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#1 Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:18:49
von Sturzflug
Nachdem er am Donnerstag völlig unnötig eingeschlagen ist, habe ich das unbändige Verlangen, das Kapitel Logo nach siebenmonatigem Ärger mit einem Vorschlaghammer endgültig zu beenden. Das scheint mir die ökonomischste Weise zu sein, mit dem Teil umzugehen, es sei denn hier kenn jemand mein Schwingungsphänomen und könnte helfen das Teil zu sanieren.

Aber zunächst mal zur Historie. Im Oktober letzten Jahres hab ich mir den hier im Forum gekauft. http://www.rchelifan.org/viewtopic.php? ... 3#p1133483

Der Heli war sehr sauber aufgebaut und auch mechanisch tadellos eingestellt.
Allerdings hat er schon beim ersten Probelauf (ohne Hauptrotorblätter mit ca. 2250 rpm) aller übelst vibriert und wild mit dem Heck um sich geschlagen.

Von dem Verkäufer kamen keine Antworten mehr nachdem ich ihn diesbezüglich anschrieb: „der ganze Heli vibriert, dass man Angst bekommt…“
Das ganze verhält sich wie ein Eigenfrequenzproblem. Unterhalb von 2000 rpm sind Vibrationen zu spüren, aber gering, bei 2050 – 2100 steigen sie dramatisch.

Mit dem Mikroeast konnte man das Teil mit niedrigen Drehzahlen noch fliegen und er gefiel mir besser als alles was ich bisher geflogen bin. Ab 2050 rpm lässt das Beast den Heli reproduzierbar nach rechts abkippen, nimmt man die Drehzahl zurück stand er wieder. Mit diesem Zustand bin ich 130 mal geflogen.

Da das kein Zustand ist und Vibrationen immer ungesund sind hab ich schon einiges versucht:
- Neue Heck – Rotorwelle
- neue Lager
- Diverse Heckrotorblätter, jeweils penibel gewuchtet
- Neue Heckrotornabe
- Riemenspannung von lasch bis angeknallt.
- 17er und 20er Ritzel

Bei Mikado konnte (wollte?) mir so erst mal keiner weiterhelfen.
Ich sollte erst mal nem V-Stabi einbauen und eine Schwingungsanalyse machen.
Darauf hab ich noch in ein Mini V-Stabi mit Summensignalempfänger investiert und mit die 5.1er Software gekauft.

Jetzt hab ich schöne bunte Sreenshots vom Vibrationsverhalten.
Mit Heckrotor, ohne HRBlätter, nur mit nackter Rotorwelle ohne Nabe, mit neuen Lagern, Heckausleger komplett demontiert.....

Auffällig war: Die dominante Schwingfrequenz entspricht der Heckrotordrehzahl, ohne die Heckrotorblätter geht die Amplitude runter.
Ohne Nabe und Schiebehülse verdoppelt sich die Frequenz; dann misst man die Motordrehzahl.
Das Übersetzungsverhältnis von 20:200:40 begünstigt leider die Verstärkung von Schwingungsproblemen.

Ich hab das am 20.05. an Mikado geschickt und schon am 23.05. ne verständnisvolle Antwort bekommnen:
Die Peaks in ihrer Höhe sind schon beängstigend, da wunderts mich nicht daß die Systeme das nicht mögen.
Nur gingen die Tips ins Leere. Flucht und Zahnflankenspiel des Heckantriebs brauch ich nicht messen, wenn es ohne Heckrohr auch noch schwingt.
Desgleichen ohne Hecknabe laufen lassen (Screenshot vom Spektrum lag bei) ggf. Nabe tauschen - längst versucht.
Und der letzte Tip: den Sensor unten oder am Vorbau zu montieren mag zwar die Messwerte in Ihrer Höhe beeinflussen, löst aber das Problem nicht.
Ich hab daraufhin angerufen, man wollte sich die Mail noch mal ansehen und sich dann melden. Seit dem ist Funkstille.

Dummerweise bin ich den Logo mit dem V-Stabi geflogen.
Der kommt mit der Mechanik viel schlechter zurecht als das Beast und das Ergebnis liegt seit 3 Tagen in meinem Auto.

Wenn das Problem eine Eigenfrequenz ist, die bei ca. 2100 – 2300 rpm liegt, könnte ich noch versuchen, das System steifer zu machen, um die Frequenz in höhere Bereiche zu verschieben, z.B. mit nem Carbon Heckrohr. Oder versuchen, die Anregung ausschalten. Die kann aus dem Motor oder dem Regler kommen.

Aber eh ich noch nen Haufen Geld erfolglos in dem Teil versenke greife ich lieber zum oben erwähnten Hammer. Da ist der Ausgang leichter vorhersehbar.
Logo hat für mich was von Glücksspiel. An den vielen zufriedenen Piloten sieht man, dass die Gewinnchancen besser sind als bei der Lotterie, aber ich hab wohl die Niete gezogen.

