In den alten Zeiten der mechanischen Kreisel musste noch viel mehr am Heck gearbeitet werden - da erforderte die Hecksteuerung beinahe 50% der Aufmerksamkeit im Schwebeflug, und nicht, wie heute, 5%... ich fand/finde das eine urige, "naturnähere" Art des Hubschrauberfliegens, man hatte viel mehr Gespür dafür, was der Hubschrauber gerade macht und wieviel Leistung/Drehmoment wirklich anliegt.
Das führte aber leider auch dazu, dass ich Ende der 70er als Helianfänger ohne Flugzeug-Querrudererfahrung und einziger im Klub der Heli lernte, 2 Jahre brauchte, um 8er vor mir zu fliegen.
OK, ich bin damals auch nicht viel Heli "geflogen", hab mehr repariert. Jede simple Heckrotor-Bodenberührung kostete lässige ATS 90,- was ich ungesehen mit EUR 90,- umrechnen würde. Und der Heli musste komplett "zerrissen" werden, da sich diese 2 blöden Zahnräder, die zu ersetzen waren, quasi "in der Mitte der Mechanik" befanden
Wenn man Glück hatte, konnte man in einem von 2 relevanten Modellbaugeschäften in Wien auch irgendetwas übers Helifliegen erfahren. Bücher darüber waren jedenfalls Mangelware.
Ersatzteilbeschaffung: wie in den 70ern üblich: "Muss ich bestellen, kommt in xy Wochen". Naja, irgendwann hatten sie die blöden Zahnräder doch in mehrfacher Stückzahl lagernd
Ich flog damals eine drehzahlgesteuerte Alouette von Kavan. Die Pitchgesteuerte konnte ich mir als 20-Jähriger nicht leisten. Das machte das Fliegen ohne Kreisel auch nicht angenehmer.
Und dann kam - WAHNSINN - ein mechanischer Kreisel auf den Markt! Waaaaah! Mit 2 Schwungmassen und einem extra Akkupack zum Antrieb. Das war sensationell!
Als ich 2004 das Hobby erneut aufnahm und in eine Helischule ging, wurde ich beinah verrückt! Der Typ flog Heck voraus mit affenartiger Geschwindigkeit! Und dann zeigte er auf den kleinen Würfel und meinte, der macht das. In den 70ern war ja das Motto: wenn die Flächenflieger wegen dem starken Wind anch Hause gehen, kommen erst die Heliflieger. Denn die freuten sich auf den Windfahneneffekt, den der starke Wind mit der Heckfinne erzeugte und den Heli schön gerade hielt.
Ja, da hat sich mittlerweile echt was getan.
Aber es hat sich doch ausgezahlt, das damals zu lernen. 2006 schaltete ich mir irrtümlich den Kreisel während des Fluges ab und schnallte es nicht. Wow! Was der Heli da in 40m Höhe für verrückte Sachen aufführte! Aber ich konnte ihn noch landen. Ohne die frühzeitliche Erfahrung hätte es "Plastik-Alu-Salat an Ackerscholle" gegeben.
Nachfolgendes war dann schon ca. 1985 mit einem Kavan Shark. Könnte sein, dass weiße Socken damals modern waren *chchch*
Kurt