#1 Schutzengel
Verfasst: 10.12.2006 01:43:40
Hallo miteinander
Ich habs zwar nicht für möglich gehalten, aber heute sind mir gleich zwei Erlebnisse passiert, wo ein wohl durch viel zu viel Adrenalin und angestautem Testosteron geimpfter mensch relativ viel blödsinn anstellte aber dennoch (gottseidank) ungeschadet rauskam.
Heckschweben
Nachdem der 600er Rex schon recht gut schwebt und auch gut handzuhaben ist, habe ich mir angemasst, nach 10 Heck- und Dreiviertelheckschwebungen auch mal ein wenig Seitenschweben auszuprobieren.
Tjanaja, lief alles halbwegs im grünen Bereich. Und da es bei der zweiten Runde am frühen Nachmittag recht windig war, wollte ich es eigentlich recht ruhig angehen lassen. Also etwas aufs Feld geschwebt, hin und her, ab und zu eine kleine Piruette um das langwierige Schweben etwas aufzufrischen, dann wieder einfangen. Sogar ein Lieferwaren ist für ca 2-4 Minuten mal stehengeblieben um zuzugucken. Bin dabei auch sicherheitshalber kurz gelandet (sicher ist sicher), aber da sie keine Anstalten machten auszusteigen weitergeschwebt.
Nasenschweben
Der Lieferwagen war wieder weg und weit und breit kein Mensch in Sicht. Also dachte ich mir... ja ich dachte mir... ich könnte doch... wie beim kleinen Doppelrotor... wird schon nix passieren...
Also Heli ca 10m von mir entfernt, 1,5m überm Boden, ideale Bedingungen und Wind ist auch noch im Griff. Also:
NASE ZU MIR!
Das wars dann auch schon. Durch die Drehung UND den Wind bekam er etwas Rückenlast, schwebte also nett von mir weg. Ich natürlich, was mache ich wenn er beim Heckschweben wegfliegt von mir? RICHTIG, ich ziehe den Hebel ZU mir. Komplett daneben, jetzt fliegt er mit mehr Zahn von mir weg. Jetzt wars mit dem Denken vorerst vorbei.
Durch reine Reflexhandlung habe ich noch das Gas gegeben, damit er zumindest nicht sofort im Baum hinter ihm einschlägt. Geschätzte Höhe 10-15m. Währenddessen habe ich auch noch versucht ihn zu drehen, um ihn in eine für mich halbwegs steuerbare Position zu bringen. Am ende warens grade 90°, also seitlich.
Dann noch das Steuer rumgerissen, damit der Heli nicht komplett wegfliegt. Tjo, bei Steuerbefehlen muss man immer die Reaktionszeit eines Helis mit einbedenken, um so grösser um so länger. Der Endeffekt war, dass er in besagten 10-15m mit einem Affenzahn über mir drübergebrettert ist.
Naja, irgendwie konnte ich ihn auf der anderen Seite dann wieder mit gezieltem Gegenlenken einfangen und trotz Wind aus der Höhe wieder nach unten kämpfen. Das Adrenalin ist mir in diesen Sekunden richtig in die Knochen gefahren, ich war am Zittern wie ein langjähriger Heroinabhängiger auf Entzug und meine Knie waren weich wie Butter in der Sahara.
Ich bin erst mal gelandet und habe tief luft geholt. Das sanfte zurückschweben zum Auto habe ich mir dennoch nicht nehmen lassen. Aber nicht ohne vorherigen Rundumblick ob da ja keiner ist, den ich durch so eine weitere Aktion gefährden könnte.
Nach dem Aufsetzen neben dem Auto, dem Abstecken des Akkus und dem Durchziehen einer Meuberl und dem Bewusstwerden was da gerade abgelaufen ist, war mir unheimlich, und auch unheimlich leichter.
Das sollte aber nicht alles sein...
