Noch eine Frage zu der Spindel in meinem ersten Beitrag:

Wenn ich die Spindel im ersten Beitrag so mit der Hand drehe, spüre ich einen Widerstand, der offensichtlich von der Fettschmierung der vorgespannten Lager rührt. Kann man eine solche Spindel mit Fettlager überhaupt mit 10 oder gar 20.000 U/min. laufen lassen kann ?

Das muss doch heiss werden, weil da eine Menge Leistung hängen bleibt. So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass diese Spindel eher für niedrige Drehzahlen gedacht ist. Muss sich eine Spindel für hohe Drehzahlen nicht drehen lassen, wie eine Welle in trocken laufenden Kugellagern ?

Was meinen die Fachleute ?

Gruss Gustav

Hi Gustav

bist du sicher, das da der Fräsantrieb drankommt?
Irgendwie sieht das mehr wie ein Gegenlager für eine Drehachse aus.
Wie sollte denn da eigentlich der Antrieb befestigt werden?
Kannst du mal Bilder von deiner Z-Achse einstellen?
Hat die nicht einfach eine 43mm Euro-Halsaufnahme?

Ich würde aus dem Bauch heraus sagen, lass die Spindel weg. Fräse Dir eine Halterung für 43mm Eurospannhals und bau die an die Fräse. Dann kannst Du alle möglichen Frässpindeln anbauen und musst nicht das Rad neu erfinden. Eine Kress ist zwar laut, aber auch langlebig und kostet relativ wenig. Für niedrige Drehzahlen und Alu habe ich die Proxxon BFW 40/E. Die ist entsprechend sehr leise und deckt den Drehzahlbereich von 900-600 U/min ab. Die mitgelieferten Spannzangen mit 2,35, 3,0, 3,2, 4, 5 und 6mm sollten für die meisten Anwendungen ausreichend sein.

Ich finde die Spindel sieht schon gut aus. Da kann man zur not auch mal was kräftigeres Zerspahnen wenn es der Rest der Fräse her gibt.
Ich würde die Lager entfetten und nicht zu stark vorspannen. Wenn sie dann leichtgängig ist kann man sich ja langsam an die Maximaldrehzahl rantasten. Wenn sie dann nur 10000 Upm verträgt fräst man halt etwas lansamer, man hat doch zeit zu hause Ich habe auf meiner Fräse auch schon GFK Platten mit einem 2er Fräser und nur 3000 Upm gefräst, geht alles.
Was sind für Lager drinn? Mit Gummideckscheiben oder mit Metallabdeckungen? Welche Größe haben die Lager?

yogi149 hat geschrieben:... bist du sicher, das da der Fräsantrieb drankommt?

So sicher wie das Amen in der Kirche ...

> Kannst du mal Bilder von deiner Z-Achse einstellen?
Die Z-Achse ist in Teilen. Der Verkäufer hat sehr viel an der Spindel experimentiert. So Kress-Sach war Ihm viel zu laut, da die Fräse im Wohnbereich lief. Die Umstände sind bei mir ähnlich. Lärmende Spindeln sind ein absolutes no go !

Ursprünglich war da ein zweistufiges Zahnriemengetriebe mit Zwischenwelle dran. Dann ein kräftiger und sehr teuerer BL-Motor, den der Verkäufer behalten hat. Die Lösung mit zwei Zahnriemen und Zwischenwelle soll sich aber nicht bewährt haben, weil da zu viel Leistung hängen geblieben ist. Es wurde mir geraten, einen BL-Motor direkt an die Spindel anzuflanschen.

Basti 205 hat geschrieben:Ich finde die Spindel sieht schon gut aus.

Das finde ich auch ...

