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#1 Motor KV-Wert für welche Heli-Klasse und wozu?
Verfasst: 23.12.2007 00:48:33
von Mathelikos
hallo zusammen,
hab mich mal mit einem schwierigen thema beschäftigt. hoffentlich nicht zu schwierig für euch.
als beispiel habe ich mir mal die kontronik tango's rausgesucht. da kann man gut erkennen, dass es für jeden motor einen unterschiedlichen KV-wert gibt. meine frage bezieht sich nun darauf, was es eigentlich genau für einen unterschied macht, wenn ich mal einen motor mit z.B. 640 U/min/V benutze oder einen mit 1280 U/min/V ???
im prinzip kann ich doch alles über's motorritzel steuern, damit ich am ende am rotorkopf immer die gleiche drehzahl anliegen habe.
als ausgangsbasis nehm ich einfach mal einen 6s-LiPo an (22,2V).
frage hoffentlich verständlich gestellt.
gruß vom matthias
#2
Verfasst: 23.12.2007 02:20:27
von trexter
Moin,
verschiedene Heli-Modelle haben z.B. verschiedene Getriebe-Übersetzungen, also braucht man verschiedene Motoren.
Daniel
#3
Verfasst: 23.12.2007 02:31:33
von heliminator
Jo, und "einfach übers Getriebe die Drehzahl ändern" geht nur im begrenzten Arbeitsbereich des Motors, also nur eingeschränkt.
#4
Verfasst: 23.12.2007 02:35:38
von Mathelikos
hi daniel,
ja stimmt schon. aber wenn das HZR eine bestimmte anzahl an zähnen hat, nehmen wir mal als beispiel T-Rex 600 oder LOGO 500/600, dann kann man doch mit dem motorritzel trotzdem variieren, um die motordrehzahl und die hauptrotordrehzahl optimal aufeinander abzustimmen. also egal ob 640 U/min/V oder 1280 U/min/V.
UND wenn man das macht, was genau bedeutet das für den motor? höherer oder geringerer strom? oder egal?
Matthias
#5
Verfasst: 23.12.2007 10:48:08
von Exxtreme
Also die erfahrung zeigt das bei baugleichen Motoren meist der Höherdrehende mehr Leistung birngt als der niedrigdrehende, was auch eigendlich ganz logisch erscheint, wenn die beiden gleich sind und der eine mehr dreht und sie das gleiche drehmoment liefern,
dann bringt der schnellerdrehende natürlich mehr leistung, was natürlich durch die übersetzung angepasst werden muss.
nun haben höherdrehende Motoren immer das problem das sie mit weniger spannung betrieben werden können als baugleiche niedrigdrehendere, was zur folge hat das der niedrigdrehendere durch mehr Zellen das Leistungsdefizit ausgleichen kann und meist auch übertrifft.
An Hand der Acrobat SE Motorisierung sieht man das ganz gut.
Drehzahl/Volt
ORbit 15-10 > ORbit 15-12 > ORbit 15-14
4s Orbit 15-10 > 4s 15-12 > 4s 15-14
4s Orbit 15-10 < 5s 15-12 < 6s 15-14
anhand der beiden Tango Motoren sieht man auch , je höher er dreht desto weniger Zellen verkraftet er, bei normalen motoren steigt dafür aber meist die Stromverträglichkeit erheblich, was beim Tango anscheinend nicht so der fall ist.
#6
Verfasst: 05.02.2008 18:41:19
von Dr_Zoidberg
Hi!
Es gibt bei Hubschraubern nur ein begrenzt einstellbares Übesetzungverhältnis. Dies ist limitiert durch die verfügbaren ritzel. Es ist zum Beispiel schwer ein Ritzel mit 20 Zähnen Modul 0.5 für 3,2mm Wellen zu finden. Außerdem kann der Motor im Hubschrauber auch nur begrenzt verschoben werden um großen Ritzeln platz zu machen. Nach unten sind die Ritzel sowieso begrenzt, 8-10 Zähne sind Minimum.
Es ist auch vorteilhaft wenn man die Möglichkeit hat bei bedarf ein Ritzel zu nehmen mit ein paar Zähnen mehr oder weniger um die Drehzahl anzupassen an andere Akkus etc.
Die Motoren haben eine Maximaldrehzahl die nicht überschritten werden sollte und sind auch für einen bestimmten Spannungsbereich ausgelegt worden. Es ist in einem nicht zu großen Bereich natürlich möglich mit unterschieldichen Motordrehzahlen die gleiche Kopfdrehzahl zu erreichen.
Anhand der möglichen Übersetzungen des Hubschraubers, gewünschter Drehzahl und Akkuspannung lässt sich der richtige Motor finden. Wenn man eine niedrige Drehzahl für gemütliches Schweben oder Kamera am Heli braucht und auch eine höhere für 3D und kunstflug, bleibt dann für den Motor kein so großer Drehzahlbereich übrig.
Als Beispiel mein Raptor E550 mit 600mm Blättern:
12s 44.4V
Wunsch-Drehzahl ~1400-2000U/min
Übersetzung ~7-14:1
Die benötigte Motordrehzahl beträgt dann also ca 20000u/min mit etwas Reserve und bei 12s ergibt das ~450 U/min/V. Ich habe mich dann für einen Actro 24-5 entschieden mit 435 U/min/V in Richtung eher mehr Flugzeit und Effizienz. Außerdem wird das Gertriebegeräusch durch ein Ritzel mit mehr Zähnen auch etwas weniger unangenehm laut.
ben