Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
#91 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Moin Gustav.
Es kommt auf die Steuerung an, ob ein Vollkreis überhaupt gefahren wird. Schließlich sind da Startpunkt und Endpunkt identisch. Aus diesem Grund gehen die Postprozessoren da den Weg des geringeren Widerstands und zerlegen einen Vollkreis in zwei Halbkreise. Eine Steuerung, die Bahn interpolierend arbeitet, sollte auch keinen Stopp machen, sondern direkt weiter fahren. Ein Stopp ist eigentlich nur dann sinnvoll, wenn der Folgevektor in einem Winkel zum aktuellen liegt. Bei vielen Steuerungen wird der Winkel zwischen den beiden Vektoren berechnet und nur bei einem entsprechend großen Winkel eine Stopp-Sequenz mit evtl. Rampe gefahren. Bei einem Kreis gibt es keinen Winkel und folglich sollte die Maschine einfach weiter fahren. Ich weiß aber nicht, ob und wie man das bei Mach3 einstellen kann. Meine NCdrive Hardwarebox hat die Bahninterpolation eingebaut und fährt so wie oben beschrieben.
Es kommt auf die Steuerung an, ob ein Vollkreis überhaupt gefahren wird. Schließlich sind da Startpunkt und Endpunkt identisch. Aus diesem Grund gehen die Postprozessoren da den Weg des geringeren Widerstands und zerlegen einen Vollkreis in zwei Halbkreise. Eine Steuerung, die Bahn interpolierend arbeitet, sollte auch keinen Stopp machen, sondern direkt weiter fahren. Ein Stopp ist eigentlich nur dann sinnvoll, wenn der Folgevektor in einem Winkel zum aktuellen liegt. Bei vielen Steuerungen wird der Winkel zwischen den beiden Vektoren berechnet und nur bei einem entsprechend großen Winkel eine Stopp-Sequenz mit evtl. Rampe gefahren. Bei einem Kreis gibt es keinen Winkel und folglich sollte die Maschine einfach weiter fahren. Ich weiß aber nicht, ob und wie man das bei Mach3 einstellen kann. Meine NCdrive Hardwarebox hat die Bahninterpolation eingebaut und fährt so wie oben beschrieben.
#92 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hi
bei Mach3 gibt es auch noch einen Parameter, der angibt wieviele Zeilen vorweg gelesen werden, damit geht dann auch exakter Stopp ganz gut.
So fahre ich z.B. meine CFK Teile. Aber da ist meine Geschwindigkeit so um die 300 mm/min, da fällt es eigentlich nicht mehr auf.
Für 3D Fräsen lasse ich Mach3 mit konstanter Geschwindigkeit fahren, da die Maschine sonst dauernd in die Beschleunigungs- und Bremsrampen gezwungen wird.
Bis 5000 mm/min fährt die BZT so genau, das die Bewegung viel flüssiger ist und die Position trotzdem stimmt.
Beim letzten Schlichten mit ganz feinem Span gehe ich trotzdem auf 3000 mm/min runter, da die Wendepunkt echt hart in die Maschine gehen.
Mit dem konstanten Modus ist die Gesamtzeit des Fräsvorganges nur gut 50% gegenüber exaktem Stopp braucht.
Das ganze kann man übrigens auch über G-Befehl im Frässatz direkt angeben.
G61 exakter Stopp
G64 konstante Geschwindigkeit
bei Mach3 gibt es auch noch einen Parameter, der angibt wieviele Zeilen vorweg gelesen werden, damit geht dann auch exakter Stopp ganz gut.
So fahre ich z.B. meine CFK Teile. Aber da ist meine Geschwindigkeit so um die 300 mm/min, da fällt es eigentlich nicht mehr auf.
Für 3D Fräsen lasse ich Mach3 mit konstanter Geschwindigkeit fahren, da die Maschine sonst dauernd in die Beschleunigungs- und Bremsrampen gezwungen wird.
Bis 5000 mm/min fährt die BZT so genau, das die Bewegung viel flüssiger ist und die Position trotzdem stimmt.
