Genau das, Andi.
@Hans-Peter:
Die Jive-BECs sollen ja recht potent sein. Aber ob auch ausreichend?
Das Problem: Gleiche BECs kann man schon koppeln, um mehr Dampf
auf die Leitung zu bekommen. Aber verschiedene? Davon ist dringend
abzuraten.
Ergo würde ich es so machen: Jive für die Bordelektrik, 2 oder gar 4
Turnigy 5/7,5A für die Servos. Je nach verwendeten Servos einfach
den Laststrom x 4 und da sollten die BECs halt drüber.
Dass in der Praxis in aller Regel deutlich weniger Strom aufgebracht werden
muss, ist mir auch klar. Aber Sicherheit hat auch was mit Reserven zu tun
und dass man wichtige Komponenten nicht an der Leistungsgrenze betreibt.
Und auch das möchte ich nochmal zur Sprache bringen: Der Heli kostet am Ende
wieviel tausend Euronen? Ein Turnigy BEC kostet nichtmal 30€ und selbst
4 davon wären immer noch ein Spottpreis für die strammen 20A Dauer, die
man dann sorgenfrei abrufen kann. Da kann dann ruhig mal eins ausfallen,
der Rest macht dann immer noch klaglos und stressfrei seinen Job.
Was bei allem dann aber noch wichtig ist, ist, dass man den Strom nicht über
den Empfänger jagt! Die Servos müssen am Stecker aufgespleißt werden.
Einfach das Signalkabel rausziehen und in einen leeren Stecker schieben, der
dann im Rx steckt. Der andere Stecker wird auf eine Stromschiene gesteckt,
die man für wenige Cent leicht selber herstellen kann. So ist gewärleistet,
dass die Leistung auch wirklich bei den Servos ankommt, und sich nicht über
einen einzigen Verteilerstecker quälen muss. Die Strombrücke selbst ist
dann direkt mit den BECs verlötet. Ein 1,5-2² Kabel reicht dafür aber.
Die Konfig "Regler-BEC für Elektrik, Extra-BEC für Servos" habe ich auch
so in meinem Airwolf. Da wurden, statt einer Strombrücke, 3 freie Steckplätze
auf der durchkontaktierten Steckerleise des Stabi mit 3 Steckern vom BEC
beaufschlagt. Das ist für 5A Dauer gut, ohne einen nennenswerten Anstieg
des Übergangswiderstandes befürchten zu müssen. Kurzzeitig geht dann auch
mehr. Soll heißen, es gibt meist mehr als nur einen Weg, solange man weiß,
was man da tut.
Hier noch ein Bild von meiner Strombrücke im Gaui:
![24001](app.php/gallery/image/24001/mini)
Das ist nur ein Fitzelchen einer Europlatine und eine kleine Steckerleiste.
Auf der Rückseite ist das BEC-Kabel angelötet, vorne die 4 Servos ohne Signal.
Das wird mit dünnen Silikonkabeln zum Stabi geleitet, um möglichst keine
Vibrationen an die Sensorik über die Kabel zu leiten.
Lass dich nicht von den doppelten Litzen irritieren, das war nur ein kleiner
Blackout in meiner Logik. Wäre nicht nötig gewesen, spielt aber auch keine
Rolle, drum hab ichs so gelassen.
In meiner 600er Hughes ist es genauso aufgebaut, nur habe ich davon kein Foddo.
In meinem Ventus waltet dasselbe Prinzip:
http://www.rc-network.de/forum/attachme ... 1366920350
In der Mitte sitzt das Stabi, in dem wiederum nur die Signalleitungen stecken.
Dahinter, also rechts, sitzt die Stromschiene, in der sich die 4 Servos ihren Strom
direkt und ohne Umwege vom BEC holen. Am Rx nuckeln zwar auch noch Servos,
aber die sind nur für Klappen und für Zusatzfunktionen. Ohne ein Stabi, das sie
unentwegt zu Höchstleistungen treibt, sind die Ströme sehr moderat.
Beim Ventus greife ich auch noch auf einen weiteren Trick zurück: Damit ich mir
keinen Kanal verschenke, wenn ich den Rx mit mehr als einem Stecker mit Strom
versorge*, wird die Signalleitung einfach als Buchse herausgeführt, bzw. der Strom
über ein Y-Kabel in den Rx geschickt. Das kann ich dann auch direkt über jedem Servo
tun, das eine potente Versorgung braucht.
*Es ist fast immer der Stecker das Problem, nicht das Kabel! Und auch weit vor dem
Ausfall kastriert man seine teuren Hochleistungsservos, falls sie ihren Saft über einen
einzigen Stecker quetschen müssen.
Fazit: Ab einer gewissen Modellgröße und absolut bei Stabi-betriebenen Modellen
wird obligatorisch alles getan, dass die Servos auch im Extremfall nicht in der
Lage sind, die Stromversorgung in die Knie zu zwingen. Sollte ein Servo dabei
abrauchen, ist das Modell eventuell noch bedingt steuerbar. Raucht hingegen
das BEC ab oder ist der BEC-Akku leer, wars das. Dann gibt es kein Vielleicht mehr.
Apropos: Ich verwende auch keine BEC-Akkus, wenn es einen Antriebsakku gibt.
Selbst wenn der im Flug versagen sollte, ist doch IMMER noch genug Leistung da,
um die RC-Anlage doppelt und dreifach zu versorgen. Auro ist also immer drin.
Akku vergessen zu laden? Naja, dann hebt man auch gar nicht erst ab. So einfach.
Am Schluss noch dies: Am Anfang meiner Stabi-Erfahrungen stand der Gaui mit
4 Midi-Servos (die Standard-Servos kamen erst später rein) und einem getaktetem
3A-Regler-BEC. Ein Servo zieht knapp 1A Laststrom, aber wann passiert das schon
gleichzeitig? Ehmt. Also Heli hingestellt und schon beim Hochlaufen war plötzlich
das RC tot! BEC hatte abgeschalten! Was war passiert? Bodenresonanzen. Der
Heli stand mit den Kufen auf hartem Grund und fing an, wie blöd zu "trampeln".
Das Stabi versuchte natürlich, das zu unterbinden und hat mal richtig am Rädchen
gedreht. Folge war, dass ALLE Servos ständig mit Vollgas flitzen mussten und
damit war der Fall eben eingetreten: Mehr Ampere gezogen, als das BEC hergab.
Glück im Unglück, der Heli war noch am Boden. Aber das kann, wie schon erwähnt,
auch im Schnellflug passieren, dann muss das Stabi und damit auch die Servos
Höchstleistungen erbringen. Mag sein, dass das bei dem einen Heli noch klappt,
aber schon bei einem anderen geht es in die Hose, weil andere Komponenten, anderes
Setup, anderer Flugstil, etc. Möglichkeiten gibt es genug.
Fazit: Es gibt nur einen Weg: Sicherheit (bzw. diesen einen Aspekt betreffend) beginnt
damit, dass man ganz einfach ausschließt, dass das BEC allein durch den legitimen
Maximalstrom aller beteiligten Servos kollabieren kann. Alles andere ist schlichtweg
nicht akzeptabel, wenn man es wirklich ernst meint mit der Sicherheit. Amen.
![Wink ;)](./images/smilies/icon_wink.gif)