Im Herbst 1981 war ich, mit der Urform und der Unterstützung eines damaligen Vereinskameraden, am GFK Walzen des Rumpfs mit beteiligt. Die Flächen und Höhenleitwerke habe ich mit einem Freund aus Styropor geschnitten und mit Abachi beplankt. Die Fahrwerksbeine sind aus Federstahl gebogen (Mann war das früher alles umständlich)
Config:
Modellname Diplomat
Rumpf: GFK/Epoxyd
Flächen: Styropor mit Abachi beplankt
Spannweite: 158 cm
Rumpflänge: 138 cm
Gewicht: 3400 g (unbetankt)
Tankinhalt: 500 ml
Motor: Webra Speed 61F mit Dynamixvergaser (23 Jahre alt, ungelaufen)
Empfänger: Robbe Luna 8 Kanal 35 MHz
Servos:
Seitenruder: Robbe S12 (ca. 30 Jahre alt)
Höhenruder: Robbe RS10
Drossel: Robbe RS20
Querruder: 2xRobbe S122
Akku: 4xNiMH 2300 (neu, da der alte Robbeakku keinen Ton mehr von sich gab)
Sender: Da meine Robbe MARS FFM doch etwas unkomfortabel ist habe ich meine Multiplex Royal EVO9 verwendet.
Das Modell lag, neben meinen anderen alten Flächenmodelle, die ganzen Jahre bei meinen Eltern auf dem Dachboden vergraben. Der Motor saß fest, der Lack hatte auch etwas gelitten.
An drei Abenden habe ich das nötigste repariert und angepasst (ich hatte u.a. keinen Seitenzug am Motor, die Anlenkungen waren auch zu schwergängig). Den Motor habe ich mit etwas Rizinussprit wieder gangbar gemacht.
Da ich wissen wollte ob der Motor überhaupt läuft, habe ich den Flieger mit auf dem Modellflugplatz und mit Unterstützung einiger Kameraden einlaufen lassen. Der Motor hatte die Zeit gut überstanden und lief nach einigen Problemen meinerseits mit dem Dynamixvergaser (die Leelaufnadel wird umgekehrt wie bei normalen Vergasern eingestellt) dann recht gut.
Nach zwei Tankfüllungen war es schon etwas dämmrig und ich wollte vor dem Erstflug eigentlich noch ein paar RC- Komponenten tauschen, ist es passiert.
Ich habe bei ein paar kleinen Rolltests den Flieger (mehr versehentlich) abgehoben - Ha! er flog perfekt! Nach dem ersten O-HA habe ich dann eine Platzrunde gedreht und bin wieder gelandet, da das Licht schon etwas stärker abnahm. Die Ladung war weich mit geringfügig mehr Schwung als erforderlich. Ich wollte keinen Strömungsabriss riskieren.
Das war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, nach 22 Jahren wieder ein größeres Kunstflugmodell zu fliegen und es unbeschadet wieder auf den Boden zu bringen. Na ja, Radfahren verlernt man schließlich auch nicht.
Außer der Spritschmiere war das ein tolles Erlebnis, ich werde den Flieger wohl in Zukunft häufiger durch die Luft jagen.
Grüsse
Claus
