Hallo Forum,

erstmal einen herzlichen Gruß aus dem Vogelsberg.

Lese hier schon eine Weile mit, habe aber ein Problem, welches ich durch die bisherigen Themen noch nicht lösen konnte.

Habe einen Spirit fun (ohne plus) der sich nicht vom Boden erhebt. Der bisher einzige Flugversuch endete mit einem kleinen Crash, bei dem eine Hauptrotorhalterung abgebrochen war, sonst keine sichtbaren Velrletzungen. Nachdem ich diese ausgetauscht habe, bewegt sich der Heli nicht mehr in die Luft, auch bei Vollgas nur ein leichtes Ruckeln, ohne den Bodenkontakt zu verlieren.
Mechanische Probleme (Zahnverlust oder sonstiges) kann ich ausschließen, die Vibrationen halten sich in geringen Grenzen, werksseitige Einstelungen wurden weder am Heli noch an der Funke geändert, nur er kommt einfach nicht hoch.
Richtig geflogen ist er noch nie. Hatte beim bisher einzigen Flugversuch massive Schlagseite, die sich durch trimmen zwar von links nach rechts verschieben ließ, einen geraden Schwebeflug auf der Stelle hab ich aber nicht hinbekommen. Habe einen Coax-Heli (Robbe Lama Alu), mit dem ich eigentlich alles hinbekomme (sowohl flugtechnisch als auch basteltechnisch) und mit dem ich ca. 70 Akkuladungen verflogen habe.

Hat jemand eine Idee? Regler? Motor?

Vielen Dank im Voraus für die Hilfe

Christian

Hi !
PRIVATE MEINUNG AN !!!!

Es mag einige Leute geben, die damit auf Anhieb zurecht gekommen sind.

Aber Deine Erlebnisse decken sich genau mit meinen Erfahrungen. Habe mich von einem Kunden breit schlagen lassen, das Ding (Spirit Fun Plus) mal einzustellen und einzufliegen.
Die Pitchwerte stimmten nicht, ich habe dann die Gestänge solange umgebaut, bis man zumindest mal +8/-8 Grad im sogenannten 3D Modus hatte.

Dann habe ich dem Kunden empfohlen, das Ding komplett zu zerlegen und neu mit Schraubensicherung aufzubauen. Dieser meinte dann, dass der (offensichtlich unkundige) Fachhändler, wo der den damals gekauft hat gemeint hat, dass sei ein RTF kit und auch so flugbereit.

Das erste Hochlaufen des Rotors zeigte, dass ich definitiv Recht hatte, das Zentralstück mit der Blattlagerwelle zerlegte sich ganz gepflegt nach dem Hochlaufen, und die Blätter schlugen der Zentrifugalkraft folgend irgendwo im Gebüsch ein. Fehlerursache: Blattlagerwellenschrauben waren anscheinend nur leicht angedreht aber weder festgezogen noch gesichert.

Nach erfolgter Reparatur wiederum hochlaufen gelassen, was der Regler sofort mit Rauchzeichen quittierte. OK, Kunde schickt Regler ein und erhält einen neuen. So weit so gut. Nächster Versuch...Rotor läuft hoch, Pitch wird gegeben, Heli hebt aber nicht ab - OK, Handbuch studiert und dann an der RTF Funke das Ding auf höhere Drehzahl geschaltet. Achtung, das Umlegen dieses Schalters ändert die Pitchgrundeinstellung sehr stark in Richtung Negativ, der Heli ist dann geneigt, erst einmal in den Boden zu gehen.

Abheben dann bei fast Vollpitch, der Motor scheint nicht gerade eine Ausgeburt an Kraft zu sein. Dann soweit eingestellt, dass man das Ding zumindest ansatzweise jemanden in die Hand drücken kann. Den Kunden noch gewarnt, den Lipo nicht zu leer zu fliegen, da sonst kaputt. Dieser meinte dann, dass sein besagter Fachhändler ihm gesagt habe, der Regler sein ein Produkt neuester Bauart und natürlich Lipo geeignet. Mein Tip, einen Lipo niemals so leer zu fliegen, dass die Notabregelung des Reglers greift, hat der Kunde wohl zur Kenntnis genommen aber nicht so ganz beherzigt.

