#1 Rotorkopf am T-Rex 450SE V2 einstellen
Verfasst: 09.12.2008 20:10:02
Anleitung zum Einstellen des Rotorkopfes am Beispiel eines T-Rex 450SE V2 mit den Taumelscheibenservos Hitec HS-65HB und der Fernsteuerung Futaba FF-7
Diese Anleitung ist nach unendlich vielen Stunden mit Theorie und Praxis entstanden. Sie erhebt nicht den Anspruch den Königsweg zu beschreiben, soll aber gerade für den Anfänger eine nützliche Hilfe darstellen und zu einem guten Ergebnis führen.
Als Hilfsmittel werden 2 einfache Pitchlehren, 1 Kugelkopfzange, 1 Trueblood-Einstellhilfe und ein Messschieber benötigt. Es empfiehlt sich dringend den original Align Imbusschlüssel mit Griffstück zu kaufen. Mit den beigelegten Billigteilen sind die Köpfe schnell rund.
Als erstes sollte man den Rotorkopf einmal komplett demontieren und dann laut Anleitung neu aufbauen. Dabei ist es wichtig, alle Schrauben mit Schraubensicherungslack zu sichern. Alle Lager sollten mit Fügeklebstoff (Loctite 648) in die Hebel einsetzt werden um das Spiel zu minimieren.
Die Fixierung der Paddelstange erst mal nur ganz leicht anziehen und die Madenschraube noch nicht einkleben. Die Paddel noch weglassen. Die Verbindungsschraube von Hauptrotorwelle und Rotorkopfzentralstück auch erst mal nur locker festziehen. Die Rotorblätter noch nicht anbauen.
Für eine saubere Einstellung ist es sehr wichtig, dass die Anlekgestänge A, B und D jeweils paarweise genau gleich lang sind. Dazu entfernen wir den eventuell vorhandenen Grad am dicken Ende der Kugelköpfe sauber mit einer Rasierklinge so dass diese gleichmäßig rund sind. Dann drehen wir die Kugelköpfe auf beiden Seiten jeweils 3 Umdrehungen auf die Gestänge und richten sie so aus, dass die großen Buchstaben an den Schäften der Köpfe zur gleichen Seite zeigen und diese genau fluchten. Jetzt mit dem Messschieber prüfen ob beide Gestänge genau gleich lang sind. Wenn nicht, einen neuen Kugelkopf probieren oder die Köpfe von 2 Stangen über Kreuz tauschen bis es passt. Wenn die Gestänge dann gleich lang sind, muss noch die endgültige Länge laut Anleitung eingestellt werden. Mit dem Messschieber über Alles gemessen, muss dabei das Außenmaß um 7mm länger sein als das Maß welches von Kugelmitte zu Kugelmitte in der Anleitung angegeben ist. Minimale Abweichungen der absoluten Länge zu dem angegebenen Maß sind dabei nicht entscheidend, von elementarer Wichtigkeit ist aber, dass die Gestängepaare jeweils immer genau gleich lang sind!!!
Jetzt justieren wir die Paddel. Die Madenschrauben der Fixierung der Paddelstange erst mal wieder lösen. Dann drehen wir die Paddel auf die Paddelstange bis die Gewinde (mit Fügeklebstoff arbeiten) der Paddelstange jeweils gerade so in den Paddeln verschwunden sind. Jetzt müssen die Paddel genau parallel zueinander ausgerichtet werden. Dazu schrauben wir die Innenteile der 2 Pitchlehren heraus und setzten sie als Paddellehre jeweils auf die Paddel. Die Paddel müssen durch Verdrehen ganz genau parallel zueinander ausgerichtet werden. Jetzt die Hauptrotorwelle in die Hauptlager des Helis stecken und mit dem Klemmring gegen durchrutschen sichern. Die Hauptzahnräder noch nicht montieren. Die Taumelscheibe mit dem langen Kugelkopf in die Kunststoffführung einhängen, dass sie sich nicht mehr verdrehen kann. Den Heli nun auf eine Seite legen und hochhalten. Jetzt den Schwerpunkt der Paddelstange durch vorsichtiges Verschieben der Paddelstange einstellen. Wenn man dabei am Heli rüttelt, kann man Ungenauigkeiten beim Schwerpunkt sehr gut erkennen. Die Madenschrauben bei jedem Schritt immer wieder nur ganz leicht anziehen und die Paddel schon grob waagerecht ausrichten!