Beim letzten Schlichten mit ganz feinem Span gehe ich trotzdem auf 3000 mm/min runter, da die Wendepunkt echt hart in die Maschine gehen.
Mit dem konstanten Modus ist die Gesamtzeit des Fräsvorganges nur gut 50% gegenüber exaktem Stopp braucht.
Das ganze kann man übrigens auch über G-Befehl im Frässatz direkt angeben.
G61 exakter Stopp
G64 konstante Geschwindigkeit
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#93 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hallo Egbert und Jürgen,
habe mal interessehalber den Verfahr-Modus auf "konstante Geschwindigkeit" umgestellt und siehe da, die Halbkreise werden jetzt als Vollkreise abgefahren. Die Vollbremsung mitten in der Kurve findet nicht mehr statt. Damit würde sich ein manelles Anpassen im Maschinencode erübrigen.
Bei der "Trockenfräsung" meines Musterwerkstücks hört sich das Abfahren der Konturen jetzt zügiger und runder an. Ich meine, dass vorher zwischen jeder Zeile eine Rampe gefahren wird, selbst wenn zwei Linien in der gleichen Richtung hintereinander liegen. Jetzt geht das irgendwie ohne Pause um die Ecke. Seltsam, denn eine Rampe müsste doch eigentlich immer gefahren werden. Habe mal spasseshalber das Koordinatensystem um 45 Grad gedreht, eine 90 Grad Ecke ist dann akustisch nicht mehr wahrnehmbar.
Also sollte man für langsames Fahren den Modus "konstante Geschwindigkeit" und für schnelles Abfahren den "exakten Stop" wählen.
Oder zu was soll das Ganze gut sein ?
Gruss Gustav
habe mal interessehalber den Verfahr-Modus auf "konstante Geschwindigkeit" umgestellt und siehe da, die Halbkreise werden jetzt als Vollkreise abgefahren. Die Vollbremsung mitten in der Kurve findet nicht mehr statt. Damit würde sich ein manelles Anpassen im Maschinencode erübrigen.
Bei der "Trockenfräsung" meines Musterwerkstücks hört sich das Abfahren der Konturen jetzt zügiger und runder an. Ich meine, dass vorher zwischen jeder Zeile eine Rampe gefahren wird, selbst wenn zwei Linien in der gleichen Richtung hintereinander liegen. Jetzt geht das irgendwie ohne Pause um die Ecke. Seltsam, denn eine Rampe müsste doch eigentlich immer gefahren werden. Habe mal spasseshalber das Koordinatensystem um 45 Grad gedreht, eine 90 Grad Ecke ist dann akustisch nicht mehr wahrnehmbar.
Also sollte man für langsames Fahren den Modus "konstante Geschwindigkeit" und für schnelles Abfahren den "exakten Stop" wählen.
Oder zu was soll das Ganze gut sein ?
Gruss Gustav
#94 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hi Gustav
Mit welcher Geschwindigkeit hast du denn vor nachher zu Fahren?
andersrum wäre richtiger.Rundflieger hat geschrieben:Also sollte man für langsames Fahren den Modus "konstante Geschwindigkeit" und für schnelles Abfahren den "exakten Stop" wählen.
Mit welcher Geschwindigkeit hast du denn vor nachher zu Fahren?
#95 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Wie schon geschrieben, bei mir macht das die Box selbst. Eine Rampe ich m.E. nur dann notwendig, wenn die Ecke einen bestimmten Grenzwert überschreitet.
#96 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
So sieht das bei meiner Steuerung aus:
In der Box rechts kann ich die Angaben zum Verhalten der Steuerung machen.-
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#97 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Sieht recht aufgeräumt aus. Bei Mach3 ist alles irgendwie unübersichtlich und kaum durchschaubar.echo.zulu hat geschrieben:So sieht das bei meiner Steuerung aus:
Als Anfänger steht man da oft wie der Ochs vor'm Berg ...
In Alu wird F150 nicht verkehrt sein. Das wurde mir vorgeführt und funktionierte eigentlich ganz gut.yogi149 hat geschrieben:Mit welcher Geschwindigkeit hast du denn vor nachher zu Fahren?