Meine letzte Hoffnung wäre, dass hier schon mal jemand das Problem gelöst hat.
Frustrierte Grüße :cry:

#2 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:22:46
von asassin
am Besten wäre es, wenn du dir Jemanden in deiner Nähe suchst, der da mal draufsieht.

Solltest du Niemanden kennen, schick den Logo (komplett mit Akkus und Funke) her und gib mir ne Woche Zeit. Dann fliegt er sauber.

#3 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:28:32
von lechero
Moin,
du sagst du hast die Lager hinten in der Heckeinheit getauscht.
Hast du die nun i-wie eingeklebt ? Eigenschwingungen bei den Logos entwickeln sich oft durch schlechte Passungen der Lager in der Heckeinheit,
nach ner Zeit ist das einfach ausgelutscht da hinten und arbeitet sich frei, wenn dann ab gewissen Drehzahlen die Lager im Heckgehäuse arbeiten erzeugt das extreme Schwingungen und Vibrationen. Ich würde ggf. das Lager einkleben oder mal nen neues Heckgehäuse ausprobieren.

Grüße,
der Milchmann

#4 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:36:16
von RedBull
Ich würde noch sicherheitshalber das HZR + das Zahnrad vom Heckabtrieb tauschen!
Die Lager am Heck sind wie oben geschrieben auch ein heißer Tipp!

#5 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:43:19
von Sturzflug
Erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten und das Angebot von Asassin.

Die Lager sind nur eingesteckt, sitzen aber ordentlich.
Da Schwingungen auch noch da sind, wenn das Heck ab ist bin ich nicht so zuversichtlich, dass es sich mit nem Tropfen Kleber lösen lässt.

Evtl. lohnt es sich ja mal auf meine Schwingungslogs zu schauen. Ohne zu wissen, welche Amplituden normal sind (bzw. was da überhaupt für ne Maßeinheit angezeigt wird - Weg?, Beschleunigung?, Schwingweite?) fällt es schwer den Fehler einzugrenzen.
Die Datei ist leider zu groß zum reinstellen, aber ich kann sie per Mail zuschicken, wenn sich mal einer den Stress antuen möchte.

#6 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:49:56
von lechero
Bin leider momentan nur per GPRS aus dem Krankenhaus online, ich mache mir nochmal Gedanken was es alternativ sein könnte, der Riemen ist aber okay ?
Da fehlen keine Zähne ?

Grüße

#7 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 15:58:25
von Sturzflug
Riemen ist neuwertig, der Heli sah tatsächlich aus wie erst 6 Flüge als ich den bekam.
Ich hab nen neuen Riemen gekauft (auch um zu sehen ob der original ist) und hab die verglichen. Sehen absolut identisch aus. Und ich hab den Riemen Zahn für Zahn genau inspiziert. Das Heck zappelt zwar dass einem die Finger weh tun, wenn man anfasst, aber ich denke die Ursache liegt woanders.
Denn das Spektrum zeigt schon Ausschläge von 600 - 800, wenn das Heck gar nicht montiert ist, also nur Motor und Hauptrotor (ohne Blätter) montiert sind.

Wenn die gelbe Linie bei 300 ne kritische Grenze ist, dann ist schon da was faul.
Gegen HZR spricht die Frequenz, die genau der Motordrehzahl entspricht ung nicht der Kopfdrehzahl.

#8 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 16:16:26
von Sturzflug
hier mal ein paar Infos zur Schwingungsanalyse mit dem V-Stabi

#9 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 16:32:19
von T-Rex 550
Sturzflug hat geschrieben: Gegen HZR spricht die Frequenz, die genau der Motordrehzahl entspricht ung nicht der Kopfdrehzahl.
du schreibst da was von motordrehzahl , kanns der Motor evtl sein ??

#10 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 16:40:15
von Sturzflug
Könnte, der gehört zu den Verdächtigen.
Mit dem 20er Ritzel wälzt sich die Verzahnung einwandfrei ab und es ergibt sich ein gleichbleibendes Zahnflankenspiel (sieht man eher selten)
Mit dem 19er Ritzel auf der Welle ändert sich das Spiel im Laufe einer Umdrehung. Daher in den Bildern der rote Punkt auf der Welle.

Daher glaube ich, dass der Motor mechanisch zumindest rund läuft. Lager machen sich normalerweise mit einem Vielfachen der Umlauffrequenz bemerkbar.

Trotzdem wäre eine der nächsten Aktionen mal nen anderen Motor versuchen. Hab nur keinen zum testen der passt.
Dachte schon über Skorpion 3026-1600 nach.... Aber alles nur try and error :roll:

#11 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 16:40:53
von Kalle75
Hi Ralf !

