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#1 Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 11:12:08
von tracer
Ist es richtig, dass man beim Betrieb mit einem 2G4 System keinen Ferrit Ring am Reglerkabel benötigt?

Meine das im Paralleluniversum gelesen zu haben, allerdings ohne Begründung.

#2 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 11:15:57
von Günu
Interesante Bemerkung, aber Gegenfrage: Schadet der Ferrit Ring beim Betrieb mit 2.4GHz?
Das Gewicht kanns ja wohl nicht sein...

#3 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 11:18:19
von tracer
Günu hat geschrieben:Das Gewicht kanns ja wohl nicht sein...
Ne, aber die Optik.
Ich packe die Kabel normalerweise in einem Gewebeschlauch, da macht sich der Ring nicht so gut.
Und wenn er bei 2G4 eh ohne Funktion wäre (ich weiss nicht, wie das funktioniert, was gefiltert wird) könnte man sich den auch sparen.

#4 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 11:20:12
von Günu
tracer hat geschrieben:Ich packe die Kabel normalerweise in einem Gewebeschlauch, da macht sich der Ring nicht so gut.
Das wäre ein Arrgument! Mal sehn was andere dazu meinen.

#5 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 11:23:23
von ER Corvulus
Ein Ferrit-Ring ist beim getakteten BEC/Stromversorgung prinzipiell Bestandteil der Spannungsversorgung und dient zum glätten der Gleichspannung - sonst hast grobe Rechtecksignale
Das die nun bei 2G4 u.U. weiniger den Empfang stören, ist möglich.
Den Effekt sieht man aber mim Oszi recht schön.

Beim PC schneidest ja auch nicht die ganzen Drosselspulen raus oder?

Grüsse Wolfgang

#6 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 12:09:07
von Flashcard
Dachte der Ferritring wäre nur nötig damit die 35mHz-Empfänger keine Störungen haben. Nun hat der Ferritring aber noch Auswirkungen auf das BEC? Inwiefern macht sich das bemerkbar/oder auch nicht? Was bringt eine Gleichstromglättung?

#7 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 12:59:29
von echo.zulu
Wie Wolfgang schon schrieb, Störungen in den Empfänger kommen nicht nur auf der HF-Seite vor, sondern auch auf der Stromversorgung. Ein Empfänger hat am Eingang zwar einen Kondensator, der Schwankungen der Versorgungsspannung ausgleicht, aber der kann auch nicht alles ausgleichen. Die Spule im Eingang vom Regler sorgt für zusätzliche Glättung. Der Kondensator im Empfänger kann auch noch aktiv puffern, wenn das BEC bei Stromspitzen, z.B. durch starke/schnelle Servos, nicht hinterher kommt.

Lange Rede kurzer Sinn, wenn der Hersteller des Reglers einen Ferritkern vorgesehen hat, dann sollte man ihn auch tunlichst montiert lassen. Schaden kann er keinesfalls und ein Heli muss nicht schön sein, sondern zuverlässig funktionieren. Dann kommt die Schönheit im Fluge. :twisted:

#8 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 13:15:55
von tracer
echo.zulu hat geschrieben:wenn der Hersteller des Reglers einen Ferritkern vorgesehen hat, dann sollte man ihn auch tunlichst montiert lassen.
Der Hersteller hat auch den Betrieb mit einem Pufferakku vorgesehen ...

#9 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 13:29:58
von Force
Also der Endstörferrit hat sicher nix mit dem BEC Regelkreis zu tun. Das BEC wird mit und ohne dem Ferrit genauso zuverlässig sein.
Die Drosseln die man für ein getaktetes Netzteil benötigt sind in der Schaltung integriert, in dem Fall im Regler und nicht irgendwo aussen aufs Kabel geklebt ;)
Der Ferrit dient zur Hochfrequenten unterdrückung von Störstrahlung in diesem Fall für den 35Mhz Berreich.
Der Glättet nicht die Spannung des BECs sondern verhindert Hochfrequente Störungen die er unterdrückt und die sich auf der 2. 3. 4. etc. Oberwelle des getakteten BECs befinden.
Diese Störungen können zu Ausfällen im 35 Mhz Betrieb führen.
Da so ein Ferrit einen Bestimmten Berreich Unterdrückt wird er auch im 2,4Ghz Berreich keinen Einfluss haben sondern ist eben für den 35Mhz Berreich ausgelegt.

#10 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 14:56:28
von echo.zulu
Da werden jetzt aber munter ein paar Dinge durcheinander geworfen. Der Ferritkern sitzt am Eingang der Spannungsversorgung für den Empfänger. Dort gibt es weder 35MHz noch 2,4GHz. Fakt ist, dass ein Schaltregler-BEC, auch wenn es noch so gut ausgelegt ist, immer eine Restwelligkeit haben wird. Das kann man nicht so einfach wegdiskutieren. Gerade die 2G4 Empfänger sind recht anspruchsvoll, was eine saubere und stabile Stromversorgung betrifft.

Man muss einfach mal die verschiedenen Möglichkeiten von Störquellen betrachten:

Da ist einerseits die Störung die auf dem HF-Weg über die Antenne in den Empfangskreis des Empfängers einstreut. Da ist ein 2G4 System wesentlich besser als ein 35MHz System, weil die Eingangsfilter der Antenne viel weiter von evtl. Störfrequenzen entfernt sind. Diese Störungen kommen auch meist weniger vom BEC eines Reglers sondern von der Schaltfrequenz der Motoranteuerung. Somit ist ein 2G4 System was die Störungen auf der Antennenseite angeht, besser als die 0G35 Systeme. Dies hat ja die inzwischen weitläufig existierende Praxis erfolgreich unter Beweis gestellt.