Dann den Heli wieder hinstellen und durch Peilen über die Paddel auf die Pitchbrücke die Paddel auf einer Seite genau parallel zur Pitchbrücke ausrichten. Als optische Bezugspunkte die Paddelaußenkanten und die Schraubenköpfe an der Pitchbrücke benutzen. Wenn im ersten Schritt sauber gearbeitet wurde, passt es automatisch auch auf der gegenüberliegenden Seite. Immer wieder prüfen, bis sowohl der Schwerpunkt und auch die Parallelität 100-prozentig stimmen. Wenn alles passt, die beiden Madenschrauben nacheinander einkleben und dabei richtig fest ziehen. Für einen sauberen Flug ist diese Einstellung der Paddelebene von enormer Wichtigkeit!!! Zuletzt werden die Hauptrotorwelle und das Hauptzahnrad endgültig eingesetzt.
Jetzt kommen wir zum kompliziertesten Teil der Einstellung, dem Justieren der Taumelscheibe. Dazu vorab ein paar theoretische Betrachtungen.
Welchen Zustand wollen wir idealerweise erreichen:
Bei der Ansteuerung der TS über den Pitchknüppel, soll sich diese über den gesamten Weg genau parallel zum horizontalen Helikoptereben auf und ab bewegen, ohne zu irgendeiner Seite wegzukippen und somit ungewollt Roll- bzw. Nickanteile zuzumischen.
Auch soll der Pitchweg proportional zur Knüppelbewegung erfolgen. Das heißt, bei jedem einzelnen Klick am Pitchknüppel der Fernsteuerung soll immer genau die gleiche Wegstrecke von der TS abgefahren werden. Manche Piloten möchten allerdings eine feinere Auflösung an den oberen und unteren Enden des Pitchweges. Darauf werde ich aber in dieser Anleitung nicht weiter eingehen.
Als letztes soll sich bei der Ansteuerung von diskreten Roll- oder Nickimpulsen keine andere Bewegung überlagern. Also wenn wir z.B. Nick drücken um vorwärts zu fliegen, darf sich nicht ungewollt ein Roll- oder Pitchimpuls dazumischen.
Die schlechte Nachricht ist, dass wir die TS niemals so ideal eingestellt bekommen. Es wird in allen Punkten Abweichungen vom Ideal geben. Jedoch können wir die Fehler bei sauberer Einstellung sehr minimieren.
Wodurch kommen die Fehler den nun zustande. Das Hauptproblem liegt in der Funktionsweise der Servos. Hier wird eine lineare Bewegung durch die Drehbewegung des Servoarmes erzeugt. Wenn wir uns die Kugel während der Drehbewegung von der waagerechten Stellung ausgehend ansehen, werden 2 Effekte sichtbar.
Erstens wird der Anteil der Auf- bzw. Abwärtsbewegung zu den Enden hin immer schwächer (Bei +-90 Grad ist die Bewegung gleich 0, siehe Sinuskurve). Dadurch haben wir also leider keine Proportionalität. Jedoch ist dieser Effekt wenigstens zu beiden Seiten symmetrisch.
Zweitens bewegt die Kugel sich gleichzeitig zur Seite. Dadurch wird das Gestänge zur Seite gekippt. Wie ein Besenstiel, der gerade an der Wand steht und dann langsam wegrutscht, wird die effektive Länge des Gestänges umso mehr verkürzt, je schiefer dieses stehen. Es ist also so, als ob sich das Gestänge bei der Auf- bzw. Abwärtsbewegung jeweils verkürzen. Leider ist dieser Effekt unsymmetrisch. Bei der Aufwärtsbewegung wirkt dieser Effekt so, dass sich die TS weniger nach oben bewegt. Bei der Abwärtsbewegung bewegt sich die TS zusätzlich noch stärker nach unten.
