Rhetorische Frage
Für eine rhetorische Frage muss der Fragende 2 Bedingungen erfüllen. Die erste Bedingung ist, dass der Fragende die Antwort kennt und sie aus diversen Gründen in den Raum stellt. Die zweite Bedingung ist, dass die darauffolgende Reaktion des Befragten eine erwartende Reaktion ist. D.h., der Fragende erwartet, dass der Befragte die Antwort der Frage kennt oder „nicht“.
Wobei nur die Methode der Frage für die Klassifizierung eine Rolle spielt. Was bedeutet, dass der Versuch beide Bedingungen zu erfüllen ausreicht, um eine Frage als r.F. zu klassifizieren. Die Richtigkeit der gedachten Antwort und die Vermutung der Reaktion des Befragten spielt diesbezüglich eine untergeordnete Rolle.
Rhetorische Fragen werden gerne in Vorträgen angewendet, um bei erschöpfend langen Vorträgen die Aufmerksamkeit des Zuhörers zurückzugewinnen, und um einen Monolog zu vermeiden. Aus diesem Grund wird die r.F. gerne in den Schulen angewendet, um die Mitarbeit der Schüler zu fördern, und zählt somit als eine empfehlenswerte pädagogische Methode.
In Dialogen aber wird die r.F. negativ bewertet! Bei einer Wechselrede wird gerne bewusst die Variante „der Befragte kennt die Antwort nicht“ angewendet, um als Fragender eine besserer Position in der Konversation zu erreichen. In diesem Falle ist die rhetorische Frage bei einem sachlichen Gespräch genauso wertlos wie eine Suggestivfrage.