Unterschiede bei Akkuspannung nach Ladeende

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Heling
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#1 Unterschiede bei Akkuspannung nach Ladeende

Beitrag von Heling »

Hallo,

ich bin gerade dabei, meine neue Ladetechnik zu erproben. Da ich demnächst 3-Zellen-Lipos im Einsatz haben werde, habe ich mir als Ergänzung zu meinem LiPo-fähigen Intelli-Control V3.1 (Simprop) einen LiPo-Control Balancer (ebenfalls Simprop, gibt es wohl auch von anderen Anbietern) angeschafft.

Bislang habe ich nur 2-Zellen-Lipos verwendet (Koax-Heli), die ich mit dem "einfachen" Ladegerät auflade, das bei dem Hubi dabei war. Um nun den Umgang mit dem neuen Balancer am Intelli-Control zu üben, habe ich also erst einmal meine Koax-Akkus damit traktiert.

Zu meiner Überraschung mußte ich folgendes feststellen (jeweils nach Ladeende am Akku gemessen):

- Ladung mit Koax-Lader: Leerlaufspannung 8,40V, beide Zellen gleiche Spannung

- Ladung mit Intelli-Control + Balancer: Leerlaufspannung 8,33V bis 8,35V, Zellen haben meistens eine Spannungsdifferenz von 0,01V

Wie ist das zu deuten? Ist der einfache Koax-Lader besser als die Geräte von Simprop? Die Spannungsdifferenz von 0,01V soll der Balancer doch gerade verhindern...?

Besonders würde mich interessieren, ob ihr nach dem Laden bei euren Akkus jeweils auf eine Zellenspannung von 4,20V kommt.

Anzumerken wäre noch, dass der Intelli-Control kurz vor Ladeende im Display 8,40V entsprechend 4,20V je Zelle anzeigt.

Gruß Tilo
little Lion
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#2

Beitrag von little Lion »

Die BEC-Stecker der Koax-Akkus können durch ihren Übergangswiderstand die Messung der Akkuspannung vom Ladegerät aus verfälschen. Allerdings zeigt mein Hyperion EOS 1210 i dann eher Überspannung an, während die Spannungen am Balancer-Anschluß stimmen, schaltet aber sicherheitshalber ab.
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Heling
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#3

Beitrag von Heling »

Hm, an Widerstände in den Kabeln und Steckverbindungen habe ich auch schon gedacht. Allerdings lädt das Ladegerät gegen Ladeende nur noch mit 70mA, weshalb der Gesamtleitungswiderstand schon im Bereich von 1 Ohm sein müßte, um einen Spannungsabfall von 0,05V oder mehr zu verursachen. Da müßten die Steckverbinder schon ganz schön schlecht sein und dann unter Betriebslast ziemlich warm werden. Nebenbei, mein BEC-Ladekabel und zwei der getesteten Akkus sind nagelneu, also scheiden verschlissene Steckverbindungen als Ursache aus.

So ganz kann mich die Widerstandstheorie als Erklärung nicht überzeugen. Die Spannungsdifferenzen zwischen den Zellen kann das auch nicht wirklich erklären, da das bei dem schon zig Mal verwendeten Koax-Lader nicht auftritt.

Daher noch mal meine Frage, welche Leerlaufspannung ihr bei euren Akkus direkt nach dem Laden habt, evtl. mit Angabe der verwendeten Ladegeräte und Balancer.

Gruß Tilo
little Lion
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#4

Beitrag von little Lion »

Bei mir reicht der Übergangswiderstand des BEC-Steckers aus, um bei 4,1 Volt Zellenspannung eine Gesamtspannung von 8,5 Volt anzuzeigen - bei 2S, wohlgemerkt. Und mit etwas wackeln am BEC-Stecker kann ich das LAdegerät mal ganz locker vollkommen "durcheinander" bringen! In einer bestimmten Stellung paßt dann die Spannung und er lädt einwandfrei, solange nix berührt wird. Ladeendspannung kurz nach Ladeschluß 4,20 Volt / Zelle, nach einiger Zeit abgefallen auf ca. 4,17 Volt.