Erschwerend ist beim T-Rex 450, dass die 3 Anlenkgestänge zur TS auch noch unterschiedlich lang sind. Der zweite Effekt wirkt aber umso stärker, je kürzer die Anlekstange ist.
Bei einer Roll- bzw. Nicksteuerung wandern die Kugeln der TS bezogen auf die waagerechte Ebene enger zusammen und die Gestänge kippen dabei ebenfalls mit den beschriebenen negativen Effekten zur Seite. Leider bewirkt die Unsymmetrie hier weitere ungewollte Zumischungen.
All diese Fehler überlagern sich schlussendlich nun zu einem nicht mehr endgültig erfassbaren und kompensierbaren Gesamtfehler. Wir geben aber einfach unser Bestes!!!
Nun geht es aber los!
Der Heli sollte an dieser Stelle komplett aufgebaut sein. Die Anlenkgestänge von den Servos zur TS 1mm länger als in der Anleitung einstellen und noch nicht montieren.
Den Motor unbedingt abklemmen oder das Ritzel aus dem Eingriff schieben!!!
Als erstes legen wir ein neues Model in der Fernsteuerung an. Unter Parameter wählen wir als Type HR3 aus. Unter dem Punkt Taumel stellen wir erst einmal Rol -50, Nik +50 und Pit +40 ein. Die Knüppel an der Funke genau in Mittelstellung und dann den Akku anklemmen. Für die Grundeinstellung auf Autorotation stellen. Alle Trimmungen auf 0!!!
Die Servos laufen jetzt in Ihre Nullstellung. Prüfen ob die Servos bei allen Steuerbefehlen in die richtige Richtung laufen. Wenn nicht, müssen einzelne Vorzeichen unter Punkt Taumel entsprechend geändert werden.
Wie sollen die Servohebel in der Nullstellung genau stehen? Es gibt dazu 2 gängige aber auch strittige Theorien. Die Einen sagen (wie auch die Anleitung), dass die Hebel genau waagerecht stehen sollen. Die Nächsten sagen, dass die Hebel im rechten Winkel zu den jeweiligen Gestängen stehen sollen. Leider ist beides falsch!!! Es könnte ja so einfach sein, ist es aber nicht.
Der optimale Winkel für die verschiedenen Helis kann nur durch Probieren gefunden werden. Im Fall des T-Rex 450 SE V2 habe ich gute Ergebnisse erreicht, wenn die Servohebel bei 13mm Länge 1-2 Grad nach unten zeigen. Also die Hebel so aufsetzen dass sie dieser Einstellung am nächsten kommen. Dann über den Menüpunkt SE-Mitte den Winkel elektronisch einstellen. Nun die Gestänge anknipsen.
Jetzt nehmen wir den Rotorkopf wieder ab. Dazu die Schraube am Zentralstück lösen und die 4 oberen Anlenkungen von der TS abknipsen. Den Kopf nach oben abziehen so dass nur noch die TS verbleibt. Jetzt die Trueblood-:Lehre aufstecken. Erst mit Längenänderungen der 3 Gestänge und dann mit SE-Mitte die TS genau waagerecht ausrichten. Wenn die 3 Seiten ohne Lichtspalt aufliegen passt es.
Jetzt haben wir eine genau waagerechte TS in der aktuellen Grundstellung der Servos. Die Servohebel sollten jetzt 1-2 Grad nach unten zeigen.
Jetzt den Kopf wieder anbauen. Die Befestigungsschraube aber immer noch nur handfest anziehen. Nun werden die Rotorblätter angebaut. Den Akku anschließen und mit dem Pitchknüppel die TS so einstellen, dass die Arme des Pitchkompensators (die mittlere Hülse, die auf den beiden dünnen Stiften läuft) genau waagerecht stehen. Wenn die Rastung des Knüppels zu grob ist, dann mit dem Trimmschalter nachstellen. In dieser Position sollen die Rotorblätter genau 0 Grad Pitch haben. Das prüfen wir an beiden Blättern mit der Pitchlehre. Wenn die Blätter schief stehen, müssen die Gestängelängen (D) entsprechend geändert werden. Danach die Trimmung unbedingt wieder auf 0 setzen!!!
