Hallo,
auf dem Weg zu einem eigenen Rumpf ist der Bau des Urmodells nur die halbe Miete. Danach kommt der Formenbau und der ist nicht weniger aufwendig. Wer also meint, mit dem Bau eines eigenen Rumpfes Geld sparen zu können, der irrt gewaltig. Der Formenbau kostet Zeit und Geld. Während man beim Bau des Urmodells noch mit einigermaßen günstigen Materialien auskommen kann, ist das beim Bau der Form vorbei. Bis man alle Zutaten und Werkzeuge zusammen hat, sind leicht einige Hundert Euro über den Ladentisch gereicht.
Da ich in Bezug auf den Formenbau ein "Einsteiger" war, galt es zunächst Wissen zu sammeln. Es war klar, dass es nicht ratsam ist, gleich mit dem Bau einer komplexen Form anfangen zu wollen. Also wurden Übungsobjekte gesucht und gefunden. Meine allererste Form war die für die Getriebeabdeckung des L16. Danach kam dann noch eine Haube im TDR-Style für meinen mCPx
http://www.rc-magazin.de/index.php?acti ... ew&rid=406 .
Beim Formenbau habe ich mich an den Hinweisen und Anleitungen der Firma R&G, Waldenbuch
http://www.r-g.de orientiert. Auf der Homepage gibt es einige sehr gut gemachte Anleitungen
http://wiki.rg.htmldesign.de/index.php? ... au_mit_GFK und auch Videos
http://www.r-g.de/video.php , die das Vorgehen beim Formenbau sehr gut erklären.
Als Dank dafür habe ich dann auch die Produkte der Firma R&G bei meinen Arbeiten eingesetzt.
Einen Teil der Zutaten bekommt man auch bei
http://www.conrad.de, allerdings dort etwas teurer und umgelabelt auf „Toolcraft“.
Auf dem ersten Bild sieht man die notwendige „Grundausstattung“ zum Formenbau, wobei im Bild noch ein wichtiges Werkzeug (mikroverzahnte Schere oder Rollenmesser) fehlt.
Was braucht man?
• Laminierharz und Härter (z.B. Typ L für etwas längere Topfzeiten)
• Formenbauharz und Härter
• Diverse Glasfasergewebe
• Mikroverzahnte Schere und/ oder Rollenmesser
• Baumwollflocken
• Glasfaserschnitzel
• Grundierwachs
• Folientrennmittel PVA
• Formenkitt
• Formendübel bzw. Verschraubungen
• Holzspatel zum Rühren
• Spachteln zum Auftragen der Kupplungsschicht bzw. zum Glattziehen des Formenkitts
• Pinsel oder/und Schaumstoffroller zum Harzauftrag
• Analysewaage mit Anzeigegenauigkeit im 1/10g-Bereich
• Becher
• Einweghandschuhe (z.B. von Aldi, sind zwar nicht lösemittelbeständig aber billig)
• Papiertücher (alternativ Toilettenpapier ist gut und günstig)
• Aceton oder Nitroverdünnung zum Reinigen der Arbeitsgeräte
Bevor man mit dem Formenbau beginnt, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob der spätere Rumpf aus einem Stück bestehen soll (dann wird es einfach), oder ob man von vornherein Trennstellen für Zugänge, Einbau der Mechanik oder Akkutausch etc. vorsehen möchte. Ich habe mich natürlich für die schwierigere Variante entschieden.

Aber auch da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man sägt des Urmodell auseinander und formt dann die einzelnen Teile ab, oder man arbeitet am unbeschädigten Urmodell und benötigt eine Vielzahl an Trennbrettern (so viel wie Trennebenen). Auch da habe ich mich natürlich für die Lebensverlängerung des Urmodells und die Arbeit mit vielen Trennbrettern entschieden. Da ich für diese Arbeit in mehreren Ebenen aber nirgends Anleitungen gefunden habe (auch R&G arbeitet in den Beispielen nur mit einer Trennebene) war scharfes Nachdenken angesagt. Im nachfolgenden Bericht werde ich daher auch auf die Vorgehensweise mit mehreren Trennebenen eingehen.
Gruß Dieter