LiPo
Ich habe also zuhause meine LiPos wieder aufgeladen und währenddessen in meinem Elektronikfundus herumgesucht nach einem Stecker um den Empfängerakku (LiPo, 2S) ohne falschen Stecker und mit Verpolsicherheit aufzuladen.
Da habe ich auch eine Möglichkeit gefunden. Keine Ahnung von welchem meiner vorherigen Billigmoelle die Kabel stammten, es passte aber alles. Vom Stecker zur Verbindung usw. Also steckte ich es so.
Nach ein paar Minuten, mir war während dieser Minuten irgendwie komisch unwohl zu mute, fühlte ich an den Kabeln ob es irgendwo wärmer werden würde. War Fehlalarm, also weiter Fernsehen.
PLÖTZLICH fuhr ich wie von der Tarantel gestochen hoch und riss die Stecker aus dem Lader. Ich hatte sie verkehrt herum eingesteckt! Jetzt haben mich gleich alle Gewissensbisse auf einmal geplagt. Kein Empfängerakku für Sonntag, was machen wenn er sich aufbläht, oder noch schlimmer, zu brennen beginnt usw usf. Dabei hatte ich noch ein ganz unklares Bild vom Lader im Kopf. Der hatte die Spannung normal angezeigt und normal geladen. DER Sache wollte ich auf den Grund gehen. Und siehe da! Die Buchse und der Stecker (verschiedene Systeme) waren GENAU VERKEHRT gepolt!!!
Jetzt erzähl mir mal einer was davon, dass die Geschichte von Schutzgengeln oder zumindest dem "inneren Ich", die auf einen aufpassen während man Unsinn macht, Unsinn sein soll!
So, das wars auch schon. Ich werde den Heli aber auf jeden Fall bei der nächsten Gelegenheit wieder mit der Schnauze zu mir drehen, aber halt eben vorerst mal nur bei Windstille. Das heute hat mir gereicht. Und auf dem Ladegerät ist jetzt auch ein PostIt, und die Kabel aus Billiggerätezeiten ebenfalls wieder im Sack.
Grüße zu später Stunde, Ekki
Ich habs zwar nicht für möglich gehalten, aber heute sind mir gleich zwei Erlebnisse passiert, wo ein wohl durch viel zu viel Adrenalin und angestautem Testosteron geimpfter mensch relativ viel blödsinn anstellte aber dennoch (gottseidank) ungeschadet rauskam.
Heckschweben
Nachdem der 600er Rex schon recht gut schwebt und auch gut handzuhaben ist, habe ich mir angemasst, nach 10 Heck- und Dreiviertelheckschwebungen auch mal ein wenig Seitenschweben auszuprobieren.
Tjanaja, lief alles halbwegs im grünen Bereich. Und da es bei der zweiten Runde am frühen Nachmittag recht windig war, wollte ich es eigentlich recht ruhig angehen lassen. Also etwas aufs Feld geschwebt, hin und her, ab und zu eine kleine Piruette um das langwierige Schweben etwas aufzufrischen, dann wieder einfangen. Sogar ein Lieferwaren ist für ca 2-4 Minuten mal stehengeblieben um zuzugucken. Bin dabei auch sicherheitshalber kurz gelandet (sicher ist sicher), aber da sie keine Anstalten machten auszusteigen weitergeschwebt.
Nasenschweben
Der Lieferwagen war wieder weg und weit und breit kein Mensch in Sicht. Also dachte ich mir... ja ich dachte mir... ich könnte doch... wie beim kleinen Doppelrotor... wird schon nix passieren...
Also Heli ca 10m von mir entfernt, 1,5m überm Boden, ideale Bedingungen und Wind ist auch noch im Griff. Also:
NASE ZU MIR!
Das wars dann auch schon. Durch die Drehung UND den Wind bekam er etwas Rückenlast, schwebte also nett von mir weg. Ich natürlich, was mache ich wenn er beim Heckschweben wegfliegt von mir? RICHTIG, ich ziehe den Hebel ZU mir. Komplett daneben, jetzt fliegt er mit mehr Zahn von mir weg. Jetzt wars mit dem Denken vorerst vorbei.