Ladegerät Hyperion EOS 1210 i mit LBA 10 NET 6S+ Balancer.

Die Koax-Lader nutzen ja nicht die BEC-Stecker, sondern den Balancer-Anschluß zum laden. Ladeendspannung dort (runtergedrehter esky) 4,16 / 4,17 Volt, nach einiger Zeit dann 4,15 Volt. Bei einem JP habe ich 4,18 / 4,18 Volt Ladeendspannung.
lumi

#5

Beitrag von lumi »

..vermutlich benutzt Du diesen Balancer oder baugleich:

Foto EHS Shop.

Bild

Meine Meinung, bzw. wie ich mir es vorstellen könnte:

Der ist für den Preis auch OK. Bei Lipo's, hält man sich üblicher Weise genug Reserven, damit keine Schädigungen auftreten können. Abgesehen davon, haben auch Lipozellen einer Fertigung leichte Unterschiede in der Spannungslage. Für FePos würde ich diese einfachen Balancer nicht verwenden. Ist übrigens auch keine Preisfrage, woanders wird der Balancer deutlich teurer und ohne Kabel angeboten ;-)

Wenn das Intelli die Ladung beendet hat, wird der Balancer sicher noch am arbeiten sein. Nur das der Balancer nicht balanciert sondern nur die Zellen auf die kleinste Spannung angleicht, indem er die übrigen Zellen entlädt. Nimmt er es mit der Spannungsmessung nicht so genau, kommen diese Differenzen zustande..

Gruß Wendy
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Heling
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#6

Beitrag von Heling »

mein Balancer ist dieser:

Bild
Foto EHS Shop

Ist bei diesem Gerät auch so, daß alle Zellen auf das niedrigste Spannungsniveau entladen werden.

Welches wäre denn ein besserer Balancer bzw. Equalizer?

Gruß Tilo
lumi

#7

Beitrag von lumi »

Heling hat geschrieben:mein Balancer ist dieser:

Bild
Foto EHS Shop

Ist bei diesem Gerät auch so, daß alle Zellen auf das niedrigste Spannungsniveau entladen werden.

Welches wäre denn ein besserer Balancer bzw. Equalizer?

Gruß Tilo
Hi Tilo..

Ist der Nachfolger.. Ich bezweifel, dass die Spannung-Abtastung bei dem Gerät genauer ist. Trotzdem werde ich mich hüten, was konkretes zu schreiben. Ich habe den Balancer noch nicht in den Fingern gehabt (und werde es auch nicht).

Wofür möchtest Du ein anderen Balancer? Für Lipos sind die abgeb. Balancer völlig ausreichend. Ich (persönlich) würde mit den Geräten nur nicht während des Ladens balancieren, sondern nach dem Laden die Spannung weitgehend angleichen.

Wir haben das Infinity Kit (nicht Robbe), ein Schulze, ein Graupner 14er und das MPX Intelli.

Bild: http://www.rchelifan.org/album_pic.php?pic_id=14297

Fast alle haben mit dem Laden Ihrer Akkus eigenen Prozeduren. Wir laden mit dem Infinity direkt über Balancer (fester Verbund). Mit dem Schulze, Graupner und MPX laden wir ohne Balancer, lassen dann die Zellenspannung mit einem preiswerten Balancer angleichen und markieren den fertigen Akku mit einen Gummi Ring/Band. Dann gehen die Akkus ab in eine feuerfeste Alu Kiste.

Gruß Wendy
Zuletzt geändert von lumi am 15.03.2008 11:58:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Heling
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#8

Beitrag von Heling »

Moin!

Ach so, LiPo laden ohne Balancer "darf" man auch? Ich dachte bisher immer, dass dann die Gefahr des Überladens einer einzelnen Zelle besteht, was ja auch nicht gerade gut ist.

