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#1 Servos nach Absturz testen (speziell HS65MG)
Verfasst: 21.04.2007 21:56:39
von Josche
Hallo,
ich bin jetzt in kürzester Zeit mehrmals mit meinem Rex eingeschlagen. Das erste mal war ein Pilotenfehler, die HS65HG auf der Taumelscheibe hatten danach einen Knacks weg, der sich aber nicht deutlich äußerte, jedenfalls bin ich trotzdem nochmal gestartet und aufgrund der Servos eingeschlagen. Seitdem habe ich HS65MG auf der Taumelscheibe, bin einmal aus unklaren Gründen eingeschlagen, die Servos zeigten beim einfachen Bewegen gegen den Finger keine Auffälligkeiten (hatte ich bei Metallgetrieben auch nicht erwartet) und so habe ich alles zusammengeschraubt, eingestellt und bin wieder aufgestiegen. Und heute schon wieder eingeschlagen. Grund war technisches Versagen, nach ner Kurven konnte ich plötzlich nicht mehr rollen.
Wie teste ich nun richtig gründlich, ob meine Servos noch sicher funktionieren?
Gruß Jörg
#2
Verfasst: 21.04.2007 22:25:46
von Benny90
Also wenn man sich mit dem Getriebe nicht sicher ist im zweifelsfall aufschrauben und genau schauen ob Zähne fehlen. Wie man jetzt die Potis und die Elektronik checkt weiss ich leider nicht
mfg Benny
#3
Verfasst: 21.04.2007 23:46:45
von Josche
Ausgebaut und aufgeschraubt habe ich sie noch nicht, aber das hier:
Ich hab mit an nem dünnen Draht Gewichte an die Kugelköpfe auf den Servoarmen gehängt, diese haben 12 mm Abstand von der Drehachse.
Die HS65MG sind laut den Daten auf der Verpackung mit 18/22 N*cm angegeben. Mein Regler liefert 6V.
Mein Messungen: (alle drei Servos etwa gleich, in beide Richtungen)
500 g, also 6 N*cm : drehen schön gleichmäßig
900 g, also 11 N*cm : drehen nicht mehr so gleichmäßig, werden warm
1500 g, also 18 N*cm: können sie nicht mal halten, geschweige denn stellen
Ist das normal

Stimmen die angegebenen Daten normalerweise, oder wird vieleicht anders gemessen? Habe leider keine neuen Servos um zu vergleichen.
Gruß Josche
#4
Verfasst: 22.04.2007 12:59:06
von Helix
Hallo Josche,
ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht.
Ich habe auch Belastungstests an Servos gemacht, da mich die maximale Stromaufnahme unter Last interessiert hat. In dem Zusammenhang habe ich festgestellt, das die Angaben der Hersteller hinsichtlich Stell- und Haltekräfte unmöglich realisierbar sind. In meinem Versuchsaufbau hatte ich die Servos waagerecht eingebaut. Über eine kugelgelagerte Umlenkrolle hatte ich ein Seil geführt, an dem dann die Gewichte angehängt wurden. Brauchbare Servomomente mit einer noch vertretbaren Stellgeschwindigkeit lagen bei etwa 1/3 der vom Hersteller als maximal angegebenen Stellkräfte. Denn das ist ein weiteres Thema. Mit zunehmendem Stellmoment wird die Stellzeit erheblich länger und damit die Reaktion auf die Steuerbefehle ebenfalls.
Mich wundert, dass noch keiner dieses Thema aufgegriffen hat und verlässliche Vergleichstests angestellt hat. Die Angaben der Servohersteller sind aus meiner Sicht hoffnungslos überzogen und in der Praxis nicht zu erreichen.
Gruß Dieter
#5
Verfasst: 05.05.2007 10:08:17
von Josche
Hallo Kollegen,
ich bin mir inzwischen sicher dass meine Abstürze auf Elektronikprobleme zurückzuführen sind, dennoch beschäftigt mich das Problem der Stell- und Haltekräfte meiner Servos weiterhin. Zumal ich vorhabe das nach jedem Crash halbwegs objektiv zu prüfen.
