#1 Erstflug: Hype Focke Wulf 190
Verfasst: 28.04.2012 22:42:36
Hallo liebe Fliegerkollegen,
nachdem mir mein Motorsegler zu "lahm" geworden ist (aber herlich entspannend ihm beim gleiten zuzusehen) und ich meinen Funjet einfach nicht in den Himmel bekomme (bin zu blöd, Werfer ist zu blöd und das Ding ist mir einfach vieeel zu schnell) habe ich mir heute bei Derkum in Köln ein Focke Wulf 190 von Hype für 126,90 EUR gekauft. Die kann ihr Fahrwerk per Servo ein- und ausfahren, hat steuerbare Landeklappen als Spreizklappen und ein ansteuerbares Spornrad hinten.
Das Teil ist komplett mit Servos, Regler und Motor. Also fehlt nur noch ein Empfänger und ein Akku.
Die Montage ist einfach und schnell fertiggestellt: Höhenleitwerk einschieben, mit einer M3 Schraube fixieren und das Höhenleitwerk an die Ansteuerstange vom Servo einhängen. Die ist zusätzlich mit einem Clip gegen "von selbst aushängen" gesichert.
Den Emfänger anschliessen (ich habe den billigsten 6 Kanal Orange Empfänger von HK für $3,99 genommen, weil sein Zwillingsbruder im Motorsegler (Clouds Fly von HK) hervorragend seinen Dienst bis an die Sichtgrenze verrichtet). Die Funke programmiert mit seperatem Kanal für Fahrwerk und Klappen. Standardmäßig hat Hype hier ein Y-Kabel für Fahrwerk und Klappen vorgesehen. Somit setzt man die Klappen automatisch beim ausfahren des FWs. Ich habe mir das aber getrennt und kann die Klappen setzen, ohne das FW auszufahren.
Über das FW hat man in den Foren nichts gutes gelesen, weil es sich schnell verabschiedet. Dazu später aber mehr.
Die Tragfläche ist in Gänze ein Teil, wird untergeklemmt und mit einer Schraube gesichert nachdem die Servos angeklemmt sind. Den Regler habe ich mit Klettband noch innen am Rumpf gesichert. Meine Turnigys 2200 mAh aus den 450er T-Rex passt fast rein. Ich habe den aber nicht (wie vorgesehen) stehend eingelegt, sondern ihn im 45 Grad Winkel nach hinten fixiert. Hierzu habe ich innen etwas vom Schaumstoff wegschneiden müssen. Klappte aber ganz gut und auch der Schwerpunkt stimmt mehr oder weniger. Die Ruder und Klappen waren ab Werk schon alle richtig ausgerichtet und hatten die in der Anleitung vorgegebenen Wege alle korrekt. Ich mußte hier also nichts nachjustieren. Prop mit Spinner dran und die erste Testdrehungen mit Motor. Der Spinner ist aber unwuchtig und vibriert stark. Also Spinner ab und entschieden, ohne zu fliegen. Jetzt vibriert nix mehr.
Lediglich das billig wirkende Fahrwerk mußte justiert werden, weil es nicht bündig eingefahren ist. Das ist aber auch schief eingeklebt, so dass ich die Abdeckung abgeschraubt habe und mit dem Fön warm in die richtige Lage gebogen habe. Somit war die Kiste eigentlich flugfertig.
Zwischenfazit: Für schlappe 126 EUR bekommt man ein weitesgehends komplett montierten Warbird. Die Lackierung ist schön, wenn auch nicht haltbar. Die Decals sind alle verklebt. Einige Klebenähte waren nicht vernünftig verklebt, kann man aber mit Sekundenkleber selbst schnell nachkleben. Der Aktivator löst allerdings die Farbe der Lackierung ab
. Man bekommt eben, was man bezahlt.
Auf unserer "Ersatzflugwiese" angekommen, schnell die Funke an, den Akku rein und alle Servowege gescheckt. Ich bin noch nie vom Boden aus gestartet
. Der Weg ist aus Betonplatten, die in den Fugen (alle 10 Meter) mit Bitumen vergossen sind. Auch gibt es zwischen den Platten leichten Moos/Gras Bewuchs. Nagut, direkt hinter einer Fuge aufgestellt und erstmal ein Runde mit wenig Gas am Boden gerollt.
Danach (was kostet die Welt?) wieder an den Ausgangspunkt zurück und allen Mut zusammen genommen. Mit gesetzten Klappen und Vollgas zieht sie los. Leider aber auch nach links und das ist in Richtung Acker mit jungem Weizen. Kurz vor dem Weizen hat sie genug Fahrt ( 8-10 Meter Anlauf) und kommt vom Boden weg und steigt in die Höhe. Fahrwerk eingefahren, Klappen rein, erstmal tief Luft holen und schauen, wie sie reagiert. Sie reagiert aber völlig problemlos und gutmütig. Die Kurven fliegen sich recht einfach. Ich brauchte kaum was nachzutrimmen. Mit Vollgas zieht sie ganz leicht nach oben. Steigflug bis ca. 50 bis 60 Grad sind mit dem Motor auch möglich. Bei mehr verliert sie an Fahrt und kann dann irgendwann nicht mehr weiter.