@lumi: Dein Schulze scheint ja das Gerät zu sein, von dem es auch mal die Graupner-Variante Ultra Duo Plus II gab, welche ich habe. Fa. Schulze bietet ja Updates für ältere Lader an, nur hat das auch seinen Preis. Da mein "Graupner-Schulze" aber eigentlich immer noch ganz gut beieinander ist, würde mich mal interessieren, wie zufrieden Du mit dem Schulze für die LiPos bist, also ob ein Update für mein Gerät doch noch lohnenswert erscheint. Welche Softwareversion ist bei Dir drin? Ich habe noch die V6.11 ohne LiPo-Funktion.

Ich grübele halt, ob das Update sinnvoll ist, da man für etwas mehr Geld auch schon ein neues Ladegerät bekommt, zugegebenermaßen aber nicht mit der gleichen Ladeleistung.

Gruß Tilo
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Crizz
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#9

Beitrag von Crizz »

Ohne das ich euch zu nahe treten will, Wendy : einen Akku NACH dem Laden zu balancieren ist verkehrt gedacht und bringt letztendlich nix.
Die Angleichung der Zellenspannung VOR dem Laden wäre sinnvoller, damit es nicht zur Überladung einer Einzelzelle kommen kann, wenn stärkerer Drift vorliegt.

Natürlich spricht nichts dagegen, nach dem laden die Zellenspannung zu kontrollieren - aber das Balancing nach dem Laden schützt nicht vor dem Drift durchs entladen. Und nen unbalancierten Pack überlädt man wahrscheinlicher als einen vorher balancierten.
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"Leben ist das, was passiert, während du etwas ganz anderes planst" ... ( John Lennon )

! REVOLECTRIX-Distributor ! -> Ladeequipment / Akkus : -> HaDi-RC.de

Alle Projektberichte für den VTH-Verlag als PDF zum Download unter http://www.CrizzD.de !
lumi

#10

Beitrag von lumi »

Heling hat geschrieben:Moin!

Ach so, LiPo laden ohne Balancer "darf" man auch? Ich dachte bisher immer, dass dann die Gefahr des Überladens einer einzelnen Zelle besteht, was ja auch nicht gerade gut ist.

@lumi: Dein Schulze scheint ja das Gerät zu sein, von dem es auch mal die Graupner-Variante Ultra Duo Plus II gab, welche ich habe. Fa. Schulze bietet ja Updates für ältere Lader an, nur hat das auch seinen Preis. Da mein "Graupner-Schulze" aber eigentlich immer noch ganz gut beieinander ist, würde mich mal interessieren, wie zufrieden Du mit dem Schulze für die LiPos bist, also ob ein Update für mein Gerät doch noch lohnenswert erscheint. Welche Softwareversion ist bei Dir drin? Ich habe noch die V6.11 ohne LiPo-Funktion.

Ich grübele halt, ob das Update sinnvoll ist, da man für etwas mehr Geld auch schon ein neues Ladegerät bekommt, zugegebenermaßen aber nicht mit der gleichen Ladeleistung.

Gruß Tilo
Das erste Laden möglichst mit Balancer. Danach sollte eine Überprüfung/nachbalancieren reichen. Wenn Du die Akkus immer mit dem gleichen Ladegerät lädst, wird Dir auffallen, dass nach kurzer Zeit nur noch ein sehr geringer Drift auftritt und die Ladezeit sich deutlich verkürzt :wink: Differiert die Ladeschluss-Spannung (zB. beim laden mit einem anderen Ladegerät), dauert der Spannungsausgleich deutlich länger :wink:

Wir haben die aktuelle "LiFePo4 tgl." Firmware und sind sehr zufrieden mit dem Schulze. Trotzdem werden wir uns kein Schulze wiederkaufen weil der Service Sch.... ist (sorry).

Gruß Wendy
lumi

#11

Beitrag von lumi »

Crizz hat geschrieben:Ohne das ich euch zu nahe treten will, Wendy : einen Akku NACH dem Laden zu balancieren ist verkehrt gedacht und bringt letztendlich nix.
Die Angleichung der Zellenspannung VOR dem Laden wäre sinnvoller, damit es nicht zur Überladung einer Einzelzelle kommen kann, wenn stärkerer Drift vorliegt.

