Hi Volker.
TheLastUnicorn hat geschrieben:@Crizz: Gibt es evtl. konkrete Erfahrungswerte, die sich bewährt haben? Etwa 5 Zyklen Laden mit 0,5C bis 4,2V und Entladen mit 0,5C bis 3,3V ...
Mir ist auch nicht klar, warum in den Foren 3,3V Entladeschlussspannung (entspricht etwa 0% Kapazität) propagiert werden, wenn man doch nur 80% der Kapazität entnehmen soll. Das würde eine Entladeschlussspannung von 3,7V bedeuten

Ich antworte mal einfach, obwohl ja Crizz angesprochen wurde. Falls ich jetzt Blödsinn schreibe, so bitte ich um Richtigstellung.
Ich denke, Crizz meinte die ersten 3-5 Zyklen entweder mit einem Ladegerät oder wenn im Heli, dann mit angezogener Handbremse abzuwickeln. Ich mache das immer so, dass ich neue Akkus zuerst einmal mit 0,5C voll lade. Dann entlade ich sie mit ca. 1-2C auf 3,2V/Zelle (statt 3V zur Sicherheit). Wenn dabei die Zellen nicht stark driften, dann wird der Akku das erste Mal im Heli im sanften Schwebe-/Rundflug entladen bis ca. 3,7-3,8V. Die Ladung erfolgt dann wieder mit 0,5C. Das führe ich für die nächsten 3-5 Zyklen fort. Danach lade ich ganz normal mit 1C. Höhere Ladeströme nutze ich eigentlich nicht, obwohl die Zellen das zulassen würden. Aber jeder höhere Ladestrom belastet die Akkus unnötig. Ich mache dann lieber etwas Pause oder fliege einen anderen Heli. Die Einzelzellenspannung lasse ich von LogView mitschreiben. So kann man bei einer Ladung bzw. Entladung sehr schön die einzelnen Zellen beobachten. Mein Lader zeigt auch den Innenwiderstand jeder Zelle an. So habe ich einen guten Überblick über den Zustand jeder Zelle. Alle ca. 30-50 Zyklen entlade ich ein Pack auch am Lader und lasse LogView die Entladung protokollieren. So behalte ich ein wenig Überblick über den Alterungszustand der Zellen.
Dann noch zu Deiner Frage zur Entladeschlussspannung: Die Hersteller geben üblicherweise 3,0V als niedrigste Entladeschlussspannung an. Auf diese Spannung sollte aber nur am Lader entladen werden und auch nur bei Kontrolle der Einzelzellenspannungen und mit einem geringen Entladestrom. Im Heli darfst Du das auf keinen Fall tun, denn ein Zellendefekt wäre unvermeidbar. Im Flug entlade ich den Akku nach Timer. Die Zeit stelle ich so, dass ich direkt nach dem Flug eine Einzelzellenspannung von 3,7-3,75V habe. Ich habe mir dazu ein Messkabel für mein Multimeter angefertigt, mit dem ich direkt am Balanceranschluss messen kann. Alle paar Flüge messe ich so die einzelnen Zellen nach und kann so recht schnell eine driftende Zelle erkennen. Aufgeladen werden meine Akkus erst nachdem sie ein wenig abgekühlt sind.
Was ich aus Crizz Ausführungen gelernt habe, werde ich auch mal ausprobieren. Nämlich die ersten Zyklen die Zellen direkt nach der Entladung im Heli in noch warmen Zustand auf die Entladeschlussspannung zu entladen und erst dann wieder aufzuladen. Man lernt eben nie aus.
@Crizz