Ich habe also die ersten Runden gedreht und mit den Klappen und dem Fahrwerk gespielt. Man kann sie mit gesetzten Klappen recht langsam fliegen, so dass man fast Angst hat, sie fällt vom Himmel. Da ich den Berichten aus dem I-Net über das Fahrwerk erstmal glauben schenken wollte, habe ich sie mit eingezogenem Fahrwerk nach 13 Minuten Flug (Akkuwarner ging bei 3,50 Volt an) im hohen Gras abgesetzt. Der 3-Blatt Prop hat es überlebt, aber die Farbe an der Unterseite hat etwas gelitten.
Beim 2. Akku habe ich nach 11 Minuten (das ist übrigends die gesunde Flugzeit für einen 2200er Akku) die Focke auf dem Fahrwerk auf dem Betonboden langsam abgesetzt. Sie hüpfte etwas (bin eben kein Flächenprofi), kam aber zum stehen und auch die "Schwellen" zwischen den Platten machten ihr nichts aus. Mit dem 3. und 4. Akku habe ich dann Landeanflüge mit Durchstarten probiert und in großer Höhe Schrauben, Loppings und Rückenflug. Bei der dritten Landung ist sie ins Seitengras gekommen und das rechte Fahrwerk ist eingeklappt und sie hat sich auf die Nase gestellt. Ich dachte schon, dass es das gewesen ist. War aber nix kaputt und es ging weiter. Beim 4. Akku ist ihr fast vor dem Stehen bleiben wieder das Fahrwerk eingeklappt. Grund war, dass das Servo beim Ausfahren nicht bis Anschlag ging. Ich habe das nachjustiert und die Servowege an der Funke nochmals eingestellt. Sollte dann besser gehen.
Beim 5. Akku wird man ja dann mutig (oder besser übermütig). Bei einer enggeflogenen Kurve mit voll gesetzen Klappen und vollem Höhenruder ist sie mangels Tempo über den tiefen Flügel abgekippt und aus 5 Metern in den Acker eingeschlagen. War ganz klar mein Fehler, weil zu langsam, zu tief und falsche Kurvenknüppelei. MIST
Schaden: Prop Bruch, Prophalter krumm und Schrott, vorderer Rumpf gestaucht und gerissen, Motorträger aus Metal wohl krumm, Motorspannt aus Holz (3-fach Sandwich) gebrochen, Fahrwerkhalterung abgebrochen = Neuteile incl. Versand 38 EUR. Nur den Motorspannt bekommt man nicht einzeln bzw. neu.
Kann man aber alles wieder hinbekommen. Den Rumpf habe ich in 75 Grad heissem Wasser im Kochtopf wieder in Form gebracht (Lack ist an der Stauchungsstelle natürlich ab). Der Spannt wird mit Epoxi wieder eingeklebt und verklebt. Der Rumpf wird mit Sekundenkleber wieder geklebt und der Rest ist auch schnell wieder zusammengeschraubt. Schwierig wird das Fahrwerk, weil das zwischen der Tragflächen Ober-und Unterseite eingeklebt ist. Ich hab aber schon Fotos und Text zur Reperatur in anderen Foren hierzu gesehen. Müßte also auch gehen. Zug und Sturz wird sicherlich mit dem geflicken Spannt auch noch ein Thema werden
Wenn die Teile da sind, fliegt Sie schnell wieder. Hoffe ich zumindest
Gesamtfazit: Das Flugbild ist genial, im Flug das Fahrwerk rein und raus ist toll und macht Laune. Die Flugeigenschaften für einen Nicht-Flächen-Profi sind angenehm unaufgeregt. Der Motor könnte etwas mehr Power haben, um senkrecht zu steigen und vielleicht etwas schneller in der Luft zu sein. Reicht aber auch so. Das Fahrwerk könnte in der Tat etwas stabiler sein, wenn man aber aufpasst und weich landet, hält das. Ansonsten Bauchlandung in hohem Gras geht ohne Fahrwerk auch.
Die Verarbeitung und die Qualität des Restes ist eben genau das, was man für knapp unter 130 EUR eben verlangen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden und die Kiste macht in der Luft echt Spaß und ist schön anzusehen. Für die Entspannung zwischen 2 Heli Turns genau das Richtige