Natürlich spricht nichts dagegen, nach dem laden die Zellenspannung zu kontrollieren - aber das Balancing nach dem Laden schützt nicht vor dem Drift durchs entladen. Und nen unbalancierten Pack überlädt man wahrscheinlicher als einen vorher balancierten.
Moin Chr...... :wink:

Ist auch nicht ganz richtig :wink: Ich habe Dir schon mal geschrieben, dass das Thema Lade/Entladekurve/Spannungslage den Rahmen sprengen würde. Ideal wäre eine Einzelzellen-Ladung bei allen High Teck Akkus.

Wenn Du meinen eben geschriebenen Beitrag testest (es so probierst). Wirst Du sicherlich anders denken. Beim Laden mit einen sogenannten normalen Balancer, verhinderst Du nur einen gleichmäßigen Ladestrom.

Gruß Wendy
Zuletzt geändert von lumi am 15.03.2008 12:48:49, insgesamt 1-mal geändert.
lumi

#12

Beitrag von lumi »

Crizz hat geschrieben:
Ohne das ich euch zu nahe treten will, Wendy : einen Akku NACH dem Laden zu balancieren ist verkehrt gedacht und bringt letztendlich nix.

Ein Balancer soll einen Drift bei der max. Spannungslage verhindern. Für die minimale Spannungslage lässt man sich üblicher Weise Reserven.

Gruß Wendy
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Crizz
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#13

Beitrag von Crizz »

lumi hat geschrieben: Ein Balancer soll einen Drift bei der max. Spannungslage verhindern.
Gruß Wendy
Exakt - und warum balanced ihr dann nach dem Laden, wenn die Zelle schon überladen sein kann ?

Mir egal, müßt ihr wissen, sind eure Packs und eure Hütte....
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lumi

#14

Beitrag von lumi »

Crizz hat geschrieben:
lumi hat geschrieben: Ein Balancer soll einen Drift bei der max. Spannungslage verhindern.
Gruß Wendy
Exakt - und warum balanced ihr dann nach dem Laden, wenn die Zelle schon überladen sein kann ?

Mir egal, müßt ihr wissen, sind eure Packs und eure Hütte....
Daher respektiere ich ja auch deine Denkweise.

Zitat von mir: Fast alle haben mit dem Laden Ihrer Akkus eigenen Prozeduren

Ein weiteres Zitat: Das erste Laden möglichst mit Balancer. Danach sollte eine Überprüfung/nachbalancieren reichen


Danach gehen 1000te von Lipo-Nutzern vor. Vor ein par Jahren war es auch die einzige Möglichkeit neben der Einzelzellen-Ladung.

Beantworte mir bitte mal eine Frage:

Was ist besser, bzw. gesünder für Akkus:

Ein pulsierender gleichmäßiger Ladestrom..

Ein pulsierender Strom der sich laufend ändert..

Gruß Wendy
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Heli_Crusher
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#15

Beitrag von Heli_Crusher »

Bei mir kommen die Akkus im Moment alle an den Bantam BC5e.

Wenn meine Meßgeräte nicht lügen, dann lädt der Zellenweise eine nach der anderen und stellt den Ladestrom zellenweise ein. (Anders kann ich mir das Rumhopsen zwischen 2,2 / 1,0 / 0,1 Ampere bei dem Sonix Akku nicht erklären)

Am Ladeende haben meine Akkus aber nie genau 4,2 Volt / Zelle. Egal mit welchem Lader, egal mit welchem Balancer.

Bei mir wird einfach jede Ladung mit Balancer gemacht. Kann ja hoffentlich nicht schaden.

Michael
Tomahawk HT-CCPM & D-CCPM bestehend aus: 3 x HS 65MG an der TS, FS61BB am Heck, GY-401, R607FS FASST, Kontronik Jazz 40-6-18 Regler, 500TH Motor.
Jeweils ein 3DX500 und ein HDX500.
Sender: Futaba FF-9 (T9CP) mit TM-8
Status: R/C - Helifliegen wird wird wieder trainiert. Einweisung auf der Dynamic WT9 geht gut voran und ich hoffe Ende Januar allein damit fliegen zu dürfen.
Versichert: DMFV. (Zusatz 3)
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