Wenn auch diese Einstellung passt, wird nun der gesamte Pitchweg eingestellt. Als Beispiel stellen wir als Weg -10 bis +10 Grad ein. Dazu bewegen wir den Pitchknüppel über seinen gesamten Weg und messen die Gradzahlen an den Enden aus. Über das Menü Taumel kann mit dem Wert für Pitch der Weg entsprechend vergrößert oder verkleinert werden. Es wird aber wahrscheinlich so sein, das die Gradzahlen an den 2 Enden voneinander abweichen. Diese Abweichung korrigieren wir durch gleichmäßige Verlängerung oder Verkürzung der 3 Gestänge von den Servos zur TS. Haben wir zuviel positiven Pitch müssen die Gestänge kürzer werden und umgedreht. Ein halbes Grad zuviel auf einer Seite schadet aber auch nicht wirklich. Wenn auch das nun alles stimmt, haben wir eine waagerechte TS in der Nullstellung und den gesamten Pitchweg über den kompletten Knüppelweg zur Verfügung.
Jetzt wollen wir die TS so einstellen, dass sie über den gesamten Weg waagerecht läuft. Dazu muss der Rotorkopf leider noch einmal runter. Jetzt brauchen wir wieder die Trueblood Lehre. Diese wird wieder aufgesteckt und die TS noch oben und nach unten gefahren. Während der Bewegung kann man wunderbar sehen, wie die TS immer zu verschiedenen Seiten wegkippt. Jetzt stellen wir die TS so ein, dass sie auch an den Endpunkten genau waagerecht liegt. Dazu brauchen wir das Menü Endpunkt. Hier kann man die beiden Endpunkte der 3 Servos so verschieben, dass die TS in den Endstellungen genau waagerecht steht. Im Ergebnis haben wir einen sehr guten Lauf der TS über ihren gesamten Weg.
Jetzt müssen wir den Weg der TS so mit der Fernsteuerung abgleichen, dass diese möglichst proportional zu dieser mitläuft. Es gibt ja 4 Flugphasen für die diese Einstellungen jeweils separat durchgeführt werden. Fangen wir mit der Autorotationsphase an.
Dazu den Rotorkopf endgültig montieren. An der Funke das Menü Pitkurve aufrufen. Als Flugphase H wählen. Jetzt kann man an 5 Punkten den Blattwinkel einstellen. Als erstes den Punkt 3 anwählen. Den Knüppel genau in die Mittelstellung bringen. Den Prozentwert jetzt so ändern, dass wir genau 0 Grad Pitch haben. Dann den Knüppel um 6 Rastungen noch oben schieben. Jetzt entsprechend an Punkt 4 das Blatt auf +5 Grad stellen. Entsprechen für Punkt 2 6 Rastungen von der Mitte nach unten und auf -5 Grad stellen. Und an den Endpunkten + und -10 Grad einstellen. Die Blätter laufen nun halbwegs proportional zum Pitchknüppel. Die anderen Phasen werden genauso eingestellt. Wenn ich z. B. von -3 bis +9 Grad Pitch einstellen will, sind die Blätter an den Punkten 1 auf -3 Grad, 2 auf 0 Grad, 3 auf 3 Grad, 4 auf 6 Grad und 5 auf 9 Grad einzustellen.
Jetzt müssen wir noch die zyklischen Werte einstellen. Ich habe für Nick und Roll 7 Grad genommen. Je kleiner der Wert umso ruhiger fliegt der Heli. Dazu die Blätter auf 0 Grad Pitch einstellen. Die Blätter genau quer zum Heli ausrichten und die Pitchlehre aufsetzen. Jetzt den Nickhebel ganz nach vorne drücken und den Winkel im Menü Taumel mit Nick auf 7 Grad einstellen. Dann die Blätter in Richtung des Helis ausrichten und nun noch Roll drücken und auf 7 Grad einstellen.
