Wenn ich eine Dauerlast-Angabe prüfe ( sofern es nicht um abstruse Werte wie 65c geht - dazu später mehr ) wir der Prüfling an der elektronischen Senke mit dem angegebenen Dauerstrom beaufschlagt ( genau genommen wird sich ab 12c in 5c-Schritten herangetastet ). Dabei wird als Starttemperatur 21°C gewählt, der Akku vorher 24 h auf diesen Wert klimatisiert. Die Spannung sollte auf jeden Fall oberhalb der Entladeschlußspannung bleiben, wobei ich noch einen Schritt weitergehe und bewerte, ob die Spannungskennlinie einen deutlichen Knick / Absackung aufweist oder annähernd "gerade" auf den ersten 50% der Entladung verläuft.
Hintergrund : Bei Überlast erwärmt sich der Akku sehr schnell ( hoeh Verlustleistung ), der Ri sinkt, die SPannung steigt, die Verlustleistung sinkt wieder etwas. Die Kurve hat dann im ersten fünftel einen deutlichen EInbruch der Spannungslage, der sich durch den sinkenden Ri wieder "erholt", d.h. die Spannung steigt wieder an.
Würde der AKku z.b. bis auf 3,1 V / Zelle einbrechen und sich auf 3,5 V / Zelle wieder "erholen" sehe ich das als Überzeichnung des Ratings, wobei der Akku ja trotzdem oberhalb der Entladeschlußspannung verbleiben ist. Ist die Differenz gering, sagen wir zwischen 3,3 V und 3,5 V, kann man m.E. vom erreichen des echten Ratings / Dauerstroms sprechen, das der Akku dauerhaft mitmachen sollte. Dabei darf die Endtemperatur des Akkus bei mir 63°C an der AUßenzelle gemessen nicht übersteigen, da die mittleren Zellen des Packs dann bereits 66°C oder mehr erreichen, was dann für das Substrat tödlich wird ( Siedepunkt von Alkoholen um´70°C ).
Bei vielen Herstellern ist das Problem, das eine deutliche Überzeichnung nach dieser Messmethode festzustellen ist, da die asiatischen Produzenten ihre Kennlinien bei 27...28°C aufnehmen - was m.E. eigentlich shcon dem vorgewärmten Betrieb entspricht, da in Europa die Durchschnittstemperaturen doch deutlich geringer sind. Daher auhc häufig die Diskrepanzen zwischen den aufgedruckten und gemessenenen Werten. Wer also bei 21°C vermessene Akkus temperiert kann sie folglich auch höher belasten, wobei immer die Endtemperatur mit zuberücksichtigen ist !
Gerd Giese hat zur Bestimmung von c-Raten bei den neuen Hochstrom-Akkus einen anderen Weg eingeschlagen, bei dem er den Akku mit Impulsen in höhe des Dauerstrom-Ratings belastet und vergleicht, in wiefern sich die ersten 3 Impulse auf die Spannungslage auswirken. Ist der Spannungseinbruch identisch, ist ein ehrliches Rating anzunehmen, bricht die Spannung beim ersten Impuls deutlich stärker ein als bei den folgenden ist die Zelle überzeichnet.
Das war jetzt nur die Kurzform, eigentlich müßte man es ausführlicher beschreiben, aber evtl. schreibt Gerd hier noch was dazu, ansonsten ist das unter
http://www.Elektromdodellflug.de bei dem Test der 65c Turnigy zu finden, wo auch der Ablauf besser verständlich ist. Ich will da auhc nicht vorgreifen oder Falschinformationen posten, deshalb möchte ich darum bitten, sich dort oder auf RCN zu diesen Tests von Hochstromzellen explizit zu belesen !
Edit : Ergänzung eingefügt