Hi,
ich bin nicht mehr sehr aktiv hier und gucke nur sporadisch rein, und plötzlich wird's interessant hier
Ich habe mir einen Mendel Prusa i2 gebaut, der ist ein wenig einfacher aufgebaut als der i3. Den i3 mag ich persönlich nicht so, weil er sich meiner Meinung nach zu sehr vom Do it Yourself Gedanken weg bewegt und man zu viel spezielle Teile braucht. Für den i2 braucht man nur einen gedruckten Satz Kunststoffteile, ein paar Gewindestangen aus dem Baumarkt sowie Muttern und Unterlegscheiben, ein paar Schrittmotoren, Elektronik, Kabel u.s.w.
Der Mendel ist ein sogenannter RepRap, ein sich selbst reproduzierbarer 3D Drucker:
http://www.reprap.org Auf dieser Seite findet man eine Fülle von Informationen über 3D Drucker. Daran angeschlossen ist auch ein riesiges Forum, was auch einen deutschsprachigen Bereich hat:
http://forums.reprap.org/index.php?236
Ich habe wie gesagt einen Prusa i2 gebaut:
http://www.reprap.org/wiki/Prusa_Mendel ... ation_2%29
Angesteuert werden die Schrittmotoren bei mir von einer Gen 7 Elektronik:
http://www.reprap.org/wiki/Generation_7_Electronics
Das Hotend habe ich von RepRap-Fab:
http://reprap-fab.org/shop/product_info ... cts_id=101
Komponenten bekommt man überall, ganz gute Quellen sind z.B.
http://www.electronic-things.de,
http://www.cubic-print.com,
http://www.charlies3dtechnologies.eu und
http://reprapworld.com
Sparen sollte man nicht am Hotend, an den Führungen (präzisions-Stahlwellen verwenden und kein Silberstahl oder Alu) und an ordentlichem Filament. Alles in allem habe ich für meinen Mendel Prusa i2 um die 500,- EUR bezaht.
Die Genauigkeit ist wie schon angesprochen ein bisschen knifflig. Außenmaße passen bei mir immer sehr genau, Innenmaße (Bohrungen) sind bei mir immer ein bisschen zu klein. Das muss man konstruktiv schon berücksichtigen. Die Genauigkeit und "rauigkeit" der Oberfläche kann man durch die verwendete Düse beeinflussen, ich drucke mit einer 0,5er Düse, es gibt auch 0,25 oder 0,35 Düsen. Berücksichtigt werden die Außenmaße in der "Übersetzungssoftware", in welcher die Würste derart auf das Druckbett verteilt werden, dass die Außenkanten eben so maßhaltig sind wie sie sein sollten.
Das Modell kommt in den Drucker, indem man es 1) in einem 3D CAD Programm konstruiert und als stl exportiert, 2) in einen "Übersetzer" einspielt (z.B.
http://slic3r.org) der das in Maschinencode umsetzt und dann 3) an den Drucker sendet. Recht komfortabel kann man Schritt 2 und 3 mit der Software Repetier Host (
http://www.repetier.com/) kombinieren.
Ich drucke recht viel, Ersatzteile für kaputtes Spielzeug, Ersatzteile für meinen Rasenmäher (Schrauben-Gegenhalter, Knebel), Quadrocopter Landegestell, Keycam-Gimbal, einen kompletten Quadrocopter habe ich inzwischen aus ABS gedruckt mit CfK-Stangen, letztens habe ich einen Monitorhalter gedruckt, mit dem ich einen FPV-Monitor an meinem Sender befestigen kann. Wenn man so ein Ding hat, fällt einem ständig ein was man so alles drucken kann
Hier ist auch noch eine interessante Seite, wo man fertig konstruierte Sachen runterladen kann:
http://www.thingiverse.com/
Ich habe mir einen weiteren Drucker konstruiert, der aus Aluminium-Profilen einen Würfel bildet um darin den Druckraum zu integrieren. Das Ganze will ich mit Plexiglas kapseln damit es drin schön warm wird und schlanke, hohe Teile nicht aufgrund von Thermospannungen reißen.
Interessant wird das Ganze dann noch, wenn man dazu einen 3D Scanner hat, wie z.B. einen David Laserscanner oder einen Kinect Sensor mit z.B. ReconstructMe Software. Das hab ich mir mal zugelegt (der Sensor ist nicht teuer und die Software konstenlos), ich wollte schon seit längerer Zeit mal mein Motorrad einscannen und dann ausdrucken, weil es davon kein Modell zu kaufen gibt...
Gruß, Alex