Viele Grüße
Udo
nachdem mir mein Motorsegler zu "lahm" geworden ist (aber herlich entspannend ihm beim gleiten zuzusehen) und ich meinen Funjet einfach nicht in den Himmel bekomme (bin zu blöd, Werfer ist zu blöd und das Ding ist mir einfach vieeel zu schnell) habe ich mir heute bei Derkum in Köln ein Focke Wulf 190 von Hype für 126,90 EUR gekauft. Die kann ihr Fahrwerk per Servo ein- und ausfahren, hat steuerbare Landeklappen als Spreizklappen und ein ansteuerbares Spornrad hinten.
Das Teil ist komplett mit Servos, Regler und Motor. Also fehlt nur noch ein Empfänger und ein Akku.
Die Montage ist einfach und schnell fertiggestellt: Höhenleitwerk einschieben, mit einer M3 Schraube fixieren und das Höhenleitwerk an die Ansteuerstange vom Servo einhängen. Die ist zusätzlich mit einem Clip gegen "von selbst aushängen" gesichert.
Den Emfänger anschliessen (ich habe den billigsten 6 Kanal Orange Empfänger von HK für $3,99 genommen, weil sein Zwillingsbruder im Motorsegler (Clouds Fly von HK) hervorragend seinen Dienst bis an die Sichtgrenze verrichtet). Die Funke programmiert mit seperatem Kanal für Fahrwerk und Klappen. Standardmäßig hat Hype hier ein Y-Kabel für Fahrwerk und Klappen vorgesehen. Somit setzt man die Klappen automatisch beim ausfahren des FWs. Ich habe mir das aber getrennt und kann die Klappen setzen, ohne das FW auszufahren.
Über das FW hat man in den Foren nichts gutes gelesen, weil es sich schnell verabschiedet. Dazu später aber mehr.
Die Tragfläche ist in Gänze ein Teil, wird untergeklemmt und mit einer Schraube gesichert nachdem die Servos angeklemmt sind. Den Regler habe ich mit Klettband noch innen am Rumpf gesichert. Meine Turnigys 2200 mAh aus den 450er T-Rex passt fast rein. Ich habe den aber nicht (wie vorgesehen) stehend eingelegt, sondern ihn im 45 Grad Winkel nach hinten fixiert. Hierzu habe ich innen etwas vom Schaumstoff wegschneiden müssen. Klappte aber ganz gut und auch der Schwerpunkt stimmt mehr oder weniger. Die Ruder und Klappen waren ab Werk schon alle richtig ausgerichtet und hatten die in der Anleitung vorgegebenen Wege alle korrekt. Ich mußte hier also nichts nachjustieren. Prop mit Spinner dran und die erste Testdrehungen mit Motor. Der Spinner ist aber unwuchtig und vibriert stark. Also Spinner ab und entschieden, ohne zu fliegen. Jetzt vibriert nix mehr.
Lediglich das billig wirkende Fahrwerk mußte justiert werden, weil es nicht bündig eingefahren ist. Das ist aber auch schief eingeklebt, so dass ich die Abdeckung abgeschraubt habe und mit dem Fön warm in die richtige Lage gebogen habe. Somit war die Kiste eigentlich flugfertig.
Zwischenfazit: Für schlappe 126 EUR bekommt man ein weitesgehends komplett montierten Warbird. Die Lackierung ist schön, wenn auch nicht haltbar. Die Decals sind alle verklebt. Einige Klebenähte waren nicht vernünftig verklebt, kann man aber mit Sekundenkleber selbst schnell nachkleben. Der Aktivator löst allerdings die Farbe der Lackierung ab






