Das ganze ist wie immer alles sehr relativ zu sehen.
was alles Einwirkung haben kann sind:
1. Heckrotoservo (Kraft, Geschwindigkeit, Type*1)
2. verwendeter Gyro
3. Systemdrehzahl (Hauptrotor)
4. Rotorkreis und Heckausleger Länge
5. Spiel in der Heckrotoranlenkung
6. Anlenkverhältnis (z.B. Servo Einhängepunkt ...)
7. Riemenspannung
8. Drehzahlregler (Motor Setup)
9. Flugstiel
10 ....
*1 Digital /Analog (in Zusammenhang mit verwendbarem Gyro Modus)
Ein Heli ist ein sehr komplexes Gebilde aus allen möglich und unmöglichen Regelschleifen

Wenn nur eines der Parameter nicht innerhalb der erlaubten Grenzen läuft funktioniert halt irgendetwas nicht korrekt.
Als erstes sollte man sich mal klar werden was man möchte und welchen Flugstil man anstrebt.
Für normalen Rundflug mit ein paar Einlagen braucht man schließlich keine Gyro Funktion die das Heck auch noch gegen die Windfahne anhält (Rückwärstflug).
Man kann dann die Empfindlichkeit eines Gyros natürlich wesentlich weiter runterdrehen als bei jemanden der für 3D wirklich perfekten Halt zu und während jeder noch so üblen Figur benötigt.
Vom Anspruch ausgehend kann man dann versuchen schon mal die passenden Komponnenten auszuwählen.
Eines kann ich schon mal sagen, wer wirklich vor hat richtiges 3D mit Rückwärtsfiguren zu fliegen wird um einen Volz für 120 EUR nicht drum rum kommen. (selber Servo welcher auch am Henseleit 3DMP am Heck arbeitet). Der Hauptvorteil dieses Servos ist, daß er (nur) 19 gram wiegt und trotzdem im Digital Mode des GY401 betrieben werden kann.
Nachtrag:
Hab auch schon T-Rexe 3D fliegen sehen welche z.B. einen HS56 am Heck hatten, jedoch möchte ich nicht wissen wie heftig der Pilot da bei gewissen Figuren steuern hat müßen
Ansonsten ist natürlich auch der Gyro ein ganz wichtiger Punkt.
Ein hochpräzise arbeitender HH Gyro benötigt einen schnelleren und genaueren Servo als irgendein 0815 Gyro im Normalmode.
In der Praxis hat sich bei unseren Tests das HS50 von Hitec am Heck gut bewährt. Leider nicht im Zusammenhang mit z.B. der Hecksteuerbrücke von Heliup, da diese durch die Teflonbuchse zwar sehr spielfrei, dafür zu stramm anzusteuern ist. Das schafft der zwar schnelle aber hierfür zu schwache HS50 nicht gut, bzw. läst sein Speed da sehr nach. Wer hier mit der Empfindlichkeit voll aufdrehen können will kommt nicht um einen Volz herum, da ein HS55 oder HS56 oder andere wiederum zu langsam sind.
Was auch extrem etwas ausmacht ist natürlich die Systemdrehzahl, da hierdurch das Reglerverhalten generell verändert wird. Während man bei niedrigen Drehzahlen eher weniger Probleme hat, steigen die Problem mit dem Heck bei höheren Drehzahlen (2200 und mehr bei XL, 2300 und mehr ohne XL) stark an. Je höher die Systemdrehzahl desto besser muß das Heck Regelsystem arbeiten können.
Ein wichtiges Thema ist auch das Anlenkverhältnis. vom Servo zum Heckrotor.
Je weiter innen am Servo eingehängt wird, desto langsamer wird die Reaktion und desto kleiner wird der Heckrotor Ausschlag, je weiter aussen, desto schneller kann der Gyro reagieren und dest größer wird der Ausschlag.
Im Gegenzug steigt beim innen einhängen am Servo die Kraft und die Genauigkeit der Ansteuerung der Heckrotors während die Kraft beim weiter aussen Einhängen nachläst und die Genauigkeit sinkt.
Hier ein gutes Mittelmaß zu finden ist schwierig und auch im wesentlichen vom Servo abhängig. Wenn ein sehr schnelles dafür eher schwächeres Servo verwendet wird, dann ist es sicher Sinnvoller etwas weiter inner einzuhängen, wobei man immer berücksichtigen sollte, das das Servo zusammen mit dem Kreis schon immer den vollen SHeckrotor Steuerbrücken Weg ausnutzen können sollte.
Auch der Drehzahlregler kann Einfluss auf die Heckrotorfunktion haben.
Wenn ein Drehzahlregler nicht korrekt arbeitet (falsches Antriebssetup, falscher Regler ...) dann kann sich dies im Heckrotorregelkreis auswirken.
Beispiel:
1. Gyro erkennt eine nicht gesteuerte Heckbewegung
2. Gyro leitet eine Gegensteuerung ein
3. Gegensteuerung kostet Antriebsleistung
4. Brushless Regler erkennt Abfall der Drehzahl (brauch aber zu lange um nachzuregeln)
5. Drehzahl fällt ab, durch das Abfallen findet eine veränderung des Gegendrehmomentes statt welches ein Wegdrehen des Helis verursacht.
6. Gyro erkennt eine nicht gesteuerte Heckbewegung
7. siehe oben 2.
usw.
Das ganze kann sich dann aufschaukeln ....
Ich könnte hier noch viel Dinge zu dem Thema schreiben, hab aber auch noch andere Dinge zu tun
Grundsätzlich kann man sagen, daß es keine Patentlösung gibt.
Man muß versuchen für seine Anforderung das best mögliche rauszuholen. Man liegt sicher nicht falsch, wenn man die von anderen als allgemein gut befundene Zusammenstellungen und Setup verwendet, eine Garnatie auf Erfolg ist dies jedoch noch lange nicht, da die kleinste Abweichung schon zu Problemen führen kann.
Grüße,
Walter