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#1 Was ist eine "echte" Autorotations-Landung ??

Verfasst: 04.04.2008 08:20:50
von lumi
Bitte erst lesen und danach antworten!

Guten Morgen alle zusammen :wink:

Nachdem wir gestern zum "Vereins Anfliegen" waren, stellt sich für uns eine neue Frage.

Was ist eine echte/richtige Autorotation-Landung :?:

Den Vorsitz des Vereines hat ein alter RC-Heli Hase der alten Schule. Christian hat meines Wissens schon vor der Zeit der "Internet Foren" Heli Wettbewerbe geflogen.

Als ein Gast nach Autorotations-Landungs Training fragte und Christian anfing zu erzählen, fingen wir nicht schlecht an zu staunen.

Nach unserem Wissen, wird eine Autrotations-Landung mit leichtem Negativ-Pitch eingeleitet, um genug Energie für eine weiche Landung aufzubauen.

Nach Christian seiner Aussage, wird jedoch Autorotation mit Schwebe-Pitch durchgeführt. Bei einer leicht positiven Pitch-Stellung soll der Heli mit gleichmäßiger Geschwindigkeit Sinken, ohne das die Rotorblätter Drehrichtung umschlägt.

Mich würde Eure Meinung/Erfahrung zu "Autorotations-Landung im Schwebe-Pitch" interessieren. Gibt es eine Erklärung dafür?

..oder haben wir etwas falsch verstanden :wink:

Viele Grüße

Wendy

#2

Verfasst: 04.04.2008 08:52:17
von Stanilo
Hallo
Denke mal der Sinn ist,den Heli in Not ohne Antrieb sicher zu Landen.

Also Schwebepitch bei unsern Helis ist so 4-6 Grad Plus.

Da ich mit Rex und Eco Auros gemacht habe,behaupte ich mal,mit
Schwebepitch wird der Heli sofort die Drehzahl Stark Abbauen,und dann Fallen wie ein Stein.
Mit Schwebepitch,halte ich für Total Blödsinn,zumindest bei Rex oder Eco's.
Winke Harry

#3

Verfasst: 04.04.2008 08:55:40
von TheManFromMoon
Moin,

Schwebepitch ist etwas viel, aber tatsächlich funktioniert eine Autorotationslandung mit positivem Pitch. Ich schätze das allerdings eher im Bereich von 1-3°.
Bei manntragenden Helis, die natürlich eine Autorotationslandung machen können, ist der minimale Pitch meines Wissens nach ebenfalls etwa +2°.

Ich habe schon viele "Landungen" mit Motor aus, bzw. Motor im Leerlauf geflogen, und man könnte behaupten das das Autorotationslandungen waren.

Ich bin mir aber absolut sicher das ich erst eine einzige echte Autorotationslandung geflogen habe. Ich kam aus dem Staunen nicht raus, wie lange sich der Heli in der Luft hielt. Der Landeanflug gleichte dem eines Seglers, ich konnte locker noch eine Platzrunde mit Kurve fliegen. DAS war eine Autorotation, alles andere sind nur abgefangene Abstürze.

Ich habe damals schon in einem Paralleluniversum nachgefragt, und es gab dort (neben vielen anderen die es nicht korrekt erklären konnten) einen Experten, der es erklären konnte. Es hängt mit der Anströmung der Rotorblätter zusammen. Im inneren Rotorbereich gibt es einen Bereich der so angeströmt wird das durch die Anströmung dem Rotorsystem Energie zugeführt wird. Und im äusserem Bereich wird die Energie entnommen und Auftrieb erzeugt. Mit negativ Pitch funktioniert das nicht. Gut verstehen kann man das auch wenn man sich die Autocopter anschaut. Hier hat man ständig den Autorotationszustand. Der Antrieb erfolgt lediglich durch den Druckpropeller und die daraus resultierende Anströmung des Rotors.