Deshalb meine Frage an alle die die Kräfte ihrer Servos messen oder schon mal gemessen haben:

Erreichen eure Servos die Herstellerangaben bzgl. Stell- und Haltekraft

Wie groß ist die (subjektive) Servogeschindigkeit bei z.B. halber maximal möglicher Stellkraft
Gruß Josche
#6
Verfasst: 05.05.2007 23:43:31
von Helix
Hallo Josche,
das Thema scheint wohl wenige zu interessieren, was mich schon recht verwundert. Da wird um die Fähigkeit von Kreiseln , die nominelle Stellgeschwindigkeit von Servos, die Ladestrategien von Lipos u.s.w. gestritten und keinen interessiert, dass die Hersteller von Servos Leistungsdaten versprechen, die in praxi nicht erreichbar sind. Bei der Kennzeichnung und den Leistungsdaten der BEC-Systeme ist es übrigens genauso. Die angegebenen Werte werden bei weitem nicht erreicht. Es gibt sicherlich eine Vielzahl von Heliabstürzen, die auf unzureichend dimensionierte BEC-System zurückzuführen sind. Und die Piloten haben es nicht mal gemerkt.
Stiftung Warentest für den Modellbau gibt es wohl noch nicht - sollte man erfinden.
Den Testberichten in Modellbauzeitschriften kann man ja nun auch glauben oder nicht. Solange sich die Zeitschriften auch über Anzeigen der Hersteller finanzieren wird wohl keiner einen Negativbericht bringen.
Mit einem größeren Servo-Vergleichstest läuft man natürlich Gefahr den Unmut der Hersteller zu erzeugen. Nötig wären standardisierte Bedingungen und korrekte Produktkennzeichnungen aber auch im Modellbaubereich - finde ich zumindest.
Gruß Dieter
#7
Verfasst: 05.05.2007 23:52:37
von ER Corvulus
Hallo Dieter,
eigentlich hast Du ja Recht - aber kaum einer weiss halt auch (in Ncm ausgedrückt) welche Kraft sein Heli an der TS/Heck im Flug nun wirklich braucht.. deshalb geht das wohl alles über "Erfahrungsberichte" - Servo X geht ganz gut, Servo Y eher nicht...
Was bei Servos ja eigwentlich (für uns) wichtig ist ist
der Stromverbrauch und die Haltbarkeit... wobei letzteres ja auch nuch Unterschiede zwischen "geht noch für Ruder im Fischkutter" und "TipTop auf dem heck mit gutem gyro" gibt.
Grüsse Wolfgang
#8
Verfasst: 06.05.2007 06:16:47
von Michel
Guten Morgen,
Vergleichstest von hochwertigen Servos gab es im letzten Jahr in der Rotor! Aber leider nur Servos unter/um und über 100€.
Aber wenn ich schaue wieviele Servos es gibt und die alle zu testen, kostet auch eine schöne Summe an Geld und benötigt Zeit!
Würde mich auch interessieren, speziell wieviel Amp. 5 Stck. Digital-Servos im "Kampfeinsatz" bei einem 4-Zeller NiMh, hier im MP ziehen.
Bei Futaba/Graupner und Hitec vertraue ich schon auf die Angaben und der Test zeigte, dass die Werte schon bei den Angaben lagen.
Andere Marken habe ich aktuell nicht im Einsatz.
Grüße, Michael
#9
Verfasst: 06.05.2007 08:22:55
von Crizz
Hallo und guten Morgen, habe gerade diesen Beitrag entdeckt, den ich sehr interessant finde und für sehr wichtig erachte. Leider kann ich persönlich dazu (noch) nichts beitragen, aber ich fände es toll, wenn man vielleicht einen Thread aufmachen würde, in dem diejenigen, die bereits Servotests durchgeführt haben, in übersichtlicher Form Typ, Herstellerangaben und gemessene Werte posten.
So könnte man eine Übersicht schaffen, in der die verwendeten Servos zu finden sind ( und nicht nur irgendwelche HighEnd-Produkte der Spitzenflieger ) und man hätte ein paar Anhaltspunkte, um im Bedarfsfall die eigene Hardware entsprechend bewerten zu können.