1 Tag später rief dieser nämlich an und teilte mir mit, dass sein Lipo, der im Set war anscheinend die Form eines Kugelfisches hat.
Nach erneuter Konsultation meinerseits habe ich mal parallel einen Lipo Blitzer installiert. Dieser zeigte alsbald beim Schweben an, dass der Regler anscheinend keine Lipo Abregelung hat - leider hat der Sender auch keinen Timer, sodass ich eigentlich dem Kunden danach nur empfehlen konnte, eine Eieruhr zu kaufen und damit die Zeit zu stoppen.

Bei erneuten Flug in meinem Beisein, streifte der Kunde dummerweise mit einem Blatt einen Strauch, was zur Folge hatte, dass jede Menge Bauteile des Helis kaputt waren. Der komplette Rotorkopf, das arg dünne Heckröhrchen und ein Teil des Chassis.

Weitere unschöne Konstruktionsdetails sind die Pitchanlenkung durch die hohle Rotorwelle und die Anlenkung des Hecks.

Ich kann nur jedem empfehlen, das nächstbessere Robbe Produkt (T-REX) zu kaufen, ich kann verstehen, dass Robbe da auf dem Billig RTF Markt mitmischen will, bin allerdings der Meinung, dass dieses Produkt im Allgemeinen nicht in die Reihe der sonst hochwertigen Robbe Helis hinein passt.

Private Meinung aus !

Also, das Ding komplett zerlegen und erst einmal alles (ich meine wirklich alle Schrauben Metall auf Metall) mit Schraubensicherung mittelfest zusammen bauen.
Dann Pitchwerte mechanisch auf vernünftige Werte einstellen und versuchen, das Ding erst einmal vernünftig zum Schweben zu bekommen.


Gruss
Hans-Willi

Hallo,

danke für die Antwort, ich hab allerdings noch ein paar Verständnisfragen

Was genau ist mit mechanischer Pitchkorrektur gemeint? Bin trotz flleißigem Lesen hier noch nicht ganz dahinter gestiegen, weil Pitch hier in so vielen Zusammenhängen verwendet wird.

Also ist damit hier jetzt der Anstellwinkel der Blätter oder der Winkel der Paddelstange zum Rotorblatt gemeint?

Bitte meine Anfängerfrage zu verzeihen, aber das Problem stellte sich bei meinem Koax nicht

Schrauben hab ich schon nachgezogen, Akku ist in Ordnung und meine Funke hat sogar einen Timer.

Gruß Christian

Richtig,

es ist der Blattanstellwinkel gemeint, der sollte positiv mindestens so 7-8 Grad sein und negativ so mindestens 5-6 Grad.
Die Paddel sollten von der Seite her gesehen auch 0 Grad haben, also genau waagerecht stehen. Schrauben nur nachziehen reicht nicht, die müssen mit Schraubensicherung mittelfest gesichert sein, sonst lösen die sich.

Frag mal im Forum herum, wer in Deiner Nähe wohnt und Dir das Ding mal einstellen kann..

Gruss
Hans-Willi

Hallo,

es wohnt leider hier im Forum wohl niemand in erreichbarer Nähe, werde mich wohl selbst damit auseinandersetzen müssen.

Hätte da gerne eine Hardware-Empfehlung für Pitch-Lehre und Rotorblatt-Waage, da die Preisunterschiede doch so groß sind, dass ich nicht überblicke, was für einen ambitionierten Anfänger wirklich sinnvoll ist.

Rotorblatt-Waage kann man sicher selber bauen, aber ich hab keine Möglichkeit, da nur Arbeitszimmer und kein Keller. Deshalb würde ich sie lieber fertig kaufen.

Schraubensicherung kann ich ja sicher im Baumarkt oder KFZ-Zubehör bekommen.


Gruß
Christian

Hi !

Also ich benutze immer Pitchlehren mit Pendel, die sind zwar mit knapp 30 EUR nicht gerade billig aber genial.
Die primitiven Dinger bekommst Du aber schon so zwischen 8 und 10 EUR. Rotorblattwaagen sind eigentlich bei hochwertigen GFK/CFK Blättern nicht mehr nötig, da diese ab Werk schon genau ausbalanciert sind.

