschke »

DMFV hat auch eine Stellungnahme herausgegeben. http://dmfv.aero/files/Stellungnahme-De ... 015-10.pdf


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grüße Michael
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#29 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von tracer »

bzfrank hat geschrieben:Der Österreichische Modellflugverband hat seine Stellungnahme inzwischen öffentlich gemacht:
Gut getextet, schade, dass der OMFV anscheinend keinen Lektor hat. Oder Ö hat noch mal eigene Rechtschreibregeln …
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#30 Re: EASA und die "Dronen"

Beitrag von tracer »

Mataschke hat geschrieben:DMFV hat auch eine Stellungnahme herausgegeben. http://dmfv.aero/files/Stellungnahme-De ... 015-10.pdf
Sorry, erste Seite nur Selbstbeweihräucherung. Habe danach aufgehört zu lesen.

Sollen sich bei den Aussie-Kollegen mal ein Beispiel nehmen, weniger ist oft mehr.
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