Jetzt unbedingt noch prüfen, ob an den extremen Steuerpunkte irgendetwas blockiert oder die Servoarme ins Hauptzahnrad kommen. Ich musste meinen Arm vom unteren Servo z.B. bis kurz an die Kugel kürzen.
Andreas Saffran
Diese Anleitung ist nach unendlich vielen Stunden mit Theorie und Praxis entstanden. Sie erhebt nicht den Anspruch den Königsweg zu beschreiben, soll aber gerade für den Anfänger eine nützliche Hilfe darstellen und zu einem guten Ergebnis führen.
Als Hilfsmittel werden 2 einfache Pitchlehren, 1 Kugelkopfzange, 1 Trueblood-Einstellhilfe und ein Messschieber benötigt. Es empfiehlt sich dringend den original Align Imbusschlüssel mit Griffstück zu kaufen. Mit den beigelegten Billigteilen sind die Köpfe schnell rund.
Als erstes sollte man den Rotorkopf einmal komplett demontieren und dann laut Anleitung neu aufbauen. Dabei ist es wichtig, alle Schrauben mit Schraubensicherungslack zu sichern. Alle Lager sollten mit Fügeklebstoff (Loctite 648) in die Hebel einsetzt werden um das Spiel zu minimieren.
Die Fixierung der Paddelstange erst mal nur ganz leicht anziehen und die Madenschraube noch nicht einkleben. Die Paddel noch weglassen. Die Verbindungsschraube von Hauptrotorwelle und Rotorkopfzentralstück auch erst mal nur locker festziehen. Die Rotorblätter noch nicht anbauen.
Für eine saubere Einstellung ist es sehr wichtig, dass die Anlekgestänge A, B und D jeweils paarweise genau gleich lang sind. Dazu entfernen wir den eventuell vorhandenen Grad am dicken Ende der Kugelköpfe sauber mit einer Rasierklinge so dass diese gleichmäßig rund sind. Dann drehen wir die Kugelköpfe auf beiden Seiten jeweils 3 Umdrehungen auf die Gestänge und richten sie so aus, dass die großen Buchstaben an den Schäften der Köpfe zur gleichen Seite zeigen und diese genau fluchten. Jetzt mit dem Messschieber prüfen ob beide Gestänge genau gleich lang sind. Wenn nicht, einen neuen Kugelkopf probieren oder die Köpfe von 2 Stangen über Kreuz tauschen bis es passt. Wenn die Gestänge dann gleich lang sind, muss noch die endgültige Länge laut Anleitung eingestellt werden. Mit dem Messschieber über Alles gemessen, muss dabei das Außenmaß um 7mm länger sein als das Maß welches von Kugelmitte zu Kugelmitte in der Anleitung angegeben ist. Minimale Abweichungen der absoluten Länge zu dem angegebenen Maß sind dabei nicht entscheidend, von elementarer Wichtigkeit ist aber, dass die Gestängepaare jeweils immer genau gleich lang sind!!!
Jetzt justieren wir die Paddel. Die Madenschrauben der Fixierung der Paddelstange erst mal wieder lösen. Dann drehen wir die Paddel auf die Paddelstange bis die Gewinde (mit Fügeklebstoff arbeiten) der Paddelstange jeweils gerade so in den Paddeln verschwunden sind. Jetzt müssen die Paddel genau parallel zueinander ausgerichtet werden. Dazu schrauben wir die Innenteile der 2 Pitchlehren heraus und setzten sie als Paddellehre jeweils auf die Paddel. Die Paddel müssen durch Verdrehen ganz genau parallel zueinander ausgerichtet werden. Jetzt die Hauptrotorwelle in die Hauptlager des Helis stecken und mit dem Klemmring gegen durchrutschen sichern. Die Hauptzahnräder noch nicht montieren. Die Taumelscheibe mit dem langen Kugelkopf in die Kunststoffführung einhängen, dass sie sich nicht mehr verdrehen kann. Den Heli nun auf eine Seite legen und hochhalten. Jetzt den Schwerpunkt der Paddelstange durch vorsichtiges Verschieben der Paddelstange einstellen. Wenn man dabei am Heli rüttelt, kann man Ungenauigkeiten beim Schwerpunkt sehr gut erkennen. Die Madenschrauben bei jedem Schritt immer wieder nur ganz leicht anziehen und die Paddel schon grob waagerecht ausrichten!