Gruss
Hans-Willi

minzlinger hat geschrieben:Hätte da gerne eine Hardware-Empfehlung für Pitch-Lehre und Rotorblatt-Waage, da die Preisunterschiede doch so groß sind, dass ich nicht überblicke, was für einen ambitionierten Anfänger wirklich sinnvoll ist.

Rotorblatt-Waage kann man sicher selber bauen, aber ich hab keine Möglichkeit, da nur Arbeitszimmer und kein Keller. Deshalb würde ich sie lieber fertig kaufen.

Schraubensicherung kann ich ja sicher im Baumarkt oder KFZ-Zubehör bekommen.


Gruß
Christian

Hi Christian,

eine "einfachste Pitchlehre" kannst du dir selber aus ein wenig Karton schneiden.
Messe dazu die Tiefe des Rotorblattes aus, und schneide die Form des Blattes mit einer Schere aus. Und zwar so, das du das schön stramm über das Blatt schieben kannst.
Dann eine gerade Linie gezogen, ÜBER dem Ausschnitt, die parallel zu einer gedachten Geraden des Ausschnitts passt.
UNTER dem Ausschnitt ziehst du wieder eine Linie, aber eben um die 8° verdreht.

Wenn du jetzt den Heli gerade hinstellst (Rotorwelle gerade nach oben) und diese Lehre auf ein Blatt steckst, ist es recht einfach:
Ist die obere Kante gerade (waagerecht) hast du 0°
Steht die untere Kante waagerecht hast du 8°


Damit kannst du zwar nicht richtig MESSEN, aber für die benötigte Einstellung reicht das locker aus
Ganz wichtig ist dabei aber eines: Achte peinlich genau drauf, das BEIDE Anlenkungen der Rotorblätter wirklich EXAKT gleich lang sind!!! Also immer parallel verstellen.
Wenn die unterschiedlich werden, hast du unterschiedliche Anstellwinkel an den Blättern. Das gibt hässliche Vibrationen
Sind aber beide gleich lang, brauchst du Pitch nur an einem Blatt "messen"

Hmmmmm...... schwer zu erklären Ich mache dir gleich mal ein Foto von so einem Pappendeckel


Eine Rotorblattwaage brauchst du auch nicht unbedingt
Da du oben schon geschrieben hast, das eigentlich keine Vibrationen da sind, lass erstmal die Finger davon
Beim ersten test ausprobieren ob der Heli OHNE Rotorblätter vibriert. Dann liegt es nämlich an den Paddeln
Schritt 1 wäre dann, auszumessen ob beide Paddel wirklich gleich lang zum Zentralstück angebracht sind. Wenn nicht: Paddelstange verschieben.
Wenn ja, ist ein Paddel eventuell weiter angestellt als das andere? Hier reicht ein optischer Vergleich und Korrektur.
Wenn es dann immer noch so ist, dann ist ein Paddel schwerer....

Da kannst du mit Tesa anfangen zu wuchten, um herauszufinden welches.
Einfach ca. 3-5 cm Tesafilm auf ein Paddel aufkleben und schauen was passiert: Wirds besser, war´s das richtige Paddel.
Ansonsten Tesa wieder ab, und auf das andere aufbringen.

Erst wenn das alles läuft, und nach der Montage der HR-Blätter eine Vibration entsteht, dann geht es ans wuchten der Blätter
Aber wie gesagt, das würde ich wirklich erst DANN machen

Hi,

hier mal 2 Bilder davon
In einem habe ich rumgemalt

Die untere rote Linie zeigt wo die 0° herkommen, von denen man die obere/untere Kante/linie ableitet.
Die obere rote Linie zeigt die Kante, die um 8° verdreht ist. Steht diese Gerade/waagerecht, haben die Blätter 8° Anstellung Hier das ganze nochmal, etwas schärfer, aber dafür dunkler

So, habs hingekriegt, erster kleiner Hüpfer bei 1/2-Pitch

Bei nächster Gelegenheit mal Probeflug

Danke