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#1 Wofür Querruder?
Verfasst: 18.10.2006 09:52:53
von anke4608
Hallo
Übe mit FMS-Simulator,und Frage mich,wofür zum Normalen
Fliegen ein Querruder gebraucht wird,wenn man Seite und Höhe
dabei hat?
Beim Kunstflug OK,aber für Ruhige Rundflüge?
Beim Auto währe es so,als wenn man in der Kurve die Handbremse
zieht,so kommt mir das mit Quer vor.
Kann das jemand Erklären,wie sich das Verhält!!
Gruß anke4608
#2
Verfasst: 18.10.2006 09:56:01
von nograce
Hi Anke,
du kannst mit Querruder "schönere" Kurven fliegen, also in Schräglage wie bei einem echten Flugzeug eben auch. Wenn du die Kurven ohne Quer fliegst bleibt das Flugzeug ja relativ gerade und dreht sich mehr oder weniger nur um deren Mittelpunkt. Versuche die Kurven mal mit Querruder + Höhe zu fliegen, geht besser und sieht schicker aus
Höhe musst du dabei unbedingt mit ziehen, weil sonst wird es eine Rolle... hoffe dir bisschen geholfen zu haben!
mfg
#3
Verfasst: 18.10.2006 10:00:56
von anke4608
Hallo
Danke,werd ich mal drauf 8ten.
Gruß anke4608
#4
Verfasst: 18.10.2006 10:14:37
von Schakal
Ich fliege am Sim immer nur mit Querruder!
Die Seitenruder nehm ich eigentlich nur für Kustflugfiguren...
Gruss Schakal
#5
Verfasst: 18.10.2006 10:19:10
von helihopper
Hi Anke,
beim Querrudermodell wird die Kurve (wie beim echten Flieger auch) überwiegend mit Querruder geflogen. Zusätzlich gibt man etwas Seitenruder um den Hintern schön hoch zu bekommen (der hängt sonst wie ein Schluck Wasser in der Kurve) und zieht Höhe um den Höhenverlust auszugleichen und die Kurve schön rund und eng zu machen.
Beim reinen Seitenrudermodell werden die Kurven selten schön rund.
Die Einsteigermodelle mit Seitenruder haben meist eine starke V-Form und / oder Ohren an den Flächenenden. Die stabilisieren das Modell dann so weit, dass man ohne Querruder auskommt.
Je nach Modell und nach Flächenauslegung / V-Form kommt man ohne Querruder bestenfalls in einen Sideslip, aber nicht in eine saubere Kurve.
Dem Wechsler von Seitenruder auf Querrudermodell empfehle ich immer das Querruder auf den Stick zu speichern, wo vorher Seite mit geflogen wurde und im Prinzip genau so weiter zu steuern, wie mit dem Seitenrudermodell.
Sobald man den Vogel einigermassen kennt, kommen dann die Feinheiten, wie z.B. das Seitenruder mit zu benutzen (kann man auch über die Funke automatisieren, muss aber zum Rollen wieder rausgenommen werden).
Cu
Harald
#6 Re: Wofür Querruder?
Verfasst: 18.10.2006 11:18:41
von nopa
anke4608 hat geschrieben:...Beim Auto währe es so,als wenn man in der Kurve die Handbremse zieht...
Macht man ja auch so (zumindest im Winter mit Schnee)

#7
Verfasst: 18.10.2006 11:44:45
von Flightbase
hallo!
ich wollte nochmal meinen senf abgeben:
zum vergleich mit dem auto: wenn man nur seitenruder benutzt, ist das eigentlich viel mehr so, als wenn man eine stange durch die mitte vom auto rammt - und das auto um die stange dreht. das finden die reifen aber doof. flieger übrigens auch. wenn man nur querruder benutzt, dann würde es das auto nur kippen.
leider hinkt der vergleich mit einem auto jedoch total.
wenn du nur das seitenruder benutzt, fliegst du nicht strömungsgünstig. nimm einfach mal deine hand und drehe sie einfach nen stück aus der richtung - sagen wir 15°.
sieht erstmal toll aus. ABER - das flugzeug fliegt nicht auf schienen - es bewegt sich weiter vorwärts. das heißt, dass der rumpf vom flugzeug seitlich in der strömung liegt.. also hast du eine massive bremswirkung. das ist nicht sinn und zweck der übung.