Auf unserer "Ersatzflugwiese" angekommen, schnell die Funke an, den Akku rein und alle Servowege gescheckt. Ich bin noch nie vom Boden aus gestartet

Danach (was kostet die Welt?) wieder an den Ausgangspunkt zurück und allen Mut zusammen genommen. Mit gesetzten Klappen und Vollgas zieht sie los. Leider aber auch nach links und das ist in Richtung Acker mit jungem Weizen. Kurz vor dem Weizen hat sie genug Fahrt ( 8-10 Meter Anlauf) und kommt vom Boden weg und steigt in die Höhe. Fahrwerk eingefahren, Klappen rein, erstmal tief Luft holen und schauen, wie sie reagiert. Sie reagiert aber völlig problemlos und gutmütig. Die Kurven fliegen sich recht einfach. Ich brauchte kaum was nachzutrimmen. Mit Vollgas zieht sie ganz leicht nach oben. Steigflug bis ca. 50 bis 60 Grad sind mit dem Motor auch möglich. Bei mehr verliert sie an Fahrt und kann dann irgendwann nicht mehr weiter.
Ich habe also die ersten Runden gedreht und mit den Klappen und dem Fahrwerk gespielt. Man kann sie mit gesetzten Klappen recht langsam fliegen, so dass man fast Angst hat, sie fällt vom Himmel. Da ich den Berichten aus dem I-Net über das Fahrwerk erstmal glauben schenken wollte, habe ich sie mit eingezogenem Fahrwerk nach 13 Minuten Flug (Akkuwarner ging bei 3,50 Volt an) im hohen Gras abgesetzt. Der 3-Blatt Prop hat es überlebt, aber die Farbe an der Unterseite hat etwas gelitten.
Beim 2. Akku habe ich nach 11 Minuten (das ist übrigends die gesunde Flugzeit für einen 2200er Akku) die Focke auf dem Fahrwerk auf dem Betonboden langsam abgesetzt. Sie hüpfte etwas (bin eben kein Flächenprofi), kam aber zum stehen und auch die "Schwellen" zwischen den Platten machten ihr nichts aus. Mit dem 3. und 4. Akku habe ich dann Landeanflüge mit Durchstarten probiert und in großer Höhe Schrauben, Loppings und Rückenflug. Bei der dritten Landung ist sie ins Seitengras gekommen und das rechte Fahrwerk ist eingeklappt und sie hat sich auf die Nase gestellt. Ich dachte schon, dass es das gewesen ist. War aber nix kaputt und es ging weiter. Beim 4. Akku ist ihr fast vor dem Stehen bleiben wieder das Fahrwerk eingeklappt. Grund war, dass das Servo beim Ausfahren nicht bis Anschlag ging. Ich habe das nachjustiert und die Servowege an der Funke nochmals eingestellt. Sollte dann besser gehen.
Beim 5. Akku wird man ja dann mutig (oder besser übermütig). Bei einer enggeflogenen Kurve mit voll gesetzen Klappen und vollem Höhenruder ist sie mangels Tempo über den tiefen Flügel abgekippt und aus 5 Metern in den Acker eingeschlagen. War ganz klar mein Fehler, weil zu langsam, zu tief und falsche Kurvenknüppelei. MIST






Schaden: Prop Bruch, Prophalter krumm und Schrott, vorderer Rumpf gestaucht und gerissen, Motorträger aus Metal wohl krumm, Motorspannt aus Holz (3-fach Sandwich) gebrochen, Fahrwerkhalterung abgebrochen = Neuteile incl. Versand 38 EUR. Nur den Motorspannt bekommt man nicht einzeln bzw. neu.
Kann man aber alles wieder hinbekommen. Den Rumpf habe ich in 75 Grad heissem Wasser im Kochtopf wieder in Form gebracht (Lack ist an der Stauchungsstelle natürlich ab). Der Spannt wird mit Epoxi wieder eingeklebt und verklebt. Der Rumpf wird mit Sekundenkleber wieder geklebt und der Rest ist auch schnell wieder zusammengeschraubt. Schwierig wird das Fahrwerk, weil das zwischen der Tragflächen Ober-und Unterseite eingeklebt ist. Ich hab aber schon Fotos und Text zur Reperatur in anderen Foren hierzu gesehen. Müßte also auch gehen. Zug und Sturz wird sicherlich mit dem geflicken Spannt auch noch ein Thema werden

Wenn die Teile da sind, fliegt Sie schnell wieder. Hoffe ich zumindest

Gesamtfazit: Das Flugbild ist genial, im Flug das Fahrwerk rein und raus ist toll und macht Laune. Die Flugeigenschaften für einen Nicht-Flächen-Profi sind angenehm unaufgeregt. Der Motor könnte etwas mehr Power haben, um senkrecht zu steigen und vielleicht etwas schneller in der Luft zu sein. Reicht aber auch so. Das Fahrwerk könnte in der Tat etwas stabiler sein, wenn man aber aufpasst und weich landet, hält das. Ansonsten Bauchlandung in hohem Gras geht ohne Fahrwerk auch.
Die Verarbeitung und die Qualität des Restes ist eben genau das, was man für knapp unter 130 EUR eben verlangen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden und die Kiste macht in der Luft echt Spaß und ist schön anzusehen. Für die Entspannung zwischen 2 Heli Turns genau das Richtige


Viele Grüße
Udo