Gruß
Chris

#4

Verfasst: 04.04.2008 08:59:26
von -Didi-
Ich habe mir das zwar nicht durchgelesen, aber vielleicht steht die Antwort ja hier >>> http://www.hubschrauber.li/sogehts/aero ... er_aut.htm

#5

Verfasst: 04.04.2008 09:06:08
von Greatpit
Moin Wendy,
also hier erstmal ein kleiner Link!
http://www.hubschrauber.li/sogehts/aero ... er_aut.htm
Vielleicht ist der schon mal hilfreich. Nun mein Wissensstand!
Mit einem 450 T-Rex oder überhaupt in der Größe sollte man die AR nur Profis machen lassen, weil die Dinger einfach zu wenig Gewicht haben!
Bei größeren Modellen mit entsprechendem Gewicht ist AR möglich, aber man muss auch da nach Möglichkeit genügend Fahrt und Höhe haben und natürlich noch Gegenwind und den richtigen Winkel und noch eine Portion Glück! :angel9: dann könnte das was werden(werde ich aber nicht ausprobieren;) )
Bei der Pitcheinstellung am Sender so wurde mir gesagt sollte man einen Wert von ca.5-6° Minuspitch und 9°+ eingestellt haben, bei der AR muss man dann alle Komponenten miteinander vereinen und sich das Gefühl erfliegen, je nach Wind und Geschwindigkeit!
kann aber teuer werden!
Also hoffe ich mal das ich keine AR machen muss!
Gruß
Peter

#6

Verfasst: 04.04.2008 09:07:11
von Mataschke
Moin,

ich kann dafür eine Gute Seite mit guten Erklärungen bieten

http://www.nva-flieger.de/aef.html#ar

Die MIL-Mi8 hat übrigens einen min. Pitch von +1° also nicht negativ!
Neg. Pitch hat m.W. eh kein Manntragender Heli. Daher kann das so schon stimmen , vorallem denke ich ist die Masse des Helis entscheidend ich denke ein Auro mit nem Schlüter von 80 oder nem TD -NT kann anders eingeteilt werden wie eine vom 450er Heli, weil einfach die Masse fehlt. Man nutzt ja die Energie der Vorwärtsfahrt eines Helis kurz, vor Aufsetzen dafür um den Rotoren nochmals Energie zuzuführen (nennt man glaub Flare). Und da reicht die Energie bei den kleinen einfach nicht.

#7

Verfasst: 04.04.2008 09:16:39
von lumi
Danke für die Antworten!

inzwischen wird mir einiges klarer :wink: Mein Denkfehler war, den Heli schwebend gesehen zu haben. Im Flug ist die Physik selbstredend anders.
Greatpit hat geschrieben:bei der AR muss man dann alle Komponenten miteinander vereinen und sich das Gefühl erfliegen, je nach Wind und Geschwindigkeit!
kann aber teuer werden!
:wink: Moin Peter, spielt keine Rolle. Wir kommen für erste Versuche bei dir vorbei und nehmen deinen Rapi dafür :twisted:

Viele Grüße

Wendy

#8

Verfasst: 04.04.2008 10:10:08
von Greatpit
Peter
Moin Peter, spielt keine Rolle. Wir kommen für erste Versuche bei dir vorbei und nehmen deinen Rapi dafür
Hallo Wendy,
na wenn wir uns Preislich einigen, sollte das kein Problem sein! :angel12:
Gruß
Peter :)

#9

Verfasst: 04.04.2008 10:14:20
von thrillhouse
eine echte Autorotationslandung ist es wenn, der Heli ohne eigenen Antrieb, sicher und kontrolliert am Boden aufsetzt.

#10

Verfasst: 04.04.2008 10:36:47
von Stanilo
Hallo
Bei der Pitcheinstellung am Sender so wurde mir gesagt sollte man einen Wert von ca.5-6° Minuspitch und 9°+ eingestellt haben, bei der AR muss man dann alle Komponenten miteinander vereinen und sich das Gefühl erfliegen, je nach Wind und
Habe bei meinen Auros(Rex und Eco) nicht's extra Programmiert,Kunstflug-Einstellung,und Motor einfach aus.
Mit einem 450 T-Rex oder überhaupt in der Größe sollte man die AR nur Profis machen lassen, weil die Dinger einfach zu wenig Gewicht haben!
Nö,ein Wenig Gefühl am Pitchhebel,und die Kiste kommt zumindest ohne Schaden Runter,bei mir jedenfalls.
Glaube,das die Meisten eh besser Fliegen wie ich,von daher denke ich,
so schwer wie man Denkt is das gar nicht.
eine echte Autorotationslandung ist es wenn, der Heli ohne eigenen Antrieb, sicher und kontrolliert am Boden aufsetzt.
Genau so sehe ich das auch,ist ja auch der sinn und zweck der übung.
Winke Harry