Dann den Heli wieder hinstellen und durch Peilen über die Paddel auf die Pitchbrücke die Paddel auf einer Seite genau parallel zur Pitchbrücke ausrichten. Als optische Bezugspunkte die Paddelaußenkanten und die Schraubenköpfe an der Pitchbrücke benutzen. Wenn im ersten Schritt sauber gearbeitet wurde, passt es automatisch auch auf der gegenüberliegenden Seite. Immer wieder prüfen, bis sowohl der Schwerpunkt und auch die Parallelität 100-prozentig stimmen. Wenn alles passt, die beiden Madenschrauben nacheinander einkleben und dabei richtig fest ziehen. Für einen sauberen Flug ist diese Einstellung der Paddelebene von enormer Wichtigkeit!!! Zuletzt werden die Hauptrotorwelle und das Hauptzahnrad endgültig eingesetzt.
Jetzt kommen wir zum kompliziertesten Teil der Einstellung, dem Justieren der Taumelscheibe. Dazu vorab ein paar theoretische Betrachtungen.
Welchen Zustand wollen wir idealerweise erreichen:
Bei der Ansteuerung der TS über den Pitchknüppel, soll sich diese über den gesamten Weg genau parallel zum horizontalen Helikoptereben auf und ab bewegen, ohne zu irgendeiner Seite wegzukippen und somit ungewollt Roll- bzw. Nickanteile zuzumischen.
Auch soll der Pitchweg proportional zur Knüppelbewegung erfolgen. Das heißt, bei jedem einzelnen Klick am Pitchknüppel der Fernsteuerung soll immer genau die gleiche Wegstrecke von der TS abgefahren werden. Manche Piloten möchten allerdings eine feinere Auflösung an den oberen und unteren Enden des Pitchweges. Darauf werde ich aber in dieser Anleitung nicht weiter eingehen.
Als letztes soll sich bei der Ansteuerung von diskreten Roll- oder Nickimpulsen keine andere Bewegung überlagern. Also wenn wir z.B. Nick drücken um vorwärts zu fliegen, darf sich nicht ungewollt ein Roll- oder Pitchimpuls dazumischen.
Die schlechte Nachricht ist, dass wir die TS niemals so ideal eingestellt bekommen. Es wird in allen Punkten Abweichungen vom Ideal geben. Jedoch können wir die Fehler bei sauberer Einstellung sehr minimieren.
Wodurch kommen die Fehler den nun zustande. Das Hauptproblem liegt in der Funktionsweise der Servos. Hier wird eine lineare Bewegung durch die Drehbewegung des Servoarmes erzeugt. Wenn wir uns die Kugel während der Drehbewegung von der waagerechten Stellung ausgehend ansehen, werden 2 Effekte sichtbar.
Erstens wird der Anteil der Auf- bzw. Abwärtsbewegung zu den Enden hin immer schwächer (Bei +-90 Grad ist die Bewegung gleich 0, siehe Sinuskurve). Dadurch haben wir also leider keine Proportionalität. Jedoch ist dieser Effekt wenigstens zu beiden Seiten symmetrisch.
Zweitens bewegt die Kugel sich gleichzeitig zur Seite. Dadurch wird das Gestänge zur Seite gekippt. Wie ein Besenstiel, der gerade an der Wand steht und dann langsam wegrutscht, wird die effektive Länge des Gestänges umso mehr verkürzt, je schiefer dieses stehen. Es ist also so, als ob sich das Gestänge bei der Auf- bzw. Abwärtsbewegung jeweils verkürzen. Leider ist dieser Effekt unsymmetrisch. Bei der Aufwärtsbewegung wirkt dieser Effekt so, dass sich die TS weniger nach oben bewegt. Bei der Abwärtsbewegung bewegt sich die TS zusätzlich noch stärker nach unten.
Erschwerend ist beim T-Rex 450, dass die 3 Anlenkgestänge zur TS auch noch unterschiedlich lang sind. Der zweite Effekt wirkt aber umso stärker, je kürzer die Anlekstange ist.
