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#46 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 21.02.2009 14:51:54
von tracer
Crizz hat geschrieben:Wenn ich ein Auto selber importiere hab ich auch keine Garantie, ich geh dann das Risiko ein in dem Wissen, das wenn was in der ersten zeit ist es meine ersparnis beim Einkauf reduziert.
Sorry, das ist nicht richtig.
Die Hersteller geben Dir Garantie, egal, ob Du selber Importierst, Reimportierst oder wie auch immer.
Könnte jetzt googeln, und Belege suchen, aber einfach nur ein Beispiel, wie es mir selber gegangen ist.
Mein Ducato wurde in Italien geliefert, an die Firma, die dann das "Haus" drauf gebaut hat.
Handbuch ist in Italienisch, trotzdem konnte ich ohne jede Probleme mit dem Auto in die Werkstatt in HH, als eine Rückrufaktion lief.
Das Umweltbapperl (grün) habe ich nebenbei noch mitmachen lassen, und alles andere, was Garantie angeht, läuft ohne Probleme über FIAT in Hamburg.
Auch die Garantiesachen für den Aufbau lasse ich hier machen (war schon einiges, nicht ganz so einfach wie bei FIAT, aber ich habe meine Garantie).
#47 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 21.02.2009 16:39:26
von chka
ja du hast nicht ne Garantie beim händler sondern beim Hersteller
die andere frage ist die mich aus den treath stellt was ist der unterschied zwischen nem Lipo und nem Zippy bei den Nebenkosten für einen Händler? Ich denke kaum das jeder Händler der in DE ist für jeden seiner Lipos Entsorgungsgebühren zahlen muss.
Bitte klärt mich mal auf was bezahlt ein Händler an den Staadt den für einen Lipo?? außer die normalen Steuerlichen Sachen und den Zoll? würde mich echt mal interessieren
#48 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 21.02.2009 18:40:37
von ER Corvulus
chka hat geschrieben:Ich denke kaum das jeder Händler der in DE ist für jeden seiner Lipos Entsorgungsgebühren zahlen muss.
Doch - über sein EK beim Importeuer/Distributor - für FlightPower zB macht das Hacker.
Für Selbstimporte (von ausserhalb EU) muss man sich das ganze Zeugs (incl Gewährleistung (*)) selber ans Bein binden - von der Verpackungsverordnung abgesehen, die fällt ja für jeden Versender (egal was drinnen) an.
Grüsse Wolfgang
(*) Gewährleistung muss ja der Händler dem Käufer gegenüber leisten. Bei nicht selbst importierten Sachen muss der Händler da zwar erst mal in Vorleistung treten, aber die Chance zB von Hacker ein neuen Lipo zu bekommen ist höher als bei Hop-Sing

#49 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 21.02.2009 19:22:46
von chka
Ok danke
#50 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 22.02.2009 11:10:42
von Stein
Hi !
Die Entsorgungskosten für eine Lipo Einzelzelle betragen nominell nur ein par Cent, wenn man allerdings den Verwaltungsaufwand für den ganzen Kram mit einbezieht, vervielfachen sich die Kosten recht schnell.
Ein anderes Beispiel ist die EAR Gebühr, die bei Import von elektronischen Geräten fällig wird.
Angemeldet werden muß jedes Produkt/Marke.
Für jedes Produkt/Marke ist eine Grundgebühr pro Jahr zu zahlen, die laufenden Entsorgungsgebühren sind leider nicht so klar.
Jeder normale Mensch würde denken, dass er nur die Menge an Produkten bezahlen muß, die er auch selbst in den Verkehr gebracht hat. Dem ist leider nicht so. Die sogenannten Abholanordnungen werden nach einem total schwachsinnigen Los/Auswahlverfahren erlassen.
Da heißt, wenn ein Importeur nur 200 KG in Verkehr bringt, kann es ihm passieren, dass er trotzdem die Entsorgungsgebühren für mehrere Tonnen bezahlen muß.
Das führt dazu, dass die großen Konzerne weniger bezahlen müssen als sie eigentlich sollten, und die kleinen werden überproportional belastet. Gegen dieses System wurde schon geklagt, die EAR Stiftung weigert sich meines Wissens nach immer noch, die Art und Weise der Kostenverteilung offen zu legen.
Kurz und gut, wer rechnen kann und alle Faktoren und Verwaltungsaufwand mit einbezieht, sollte mit ca. 1000 EUR pro Produkt/Marke und Jahr rechnen.
So dann mal ein Rechenbeispiel..
Der Importeur kauft einen Regler für sagen wir mal 10 Eur ein, dann muß der gleiche Regler im Laden zwischen 20 und 25 EUR kosten, damit es überhaupt Sinn macht. Wir lassen mal den ganzen Kram mit Kostenumverteilung für Personal und Lagerzins etc raus, weil das nur wenige hier verstehen würden. Auch kostet die nötige Produkthaftpflichtversicherung auch Geld, die muß man aber als Importeur abschließen, weil man nach den schwachsinnigen Gesetzen als Hersteller gilt.