#11

Verfasst: 04.04.2008 11:31:21
von DerMitDenZweiLinkenHänden
eine echte Autorotationslandung ist es wenn, der Heli ohne eigenen Antrieb, sicher und kontrolliert am Boden aufsetzt.
Das würde bedeuten, wenn mir in 1m Höhe der Motor ausfällt und ich genug Drehzahl habe und daher einfach mit Schwebepitch runtergehe, wäre das eine AR. Das sehe ich nicht so.

Ich kam aus dem Staunen nicht raus, wie lange sich der Heli in der Luft hielt. Der Landeanflug gleichte dem eines Seglers, ich konnte locker noch eine Platzrunde mit Kurve fliegen. DAS war eine Autorotation, alles andere sind nur abgefangene Abstürze.
Ich denke auch nicht, dass die Art des Abstiegs (steil / flach gleitend) darüber entscheidet, ob's eine AR war oder nicht.

Hier Wikipedia - Autorotationsdefinition wird es so definiert: "Als Autorotation bezeichnet man das, nur durch Luftströmung (Fahrtwind) erzeugte, freie Rotieren eines Hubschrauber-Rotors oder Flugkörpers."

Das bedeutet, dass man in AR auch fliegen kann, was ja die erwähnten Gyrocopter zeigen.
Eine Autorotationsladung ist also eine Landung, bei der der Rotor durch Luftströmung angetrieben wurde.

Im Schwebepitch mit 5-6 Grad halte ich eine AR-Landung für nicht möglich (ohne die strömungstechnischen Kenntnisse für diese Aussage zu haben :D )

Fix ist - aus meiner wirklich zahlreichen AR-Erfahrung - dass eine AR-Landung umso besser funktioniert, je weniger Pitch (bis zu minus 6 Grad) man im steilen Abstieg hat.
Ich habe aber auch schon AR-Landungen gemacht, die nicht durch Höhe möglich gemacht waren sondern durch Geschwindigkeit.
In relativer Bodennähe hatte ich 2x einen Motorausfall bei hoher Geschwindigkeit. Soweit ich mich erinnere, habe ich damals weitaus weniger Negativpitch gegeben als beim steilen Abstieg und danach die bei 1:1 Hubis so oft gezeigte "Gleitlandung" hingelegt.

Aus dem Eröffnungspost:
ohne das die Rotorblätter Drehrichtung umschlägt.
Die Drehrichtung ändert sich nie. Nur der Pitchwinkel.

Kurt

#12

Verfasst: 04.04.2008 11:39:58
von byki90
Hallo


Es wurde zwar schon viel geschrieben aber ich möchte auch noch meinen Senf dazugeben.
Eine Autorotationslandung ist eine Landung, bei der der Antrieb ausgeschaltet ist.
Diese ist auch mit einem leicht positiven Pitch möglich. Jedoch verliert der Huschrauber soviel an Drehzahl, dass die Lanung oder besser gesagt der Aufprall nicht sehr weich sein wird.

Ich Lande immer mit einer Autorotation. Ca in 80Meter Höhe den Motor abstellen, sofort -5 Grad Pitch und unten dann mit Nick nach hinten ziehen den Heli auffangen und Butterweich landen.


Gruss Stef

#13

Verfasst: 04.04.2008 12:07:32
von TheManFromMoon
eine echte Autorotationslandung ist es wenn, der Heli ohne eigenen Antrieb, sicher und kontrolliert am Boden aufsetzt.
Das ist falsch, denn das hat nichts mit Autorotieren zu tun. Siehe oben.

