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#1 Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 08.07.2010 23:33:32
von Ing. Düsentrieb
Hallo!

Einen Lipo darf man wie weit maximal entladen? Maximal 75 Prozent? Also bei 5000 mAh darf man maximal 3750 mAh nachladen? Oder wie war die Regel nochmals. Hab alles vergessen durch meine Fliegerpause ...

#2 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 08.07.2010 23:35:33
von frankyfly
Faustfpormel: 80% der Nennkapazität (bei einem 5000er wären das 4000mAh oder bis 3V/Zelle

#3 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 08.07.2010 23:38:14
von PeterLustich
frankyfly hat geschrieben:...oder bis 3V/Zelle
Dann is aber wirklich garnix mehr drin. Ich würde da lieber sagen, versuche nicht unter 3,7V pro Zelle - nach dem Fliegen, also ohne Last - zu kommen. Bei meinen Akkus passt das eigentlich immer sehr gut, wobei ich persönlich sogar ehr versuche nicht unter 3,75V pro Zelle ohne Last zu kommen. Also direkt nach dem Fliegen.

#4 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 08.07.2010 23:41:48
von Crizz
Einen Lipo darf man bis zur Entladeschlußspannugn entladen. In der Praxis heißt das : sobald EINE Zelle diesen Grenzwert ( meist 3.0 V ) erreicht MUSS die Stromentnahme beendet werden. Beim Heli hiese ds AuRo einleiten, denn der Antrieb muß dann abgeschaltet werden.

Daher hat man als Faustregel die Berechnungsgrundlage von 70 % bis max. 80 % zu Grunde gelegt, da nicht jeder Modellbauer unter Hochlast den Spannungsverlauf seiner Akkus ermitteln kann, und so ein gewisser Zell-Drift bei der Entladung genauso berücksichtigt wird, wie z.b. unvorhergesehenes Aussteuern von Windböen, was Leistung benötigt und sonst die Zellen bei der Verwendung bsi Leistungseinbruch schnell diese Entladeschluß-Spannung unterschreiten können, was die Schäden unwiderruflich schädigt.

Bei Einzelzellenüberwachung kann man sich am ehesten auf Meldesignale verlassen, wenn die Warnschwelle korrekt eingestellt werden kann. Ganz grob kann man sagen : ein Abregeln der Leistung bei 3,6 V / Zelle kann das schlimmste verhindern, man sollte sich aber nicht alleine darauf verlassen. Dann kommen noch gute 30 - 60 Sekunden Stromentnahme hinzu, in der die Spannung weiter abfällt, je nach Last schneller oder langsamer.

Auf keinen Fall würde ich mich auf Spannungsmessungen NACH dem Flug verlassen, die Unterschiede sind teils signifikant und ein Akku, der unter Leerlauf noch 3.7 V hat, kann schon bei 1 A Belastung auf unter 3.0 V einbrechen.

Ichhab hier leider nur nen Schnipsel eines Logs, das nicht auf dieses Sprungverhalten abzielte, aber schon erkennen läßt, das die Spannung mit em Abschalten der last sehr schnell wieder in höhere Wertebereiche ansteigt. Wenn man berücksichtigt, das es im angehängten Logfile nur wenige Sekunden sind, die zwischen Lastabschltung und Ende der Aufzeichnugn liegen, kann man sich schnell vorstellen, wie weit die Spannung nach der Landung un bis zum anklemmen des Akkus an einen Lader sich noch erändern kann.

#5 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 08.07.2010 23:52:54
von Ing. Düsentrieb
Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Stellungnahme!

Zu deinem Log: Die Spannungslinie ist die unterste (violette) Linie, oder? Die wo ganz zum Schluss den massiven Einschnitt hat?

#6 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 09.07.2010 00:02:13
von Crizz
Nein, das Log zeigt den Verlauf der einzelnen Zellen eines Packs, die Gesamtspannung wurde nicht aufgezeichnet. Bei diesem Pack ging es um die Beurteilung der noch nutzbaren Kapazität, die durch die Zelle auf der Lila-Farbenen Kennlinie begrenzt wird. Die Rote aufsteigende Linie ist übrigens die Temperatur-Kennlinie. Kapazität und Strom wurden nicht aufgezeichnet, das Equipment habe ich noch nicht, um bei 30 A Dauerstromentladung eines 6s auch die Kapazität aufzuzeichnen. Kommt noch.......

( Die Kapazität wurde rechnerisch ermittelt und beim laden auf ca. 4% Genauiogkeit verifiziert )

( Ach ja : der Pack wurde wechselweise mit 10 A / 30 A belastet, daher die Spannungsspitzen und -Täler , bis die erste Zelle 3.1 V erreichte. Allein aufgrund der Reaktionszeit zum trennen der Last ist die Spannung bis auf ca. 3.05 V für die schwächste Zelle eingebrochen, deshalb sowas bei Experimenten im eigenen Hobbylabor unbedingt berücksichtigen ! )

#7 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 22.09.2010 18:43:05
von ebnerjoh
Hallo!