Durch reine Reflexhandlung habe ich noch das Gas gegeben, damit er zumindest nicht sofort im Baum hinter ihm einschlägt. Geschätzte Höhe 10-15m. Währenddessen habe ich auch noch versucht ihn zu drehen, um ihn in eine für mich halbwegs steuerbare Position zu bringen. Am ende warens grade 90°, also seitlich.
Dann noch das Steuer rumgerissen, damit der Heli nicht komplett wegfliegt. Tjo, bei Steuerbefehlen muss man immer die Reaktionszeit eines Helis mit einbedenken, um so grösser um so länger. Der Endeffekt war, dass er in besagten 10-15m mit einem Affenzahn über mir drübergebrettert ist.
Naja, irgendwie konnte ich ihn auf der anderen Seite dann wieder mit gezieltem Gegenlenken einfangen und trotz Wind aus der Höhe wieder nach unten kämpfen. Das Adrenalin ist mir in diesen Sekunden richtig in die Knochen gefahren, ich war am Zittern wie ein langjähriger Heroinabhängiger auf Entzug und meine Knie waren weich wie Butter in der Sahara.
Ich bin erst mal gelandet und habe tief luft geholt. Das sanfte zurückschweben zum Auto habe ich mir dennoch nicht nehmen lassen. Aber nicht ohne vorherigen Rundumblick ob da ja keiner ist, den ich durch so eine weitere Aktion gefährden könnte.
Nach dem Aufsetzen neben dem Auto, dem Abstecken des Akkus und dem Durchziehen einer Meuberl und dem Bewusstwerden was da gerade abgelaufen ist, war mir unheimlich, und auch unheimlich leichter.
Das sollte aber nicht alles sein...
LiPo
Ich habe also zuhause meine LiPos wieder aufgeladen und währenddessen in meinem Elektronikfundus herumgesucht nach einem Stecker um den Empfängerakku (LiPo, 2S) ohne falschen Stecker und mit Verpolsicherheit aufzuladen.
Da habe ich auch eine Möglichkeit gefunden. Keine Ahnung von welchem meiner vorherigen Billigmoelle die Kabel stammten, es passte aber alles. Vom Stecker zur Verbindung usw. Also steckte ich es so.
Nach ein paar Minuten, mir war während dieser Minuten irgendwie komisch unwohl zu mute, fühlte ich an den Kabeln ob es irgendwo wärmer werden würde. War Fehlalarm, also weiter Fernsehen.
PLÖTZLICH fuhr ich wie von der Tarantel gestochen hoch und riss die Stecker aus dem Lader. Ich hatte sie verkehrt herum eingesteckt! Jetzt haben mich gleich alle Gewissensbisse auf einmal geplagt. Kein Empfängerakku für Sonntag, was machen wenn er sich aufbläht, oder noch schlimmer, zu brennen beginnt usw usf. Dabei hatte ich noch ein ganz unklares Bild vom Lader im Kopf. Der hatte die Spannung normal angezeigt und normal geladen. DER Sache wollte ich auf den Grund gehen. Und siehe da! Die Buchse und der Stecker (verschiedene Systeme) waren GENAU VERKEHRT gepolt!!!
Jetzt erzähl mir mal einer was davon, dass die Geschichte von Schutzgengeln oder zumindest dem "inneren Ich", die auf einen aufpassen während man Unsinn macht, Unsinn sein soll!
So, das wars auch schon. Ich werde den Heli aber auf jeden Fall bei der nächsten Gelegenheit wieder mit der Schnauze zu mir drehen, aber halt eben vorerst mal nur bei Windstille. Das heute hat mir gereicht. Und auf dem Ladegerät ist jetzt auch ein PostIt, und die Kabel aus Billiggerätezeiten ebenfalls wieder im Sack.
Grüße zu später Stunde, Ekki