Alles in allem hab ich in 32 Jahren Flugmodellbau doch so einige Dummheiten angestellt, auf die ich echt nicht stolz bin. Von vergessenen Empfängerschaltern beim Gummiseilstart über falschrum laufende Seitenruder, falsche Kreiselwirkrichtungen alles dabei gewesen. Vergessene Senderantenne, eh klar, mehr als einmal.
Menschen, und ganz besonders Modellflieger, die "keine" Fehler machen, sind mir zutiefst suspekt!
Wer weiß schon, bei was die mich noch anlügen?!
Okay, den hier meine ich, bereits zum Besten gegeben zu haben, aber egal, hier darf er nicht fehlen.
Nix mit Heli, weil da hab ich schon so viele Dummheiten gemacht, dass ich den Bereich der Festplatte bereits neu formatieren musste.
Das wird jetzt - mal wieder - etwas länger, aber das geht nicht anders, am Ende versteht ihr, wieso.
Also: Es begab sich irgendwann um die Jahrtausendwende, dass ich bei meinem Modellbaudealer Marke "Tante Emma" fündig wurde:
Eine ASW 28 von Simprop (2,5m und wirklich so schön wie auch so gut fliegend). Allerdings ohne Karton, der ist einer Überschwemmung zum Opfer gefallen. Aber man versicherte mir, alles sei vorhanden und die Teile sahen auch alle noch gut aus. Deal!
Dann hatte ich - wie immer halt - den Kopp so voller Ideen, was man mit dem Vogel alles machen könnte, dass mal wieder ... goarnix passierte. Also fast. Das Cockpit hatte ich schonmal gebaut und auch ein sophisticated CFK-Einziehfahrwerk auf den Maßsstab herunterverkleinert und gebaut. Alles perfekt. Dann die Überlegung, auch ein klapptriebwerk zu basteln. Mit den damals ersten (bezahlbaren) BL-Antrieben und besonders leichten NiMh-Zellen. LiPos gabs zwar schon die ersten, aber die waren klein, teuer und gefährlich!
Lange Rese kurzer Sinn, das KTW wurde als Scherenmechanik entworfen, aber leider auch etwas kompliziert und nur funktionierend, wenn sehr genau gearbeitet würde. Maschien hatte (und habe) ich aber nicht. Und so passierte dann eben nix weiter erstmal.
Irgendwann so um 2006/07 rum(?) hat mich dann doch wieder der Rappel gepackt und ich hab den Bau richtig in Angriff genommen. Alles sollte perfekt werden! Und, man glaubt es nicht, es WURDE annähernd perfekt. Alles lief wunschgemäß und nach "nur" 2 oder 3 weiteren Jahren Bauzeit (effektiv ja auch nur ein paar Wochendenden, aber halt mit vielen Pausen) lag der Flieger dann doch vor mir.
Zuerst ging es mal an den Ipf. So gegen Abend, als dann wenig los war, lief ich zu einer erhöhten Stelle hinter der eigentlichen Hangkante und nahm allen Mut zusammen. Raus damit und sehen was passiert. Nun, es trug zwar nicht, aber es passierte auch nix besorgnisserregendes. SP war noch nicht so ganz nach meinem Geschmack, aber grundsätzlich flog die Kiste. Kurz, aber immerhin. Dabei wollte ich es dann auch erstmal bewenden lassen.
Etwas später nahm ich die ASW dann mit auf den Vereinsplatz und bat einen Kollegen, seinen Huckepack-Schlepper mitzubringen. Aber gerne doch. Also wurde die ASW auf den mit 2m SW recht imposanten Flieger geschnallt, Rudercheck und ab geht die Luzie. Oben angekommen wurde die ASW plangemäß freigegeben und ich konnte meine Einstellungsflüge absolvieren. Nach diversen, meist kurzen Flügen meinte ich dann, erstmal ne Pause machen. Also Segler aus, Sender aus.
Fragt mich nicht, wie es nun genau war, ich weiß nur noch: "Ach was solls, einer geht doch noch". Segler aufgeschnallt und losgerollt. Oben ausgeklinkt, alles wunderbar. Nur als ich einkurven wollte, vermisste ich eine adäquate Reaktion auf meine Ruderbefehle. Kurz doof gekuckt...achsojaklar: Sender einschalten! .....immer noch keine Reaktion. Mittlerweile hatte sich der Segler gemütlich in eine steile Rechtskurve gelegt und weil meine Flieger nunmal immer am Neutralpunkt eingestellt sind, machte der auch keine Anstalten, seine Sturzbahn abzufangen. Also konnte ich nur zusehen, wie der 1,5kg schwere Flieger mit ca. 200 Sachen auf dem hartgetrocketen Boden aufschlug. Luftlinie geschätzte 300m weit entfernt, aber die Einschlags-Trümmerwolke war deutlich zu sehen (ca 3m Radius) und der Aufschlag kurz danach ebenfalls dumpf, aber sehr deutlich zu vernehmen. Spektakulär! Dumm nur, dass es diesmal kein Youtube-Filmchen war, sondern Live und MEIN Flieger. Örrrrgs. Der Fehler war übrigens bereits VOR dem Einschlag dort gefunden, wo er verursacht wurde: zwischen den Ohren. Man sollte halt auch den Empfänger einschalten!!!
Der Clou: So wahr ich hier sitze, wir haben BEIDE JEDESMAL den Rudercheck gemacht. Nur DAVOR nicht.
Zu meiner Ehrenrettung sei noch erwähnt: Früher ist mir das zwar auch schon passiert, war aber laaaange her. Doch seit ich Helis und auch E-Segler fliege, gabs (erstmal) lange keinen Flieger mehr, der sowas altmodisches wie einen Empfängerschalter hatte. Ich war es schlichtweg nicht mehr gewohnt und an den anderen Modellen konnte das ja nicht passieren. Kein Einstecken, kein Fliegen. Aber ein reiner Segler fliegt nunmal auch ohne Anstecken! Doof das....
Fazit:
- Besitzdauer: ~13 Jahre. Mindestens.
- Bauzeit: ~3 Jahre. Mindestens.
- Flugzeit: 30 Minuten. Höchstens!
Immerhin: Für das Zerkleinern habe ich nen Anschiss und 100 Punkte in der Ausführung bekommen.