Nehmen wir mal an, nach Abzug aller Kosten und Aufschlag der Mehrwertsteuer, die der Importeur ja an das Finanzamt abführen muß, kostet das Ding dann im Laden ca. 25 EUR. Schon schreien einige Spezialisten und andere Leute, die von BWL keine Ahnung haben, dass der Händler da den 2,5 fachen Satz drauf kloppt und sich dumm und dusselig verdient.
Defacto bleiben dem Händler beim 25 EUR Regler, der im Einkauf ursprünglich mal 10 EUR gekostet hat, gerade mal 5 EUR am Regler nach Abzug der o.g. Kosten und anderen Abzügen übrig. Da sind die Kosten für Hin-und Herschicken von defekten Sachen noch nicht mal einkalkuliert.
Ihr erinnert Euch, die effektiven ca. Kosten bei der EAR für das importierte Produkt sind 1000 EUR - das heißt der Händler muß erst einmal 200 Regler PRO JAHR verkaufen um Break even zu erreichen (Break Even = der Punkt, an dem der Händler anfängt, Gewinn zu machen) , erst ab dann hat der Händler am Regler ein paar EUR verdient, wenn das Produkt zuverlässig funktioniert und kein gröberen Reklamationen da sind. Somit ist auch klar, dass sich das nur bei richtig großen Importmengen rechnet.
Jetzt ist doch wohl auch für die Leute, die nicht viel Ahnung von der Materie haben nachvollziehbar, warum ein Händler nicht mal schnell ein paar Regler oder Motoren oder andere Sachen importieren und die dann hier auch noch zu halbwegs Asien konformen Preisen anbieten kann.
Bei den Lipos sieht es vom Aufwand her nicht ganz so dramatisch aus aber auch das ist mit recht hohem Aufwand verbunden, somit ist nachvollziehbar, dass ein Händler nicht eben mal ein paar Zippys importiert sondern meist bei den großen Distributoren Kokam, Saehan , Polyquest oder die anderen bekannten Produkte bezieht. Natürlich können diese dann auch nicht zu China Preisen verkauft werden, da die großen Distributoren diese Kosten natürlich auch auf den Händler abwälzen..
So, ich werde zu diesem Thema keine weitere Kommentare zu abgeben, wer es jetzt immer noch nicht begreift, der sollte mal Nachhilfestunden bei den einfachen Grundrechenarten nehmen....
Gruss
Hans-Willi
#51 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 22.02.2009 11:28:59
von chka
Ok Danke für die ausführliche Erklärung, jetzt ist so einiges klar. Den Vergleich zu deLipos ist mir noch net so ganz klar aber ich habe es verstanden
#52 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 22.02.2009 11:43:58
von Crizz
Bei Lipos ist eh schon keine echte Marge drin, die Lizenzabgaben für die Hersteller sind eigentlich schon höher wie der Produktwert. Mit den diversen Abgaben, die H.W. schon erwähnt hat, muß man schon recht große Stückzahlen abnehmen, damit "was übrig" bleibt. Dazu kommt das Kurzrisiko, das der Händler trägt, insbesondere durch die Verzollung nach Wochen-Kurs ( Da wurde schonmal ein Link zum Zollamt irgendwo eingebunden wo erklärt ist, wie die berechnen - da können dann durch die Stückzahlen schnell einige Scheine mehr an den Zoll gehen als erwartet, da nicht unbedingt der Wechselkurs zum Zeitpunkt der Abwicklung zu Grunde gelegt wird und Schwankungen dann zu Lasten des Importeurs gehen ). Dazu kommt dann noch das der Importeur erstmal die Vorfinanzierung des Postens trägt, was dann wiederrum bei den Stückzahlen ne Ecke Geld ist, das er auf Halde legt. Wenn dann noch der Wechselkurs im Anschluß sinkt wechselt er mehr Geld, als er überhaupt verdienen könnte. Kleine Stückzahlen würden ihn flexibler machen, aber dann paßt der Einkauf wieder nicht. Kein wirklich einfaches Business.
#53 Re: Foamyjets liefert nicht mehr nach Deutschland
Verfasst: 23.02.2009 11:19:28
von enedhil
So, da hier ja einige immer über die deutschen Händler schimpfen, möchte ich an dieser Stelle mal ein ganz großes DANKESCHÖN an Hans-Willi und Crizz aussprechen. Ich bin nämlich auch einer derjenigen, die von BWL absolut keine Ahnung haben und daher in meinem beschränkten Schwarz/Weiß-Denken auch schnell geneigt bin, den Händlern eine Geldgier bzw. riesige Gewinne unterstellen zu wollen.
Durch die Aufklärung von Seiten Hans-Willi und Crizz habe ich nun wenigstens einen kleinen Einblick in dieses sehr komplexe Thema bekommen und kann n un die Preise hier ein wenig nachvollziehen und warum sich keiner die Mühe macht, für ein paar Zippys solch einen Aufwand zu betreiben.
Wenn dann sollten wohl doch mal alle, die hier auf die Händler schimpfen, besser auf die deutsche (Schwachsinns-)Bürokratie schimpfen, denn so wie ich das jetzt verstanden habe, kann der kleine Händler noch am wenigsten dafür. Ansonsten muss man auch einen Händler leben lassen.