> Was sind für Lager drinn? Mit Gummideckscheiben oder mit Metallabdeckungen? Welche Größe haben die Lager?
Das weiss ich (noch) nicht, dazu müsste ich ein Pärchen von diesen seltsamen Hakenschlüsseln haben. Nur so viel: unten soll eine "Labyrint"-Abdeckung verbaut sein. Die Lager entfetten habe ich mir auch schon überlegt. Aber dann muss man wohl regelmässig zerlegen und ölen. Das wäre auch nervig.

Wie ist denn das nun mit den ultrahohen Geschwindigkeiten: hier sollen doch die besten Ergebnisse erzielt werden - oder nicht ?
Oder ist es so, dass eine niedrige Geschwindigkeit eine steife und stabile Fräse vorraussetzt ?

echo.zulu hat geschrieben:Für niedrige Drehzahlen und Alu habe ich die Proxxon BFW 40/E. Die ist entsprechend sehr leise und deckt den Drehzahlbereich von 900-600 U/min ab.

Sicherlich meinst Du den Drehzahlbereich von 900-6000 U/min ...
Bei diesen Proxxon-Fräsmotoren sind die Spindeln wohl nicht für eine axiale Belastung ausgelegt. Habe sowas mal gesehen wenn ein Stiftfräser kreisend in Alu eintaucht: das ratterte gewaltig ...

Gruss Gustav

Rundflieger hat geschrieben:So sicher wie das Amen in der Kirche ...

sagen wir mal so: Schade.
Die Spindel ist viel zu aufwendig und für große Antriebsleistungen sehr seltsam befestigt.
Was sind das für Schrauben M6 oder sogar kleiner? Und 2 4mm Stifte?

Und einen BL mit 1000W Dauerleistung betreiben dürfte schon gehörigen Aufwand bedeuten.
Meine Fräse läuft normalerweise für ein 600er Chassis ca. 1,5 Std durch. Mit allem an Drehzahl was geht, und das sind bei der "1050" 32.000 Upm.

Zum Thema Lautstärke: meine Absaugung ist ziemlich genauso laut wie die Kress selber. Aber meine Fräse steht auch nicht im Wohnzimmer

Hi Gustav.

Rundflieger hat geschrieben:Sicherlich meinst Du den Drehzahlbereich von 900-6000 U/min ...
Bei diesen Proxxon-Fräsmotoren sind die Spindeln wohl nicht für eine axiale Belastung ausgelegt. Habe sowas mal gesehen wenn ein Stiftfräser kreisend in Alu eintaucht: das ratterte gewaltig ...

Ja natürlich 900-6000 U/min. Bitte die BFW 40/E nicht mit dem anderen Proxxon Spielzeug verwechseln. Das Dingen hat ca. 100mm Durchmesser und wiegt auch ein zwei Kilo. Ist ja auch fast so groß wie eine Kress.

Ultra hohe Drehzahlen bringen zwar ein gutes Fräsbild bei CFK und ähnlichen Materialien, setzen aber auch eine wirklich hohe Vorschubgeschwindigkeit voraus. Die hohen Vorschübe erreicht man mit Schrittmotoren aber üblicherweise nicht, da das Drehmoment eines Schrittmotors drastisch abnimmt, wenn er schneller dreht. Denke immer daran, dass beim trockenen Fräsen die Kühlung über den abgenommenen Span erfolgt. Wenn man dann nicht die erforderliche Vorschubgeschwindigkeit erreicht, dann schleift der Fräser statt zu schneiden und wird heiß.

Was haben Deine Antriebsspindeln für eine Steigung und wie stark sind die Schrittmotore?

echo.zulu hat geschrieben:Die hohen Vorschübe erreicht man mit Schrittmotoren aber üblicherweise nicht,

die Achsen von meiner BZT fahren 10m/min mit Schrittmotoren.

Auch bei Holz machen relativ hohe Drehzahlen Sinn, das Schnittbild ist einfach besser. Balsa habe ich mit 15.000 Upm und ca. 600-800mm/min gefahren

Spindelsteigung?
Schritte pro Umdrehung?
Halbschritt- oder Mikroschritt-Betrieb?

yogi149 hat geschrieben:Die Spindel ist viel zu aufwendig und für große Antriebsleistungen sehr seltsam befestigt.