Bei einer Roll- bzw. Nicksteuerung wandern die Kugeln der TS bezogen auf die waagerechte Ebene enger zusammen und die Gestänge kippen dabei ebenfalls mit den beschriebenen negativen Effekten zur Seite. Leider bewirkt die Unsymmetrie hier weitere ungewollte Zumischungen.
All diese Fehler überlagern sich schlussendlich nun zu einem nicht mehr endgültig erfassbaren und kompensierbaren Gesamtfehler. Wir geben aber einfach unser Bestes!!!
Nun geht es aber los!
Der Heli sollte an dieser Stelle komplett aufgebaut sein. Die Anlenkgestänge von den Servos zur TS 1mm länger als in der Anleitung einstellen und noch nicht montieren.
Den Motor unbedingt abklemmen oder das Ritzel aus dem Eingriff schieben!!!
Als erstes legen wir ein neues Model in der Fernsteuerung an. Unter Parameter wählen wir als Type HR3 aus. Unter dem Punkt Taumel stellen wir erst einmal Rol -50, Nik +50 und Pit +40 ein. Die Knüppel an der Funke genau in Mittelstellung und dann den Akku anklemmen. Für die Grundeinstellung auf Autorotation stellen. Alle Trimmungen auf 0!!!
Die Servos laufen jetzt in Ihre Nullstellung. Prüfen ob die Servos bei allen Steuerbefehlen in die richtige Richtung laufen. Wenn nicht, müssen einzelne Vorzeichen unter Punkt Taumel entsprechend geändert werden.
Wie sollen die Servohebel in der Nullstellung genau stehen? Es gibt dazu 2 gängige aber auch strittige Theorien. Die Einen sagen (wie auch die Anleitung), dass die Hebel genau waagerecht stehen sollen. Die Nächsten sagen, dass die Hebel im rechten Winkel zu den jeweiligen Gestängen stehen sollen. Leider ist beides falsch!!! Es könnte ja so einfach sein, ist es aber nicht.
Der optimale Winkel für die verschiedenen Helis kann nur durch Probieren gefunden werden. Im Fall des T-Rex 450 SE V2 habe ich gute Ergebnisse erreicht, wenn die Servohebel bei 13mm Länge 1-2 Grad nach unten zeigen. Also die Hebel so aufsetzen dass sie dieser Einstellung am nächsten kommen. Dann über den Menüpunkt SE-Mitte den Winkel elektronisch einstellen. Nun die Gestänge anknipsen.
Jetzt nehmen wir den Rotorkopf wieder ab. Dazu die Schraube am Zentralstück lösen und die 4 oberen Anlenkungen von der TS abknipsen. Den Kopf nach oben abziehen so dass nur noch die TS verbleibt. Jetzt die Trueblood-:Lehre aufstecken. Erst mit Längenänderungen der 3 Gestänge und dann mit SE-Mitte die TS genau waagerecht ausrichten. Wenn die 3 Seiten ohne Lichtspalt aufliegen passt es.
Jetzt haben wir eine genau waagerechte TS in der aktuellen Grundstellung der Servos. Die Servohebel sollten jetzt 1-2 Grad nach unten zeigen.
Jetzt den Kopf wieder anbauen. Die Befestigungsschraube aber immer noch nur handfest anziehen. Nun werden die Rotorblätter angebaut. Den Akku anschließen und mit dem Pitchknüppel die TS so einstellen, dass die Arme des Pitchkompensators (die mittlere Hülse, die auf den beiden dünnen Stiften läuft) genau waagerecht stehen. Wenn die Rastung des Knüppels zu grob ist, dann mit dem Trimmschalter nachstellen. In dieser Position sollen die Rotorblätter genau 0 Grad Pitch haben. Das prüfen wir an beiden Blättern mit der Pitchlehre. Wenn die Blätter schief stehen, müssen die Gestängelängen (D) entsprechend geändert werden. Danach die Trimmung unbedingt wieder auf 0 setzen!!!