Also ich habe einen ZIPPY Flightmax 6S 5000 25C. Ich verwende den in meinen T-REX600 mit Jeti und MULI6, also Einzelzellenüberwachung. Wenn ich nun mit dem Heli 11 Minuten fliege, dann habe ich nicht ganz 4000mAH verbraucht und habe noch 3,64 Volt unter Last (schweben).

D.h. so bin ich gut unterwegs? Oder könnte ich mit der LAstspannung noch etwas runtergehen? (so 3,60 Volt?)

Grüße
Johannes

#8 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 22.09.2010 20:15:04
von Crizz
Solange der Akku unter Last nicht die 3.0 V unterschreitet oder heißer als 62°C wird ist alles im grünen Bereich. Wenn du bei 3.5 V warnen läßt bliebt dir i.d.r noch ne knappe Minute für den Landeanflug, evtl. auch bisl weniger, weil erfahrungsgemäß bei den meisten Zellen ab 3,45 V die Spannung extrem schnell abfällt.

#9 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 22.09.2010 20:51:24
von ChainMan
Wenn du bei 2.5 V warnen läßt
nehme mal an du meinst 3,5V oder ??

#10 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 22.09.2010 21:04:01
von Crizz
hab´s gerade editiert, falsche Taste erwischt - natürlich sollte es 3.5 V heißen, sonst würde die nachfolgende Erklärung auch wenig Sinn machen ;)

Aber danke für die Aufmerksamkeit, man weiß schließlich nie, wer nicht alles liest - und dann so´n Blödsinn probiert..... :oops:

#11 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 23.09.2010 07:51:19
von DDM
Lipowarner kaufen und auf 3,5V einstellen.
mans-toy.de der Lipowarner V3 als Beispiel.

#12 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 23.09.2010 07:59:35
von Crizz
Übrigens : ein Spannungswächter ist noch kein Garant dafür, das der Akku nicht aufbläht oder frühzeitig die Grätsche macht. Neben der Entladeschlußspannung ist die Zelltemperatur entscheidend für die Lebensdauer einer Zelle. Hab gerade diverse Testreihen laufen und konnte da feststellen, das bei 65°c definitv der Spaß aufhört. Wenn man ein wenig Reserve einrechnet sollte man 60°C als maximum anpeilen. Und für die Temperaturbestimmung sind die Fühler wie sie bei Ladegeräten beiliegen, leider unbrauchbar - zu träge. Wenn der Lader noch lockere 53 - 54°C anzeigt, misst ein IR-Thermometer bereits 62°C an der Akkuoberfläche. Es dauert bei diesen Fühlern einfach einige Sekunden, bis das Material, in dem der eigentliche Sensor eingebettet ist, durchgewärmt ist. Von daher : je kühler der Akku bleibt, umso besser. ;)

#13 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 27.09.2010 11:02:52
von ebnerjoh
Crizz hat geschrieben:Solange der Akku unter Last nicht die 3.0 V unterschreitet oder heißer als 62°C wird ist alles im grünen Bereich. Wenn du bei 3.5 V warnen läßt bliebt dir i.d.r noch ne knappe Minute für den Landeanflug, evtl. auch bisl weniger, weil erfahrungsgemäß bei den meisten Zellen ab 3,45 V die Spannung extrem schnell abfällt.
Also wenn ich meinen 25C 5000er auf 3,5 Volt enltade (unter Last) dann bin ich sicher, dass ich 5000mAH nachlade.

Ich habe zum Einpflegen 3x den Akku auf 3,6 Volt entladen und danach wieder nachgeladen auf 4,2. Da hab ich schon fast die 5000mAH geschafft...

#14 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 27.09.2010 20:16:13
von DDM
Die Spannung bricht unter Last (reicht schon Rundflug) deutlich stärker ein, als beim einpflegen mit nem Ladegerät.

#15 Re: Wie war das nochmal mit dem Entladen?

Verfasst: 28.09.2010 10:22:24
von ebnerjoh
DDM hat geschrieben:Die Spannung bricht unter Last (reicht schon Rundflug) deutlich stärker ein, als beim einpflegen mit nem Ladegerät.
Es gibt ja scheinbar die verscheidensten Meinungen, aber wenn man einen Lipo-Wächter (in meinem Fall einen Jeti MULI6) verwendet, kann man im FLug auf 3,5 Volt runtergehen ohne jetzt die Kapazität zu beachten?