#10
Verfasst: 06.05.2007 10:12:20
von TommyB
Crizz hat geschrieben:... aber ich fände es toll, wenn man vielleicht einen
Thread aufmachen würde, in dem diejenigen, die bereits Servotests
durchgeführt haben, in übersichtlicher Form Typ, Herstellerangaben und
gemessene Werte posten.
Das ist ohne identischen (und damit vergleichbare Werte liefernden)
Versuchsaufbau so sinnvoll wie die Schlaftiefe mit einem Zollstock
messen zu wollen ...

#11
Verfasst: 06.05.2007 10:20:46
von Crizz
Klar, da hast du vollkommen recht. Man sollte da schon ein einheitliches Verfahren anwenden, etwas was in Art und Aufbau auch für den einzelnen nachvollziehbar ist. Es muß ja kein technisch hochkomplexer Aufbau sein, aber wenn man mit geeigneten Mitteln Anhaltspunkte zur Beurteilung schaffen könnte wäre das sicher für einige nicht uninteressant.
#12
Verfasst: 11.06.2007 14:07:24
von Der-Barbarossa
Das Desinteresse liegt auch einfach in der Nichtnotwendigkeit, das zu wissen.
Bei den Komponenten ist es doch für Normalanwender erstmal nur wichtig, dass sie funktionieren,wie man es erwartet und das machen Servos in der Regel, genau wie Gyros. Vorinformieren, kaufen, einbauen, testen, funzt -> und gut.
Erst wenn was nicht funktioniert, fängt man an, sich da näher mit zu beschäftigen, wie Du jetzt, d.h. bei den meißten Anwendern funzen die HS65MG einwandfrei.
Oder haste Dein Auto auf ein Leistungsprüfstand gebracht, ob das auch wirklich die Leistung bringt? Machen wenige, wäre aber interessanter als Servos, die funktionieren zu testen.
Biste in Deinem Fall sicher, dass nicht einfach nur Empfangsprobleme da sind?
#13
Verfasst: 12.06.2007 02:48:24
von Blade
Der-Barbarossa hat geschrieben:Das Desinteresse liegt auch einfach in der Nichtnotwendigkeit, das zu wissen.
Nix Desinteresse!!! Das ist eins der geilsten Themen überhaupt!
Wenn also alle Hersteller lügen, so kann "ich" nicht korrekt auswählen.
Also kaufe ich z.B. das Servo "A" obwohl Servo "B" billiger, und besser gewesen wäre.
Servo A - 100,- Euro
Werbung: 0,10 sek 45° - (0,20 sek real)
Werbbunr: 6kg - (3kg real)
Servo B - 50,- Euro
0,13 sek 40° - (0,16 real)
5kg - (3,6kg real)
Das einzige, wo wir nicht belogen werden ist der PREIS den wir zahlen sollen 
und selbst da geht manchcmal was ^^
#14
Verfasst: 12.06.2007 02:53:04
von Blade
(absichtlich mal doppelt geantwortet um zu trennen)
Was wir bräuchten
wäre also ein einfacher Testaufbau, der von möglichst vielen unter 99% exakt gleichen Bedingungen nachvollzogen werden kann. Und dann jemanden der die ganzen ermittelten Ergebnisse verwaltetet. Also sortiert, aktualisiert und fürs Web verfügbar macht.
oder:
Wir wählen jemanden, der alle Versuche unter gleichen Bedingungen durchführt, und von uns Servos zu Testzwecken zugeschickt kriegt. Und dann eben noch alles verwaltet.
#15
Verfasst: 12.06.2007 09:02:54
von Basti 205
Da würde ich auch mit machen, ich suche jetzt auch servos für den Rex, aber die angegebenen Werte überzeugen mich auch nicht.
Ich hätte FS61BB FS 61BBSpeed und HS81MG zum Testen.
Ein einheitlicher Versuchsaufbau sollte doch ganz einfach sein, Servo auf die Tischkante legen und mit bestimmter Servohornlänge Gewichte ranhängen. Zur Stromversorgung den hier warscheinlich verbreitetsten Jazz nehmen und fertig.
Wenn ihr mit macht würde ich auch testen.
Mich interresieren die Werte vom FS61 Digital, HS 65/56/MG und was noch so in den Rex passt.