Auf absolute Randgebiete gehe ich dabei nicht ein, ich beschränke mich vornehmlich auf vier Gebiete:
- breite Blätter, um Strom zu sparen und/oder mehr Last zu heben
- schmale Blätter, um näher an die Otik der Vorbilder zu gelangen und/oder auch Mehrblattköpfe halbwegs realistisch aussehen zu lassen
- neutrale, harte Blätter, um wie gehabt mit E-Stabis oder Paddeln auch zackigen Flugstil zu fliegen
- weiche Blätter mit Nachlauf, um auch ohne Paddel und E-Stabi mit weniger oder keinem Aufbäumen mehr kämpfen zu müssen
Diese 4 lassen sich freilich miteinander paaren, wobei sich schmal , weich und nachlaufend eh schon nahe sind, ebenso wie breit, hart und neutral.
Breite Blades hingegen sind sicher auch in weich und nachlaufend interessant, siehe Cobras, Airwolf, etc.
Eigentlich steckt da jetzt schon alles drin, was man wissen muss. Früher waren tragende Blätter etwas ganz alltägliches, da die damaligen, eher schwachen Trieblinge jede Unterstützung brauchten, die sie kriegen konnten. Als die Antriebe potenter wurden und "3D" möglich wurde, traten die asymmetrischen Blades in den Hintergrund und es gibt jetzt leider nur noch verschwindend wenig Hersteller, die sowas noch im Programm haben. Und für die beliebte 450er-Klasse hatte es wohl noch nie welche gegeben, soweit ich weiß.
Doch seit immer mehr Piloten "3D-müde" werden oder schon sind und Scale nicht mehr nur ein Zeitvertreib für Geduldsfetischisten, Bastelkönige und vermögende Rentner
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Erst die 3D-Flieger, das sei unbestritten, haben wirklich Vorteile von auftriebsneutralen Blades. Sie würden das unterschiedliche Verhalten sicher bemerken und nicht unbedingt willkommen heißen. Aber was bitte soll der Anfänger, Fortgeschrittene und Scale-Pilot mit 3D-Blättern?
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Der andere Aspekt ist die Optik speziell bei Mehrblattköpfen. Die meisten Originale haben lange, schlanke Blätter, gegen die sich unsere Zweck-Blades wie plumpe Stecken ausmachen - der Kosename "Löffel" trifft es da schon ganz gut.
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Ein weiterer Punkt, der jedoch nicht direkt mit dem Profil zusammenhängt, aber ebenfalls in Vergessenheit geriet, ist der Blattlauf. Also wo der Neutralpunkt liegt: Vorlaufend, neutral, oder nachlaufend. Die meisten Blades heutezutage sind vorlaufend, was der Agilität des Blattes zugute kommt. Aber bei Scale, bzw. Paddellos (abgesehen wieder vom 3D) ist das kontraproduktiv! Denn ein vorlaufendes und auch ein neutrales Blatt hat im Vorwärtsflug die Tendenz, aufzubäumen. Auf die genauen Zusammenhänge gehe ich jetzt nicht ein, um den Rahmen nicht zu sprengen. Aber das ist der Grund, warum man Paddel oder einen E-Stabi braucht. Es soll die Aufbäumtendenz unterbunden werden und das funktioniert ja auch ganz gut. Aber Paddel haben halt auch Verluste und ein E-Stabi kostet nicht ganz unerheblich.
Genau hier setzen die Scale-Blades mit Nachlauf ein: Denn sie "drehen zu", wenn der Heli im Vorwärtsflug ist und kompensieren dann im Idealfall die Aufbäumtendenz, bzw. lassen diese erst gar nicht entstehen. Im Schwebeflug gibt es übrigens keine Unterschiede. Viele meinen das nur, weil man ja ohne Paddel keinen Bell-Hiller-Anteil mehr hat und somit dieselben Ruderwege viel mehr bewirken. Gleicht man das jedoch an, verhält sich ein paddelloser Heli beim Schweben fast genauso wie mit Paddeln. Lediglich die Windanfälligkeit hat etwas zugeommen und die Steuerung ist direkter, unmittelbarer als mit Paddeln.
Schlussendlich hoffe ich, dass deutlich wurde, dass die Möglichkeiten tragender Blätter interessant und erstrebenswert sein können. Ich selbst hatte mir für meinen 500er welche besorgt, nachdem dieser schwerer und schwerer wurde. Damit kann ich nun einen Teil des "Übergewichts" abfangen und erziele trotzdem noch akzeptable Flugzeiten. Ich hatte auch Experimente mit fliegen ganz ohne jegliche Stabilisierung gemacht, mit durchwachsenem Erfolg. Was Wunder, hatte ich doch einfach keine geeigneten Blades. Alle waren symmetrisch, hart und vorlaufend. Die Ergebnisse waren denn auch entsprechend. Ich persönlich würde mich besonders über schmale, weiche, nachlaufende Blades für einen 450er 5-Blatt-Kopf zum Aufbau einer hübschen Huges freuen, ohne dass ich die Sache durch die Notwendigkeit eines E-Stabis noch weiter verteure.
Kurzum: solche Blades könnten Scalefliegen günstiger und auch schöner machen sowie die gewonnene Effizienz moderner Antriebe unterstützen, anstatt deren Gewinne sinnlos mit eigentlich für reine 3D-Zwecke ausgelegten Blades wieder zu verballern.
Hier wird dann später noch ein Link eingefügt werden, der zu einem Thread mit Abstimmung führt. Dort soll dann ermittelt werden, wer denn tatsächlich Bedarf an welchen Blättern hat. Je nach Ergebnis kann man dies dann kompetenten Herstellern weitervermitteln und mit etwas Glück kommt dann ein Stein in's Rollen.
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[Edith: Typo]