Aber vorerst wird mal Holz (Multiplex) geraspelt. Hier denke ich so aus dem Bauch an F500.
Gruss Gustav
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#98 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Was legt man denn am Besten in den Maschinenschraubstock unter das Werkstück, wenn man das Werkstück höher spannen will ?
Absolut parallel sollte es sein. Endmasse sind hier wohl Perlen vor die Säue ...
Gruss Gustav
Absolut parallel sollte es sein. Endmasse sind hier wohl Perlen vor die Säue ...
Gruss Gustav
#99 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Ich nehme für so etwas gerne Drehlinge. Die sind eigentlich ganz gut maßhaltig. Die Frage ist aber eher, ob die Losbacke im Schraubstock wirklich gerade zieht. Andernfalls ist es auch mit den schönsten Parallelunterlagen Essig.
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#100 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hi Egbert,
super Idee mir den Drehlingen. Die kosten nicht die Welt und sind rel. schmal.
Was die Losbacke angeht, habe ich ja eh vor einen Niederzugsschraubstock anzuschaffen. Nur stört mich bei denen, dass die keine Stufenbacken haben. Das schätze ich bei meinem Bohrschraubstock doch sehr.
Habe ein Handrädchen konstruiert und überlege, wie man das Teil ausfräst. Das fällt ja irgendwann raus und das wird ein kritischer Punkt sein. Hier kann das Teil doch auch verkanten und den Fräser beschädigen.
Keinen Plan habe ich, wie ich das Teilchen umspannen würde, um die unten liegenden Konturen zu entgraten.
Und wie finde ich den Nullpunkt und den richtigen Winkel wieder ?
Keine Ahnung, wie man hier vorgehen würde. Das Teil ist übrigens 12 mm dick.
Wie würdet Ihr das machen ?
Gruss Gustav
super Idee mir den Drehlingen. Die kosten nicht die Welt und sind rel. schmal.
Was die Losbacke angeht, habe ich ja eh vor einen Niederzugsschraubstock anzuschaffen. Nur stört mich bei denen, dass die keine Stufenbacken haben. Das schätze ich bei meinem Bohrschraubstock doch sehr.
Habe ein Handrädchen konstruiert und überlege, wie man das Teil ausfräst. Das fällt ja irgendwann raus und das wird ein kritischer Punkt sein. Hier kann das Teil doch auch verkanten und den Fräser beschädigen.
Keinen Plan habe ich, wie ich das Teilchen umspannen würde, um die unten liegenden Konturen zu entgraten.
Und wie finde ich den Nullpunkt und den richtigen Winkel wieder ?
Keine Ahnung, wie man hier vorgehen würde. Das Teil ist übrigens 12 mm dick.
Wie würdet Ihr das machen ?
Gruss Gustav
#101 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Ich würde ne Grundplatte bauen. Die wird in der Maschine eingemessen und Bohrungen außerhalb für Spannpratzen und innerhalb im Bereich der inneren Aussparungen anbringen. Da würde ich dann Gewinde reinschneiden. Dann wird das Teil mit Spannpratzen außen aufgespannt und die Bohrungen und inneren Fräsungen eingebracht. Danach kannst Du in die inneren Bohrungen Schrauben eindrehen und so das Teil aufspannen. Dann kannst Du die Außenkonturen bearbeiten. Ob es nun notwendig ist die Entgratung auch mit der Maschine zu machen, musst Du selbst überlegen. Alternativ kannst Du auch erst eine Spannplatte ausfräsen, die Erhebungen im Bereich der inneren Ausfräsungen hat. Da das Teil symmetrisch ist, kannst Du es dann wenden und so auch die andere Seite bearbeiten.
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#102 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Na ja, da wäre doch gerade das Salz in der Suppe. Aber ich sehe schon, das Spannen ist wird nicht selten ein Problem sein ...echo.zulu hat geschrieben:Ob es nun notwendig ist die Entgratung auch mit der Maschine zu machen, musst Du selbst überlegen.
Gibt es Erfahrungen damit, eine plane Aluplatte auf eine plane Opferplatte aufzukleben (Loctite o.ä.) und das Ganze nach der Bearbeitung mit Wärme wieder zu trennen ?