Gruß
Chris

#14

Verfasst: 04.04.2008 12:10:24
von Jörg Nickel
Das Autorotationslandungen im Original mit 1-2° Positivpitch geflogen werden habe ich vor Jahren schon mit Erstaunen zur Kenntnis genommen.
Ich Habe meinen Sender mit einem „Centerklick“ ausgestattet. Das heißt der Pitchknüppel ist nur leicht gebremst und genau in der Mitte ist eine einzelne Raststellung zu spüren. Wenn ich in dieser Stellung die Blätter einklappe, berühren sich Nasen und Endleiste der Symmetrischen Blätter, hier liegt also im Flug jederzeit nachvollziehbar absolut null Pitch an. Für mich bringt das Vorteile in langsamen Rollen und so Sachen wie Todesspirale usw.
Eine AR in dieser „Nullgrad-Stellung“ mit 1,5/1,6m Modellen (Three Dee, Sky Fox usw.) geflogen bedeutet gemächlicher Sinkflug mit schön gleich bleibender Drehzahl, hier div. Kurven einzubauen um den Endanflug möglichst gegen den Wind zu machen ist kein Problem. Geht man nun noch ein wenig in Richtung Plus erinnert das Flugbild gegen den Wind meinem Whopper (ein Tragschrauber den ich übrigens auch auf null eingestellt habe, allerdings mit einem Tragendem Blattprofil) die visuell und akustisch wahrgenommene Drehzahl kommt einem aber deutlich geringer vor, sodass sich die bange Frage stellt ob das denn zum Abfangen und weichem Aufsetzen reichen wird. In großer Höhe kann man aber so eine AR sehr lange „genießen“, wichtig bei AR Wettbewerben, bei denen es neben der Ziellandung auch häufig auf die Antriebslose Flugzeit ankommt. So bei 40-50 Metern gehe ich aber auf minimal minus Pitch um wieder etwas Drehzahl zu sammeln. Wenn nun beim Abflaren der hoffentlich noch vorhandenen Vorwärtsfahrt (bei nicht mitdrehendem Heckrotor und evtl. Seitenwind auf jeden Fall zu empfehlen) zusätzlich Drehenergie aufgebaut wird, ist die eigentlichen Landung so spannend wie die eines Elektroseglers.

Als ich Ende der 80er (nach langen Jahren Fläche fliegen) meine ersten AR’s mit einem Vario-Phoenix geübt habe, habe ich mal vor lauter Faszination über den Anflug beim abfangen vergessen Pitch zu geben. Wie bei der Fläche etwas Nick gezogen, das Seitenleitwerk aufgesetzt und kurz darauf die Kufen. Er schlitterte so 10-15 m über den feuchten Rasen und blieb stehen … nichts passiert! Erst als er mit noch gut Drehzahl stand habe ich gedacht: Hättest ja auch mal Pitch geben können.

Zu stramm gespannte Heckantriebsriemen (hab ich bei meinem NT gehabt) können bei der AR sehr kontraproduktiv sein, hier hilft nur beim „das könnte in die Hose gehen Erkennen“ die hoffentlich noch vorhandene Motorkraft wieder zu zuschalten.

Mit dem T-Rex 450 würde ich das freiwillig nicht versuchen, ein Heckausfall hat mich aber im letzten Jahr dazu gezwungen. Er kam eigentlich schön „satt“ und steuerbar (auch gar nicht so schnell wie immer befürchtet) runter, ich musste ihn aber wegen der Entfernung in ein Feld setzen, sodass ich zum Abfang-Verhalten nichts sagen kann, auf jeden Fall ist er heile
geblieben.

Jörg

#15

Verfasst: 04.04.2008 12:11:21
von tracer
Beide Parteien haben recht.
Man kann viel Energie in den Blättern speichern, mit neg, Pitch, und erst am Schluss abfangen, oder halt wie mit nem Autogiro "reinschweben".

Was ein Glück, das ich mal wieder über Sachen brabbel, die ich mich eh nicht live traue :)