Wenn auch diese Einstellung passt, wird nun der gesamte Pitchweg eingestellt. Als Beispiel stellen wir als Weg -10 bis +10 Grad ein. Dazu bewegen wir den Pitchknüppel über seinen gesamten Weg und messen die Gradzahlen an den Enden aus. Über das Menü Taumel kann mit dem Wert für Pitch der Weg entsprechend vergrößert oder verkleinert werden. Es wird aber wahrscheinlich so sein, das die Gradzahlen an den 2 Enden voneinander abweichen. Diese Abweichung korrigieren wir durch gleichmäßige Verlängerung oder Verkürzung der 3 Gestänge von den Servos zur TS. Haben wir zuviel positiven Pitch müssen die Gestänge kürzer werden und umgedreht. Ein halbes Grad zuviel auf einer Seite schadet aber auch nicht wirklich. Wenn auch das nun alles stimmt, haben wir eine waagerechte TS in der Nullstellung und den gesamten Pitchweg über den kompletten Knüppelweg zur Verfügung.
Jetzt wollen wir die TS so einstellen, dass sie über den gesamten Weg waagerecht läuft. Dazu muss der Rotorkopf leider noch einmal runter. Jetzt brauchen wir wieder die Trueblood Lehre. Diese wird wieder aufgesteckt und die TS noch oben und nach unten gefahren. Während der Bewegung kann man wunderbar sehen, wie die TS immer zu verschiedenen Seiten wegkippt. Jetzt stellen wir die TS so ein, dass sie auch an den Endpunkten genau waagerecht liegt. Dazu brauchen wir das Menü Endpunkt. Hier kann man die beiden Endpunkte der 3 Servos so verschieben, dass die TS in den Endstellungen genau waagerecht steht. Im Ergebnis haben wir einen sehr guten Lauf der TS über ihren gesamten Weg.
Jetzt müssen wir den Weg der TS so mit der Fernsteuerung abgleichen, dass diese möglichst proportional zu dieser mitläuft. Es gibt ja 4 Flugphasen für die diese Einstellungen jeweils separat durchgeführt werden. Fangen wir mit der Autorotationsphase an.
Dazu den Rotorkopf endgültig montieren. An der Funke das Menü Pitkurve aufrufen. Als Flugphase H wählen. Jetzt kann man an 5 Punkten den Blattwinkel einstellen. Als erstes den Punkt 3 anwählen. Den Knüppel genau in die Mittelstellung bringen. Den Prozentwert jetzt so ändern, dass wir genau 0 Grad Pitch haben. Dann den Knüppel um 6 Rastungen noch oben schieben. Jetzt entsprechend an Punkt 4 das Blatt auf +5 Grad stellen. Entsprechen für Punkt 2 6 Rastungen von der Mitte nach unten und auf -5 Grad stellen. Und an den Endpunkten + und -10 Grad einstellen. Die Blätter laufen nun halbwegs proportional zum Pitchknüppel. Die anderen Phasen werden genauso eingestellt. Wenn ich z. B. von -3 bis +9 Grad Pitch einstellen will, sind die Blätter an den Punkten 1 auf -3 Grad, 2 auf 0 Grad, 3 auf 3 Grad, 4 auf 6 Grad und 5 auf 9 Grad einzustellen.
Jetzt müssen wir noch die zyklischen Werte einstellen. Ich habe für Nick und Roll 7 Grad genommen. Je kleiner der Wert umso ruhiger fliegt der Heli. Dazu die Blätter auf 0 Grad Pitch einstellen. Die Blätter genau quer zum Heli ausrichten und die Pitchlehre aufsetzen. Jetzt den Nickhebel ganz nach vorne drücken und den Winkel im Menü Taumel mit Nick auf 7 Grad einstellen. Dann die Blätter in Richtung des Helis ausrichten und nun noch Roll drücken und auf 7 Grad einstellen.
Jetzt unbedingt noch prüfen, ob an den extremen Steuerpunkte irgendetwas blockiert oder die Servoarme ins Hauptzahnrad kommen. Ich musste meinen Arm vom unteren Servo z.B. bis kurz an die Kugel kürzen.
Andreas Saffran