Gruss Gustav
#103 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hi Gustav
Beim Fräsen entsteht auch gut Wärme. Vergiss es.
Ich habe es schon geschafft die Bahn mit dem Fräser zu schmelzen, dummerweise ist es dahinter wieder zusammengeflossen.
Die einfachste Möglichkeit ist anschrauben.
Und das Spannen ist immer das Hauptproblem. Manche Fräsarbeiten erfordern 70-80% der Zeit fürs das Einrichten.
Deswegen fräs ich, wo es geht, in einer Aufspannung. Und damit mir die Teile nicht wegfliegen gibt es bei meinem RhinoCAM so eine schöne Brücken Funktion, damit kann ich einen definierten Teil stehen lassen.
ja, zwar nicht mit Loctite, aber keine gute.Rundflieger hat geschrieben:Gibt es Erfahrungen damit, eine plane Aluplatte auf eine plane Opferplatte aufzukleben (Loctite o.ä.) und das Ganze nach der Bearbeitung mit Wärme wieder zu trennen ?
Beim Fräsen entsteht auch gut Wärme. Vergiss es.
Ich habe es schon geschafft die Bahn mit dem Fräser zu schmelzen, dummerweise ist es dahinter wieder zusammengeflossen.
Die einfachste Möglichkeit ist anschrauben.
Und das Spannen ist immer das Hauptproblem. Manche Fräsarbeiten erfordern 70-80% der Zeit fürs das Einrichten.
Deswegen fräs ich, wo es geht, in einer Aufspannung. Und damit mir die Teile nicht wegfliegen gibt es bei meinem RhinoCAM so eine schöne Brücken Funktion, damit kann ich einen definierten Teil stehen lassen.
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#104 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Oje - da habe ich mich auf was eingelassen ...yogi149 hat geschrieben:Manche Fräsarbeiten erfordern 70-80% der Zeit fürs das Einrichten. .
Die wahren Probleme (und Kosten) sieht man erst, wenn man sich auf das Ganzen bereits eingelassen hat.
> ... gibt es bei meinem RhinoCAM so eine schöne Brücken Funktion ...
Das bekommt man auch hin, wenn das CAM es per Funktion nicht kann. Aber dann muss man wieder an dem Teil rumfeilen. Bei einem Alu-Teil mit 12 mm Stärke und runder Kontur bestimmt nicht ganz so schön. Also wenn später mal jemand ein Teil gefräst haben möchte, dann werde ich mir zuerst überlegen, wie man das spannen kann - und im Zweifel die Finger von lassen.
Gruss Gustav
#105 Re: Paar Fragen an Käsefräser-Besitzer
Hi Gustav
Im Normalfall mache ich das ca. 0,5mm hoch. Bei den Sachen, die in einem Rutsch durch sind macht der Fräser dann an dieser Stelle einen kleinen Hüpfer von 0,5mm.
Bei mehrbahnigem Fahren, und du wirst mir jetzt nicht erzählen, das du 12mm mit einem dünnen Fräser in einer Bahn fährst, hat nur die letzte Bahn den Hüpfer.
Besser ich habe etwas Nacharbeit, als das sich die Teile während des Fräsens verabschieden.
CFK/GFK und Holz Platten klebe ich übrigens mit NOPI 2-Seitigem Klebeband auf.
nö, das ist in der Höhe einstellbar.Rundflieger hat geschrieben:Bei einem Alu-Teil mit 12 mm Stärke und runder Kontur bestimmt nicht ganz so schön
Im Normalfall mache ich das ca. 0,5mm hoch. Bei den Sachen, die in einem Rutsch durch sind macht der Fräser dann an dieser Stelle einen kleinen Hüpfer von 0,5mm.
Bei mehrbahnigem Fahren, und du wirst mir jetzt nicht erzählen, das du 12mm mit einem dünnen Fräser in einer Bahn fährst, hat nur die letzte Bahn den Hüpfer.
Besser ich habe etwas Nacharbeit, als das sich die Teile während des Fräsens verabschieden.
CFK/GFK und Holz Platten klebe ich übrigens mit NOPI 2-Seitigem Klebeband auf.