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#1 DF4: Heckrotor plötzlich unruhig. Technische Genies gefragt
Verfasst: 14.03.2006 10:25:30
von mbusker
Hallo, mein Dragonfly 4 lässt sich mittlerweile perfekt schweben und ist entgegen den vielen Hassparolen nach vielem Üben ein passabler Kleinheli geworden.
Vor kurzem habe ich den Heckmotor ausgewechselt, weil er deutlich an Power verloren hatte. Es war immer noch der erste und ich wunderte mich schon über die lange Lebensdauer. Ich habe den neuen Motor angeschraubt und gelötet und auch dieses Zwischensatück (Kondensator?) zwischen die Pole und mit dem Minuspol ans Gehäuse angefügt.
Nun ist das Heck aber nicht mehr so ruhig wie vorher und "hustet". Es ist deutlich hörbar, dass sich die Drehzahl häufig ändert und auch optisch an einem zucken sichtbar. Es hängt ganz von den Vibrationen ab, die auf den Gyro einwirken. Entferne ich den Empfänger vom Chassis und halte ihn ruhig in der Hand ist alles in Butter. Soweit logisch. Aber vorher hat der Empfänger auf diese Vibrationen nicht reagiert.
Meine Frage an euch: Habe ich evtl. diesen Kondernsator falsch angelötet? Ist der dazu da solche Schwankungen auszugleichen? Könnte es an dem neuen Motor liegen, dass dieser empfindlicher ist oder so? Es ist das originale Ersatzteil.
Ich bitte um Tips weil ich mich mit der Technik nicht so gut auskenne. Danke herzlich im vorraus.
Martin
#2
Verfasst: 14.03.2006 10:50:08
von Magnummsr
Hallo mbusker,
also der Kondensator wird zwischen den Polen am Motor angelötet, hierbei ist die Richtung egal. Weil man in der Regel keinen ELKO (Elektrolyd Kondensator mit vorgeschriebenen + und - Pol) verwendet.
Ggf. kann man auch noch Kondensatoren zwischen den Anschlusspolen und der Masse (Motorgehäuse anlöten).
Das ganze dient zur Entstörung von hochfrequenter Strahlung, die z.B. bei Elektromotoren an den Bürsten (Funken) ensteht. Gerade bei neuen Motoren die noch nicht eingelaufen sind.
Diese Strahlung wirkt sich auf deine Elektronik aus und verursacht z.B. Servozucken oder halt unruhiger Motorlauf. Ich vermute das bei dir dort der Fehler liegt.
Hast du den Kondensator genau so angelötet wie es bei dem alten Motor war, oder hast du etwas verändert ??
#3
Verfasst: 14.03.2006 10:59:14
von mbusker
Ah verstehe. Also ich habe mich bemüht das Ganze genauso anzulöten. Die Lötstelle am Gehäuse hält nicht so richtig, aber Kontakt ist vorhanden. Kann so ein Kondensator durchbrennen, wenn man da zu lange rumlötet. Bin nicht so der Profi und das kann durchaus etwas heiß geworden sein.
Allerdings sind diese zuckenden Störungen kaum vorhanden, wenn ich den Empfänger (Gyro) in die Hand nehme und ihn ruhig halte. Das Ding ist halt plötzlich total empfindlich bzgl. der Vibrationen. Könnte das dennoch am Kondensator liegen?
#4
Verfasst: 14.03.2006 11:04:54
von Magnummsr
Wenn du deinen Empfänger in die Hand nimmst, schirmst du ihn durch deinen Körper ab. Vielleicht sollte man anders Anfangen, sind die Vibrationen auch noch da wenn der Empfänger in der Hand ist oder sind das mechanisch verursachte Vibrationen. Du könntest z.B. ein Stück Schaumgummi zwischen deinem Empf. und dem Gehäuse bauen (Falls beim DF4 möglich) zur Dämmung.
Der Kondensator kann in der Regel ganz schön viel Hitze ab.
#5
Verfasst: 14.03.2006 11:10:24
von mbusker
Ja, dann sind sie noch da. Sind sind weg, wenn ich den Empfänger mit zwei Finger halte, also kaum abschirme. Durch das kurze Kabel, ist es auch noch ähnlich nah am Gerät wie bei seiner Verbauung. Schaumgummi habe ich nicht, aber habe bereits versucht ein Polser zu bauen. Das hat wenig gebracht, weil es mehr um gröbere Vibrationen geht, die sich dadurch kaum filtern lassen.
#6
Verfasst: 14.03.2006 11:25:17
von Magnummsr
Also würde ich vorschlagen schrittweise vorzugehen:
1. Anschluss an das Motorgehäuse. Erst einen Lötpunkt mit Lötzinn auf dem Gehäuse erstellen (nur mit Lötzinn). Dann das eine Kondensatorbeinchen verzinnen und erst dann beides verlöten. Vorteil Kondesator wird nicht überhitzt und eine vernüftige Verbindung wird hergestellt.
2. Wenn der Heckmotor noch nicht viel gelaufen ist. Einfach mal eine Batterie ( 1,5V oder 2 Batt. 3V) direkt an den Motor anschließen. Vorher die Zuleitung ablöten. Dann den Motor einlaufen lassen bis die Batterien leer sind (mind. 1 Std), aber die Temperatur des Motors im Auge behalten.
Dadurch werden die Kohlebürsten eingelaufen und das störende Funkenfeuer lässt nach.
3. In der Zwischenzeit auf die Suche nach der Ursache für die Vib´s gehen, ggf. eine Unwucht irgendwo.
4. Wenn alles nichts hilft, die Empfindlichkeit des Gyro´s anpassen.
Ich hoffe das hilft weiter
Gruß Thomas
#7
Verfasst: 14.03.2006 11:42:22
von calli
Ergänzung:
Beim Löten an Motorgehäusen ist es hilfreich mit einem (dann noch) scharfen Cuttermesser den Lötpunkt mit lauter kleinen Kratzern zu versehen, das geht besser als anschleifen (auch z.B. an Akkuzellen).
"Die Lötstelle am Gehäuse hält nicht so richtig, aber Kontakt ist vorhanden" ist ein Hinweis darauf das eventuell durch den "Wackel" mehr Störungen (Metall auf Metall ist eh problematisch, dann noch unter Strom...) in das System kommen als durch den Kondensator behoben werden....
C.
#8
Verfasst: 14.03.2006 11:42:36
von PLD
Hallo!
was mir noch einfällt zu dem Thema wäre:
1. Das Spiel beim Heckmotorgetriebe zu überprüfen. Was dieses zu gering ist, dann zuckt das Heck natürlich auch hin und her.
2. Nimm mal den Empfänger und schüttle mal vorsichtig. Na hörst du was? Genau die Elektronikplatine wackelt munter im Gehäuse hin und her, da kannst du um das Gehäuse noch so viel Schaumstoff geben.
Also, du mußt das Empfängergehäuse aufschrauben und die Platine , z.B mit ein paar Schaumstoffstückchen, ordenlich befestigen.
3. Empfänger ans Heckrohr verlegen.
Gruß, PLD
#9
Verfasst: 14.03.2006 12:17:00
von mbusker
Danke für die vielen Tips, werde mich gleich heute an die Arbeit machen!!
#10
Verfasst: 14.03.2006 12:18:07
von Blade
Vielleicht ist es für die Einlaufphase des Motors (siehe Magnums Tip) schon zu Spät und der Motor nah am Jordan...