Ladidadi hat geschrieben:Soo Leute.
Jetzt möchte ich mal von euch wissen wie das alles so abläuft mit den Motoren und Propellern.
Aber das mit den Bienchen und den Blumen hast du drauf, oder?
Ladidadi hat geschrieben:
Auf den Treffen oder im Forum wird ständig darüber geredet aber irgendwie blick ich nicht durch.
das kommt davon, wenn man nie die Klappe hält, immer dazwischenquatscht und nie aufpasst und zuhört
Ist wie damals in der Schule...
Ladidadi hat geschrieben:Das einzige was ich weis ist, das ich morgens ne 17*5 er Latte habe. Warn Insider. Gell Didi.
*rofl*
Eher ´ne 5x3
Ladidadi hat geschrieben:Es geht darum das ich gern wissen möchte wie sich welcher Motor mit welcher Latte verhält.
Sprich das Verhältnis von Umdrehungen,Volt,Steigungen,Schub,Last usw.
Ahhhhh, jetzt wird´s konkreter....
Ladidadi hat geschrieben:..... oder jemand anders ordentlich erklären.
Ich nix Basti, und so gut erklären kann ich auch nicht. Mache ich aber trotzdem
Also fangen wir mal bei Adam&Eva des Propellerdaseins an...
Propellerbezeichnungen sind fast immer in Zoll (1"=25,4mm) angegeben, und haben 2 Angaben.
Als Beispiel deine "Morgenlatte" mit 17"x5" = 17" ist der Durchmesser des Props (DU würdest das ja für die Länge halten) und 5" ist die Steigung.
Definition für die Steigung: Die theoretische Vorwärtsbewegung in Zoll, bei EINER Umdrehung (Im Beispiel würde die also bei EINER Umdrehung 5"= 127mm nach vorne gehen)
(Zusatzinfo: "Theoretische Vorwärtsbewegung" deshalb, weil natürlich Verluste entstehen, da Luft kein "festes" Medium ist)
Drehende Propeller erzeugen eine Schubkraft.
Bei der Schubkraft musst du wieder aufpassen, denn gleiche Schubkraft kann durch 2 unterschiedliche Auslegungen erzeugt werden!!!
Wenn du also annimmst, das du 100 Watt Leistung in den Propeller steckst, kannst du den Schub auf 2 Arten erzeugen
(Zusatzinfo: An dieser Stelle lassen wir Motor usw. erst noch außer acht!!!!)
Großen Durchmesser und kleine Steigung
Kleinen Durchmesser und große Steigung
DAS sind die beiden Varianten, die dir ein Propeller lässt, denn er hat ja nur diese 2 Angaben.
Beide Angaben benötigen jetzt einen Anteil deiner 100 Watt Leistung.
Steigt der Durchmesser, benötigt er mehr Leistung, und der verfügbare Anteil für die Steigung sinkt.
Umgekehrt ist natürlich das gleiche: Große Steigung, sinkt der Anteil für den Durchmesser...
ABER:
Du kannst mit beiden Varianten die gleiche Schubkraft erzielen!!!!!
Der große Propeller braucht nur wenig Steigung, erzeugt aber durch den großen Luftanteil den er bewegt, sehr schnell sehr viel Schubkraft. Dafür würde er sich nur sehr langsam durch die Luft nach vorne bewegen
Der kleine Propeller braucht sehr viel Steigung, erzeugt weniger bewegten Luftanteil. Er muss die Luft "schneller" bewegen, um die gleiche Bewegte Luftmasse zu erzeugen. Hierbei würde sich der Propeller viel viel schneller nach vorne bewegen.
Alles klar soweit
Du kannst also deine 100Watt Leistung "aufteilen", wie du es benötigst: Schnell oder langsam, aber die erzeugte Kraft kann die gleiche sein...
(Hinweis: Luft ist für diesen Job kein so effektives Medium. Es ist "einfacher" große Mengen langsam zu bewegen, als die gleiche Kraft mit "kleiner Menge und Geschwindigkeit" zu erzeugen. Deshalb sind große Propeller effektiver = der Wirkungsgrad der großen Props ist besser)
Hiermit wären wir bei den Props schon fast am Ende. Viel mehr gibbet da nicht
Außer vll. die Unterschiedlichen Propellerarten
Da wird´s witzig....
E-Props: Schmale Blätter, nicht "Vibrationsfest" sondern für ruhigeren Motorlauf gedacht
V-Props oder "normale" Props: Stabiler im Blatt, da V-Motoren viel unruhiger laufen und die Vib´s übertragen
SlowFly-Props: Große Blattiefe und sehr leicht aufgebaut, für geringere U/min ausgelegt bei hohen Schubkräften
Tja, kommen wir zum Zusammenspiel von Motor und Propeller
Unsere verwendeten Motoren haben die unangenehme Eigenart, das sie soviel A ziehen, wie das was vorne dranhängt.... Und das ist manchmal eben zuviel. Dann raucht´s...
Das die benötigte Leistung steigt, je schneller der Propeller dreht, dürfte klar sein.
Wenn ich also einen 10x5 mit 9.000 Umdrehungen bewege, brauche ich dafür rund 175 Watt (1,2 Kg bei 68 Km/h )
Bei 12.000 Umdrehungen brauche ich schon 416 Watt !!!!! (2Kg Schub bei 91 Km/h)
(Daten aus
http://www.maltemedia.de/schub/ übernommen)
Eine 12x8 braucht bei 9.000 U bereits 583 Watt und erzeugt 2,4 Kg bei 100 Km/h
Wie du siehst, verhält sich das ganze NICHT Linear !! Was die Sache etwas komplizierter macht...
Spiele mal ein wenig mit der o.a. Website herum, um ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen, welche Werte dabei rauskommen.
Setze dazu den Motoreta aber auf 100%, um wirklich NUR die Propellerdaten zu sehen.
Tja, und jetzt kommt eben noch der Motor dazu.
Der hat eben ein spezifisches K/V, was er uuuunbedingt erreichen will....
So´n Motor ist eben "blöd" und kann nur das drehen, wie er hergestellt ist.
Wenn du also einen Motor einsetzt, der ein K/V von 1.500 hat, und den an 3s (wir nehmen dazu einfach mal 11 Volt an) betreibst, wird der immer versuchen auf 16.500 Umdrehungen zu kommen.
Wenn du jetzt also einen 10x5 Prop da drauf setzt, passiert folgendes:
- Der Prop "braucht" bei 16.500 Umdrehungen: 1083 Watt !!!
- Der Motor wird diese 1083 Watt = 1083 Watt/11 Volt = 98 Ampere anfordern
Und nu´wird es etwas kniffeliger: Voraussichtlich (ich bin sicher) wirst du keinen Motor finden, der in SEINEN Eigenschaften es hin bekommt, die 98 Ampere zu nehmen und die 16.500 U/min am Prop zu realisieren.
Denn jetzt spielen der Wirkungsgrad des Motors, und seine "Bauartbedingten Eigenheiten" mit !!
Das bedeutet:
Wirkungsgrade von SEHR GUTEN Motoren liegen bei ca. 85%. Würde also heißen, das du bei einem TOP-MOTOR 98A + 15% Verlust reinschieben musst: Also rd. 115 Ampere durch den Regler.....
Aber ich schweife ab, denn das ist wirklich nur graue Theorie. So´nen Motor wirste nicht finden....
Weiterhin muss der Motor in der Lage sein, das entsprechende Drehmoment aufzubringen (in Drivecalc findest du Angaben in Nm pro A. Mehr Nm/A = stärkerer Motor).
Sein Drehmoment holt der Motor aus der Art seiner Wicklung und Schaltung, seinem Durchmesser und Länge von Stator/Rotor und seiner Anzahl der Magnete/Pole.
Haken an der Sache: Alles was das Drehmoment ansteigen lässt, verringert das K/V des Motors !!!!
Ergo: Je größer und stärker der Motor, desto geringer sein K/V
DAS ist der Grund, warum ich oben geschrieben habe, das du keinen Motor finden wirst, der das Drehmoment besitzt, an 3s eine 10x5 mit 16.500 U/min zu drehen!!! Der Motor wird in seiner Bauweise immer zu klein sein (Damit er das K/V bringt) und somit nicht das nötige Drehmoment haben (also überlastet)
Hierzu kommt jetzt noch ein kleiner "Teufelskreis": Der Wirkungsgrad von oben (max. 85%, evtl. gibt es auch Ausnahmen die höher sind) ist immer unter OPTIMALEN BEDINGUNGEN angegeben. Und das wäre bei unserem Beispiel nicht mehr.
Also sinkt der Wirkungsgrad immens....... Und somit noch mehr Strom durch den Motor, weil der ja "blöd" ist und auf seine Drehzahl will
Und dann geben die Windungen auf, und er raucht ab....
Allerdings denke ich, das wir dazu jetzt zu sehr in Details gehen.
Zusammenhänge zu Motorarten, Wicklung , Statoren usw. findest du sehr gut unter
http://www.powercroco.de/
Wenn du dich intensiver damit beschäftigen willst, würde ich dir raten einfach mal einen Motorbausatz zu kaufen. Den selber wickeln (ist gar nicht schwer) und dann mal mit verschiedenen Wicklungsarten und Props "rumspielen".
Dann werden alle Zusammenhänge sehr schnell deutlich und klar
Hier noch ein paar "Tips und Faustformeln" die ich mir mal so zusammengetüdelt habe. Bisher habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Um einen Schub von ca 1:1 zu erreichen (Modellabfluggewicht zu Schubleistung) schätze ich das Abfluggewicht des Fliegers. Davon 10% ist das Gewicht des Motor, den ich einsetze.
Beispiele:
2 Kg schwere Magister = Motor mit ca. 200 Gramm Eigengewicht
1 Kg schwere Gemini = 100 Gramm schwerer Motor
Und das kann ich dann wieder ableiten in "ungefähre Motorgrößen":
200 Gramm = i-was mit einem 40er/42er Außendurchmesser. Wahrscheinlich 48 lang (Das sind diese 42xxx-Motoren)
100 Gramm = i-was mit einem 36er Außendurchmesser. Wahrscheinlich 42 lang
50 Gramm = i-was im 28er oder 26er Bereich
Wenn ich die Motorgröße abgeschätzt habe, kann ich schauen was die verschiedenen K/V sind, die von den Motorherstellern gewickelt werden.
Da kann ich mir dann überlegen, was ich mit dem Modell machen will: "langsamen und kraftvollen Flug" oder "heizen"
Im ersten fall nehme ich aus der Motorgröße den Motor, der am langsamsten dreht. Da kommt der größtmögliche Prop, mit kleiner Steigung drauf.
Im 2ten Fall nehme ich den mit dem höchsten K/V und verwende den kleinsten Prop, mit größter Steigung.
Um die mögliche Last (A) zu errechnen, die entsteht, verwende ich Drivecalc oder
http://www.maltemedia.de/schub/
Dazu nehme ich das K/V des Motor, rechne es mit Anzahl der Zellen hoch und nehme vom Ergebnis 70%. DAS wäre dann die mögliche U/min. die der Motor überleben müsste.
Naja, und dann eben so lange mit der Propauswahl herumgespielt, das die A in einem verträglichen Bereich liegen.
So, ich denke aber das ich für heute genug gelabert habe.
Vll. kann der eine oder andere dich ja noch weiter ausbilden
Ladidadi hat geschrieben:
Übrigens , der Hinweis auf DriveCalc bringt mich erst mal nicht weiter.
Naja, aber vll. tut er es JETZT
Drivecalc ist da nämlich echt hilfreich für !!! Auch wenn man die Daten lieber nur als "Richtwert" einsetzen sollte.