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#1 Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 20:19:38
von David S.
Hallo zusammen,
hat jemand von euch schon mal die Kugellager gegen Gleitlager ausgetauscht?
Gibts da schon Erfahrungswerte oder was spricht dafür oder dagegen.
Ich dachte die Kugellager bei einem 450er mal gegen Gleitlager zu tauschen.
Könnte das Probleme mit dem Spiel geben?
Was meint ihr dazu?
Gruß
David
#2 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 20:31:42
von Raptor20
Gleitlager sind eigentlich nur dann im vorteil, wenn sie im Dauerbetrieb sind und auf ihrerm Schmierfilm laufen, d.h. beim Anlaufen hat man verschleiß, wenns läuft dann läufts

(z.B. Wasserräder laufen Jahrzehnte ohne großen verschleiß)
Kugellager finde ich persönlich in diesem Fall besser, da der Heli öfters An und wieder Ausgemacht wird und außerdem sind es ja Normteile die einfach und günstig ersetzt werden können.
Wieso willst du überhaupt Gleitlager reinmachen?
gruss
#3 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 20:42:41
von helihopper
Hi,
bei den Drehzahlen gehen Gleitlager im besten Fall, wenn das Schmiermittel entweder sehr zäh ist, oder unter Druck steht, so das die Welle aufschwimmen kann.
Bedeutet entweder ne Dauerschmierung mit Öl und Ölpumpe, oder ein Lager mit Stopfbuchse und Fett.
Alles ne riesen Sauerrei und ausserdem hast Du bei zähen Schmiermitteln grosse Leistungsverluste, nen hohen Verschleiss mehr Wartungsaufwand und wenig Betriebssicherheit.
Cu
Harald
#4 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 20:46:47
von David S.
Das ging ja mal flott
Ich dachte da an Gleitlager mit Nyloneinsatz oder ähnliches.
Die Gleitlager sind von den benötigten Einbaumaßen wesendlich konstruktionsfreundlicher wie Kugellager.
Ich habe vor, mir einen Hubschrauber mit Flettner-Doppelrotor zu bauen und da wird es "oben" schon ziemlich eng.
Gruß
#5 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 21:02:25
von Raptor20
Ich weiss jetzt nicht wie eng es da zugeht, aber ich habe schon Kugellager gesehen, die von der Wandstärke her wirklich klein bemaßt waren.
Ich würde mal bei einem Kugellagerhersteller nachfragen, ob die was haben
#6 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 22:01:55
von Rundflieger
Raptor20 hat geschrieben:z.B. Wasserräder laufen Jahrzehnte ohne großen verschleiß ...
nur wenn man 'ne dicke Speckschwarte untergelegt hatte ...
mfg Gustav
#7 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 23.04.2009 23:16:10
von Helix
Hallo.
ich finde die Frage von David interessant und durchaus berechtigt. Es gibt zwischenzeitlich Lagerwerkstoffe, die sind selbstschmierend (ohne Öl oder sonstige "Sauerei"), haben Notlaufeigenschaften, verfügen über niedrige Reibbeiwerte und sind druckstabil.
http://www.igus.de/wpck/default.aspx?Pa ... &c=de&l=de
Warum sollten man mit diesen Materialien Wälzlager nicht ersetzen können. Gleitlager haben ausserdem die Eigenschaft einer besseren Dämpfung. Da dürfte es weniger Probleme mit Vibrationen geben.
Die Schmierung der Wälzlager ist übrigens auch nicht unproblematisch, da es Anwendungen gibt (Paddelmechanik, Blattlager) bei denen die Lager keinen vollen Umlauf machen und somit eine Verteilung des Schmierfilms nicht gewährleistet ist.
Gruß Dieter
#8 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 24.04.2009 08:09:49
von yogi149
Hi
ein paar Stellen für Gleitlager von IGUS gäbe es wohl schon am Heli.
Das dürfen dann aber keine kombinierten Lagerstellen sein: entweder radial oder axial, beides zusammen in einem Lager klemmt.
Rotorblatthalter wäre z.B. so eine Stelle, da würde ich zumindest noch ein Axial-Kugellager einbauen.
Für eine Padelwippe könnte man die IGUS Buchsen schon nehmen. (Hat aber ein richtiger Flettner wohl eher nicht

)
Und auch, wenn die Kunststoffe heutzutage schon gut sind, der Rotationswiderstand eines Gleitlagers ist immer höher als der eines Wälzkörperlagers.
Für manche Anwendungen sind die IGUS-Teile schon sehr gut und preiswert, bei meiner alten Fräse habe ich die Metall-Sinter-Gleitlager durch IGUS-Buchsen mit Schmutzrinnen ersetzt, da die alten Buchsen sich immer durch den Staub zugesetzt haben. Die können außerdem trocken laufen, da bleibt dann auch nicht soviel Staub hängen.
@David: wieviel/wiewenig Platz hast du denn? Flettner wäre 2 Rigidköpfe, oder?
#9 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 24.04.2009 08:50:21
von echo.zulu
Moin allerseits.
Grundsätzlich sollten die Kunststofflager funktionieren. Was man aber immer bedenken sollte, dass bei den Gleitlagern verstärkt der sogenannte "Stick Slip Effekt" auftritt. Damit verbieten sich solche Lager m.E. für alle Anwendungen wo das Lager immer wieder stehen bleibt oder sich die Drehrichtung umkehrt. Deshalb würde ich Gleitlager beim Rotorkopf eher nicht einbauen.
#10 Re: Gleit- statt Kugellager
Verfasst: 24.04.2009 19:20:57
von David S.
Der Stick Slip Effekt tritt doch nur bei Gleitlagern auf bei denen keine Schmierschicht vorhanden ist oder?
Ich dachte da an Lager die eine Nylonschmierung haben. Diese werden auch bei Booten verwendet.
@yogi149
Mit dem Platz ist das so ne Sache, wenn das so funktioniert mit der Gradzahl zwischen den beiden Rotorwellen, dann wird es sich um ca.20mm handeln.
Ist abhängig wie ich das Getriebe auslege. In der 600er Klasse wäre es kein Problem, allerdings habe ich in der Größe keine Ahnung von Belastungen, Auslegung der Teile usw.
Bezüglich Rigidköpfe, beim Orginal werden die Steuerbefehle mit Steuerklappen am Rotorblatt ausgeführt, was beim Modell einfach zu aufwändig wäre. Deshalb wird es wohl auf Rigid hinauslaufen.
Oder habt ihr bessere Vorschläge?
Gruß