In wie fern seltsam befestigt ?

> Was sind das für Schrauben M6 oder sogar kleiner? Und 2 4mm Stifte?
Schrauben sind M5 und die Stifte sind 5 mm.

> Und einen BL mit 1000W Dauerleistung betreiben dürfte schon gehörigen Aufwand bedeuten.
Das erscheint mir mittlerweile auch so. Wobei ich nicht weiss, ob 1000 Watt denn sein müssen.

echo.zulu hat geschrieben:Was haben Deine Antriebsspindeln für eine Steigung und wie stark sind die Schrittmotore?

Es sind ISEL-Spindeln mit 16x5 Steigung. Schrittmotore muss ich noch in Erfahrung bringen. 200 Schritte/Umdrehung.
Mit Microschritt sind es 800 Schritte/Umdrehung. 1600 könnte die Steuerung auch noch.

Und die Spindel der Proxxon BFW 40/E ist auch axial vernünftig belastbar ?
Ist denn die Drehzahl auch bei Belastung stabil ?

Gruss Günter

Rundflieger hat geschrieben:In wie fern seltsam befestigt ?

zuviele Schrauben mit zu kleiner Auflagefläche, ist für mich seltsam. Da müssen alle Schrauben sauber angezogen sein.
Und es verbraucht mehr Platz, als eine Verschraubung mit weniger aber größeren Schrauben.

Rundflieger hat geschrieben:Das erscheint mir mittlerweile auch so. Wobei ich nicht weiss, ob 1000 Watt denn sein müssen.

wenn du auch etwas flotter unterwegs sein willst, sollte es schon in diese Richtung gehen.
Meine neue Frässpindel mit Frequenzumrichter hat 1500W und Wasserkühlung und kann von 6000-24000 Upm.
Dann kann ich auch die Formen etwas besser laufen lassen.
Ich muss mir nur noch mit der alten Kress die Aufnahmeplatte neu fräsen, die Spindel hat keinen Eurohals.

Meine Fräse hat 15 KW

Ps. ich wollte doch nur mal den neuen OT Button missbrauchen

Basti 205 hat geschrieben:Meine Fräse hat 15 KW

passt aber weder ins Wohnzimmer, noch in den Keller.
Zumindest nicht bei uns.

Und, kannst du damit Highspeed fräsen?
Ein Kunde von mir betreibt eine 5-Achsen Maschine, wo alleine die Kühlmittelpumpe 11kW hat. Ich glaube die bezeichnet man dann wohl nicht mehr als Käsefräse.

Highspeed kann sie nicht, geht nur bis 6000 Upm. Alles was drüber geht währe mit SK40 auch etwas aufwändig ( Schrumpffutter, Werkzeuge wuchten) Für hohe Drehzahlen kann ich aber noch eine Schnellfrässpindel nutzen die noch mal 1:7,5 übersetzt.

Als Käsefräse würde ich "meine" jetzt auch nicht mehr bezeichnen, aber in ein Wohnzimmer passt die immer, vorausgesetzt die Türen sind hoch und breit genug. Sie wird unter Kollegen auch die Telefonzelle genannt

Hat eigentlich schon mal jemand einen BL-Motor inc. Regler aus dem Modellbaubereich an eine Fräs-Spindel adaptiert ?
Der Grund wäre einzig der leise Lauf. BL-Motor, Regler und Netzteil kosten ja auch nicht gerade zwofuffzig ...

Nochmal zu den Spannzangen: habe hier eine Menge Fräser aus dem Zahnarztbereich. Die haben einen Schaft von 2.3 mm.
Kann ich die mit einer 2.5 mm Spannzange noch vernünftig spannen ?

Gruss Gustav