Ich hatte im Logo auch recht heftige Vibrationen. Das eingebaute Beast und auch das Vstabi mochten es nicht und quittierten es mit Abdriften.
Nachdem ich Hauptwelle, Blattlagerwelle und Heckwelle getauscht hatte und sich nichts änderte, hab ich das Zentralstück mal ausgebaut und genauer angeschaut.
Und siehe da : Minimal verzogen. ;)

Hab jetzt ein neues drin und alles ist gut.

Welche Heckblätter hast Du drauf... sind immernoch die Edge ? Hast Du mal Plaste (original) getestet.
Hauptrotorblätter mal alternativ getauscht ?
Wenn Du ohne Heckrohr immernoch Vibs hast, würd ich mal stark aufs Zentralstück tippen -> Du weißt ja nicht, ob der Heli dem Vorbesitzer mal umgekippt ist. ;)

Gruß Kalle

#12 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 17:37:30
von Sturzflug
Hi Kalle,
die Heckblätter sind jetzt Platste vom Rex 500.
Was anderes war auf die schnelle nicht vor Ort zu bekommen. Die Edge hat es auf einem Schotterplatz dahin gerafft, weil die serienmäßige Finne nur 10mm Freiraum garantiert und auch noch leicht verbiegt. Jetzt hab ich ne Raptor Finne dran und 30mm Bodenfreiheit.

Mit montierten Hauptrotorblättern hab ich die "bösen" Drehzahl noch nicht aktiviert.
Die Wellen sind jetzt eh alle fällig. Wenn ich den wieder aubaue werd ich auch mal ohne Zentralstück laufen lassen. Passt zwar logisch nicht so ganz zur Frequenz, aber der Test ist wenigstens kostenlos ;-)

#13 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 19:29:51
von helijonas
hi!

ich hatte auch drift- bzw. vibrationsprobleme und hatte daraufhin auch ueber nen jahr pause bzw. testen, testen, testen. habe mehrere hundert euro in teile investiert und letzten endes nichts gefunden bzw. wurde es nur minimal besser. groeßte abhilfe hat ein neues hzr und 4-fach lagerung des starrantriebs gebracht. aber laengst noch nicht fliegbar mit hohen drehzahlen. man sieht auch keine vibs im flug, alles nur hochfrequent, so wie bei dir. ich war kurz davor auf paddel umzuruesten. doch habe ich mich glueklicherweise noch dazu entschieden das stabi auszutricksen. ich habe alle moeglichen einbaustellen und -positionen durchprobiert kombiniert mit unzaehligen kombinationen mit verschiedenen klebepads. dick, duenn, hart, weich, doppelt, dreifach, nur einzelne streifen quer und laengs usw...bis ich ein.funktionierendes setup gefunden habe. der heli fliegt perfekt, schoen knackig und direkt, kein driften, kein wobbeln.
von daher wenn dein heli nicht so aussieht als wuerde er gleich in der luft zu explodieren, dann wuerde ich das an deiner stelle auch so machen. sch*** auf die.vibrationsanalyse etc., die kiste soll fliegen und wird sie, wenn du ein bisschen mit verschiedenen pads testest. kann ich nur emfehlen, bevor du weiter unnoetig geld, vor allem aber unnoetig viel zeit und nerven reinsteckst.

gruß jonas.

#14 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 19:47:01
von dino
ich versteh das nicht. ich glaub ich muß das mal beim nächsten mal in die hand nehmen. meiner rennt wie sau. 3000rpm.

#15 Re: Logo 400 - reparieren oder Schrottpresse

Verfasst: 05.06.2011 22:49:22
von Sturzflug
@Jonas, daas der Logo schön fliegen kann hab ich - leider - auch gemerkt, sonst hätt ich den längst in die Tonne gekloppt.
Deine Beobachtungen bestätigen meine Befürchtungen bezüglich eines systematischen (konstruktiven) Resonanzproblems.
Hinten schwingt sich was auf, dazu passt auch dass sich wenns zappelt das Heckrohr zügig ca. 20° aufheizt. Ich vermute der Riemen flattert dann so stark, dass er das Rohr berührt. Laut Mikado ist das mit der Erwärmung kein Einzelfall und völlig unbedenklich :shock:

Leider sind die Vibs so stark, dass ich befürchte, das Heck zerbröselt nach 5 Akkus. Auch was über die Anlenkung noch am Heckservo ankommt ist brutal. Das überlebt kein Servo lange. Also ignorieren und die Elektronik einfach entkoppeln ist keine Lösung für Drehzahlen > 2000.

Das ganzzahlige Übersetzungsverhältnis von Hauptzahnrad zu Heckabtrieb von 200 : 40 sorgt auch dafür, dass blos keine Anregung aus dem Zahneingriff auf dem Weg nach hinten verloren geht. Mit so ner Auslegung überlebt ein Maschinenbaustudent nicht mal das 3. Semester. :roll:

Jonas, Dino habt Ihr noch die normalen Zahnräder verbaut oder auf Modul 0,7 umgerüstet? Die Verzahnung ist mit 138 : 28 in Bezug auf Schwingungsvermeidung deutlich besser ausgelegt.