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#1 Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 26.08.2010 18:39:43
von dl7
Hallo,

Der ein oder andere mag ja mitbekommen haben, daß ich von HK einen
Impellerjet, dem aufgrund meiner Flugkünste, nur ein kurzes Leben
vergönnt war, hatte. :oops:
http://www.rchelifan.org/viewtopic.php?f=109&t=74579

Nun habe ich einen Twister, dem das gleich Unheil droht, der aber alles
wunderbar wegsteckt.....und wenn die Nase ab ist dann kleb ich sie
wieder an :lol: ! Sie zerbröselt ja nicht.

Und nun kommt, worauf ich eigentlich hinaus will.

Der Twister und die MPX Schaumwaffeln sind aus ELAPOR. Ich mag das
Zeug, denn es ist sehr resistent gegen Abstürze und läßt sich mit wenig
Aufwand reparieren. :bounce:
Das HK Zeugs sah gut aus bricht aber schnell und ist kaum zu
reparieren.
Nun ließt man bei anderen Herstellern von Depron, Conrad Flieger sind
EP, andere aus Z foam, und wie die Materialien alle heißen. Bei den Graupner
Modellen lese ich "geschäumte Fertigteile" ja aber sind die Styropor
oder was?

Gibt es hier jemand, der ungefähr den Überblick über die gängigsten
Schaumstoffe hat und sagen kann welche haltbar, bruchresistent und
leicht zu reparieren sind? Etwa so wie Elapor???

Vielleicht hat ja jemand den Überblick und eine Materialkunde
Freu mich auf Antworten
Reiner

#2 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 26.08.2010 19:06:18
von Basti 205
So wie ich das verstanden habe ist Elapor ein Markenname von Multiplex,
EP/ EPP müsste in etwa gleiche Konsistens haben.
Depron gibts in dünnen Platten die teilweise tief gezogen sind, super leicht aber sehr zerbrechlich.
Z Foam? auch kein Plan, ist es das gepresste und lackierte Depronzeugs?

#3 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 26.08.2010 19:07:39
von frankyfly
Ist eigentlich ganz einfach, es gibt im grunde

EPS = Expandiertes Polystyrol
XPS = Extrudiertes Polystyrol
EPP = Expandiertes Polypropylen

EPS ist z.B. Styropor: Relativ stabil, aber bricht leicht und lässt sich nur schlecht reparieren und nicht mit normalem CA Kleben
XPS ist z.B. Depron, Ähnliche Eigenschaften wie EPS nur feinere Poren, wird für Modelle teils gezogen.
EPP das was MPX als Elapor verkauft, da gibt es auch noch zig andere Markennamen, teils etwas weicher und leichter teils Härter, hängt aber meist mit der Aufschäumung und der Beimischung Zusatzstoffen ab. (Arcel ist z.b. ein Gemisch aus PP uns PS )

#4 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 26.08.2010 19:21:54
von Doorgunner
Z-Foam ~ EPP ~ Elapor

Zumindest fühlt sich meine Mustang von Parkzone an wie mein Acromaster.

#5 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 26.08.2010 20:22:56
von dl7
Danke, daß hilft schon mal.
@Franky
das klingt sehr gut, wenn jeder diese chemischen Fachbegriffe benutzen würde. Leider ist das wie bei Medikamenten, jeder gibt seinen eigenen Verkaufs oder Firmennamen und dadurch steht man wieder wie der Ochs vorm Walde.
Aus deinen Ausführungen schließe ich, dass ich zumindest nur EPP haben möchte, denn das EPS ist mir zu "bröselig".

Dann werden die ganzen Conrad Modelle, die als EP bezeichnet werden auch aus Expandierten Polysterol, mit all seinen Nachteilen sein.Oder sehe ich das falsch?

Beim Habu Impeller kann man allerdings über den Z Schaum nur spekulieren. Ich nehme aber an, daß es bei dem Preis schon was haltbareres, vergleichbar zu Elapor, ist. Sieht zumindest auf den Fotos so aus.
Gruß Reiner

#6 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 27.08.2010 10:16:21
von calli
Ich habe ne Me109 von Parkzone (z-Foam), nen Blizzard (Elapor) und Nuris aus EPP Platten geschnitten. Daher mal ein paar Beobachtungen aus der Praxis.

EPP der Nuris ist recht weich, bricht praktisch nicht (habe einen Flügel schon mal am Türrahmen 90° durchgebogen), staucht auch so gut wie nicht (an der Nase etwas, aber kein Wunder bei hunderten von Nasenlandungen). Ein Flügel daraus braucht Stappingtape oder Holme. Druckstellen gehen fast sofort wieder raus.

Elapor vom Blizzard ist scheinbar verdichtetes EPP in Form gespritzt. Recht hart und neigt daher auch zum brechen (kann aber mit CA geklebt werden) und auch stauchen (Dann hilft die Heißwassermethode). Ist viel glatter als geschnittenes EPP und auch etwas feinporiger. Kleine Flügel brauchen eventuell keine Holme. Druckstellen permanent aber durch die Haltbarkeit nicht tief.

z-Foam erscheint wie eine Mischung aus Styropor und EPP, bröselt nicht so wie Styropor, ist aber lange nicht so haltbar wie EPP. Staucht leicht und bricht leicht. Holme nötig. Druckstellen entstehen leicht, schon durchs zu heftige anfassen.

Carsten

#7 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 27.08.2010 10:35:57
von dl7
calli hat geschrieben:z-Foam erscheint wie eine Mischung aus Styropor und EPP, bröselt nicht so wie Styropor, ist aber lange nicht so haltbar wie EPP. Staucht leicht und bricht leicht. Holme nötig. Druckstellen entstehen leicht, schon durchs zu heftige anfassen.
Dank dir Carsten, das sind wichtige Informationen. Ich hätte ich z.B nicht gedacht, daß die im oberen Preissegment liegenden Z Foamer relativ empfindlich sind.
Gruß Reiner
aus dem verregneten windigen Berlin mit definitiv ungeeignetem Flugwetter

#8 Re: Schaummodelle Materialkunde

Verfasst: 27.08.2010 11:17:28
von calli
Naja, die Parkzone Modelle z.B. sind ja so komplett (Servos, Motor, Regler, Lack, Deceals, Fahrwerk) das der Preis sich relativiert. Nix für die Ewigkeit ;-)

Carsten