
Es geht doch um 4-Blatt-Köpfe...?acanthurus hat geschrieben:Sorry an den Eingangs-Poster fürs Threadnapping...

O.k.... würde das denn einen nachteiligen Effekt bei einem Modellheli verursachen, oder meinst du dass die Kräfte hierbei eher vernachlässigbar sind?acanthurus hat geschrieben:jedoch ist nur der mittlere Schlagwinkel, also der Konuswinkel, kleiner, und deshalb ist der Schwenk-Anteil mit der doppelten Frequenz stärker betont als der Anteil mit der Grundfrequenz (welcher bei Rotoren mit starkem Konuswinkel dominant wird). WARUM das so ist lässt sich leicht erklären, aber füllt hier mal zunächst unnötig Platz.
Hmmm... wenn ich mal nen 450er mit 325er Blättern zugrunde lege, mal annehme dass der Blattschwerpunkt ca. 3/5 von der Blattwurzel aus entfernt ist, von der Rotorwelle bis zum Anlenkpunkt des Blattes nochmal 10mm hinzu addiere und das Blatt 29g wiegt (Angabe aus dem Wiki), bekomme ich eine reine Fliehkraft pro Blatt bei 3000 1/min von 586,7N.acanthurus hat geschrieben: Beim Zweiblattler mit durchgehender Blattlagerwelle balancieren sich die Fliehkräfte grob gegenseitig, die weiche Aufhängung ist AUSSERHALB angebracht und bez. Fliehkräften quasi kräftefrei. Beim Mehrblatt muss das EINZELN getragen werden, und da dann eine O-Ring-gelagerte Einzelblattaufhängung zu machen, welche nicht gleich von 700N Fliehkraft geplättet wird ist nicht ganz trivial. Es gilt zu verhindern, dass die Fliehkraft das ganze a) sehr anfällig gegenüber verschiedenen Drehzahl-Setups macht und b) das System nicht ohnehin soweit versteift, dass man die weiche Lagerung gleich weglassen könnte. Fest angeschraubt ist das aber einfach zu machen.
Bei einer 4mm Blattlagerwelle hätte ich dann eine Zugspannung von 93,4 N/mm² (beide Blätter "ziehen"), was ziemlich wenig ist, es ergibt sich bei einem Silberstahl (der eine Zugfestigkeit von 700 bis 800 N/mm² hat) eine Sicherheit von knapp 7,5. Hinzu kämen noch die Biegekräfte, die sicherlich nicht zu unterschätzen sind wenn man denn Kunstflug oder gar 3D-Figuren fliegt. Mit einem 4-Blatt-Scale-Kopf würde man sowas aber denke ich dann nicht machen, und eigentlich auch nicht mit 3000 1/min

Kritischer sah ich bisher immer die M2er Schrauben, mit denen die Blatthalter befestigt wurden. Hier MUSS man 12.9er Schrauben verwenden, die haben dann eine Streckgrenze von 1080 N/mm². Die Spannung in der Schraube sind jedoch aufgrund des wesentlich kleineren Durchmessers (ca. 1,6mm Kerndurchmesser bei M2) ungleich höher, man kommt aber trotzdem noch auf eine Sicherheit von 4,6 was rein theoretisch ausreicht (Sicherheit bei dynamischen Systemen ist 4, die Schraube wird nur auf Zug belastet). Allerdings ist die Berechnung einer Schraube nicht ganz so trivial wie eben dargestellt... Diese Rechnung muss man auf jeden Fall noch nachholen, will man einen Rotorkopf konstruieren...
Die Befestigung bzw. Gestaltung des "Blattlagerkreuzes" muss auf jeden Fall so gestaltet sein, dass es die Fliehkräfte aufnehmen kann und vor allen Dingen auch die höchstwahrscheinlich auch entstehende Unwucht ohne Schaden wegstecken kann. Um diese Unwucht etwas abzufangen und das System toleranter zu gestalten, kam ich auf die Idee des "Gummigelagerten Blattlagerkreuzes".
Holla, das hab ich ja noch gar nicht bedacht... würde ich also ein "Blattlagerkreuz" verwenden, der Schwerpunkt der 4 Blätter inklusive dem Kreuz nicht mehr auf der Rotorwelle liegen, würde sich das gesamte Kreuz aufgrund der elastischen Lagerung irgendwohin bewegen... das wäre natürlich nicht sehr gut... es würde eine Taumelbewegung des Schwerpunktes entstehen, dem das System folgen würde... im Extremfall kommt es in Resonanz und schaukelt sich auf...acanthurus hat geschrieben: stelle dir ein Mehrblatt-Rotorsystem vor, bei dem die Blätter irgendwie in Schwenkrichtung ausgelenkt sind. Die SChwenkachsen haben einen gewissen Abstand zur Rotorachse (müssen sie ja, sonst könnte man kein Antriebsmoment übertragen). Damit sitzt der Gesamtschwerpunkt der Blätter nciht mehr auf der Rotorachse. Wir haben eine Unwucht. Beim Zweiblattrotor kann die Schwerpunktlage (Summe beider Blätter) im Prinzip nur entlang einer Linie innerhalb der Rotorebene, welche durch die Rotorachse läuft, wandern... also hin-und her schwingen. Beim Mehrblattrotor kann der summierte Blattschwerpunkt aber auf verschiedenen, recht komplexen Bahnen, ggf. auch auf Kreisbahnen, um die Blattachse herumwirbeln (deshalb "whirl").
Idee: es wird kein Kreuz geben, sondern 2 Wellen, die sich unabhängig voneinander bewegen können, wie bei einem 2-Blatt-Kopf. Nur, dass die eine Welle quasi ein Loch hat, durch das die andere durchläuft - daraus resultiert ein 2x2-Blatt-Kopf

Das heisst, Schlüter hat lediglich erreicht, das wir den Federbelasteten Knüppel weiter verwenden können?acanthurus hat geschrieben: Der Bell-Hiller-Mischer VERRINGERT die statische Stabilität und erhöht die dynamische stabilität, so dass der Heli freiwilliger in die Wunschrichtung fliegt, ohne sich dagegen zu wehren (=aufzubäumen).
Den "großen" fällt das gar nicht so sehr auf. Für sie bedeutet das nur, dass im Reiseflug der Stick weiter vorne steht als im Hover. Für uns, mit unseren federbelasteten Knüppelchen, wird es aber schon deutlich schieriger, die neue, passende "Knüppelmitte" zu finden und dabei ständig gegen die Knüppelfeder zu drücken.

Wollte gerade sagen, wir sprechen doch komplett Deutsch, kaum ein Fremdwort ist hier dabei, das einzige was mir gerade einfällt ist "Lead-Lag-Whirlmode"acanthurus hat geschrieben:@Flybill: habe mich bemüht, möglichst deutsch zu bleiben... aber an ein bissle englisch und sehr viel fachchinesisch kommt man leider nicht vorbei, wenn man sich das ernsthaft zu Gemüte führen will...

Bücher?acanthurus hat geschrieben:und Alex ist diesbezüglich sehr hartnäckig, liest sogar seltsame Bücher und so...

Gruß, Alex