wenn du nur das querruder benutzt: neige deine hand um 15°. sieht auch toll aus - wird aber keine kurve, da der flieger immer noch nicht auf schienen fliegt - er fliegt erstmal geradeaus weiter - und verliert höhe, da die tragflächen nicht mehr den maximalen auftrieb bieten.
jetzt nehmen wir mal beide ruder - die hand um 15° drehen und um 15° neigen:
es sieht so aus, als ob der rumpf wieder seitlich angeströmt wird. ist aber nicht so. durch das moment, welches beim steuern entsteht - und die koordination von beiden rudern fliegt der flieger sauber durch die kurve - die strömung kommt stets von vorne.
segelflieger nutzen einen stinknormalen wollfaden auf der haube, um zu sehen ob die strömung exakt von vorne kommt. als modellflieger bleibt dir dieses instrument verwehrt - und es bleiben nur sehen und richtig einschätzen.
zum thema große v-form:
es ist richtig, dass die flieger selbststablilisierend sind. das heißt aber nicht, dass es aerodynamisch eine gute idee ist so zu fliegen.
zum thema autokoordination (mischer für automatischen seitenruderausschlag bei querruder):
man kann nicht einfach irgendeinen wert einstellen. jedes flugzeug braucht eine andere beimischung. selbst gleiche muster können andere mischerwerte erfordern - wenn z.b. der EWD oder der schwerpunkt geringfügig anders ist. dazu kommt das problem, dass bei steilen kurven das seitenruder zum "höhenruder" wird. bei einer rechtskurve mit eingemischtem seitenruder, wird das seitenruder den flieger nach unten schicken.... (ur not mit der hand rumfuchteln um es sichtbar zu machen). mischer sind also nur sehr bedingt tauglich - auch wenn man eh jederzeit durch steuern den mischer übergehen kann.
man sollte es gleich richtig lernen. ich rate von mischern ab, wenn man fliegen lernt - und rate zu mischern, wenn man bereits sehr gut fliegt. kann ich zur not auch begründen.
jetzt nochmal das thema negatives wendemoment - zum testen am sim (am besten mit großen fliegern - oder mit nem simulator für bemannte luftfahrt):
im geradeausflug einfach mal querruder links geben - und sonst nichts tun.
folgendes wird passieren: der flieger rollt nach links, die nase giert nach RECHTS. erst mit verzögerung geht der flieger auch links um die kurve.
falls es wen interessiert - hier die erklärung: der auftrieb wird links geringer - und rechts stärker. hier kommt die alte formel ins spiel: doppelter auftrieb = 4 facher wiederstand.
durch den wiederstand der rechten fläche, wird der flieger quasi rumgewürgt - gegen die richtung der eigentlich gewollten kurve.
und genau diesen effekt macht man mit dem richtigen einsatz von quer UND seitenruder wech.
wenn ich noch irgendwelche klarheiten beseitigen soll, einfach fragen.
greets, Nik
#8
Verfasst: 18.10.2006 11:53:55
von calli
Und beim Nuri ist es wieder anders

#9
Verfasst: 18.10.2006 12:00:32
von Flightbase
fast richtig, aber natürlich gibt es das negative wendemoment auch beim nuri.
beim nuri werden winglets (welche viiiel zu groß sind) benutzt um das gieren zu unterbinden. oder halt eine übergroße flosse.
desweiteren setzen viele bei nuris sogeannte "querruder differenzierung" ein. heißt: das kurvenäußere querruder geht nicht so weit nach unten, wie das kurveninnere nach oben. so wird der wiederstand der kurvenäußeren fläche deutlich verringert.
allerings ist nen nuri auch sonst etwas anders....
greets, Nik
#10
Verfasst: 18.10.2006 17:45:44
von anke4608
Hallo
Danke an Nik,sonst noch Hobbis?
Danke auch an alle anderen Natürlich,ist schon nicht einfach.
Irgendein Modell oben zu halten ist das eine,aber Genau zu Wissen warum
das so ist,das ist das andere.
Und ich weiß gar Nicht's
Gruß anke4608
#11
Verfasst: 18.10.2006 18:29:45
von ER Corvulus
Solange sie intuitiv oben bleiben gehts doch - kritisch ist nur, wenn sie dauernd runterfallen und man kennt den Fehler nicht...
Grüsse Wolfgang