Eine weitere Störquelle ist die Stromversorgung der Empfangsanlage an sich. Wie schon oben beschrieben gibt es Einstreuungen vom BEC und auch von der Motorregelung in die Stromversorgung und damit in die Impulsaufbereitung im Empfänger. Da nehmen sich 0G35 und 2G4 Systeme nicht viel, da diese Elektronikkomponenten bei beiden Systemen ähnlich arbeiten und auch in den gleichen Frequenzbereichen unterwegs sind. Somit ist auch der Empfängerstromversorgung grundsätzlich immer besonderes Augenmerk zu zollen.

Der Ferritkern soll nun die Restwelligkeit der Stromversorgung und vor allen Dingen Spannungsspitzen, die von der Motorregelung zurückwirken können, minimieren. Ein Ferritkern stellt mit den um ihn herumgewickelten Anschlusskabeln eine Spule und somit einen Wechselstromwiderstand dar. Das bedeutet umgangssprachlich, dass der Ferritkern Wechselspannungen dämpft, Gleichspannungen hingegen nicht beeinflusst. Aus diesen Gründen würde ich persönlich immer einen Ferritkern in die Stromversorgung des Reglers einschleifen, egal welchen Empfänger ich im Modell habe.

#11 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 15:14:52
von Agrumi
die 2G4 Car-fahrer haben auch keine ferritringe im auto. :roll:

#12 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 18:42:53
von Jonas_Bln
Agrumi hat geschrieben:die 2G4 Car-fahrer haben auch keine ferritringe im auto. :roll:

In Autos werden aber auch noch oft Lineare BECs verwendet....

#13 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 04.04.2009 22:51:02
von ER Corvulus
. die 35MHz Car-Fahrer haben noch nie Ringe benutzut. *Renn*

#14 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 05.04.2009 00:40:02
von Baxxoman
echo.zulu hat geschrieben:Der Ferritkern soll nun die Restwelligkeit der Stromversorgung und vor allen Dingen Spannungsspitzen, die von der Motorregelung zurückwirken können, minimieren. Ein Ferritkern stellt mit den um ihn herumgewickelten Anschlusskabeln eine Spule und somit einen Wechselstromwiderstand dar. Das bedeutet umgangssprachlich, dass der Ferritkern Wechselspannungen dämpft, Gleichspannungen hingegen nicht beeinflusst. Aus diesen Gründen würde ich persönlich immer einen Ferritkern in die Stromversorgung des Reglers einschleifen, egal welchen Empfänger ich im Modell habe.
Das stimmt nur bedingt, denn um die Restwelligkeit der Stromversorgung zu glätten, müßte der (bewickelte) Ringkern eine wesentlich größere Induktivität haben, als er üblicherweise hat
Die Induktivität des Ringkerns läßt sich sehr leicht aus dem AL-Wert und der Windungszahl bestimmen (L=N^2*AL)
Die üblichen Ringkerne haben einen AL-Wert von 2500 bis 5000nH.
Wenn man also 5 Windungen durch den Ringern schleift (!), erzielt man unter Annahme des höheren Al-Wertes eine Induktivität von 125µH.
Zum Glätten von Gleichspannung mit überlagertem Störsignal im kHz-Bereich nahezu lächerlich.
Dies wird deutlich bei Berechnung des Blindwiderstandes (induktiver Widerstand), der sich mit einer Induktivität dieser Größe wie folgt ergibt:
> XL=2*Pi*f*l <
Mit Einsetzen der erwähnten Werte läßt sich für 35Mhz ein Blindwiderstand von rund 27,5kOhm errechnen.
Dieser Blindwiderstnd wirkt also bei Spannungen, die mit der angegebenen Frequenz ihren Wert ändern.
Mit einem angenommenen Eingangswiderstand eines Reglers von 1 kOhm würde eine Spannung mit dieser Frequenz um den Faktor 28,5 gedämpft werden (Spannungsteilerregel). Das heißt, nur 3,5% des Störsignals gelangen zum Reglereingang.
Rechnen wir das ganze noch einmal mit 25kHz, erhalten wir als Ergebnis nur noch einen Wert von rund 3 Ohm.
Was sollen diese 3 Ohm also hier bewirken?
Anders betrachtet rechnen wir nun noch einmal mit 2,4 Ghz.
Nun erhalten wir den bereits deutlich höheren Blindwiderstand von 300 kOhm.
Gegenüber dem 35Mhz-Bereich wird das Störsignal nun um mehr als das 10fache gedämpft.
Also, nur noch 0,3% des Störsignal kommen in die Eingangsstufe.

Hoffe, damit ein wenig Klarheit in dieses Thema gebracht zu haben

Gruß Axel

P. S.:
Ich habe übrigens noch kein RC-Car vom Himmel fallen sehen :lol:

#15 Re: Kein Ferrit Ring bei 2G4

Verfasst: 05.04.2009 02:03:13
von -Didi-
Baxxoman hat geschrieben:Ich habe übrigens noch kein RC-Car vom Himmel fallen sehen
Nö, aber heute an einem kräftigen metallendem ZAunpfahl! :oops: :roll:
Der war auf einmal im Weg!
Ob ein Ferritkern das hätte verhindern können?? *kratz am kopf* :mrgreen: