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#1 Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung *gelöst*
Verfasst: 14.02.2011 21:25:37
von Samuraiburger
Hallo liebe Vielflieger
Wir sind jetzt schon einige Stunden dabei, unser Absturzopfer, einen guten alten 600er mit Paddeln wieder fit zu machen.
Flog vorher immer sehr gutmütig und treu, doch jetzt treibt er einem die Sorgenfalten auf die Stirn.
Das Problem: der statische Spurlauf, also die 0° beider Blätter ist zwar absolut sauber, genauso wie parallele Mischerarme,
Paddel, etc. Wenn man ihn aber zum Start hochdrehen lässt ergibt sich eine Differenz im Spurlauf von etwa 3cm (!).
Das ganze begleitet von Vibrationen, dass man meinen möchte der will explodieren. Ich habe zwar etwas weißen Abrieb vom
Hauptzahnrad bemerkt, aber ich nehme an dass bei dieser Schüttelorgie und den ohnehin nie ganz wellenfreien Align
Zahnrädern so etwas durchaus vorkommen kann.
Alle Teile am Rotorkopf mit Ausnahme der Anlenkstangen (optische Prüfung anstandslos, mit digitaler Schieblehre
auf 1/10 abgelängt) wurden nach dem Crash ersetzt, Hauptlager, Rotor- und Blattlagerwelle sind genau wie die
Dämpfungsgummis auch neu. Ich hab so langsam keine Ahnung mehr, worans noch liegen könnte.
Ist so ein Riesenfehler im Spurlauf was, dass man noch durch Änderung der Gestängelängen wieder ausbügeln kann
oder muss der Grund woanders gesucht werden?
Bin für jede Anregung sehr dankbar, hoffe jemand hat eine Idee was dem alten Ackergaul fehlt, für den Abdecker ists zu früh
Gruß - Matze
#2 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 14.02.2011 21:46:43
von phoenix7
Schon mal die Blatthalter geprüft (falls Du die nicht ausgetauscht hast)?
Wenn man den Spurlauf einfach nicht hinbekommt kann das möglicherweise daran liegen, dass die Anlenkhalterungen am Blatthalter verzogen sind. Da reicht schon der Bruchteil eines mm. Am besten mal sehr genau abmessen oder nebeneinander auf eine ebene Fläche legen. Da sieht man dann schon die Abweichungen.
Ferner sagst Du nichts über die Blätter. Auch hier könnte ein Fehler im Verborgenen schlummern. Vielleicht hast Du neue Blätter drauf, die einfach nicht richtig gewuchtet sind....?
Das ist alles, was mir so fürs erste einfällt.
LG
Frank
#3 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 14.02.2011 22:40:24
von echo.zulu
Wurde nach dem Crash die Blattlagerwelle getauscht? Wenn die krumm ist, dann hast Du dieses Fehlerbild.
#4 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 14.02.2011 23:05:56
von Samuraiburger
Hallo Frank
Danke für die Tips erstmal. Also Blatthalter sind neue drauf, der eine hatte vorher, genau wie du sagtest, nen Knick in der Anlenkung.
Was die Blätter angeht meine ich, dass wir sie schon mal geflogen haben ohne diese Effekte, wir hatten andere (assymetrische) drauf als er runterkam.
Der Crash war übrigens nicht allzu heftig - er hing Kopfüber zwischen Maispflanzen, ohne den Boden berührt zu haben...
@echo Danke Egbert, aber leider ja

Die BLWelle ist auch neu.
Wir haben sie nach den ersten Schüttlern ausgebaut und nen Glastisch gerollt, konnten kein großartig verdächtiges Abrollgeräusch hören.
Die Lager um die Welle sind auch alle nagelneu.
Bin aber durchaus geneigt auf Verdacht eine neue Blattlagerwelle zu ordern für nen Vergleich, der Heli kostet uns so langsam graue Haare.
Gruß - Matze
#5 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 14.02.2011 23:15:17
von Tommi
Hi,
Ich hatte auch schonmal sowas mit meinem 450er. Da war das Zentralstück durch den Crash verzogen. Wirkt sich genauso aus wie eine krumme Blattlagerwelle. Und der Crash braucht nicht unbedingt heftig zu sein. Irgendwo muss die Rotorenergie hin und Alu kann auch verbiegen. Hast du keine Möglichkeit, die Rotorblätter mal auf einem anderen Heli zu probieren oder zumindest auszuwiegen (evtl. Schraube durch und balancieren)? Und dann überprüf mal genau, ob du alles vollständig und richtig montiert hast. Eine Unterlegscheibe vergessen an den Blatthaltern kann auch schon viel bewirken. Lassen sich die Blatthalter horizontal im Zentralstück verschieben? Oder hast du vertikal mehr Spiel als üblich? Evtl. mal ohne Blätter hochlaufen lassen und schauen, ob irgendwas eiert...
Ferndiagnose ist schwierig, aber bei soviel Spurlauf tippe ich auf irgendwas im oberen Bereich des Rotors oder mit der Hauptrotorwelle.
Viel Erfolg, Tommi
#6 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 14.02.2011 23:22:42
von echo.zulu
Hallo Matze.
Die Blattlagerwelle kannst Du schnell prüfen: Ein Blatt abbauen und in die nun zugängliche Blatthalterbefestigungsschraube einen Inbusschlüssel stecken. Damit kannst Du die Blattlagerwelle drehen. Das andere Rotorblatt dient als Zeiger. Beim Drehen der Blattlagerwelle darf sich die Spitze des Rotorblatts nicht bewegen.
Wie hart war der Crash? Was wurde alles ersetzt?
Du kannst auch den statischen Spurlauf kontrollieren: Blätter ausklappen und gerade ausrichten. Nun den Abstand von einer Blattspitze zum Heckrohr messen, wenn es genau darüber ausgerichtet ist. Dann den Rotor um 180° drehen und den Abstand des anderen Blatts messen. Der Abstand sollte möglichst genau gleich sein. Sollten die Dämpungsgummis verspannt im Zentralstück sitzen oder gar selbiges krumm sein, so passt der statische Spurlauf nicht.
#7 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 15.02.2011 09:36:03
von Samuraiburger
Aaalso, Ersatzteilliste die eingebaut wurde:
-Blattlagerwelle
-alle Blattlager + Unterlegscheiben
-Dämpfergummis (grau)
-Blatthalter
-Hauptwellenlager
-T-Zentralstück
-Paddelstange
-Rotorblätter(nicht neu, wurden auf nem anderen Heli bei uns schon geflogen)
Servos wurden geprüft, fahren sauber und zeigen bei Druckprobe mit dem Finger die gewünschten Haltekräfte.
Was den Crash angeht - der Mais hat durch explosionsartige Veflüchtigung die Energie abgebaut,
äusserlich hat man ihm nur die leicht geknickte Paddelstange und paar grasgrüne Rotorblätter angesehen
@Tommi Das Zentralstück war genau wie Du sagtest in sich verwunden, wurde aber ersetzt. Was falsche Montage angeht - fehlen tut nichts, waren keine Teile übrig

Ich werd das Zentralstück + Blattlager nach Egberts Schnelltests aber, wenn sich nicht direkt was zeigt, nochmal demontieren und neu Zusammenbauen um sicherzugehen, dass nichts
kantet oder in der falschen Reihenfolge verbaut wurde.
@echo Danke Egbert, ich werd den Trick mit dem Imbus ausprobieren und den Blattspitzenabstand zum Heck checken.
Könnt ja sein dass die BLWelle schon bei Auslieferung nich ganz so war wie sie sein sollte oder einer der Gummis falsch sitzt.
Grenzt in jedem Fall das Problem schon mal geographisch stark ein.
Ich muss heute lang schaffen, aber ich werds morgen früh ausprobieren können, ich post dann meine Erfahrungen
Vielen Dank wieder an alle für eure rege Beteiligung, ich kenn sonst keine Plattform auf der einem so viele Leute so
schnell zu Hilfe eilen. Hut ab, meine Herren
Viele Grüße - Matze
#8 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 15.02.2011 10:38:10
von echo.zulu
Hallo Matze.
Mir fällt gerade noch etwas ein. Und zwar bekommst Du diesen Fehler auch, wenn ein Drucklager verkehrt herum eingebaut ist. Die Lagerscheiben haben unterschiedliche Innendurchmesser. Das kannst Du schnell erkennen, wenn Du eine Lager-Scheibe auf die Blattlagerwelle auffädelst. Die Scheibe mit dem größeren Innendurchmesser gehört nach Innen in Richtung des Zentralstücks.
#9 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 15.02.2011 20:18:06
von Tatum
Blätter mal gewuchtet?
#10 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 17.02.2011 21:03:58
von Feldflieger
Hallo,
Samuraiburger hat geschrieben:-T-Zentralstück
ist damit das Rotorkopfzentralstück gemeint ?? Bei der Auflistung der Ersatzteile.
#11 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 17.02.2011 21:43:54
von ESPler
Hi,
Ja würd ich auch meinen die Drucklager auf richtigen Einbau prüfen ansonsten Tauschen, weil defekte Drucklager auch den Spurlauf versauen und Vibs. verursachen können.
Gruß
Stefan
#12 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 17.02.2011 21:59:58
von Sky_
Abend,
also wenn alles so getauscht wurde, wie beschrieben und alles ordnungsgemäß zusammengebaut wurde, dann liegt es an den Rotorblättern!
Genau dieses geschilderte Problem hatte ein Kollege von mir. Es waren damals die Rotorblätter (Name möchte ich nicht gleich nennen)!
Nachdem er die Blätter getauscht hatte, war das Problem mit dem Spurlauf gelöst.
Versuche einmal andere Rotorblätter, die auch gerade im Einsatz sind und wo der Spurlauf OK ist.
Sollte es sich nicht besseren, kann es an den Anlenkungen liegen da sie zuviel Spiel haben. Bzw. Getriebe von den Servos hinüber, dass sich erst unter Last zeigt.
Kann man aber leicht kontrollieren, wenn man den Deckel runter gibt. Wobei Servos immer kontrolliert werden müssen, selbst bei einer härteren Autorotaiton.
LG,
Gottfried
#13 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 18.02.2011 09:18:17
von Fabe
Ich hab mein Spurlaufproblem behoben in dem ich nochmal alles neu zusammengesetzt habe, Die Gestänge habe ich mit einer elektronischen Schieblehre auf genaue Länge ausgemessen, wenns nicht gepasst hat ( Pitch ) habe ich beide parallel erweitert / verkürzt.
Spurlauf sichtbar = 0 gefühlt und gehört = 0
Wenn dus schon ft genug geprüft hast, dann können scheinbar nur noch die Blätter sein, bei mir warens neben ungleichlangen anlenkgestängen wohl auch etwas die Dämpfergummies und die verschraubung der Blatthalter ( waren nicht 100% fest/bzw hatten sich gelöst )
Ich hoffe du findest die Lösung, denn mit richtigem Spurlauf geht das ding nochmal ne Ecke besser und macht mehr spaß.
#14 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 19.02.2011 21:45:32
von Samuraiburger
Hi Leute
Danke nochmal für die Rege beteiligung. Ich musste wegen ner Projektdeadline auf Arbeit leider alles bisschen nach hinten verschieben.
Also, bei mir siehts wie folgt aus: Ich hab nochmal radikal Auseinanderbau betrieben und Taumelscheibe sowie Pitch Kompensatorarme gecheckt.
Ergebnis: Die Kugelköpfe an der Taumelscheibe und das Lager sind völlig in Ordnung. Was die Kompensatorarme angeht, war nicht alles in Ordnung,
aber in eingebautem Zustand haben wirs nicht gesehen. Der eine Arm ist um 0.8mm seitlich aus der Form gebogen, der andere um 0.1.
Ich hab grad nachbestellt, sobald von FW die Teile kommen kann ich mehr sagen.
@all Danke, ich werd n paar Blätter von unserem Flybarless ESP testen, der fliegt astrein.
@Fabe Neu zusammenbauen muss ich eh, und die Gestänge mach ich dann gleich mit. Neue Stangen + Kugelpfannen.
Das Ding geht mit jetzigem Spurlauf gar nicht, kann also nur besser werden
Ich vermelde nach Lieferung mal, was jetzt die Ursache für diesen üblen Fehler war.
Cheers - Matze
#15 Re: Heftiges Spurlaufproblem - Ursachenforschung
Verfasst: 28.02.2011 15:20:26
von Samuraiburger
Hallo alle miteinander, gestern kam des Rätsels Lösung.
Sorry für die längere Funkstille, bei mir auf Arbeit gings richtig rund.
Also, Schuld an der Misere war der um ca. 0,8mm seitlich verbogener Pitchkompensatorhebel.
Ich hätte nie gedacht, dass so ein im eingebautem Zustand überhaupt nicht wahrnehmbarer
Schaden zu so heftigen Abweichung im Spurlauf führen kann. Seit die neuen Exemplare
verbaut sind, ist der Spurlauf wie mit dem Lineal gezogen, er fliegt wieder subba
Danke nochmal an alle Beteiligten für eure Zeit, durch die Antworten war ich sicher
ne komplette Checkliste durchgegangen zu sein. Weiter so Leute!
Viele Grüße - Matze