#1 Revell Nano Quad mit Fremdsender
Verfasst: 28.03.2014 08:41:19
Moin, Freunde des winzigen Wahnsinns.
In diesem Thread haben wir über den Revell Nano Quad gesprochen, speziell über den Kampf mit dem Miniatursenderchen, seiner Umrüstung auf Mode 1 usw.
Da ich aber nunmal Pultsenderflieger bin und mit dem Fummelsender mangels Daumenpräzision einen hohen Platzbedarf zum Fliegen habe (was so gar nicht zu dem Zwerg passt) hab ich mir den Sender an die "normale" Pultanlage gefriemelt. D.h. ist habe eine Lösung, mit der ein normales PPM-Summensignal in den Fummelsender eingespeist wird. Dieses PPM-Signal kann von einem separaten Summensignalempfänger (Jeti Rsat o.Ä.) ODER (wie bei mir) von der Lehrer/Schüler-Buchse kommen. Eine Verbastelung des Pultsenders ist nicht erforderlich, er braucht nur die L/S-Buchse. Der Fummelsender ist jedoch danach nicht mehr so ganz Originooool.
Hier ein paar Infos zum Projekt NanoGlump, und eine kleine Photodoku.
Als Basis dient ein ausgemusterter PPM2DSM-Dongle, den ich mal zum Fliegen meiner DSM2-Modelle verwendet hatte, bis die interne Lösung eingebaut wurde.
Der Dongle arbeitet auf Atmega8-Basis und ist hardwaremäßig recht einfach gestrickt.
Ich habe dann eine neue Firmware geschrieben (wobei der anspruchsvollere Part, die PPM-Auswertung, Fremdcode ist, den ich vom ursprünglichem ppm2dsm-Dongle übernommen habe), welche mir per superprimitiver 8-Bit-Software-PWM vier analoge Ausgangssignale (0,1-3,2V) mit eeetwa 200 Hz Updaterate abhängig von den Knüppelstellungen des Pultsenders generiert. Diese Spannungen speise ich in die Poti-Mittenpin-Signalleitungen des Fummelsenders ein, d.h. der Dongle gaukelt dem Sender vor, er sei vier Potis. Dazu müssen diese Pins der tatsächlichen Knüppelpotis des Fummelsenders abgeklemmt und blindgelegt werden, was den Fummelsender zunächst mal für den unabhängigen Betrieb ohne "Muttersender" untauglich macht. Damit das nicht der Fall ist, habe ich eine Steckbrücke gebastelt, welche von außen anstatt des Verbindungssteckers zum Pultsender gesteckt wird. Damit werden die Potis wieder an ihren korrekten Pin gelegt und der Fummelsender kann ganz normal standalone benutzt werden.
Weiterer Vorteil ist, dass die Poti-Pins mit rausgelegt wurden. Man könnte dort z.B. ein Mjoy-USB-Modul anstöpseln (auch auf Atmega8-Basis) und den Fummelsender sogar als Urlaubs-Gamepad zum Simulatorfliegen verwenden. Cool, gell.
Der Fummelsender hat nen Stepup-Spannungsregler drin und arbeitet intern auf 3,3V-Niveau. Mein Dongle hat ebenfalls nen 3,3V-Regler. Es liegt also nahe, gleich auch Saftversorgungspins vom Dongle zum Fummelsender mit zu übergeben, damit dieser keine Batterien braucht, solange er am Pultsender hängt. Ich habe die Einspeisung NACH dem Einschalter des Fummelsenders gemacht, so dass dieser automatisch hochgepowert wird wenn er am Dongle hängt.
Das Ganze funktioniert wirklich brauchbar, sieht aber ziemlich gewagt aus.
Hexfile und Schaltplan stelle ich auf Wunsch zur Verfügung, jedoch sollte ich darauf hinweisen dass der chirurgische Eingriff im Fummelsender ne ziemliche Frickelei darstellt. Ich hab insgesamt ca. 4 Stunden Arbeit reingesteckt: 1 Stunde Firmware umschreiben, 1 Stunde Dongle umlöten, 2 Stunden Verbindungen herstellen. Für Nachbauer entfällt natürlich die Firmwareschreiberei, dafür muss aber der Dongle gebastelt werden - insgesamt würde ich deshalb bei 4 Stunden Schätzwert bleiben - 2h Dongle, 2h Frickelei.
Den Nachbau würde ich deshalb "nur für Geübte" empfehlen. Von Anfragen bezüglich "Auftragsumrüstungen" bitte ich abzusehen, das gibt mein Nervenkostüm nicht her.
Ich freu mich jedenfalls, den Quad jetzt mit vernünftiger Senderergonomie fliegen zu können.
Ein paar Fehlerquellen in der Bedienung gibts natürlich auch, die seien auch erwähnt:
- Der Fummelsender initialisiert nicht, wenn die Signale vom Pultsender nicht sauber mittig und Gas Hinten sind (Sollspannung: 1.61-1.69V, Gaskanal 0-0.1V)
- Die Trimmfunktion des Fummelsenders bleibt erhalten. Man muss sich also drauf einigen, WO man trimmt. Dafür bietet der "Muttersender endlich auch ne Trimmung für Gier, was der Originalsender ja nicht hat.
- Man kann den Dongle oder den Brückenstecker falschrum anstecken. Letzteres führt (bei meinem Pinout) ggf. zu nem Kurzen der Batterien im Fummelsender (sofern welche drin sind und der Schalter auf AN steht
- Wenn man Batterien drin hat und der Schalter des Fummelsenders auf AN steht, dann speist man ggf. 3.3V in die Batterien. Könnte man durch eine Einspeisung HINTER dem Stepup-Regler vermeiden, aber den Einspeisepunkt müsste ich erst finden. Am besten einfach Batterien RAUS.
- Wenn man mit Originalsender fliegt und den Brückenstecker vergisst, dann kann der Quad ggf. amok fliegen, da kein sinnvolles Signal anliegt.
Gruß
Andi
In diesem Thread haben wir über den Revell Nano Quad gesprochen, speziell über den Kampf mit dem Miniatursenderchen, seiner Umrüstung auf Mode 1 usw.
Da ich aber nunmal Pultsenderflieger bin und mit dem Fummelsender mangels Daumenpräzision einen hohen Platzbedarf zum Fliegen habe (was so gar nicht zu dem Zwerg passt) hab ich mir den Sender an die "normale" Pultanlage gefriemelt. D.h. ist habe eine Lösung, mit der ein normales PPM-Summensignal in den Fummelsender eingespeist wird. Dieses PPM-Signal kann von einem separaten Summensignalempfänger (Jeti Rsat o.Ä.) ODER (wie bei mir) von der Lehrer/Schüler-Buchse kommen. Eine Verbastelung des Pultsenders ist nicht erforderlich, er braucht nur die L/S-Buchse. Der Fummelsender ist jedoch danach nicht mehr so ganz Originooool.
Hier ein paar Infos zum Projekt NanoGlump, und eine kleine Photodoku.
Als Basis dient ein ausgemusterter PPM2DSM-Dongle, den ich mal zum Fliegen meiner DSM2-Modelle verwendet hatte, bis die interne Lösung eingebaut wurde.
Der Dongle arbeitet auf Atmega8-Basis und ist hardwaremäßig recht einfach gestrickt.
Ich habe dann eine neue Firmware geschrieben (wobei der anspruchsvollere Part, die PPM-Auswertung, Fremdcode ist, den ich vom ursprünglichem ppm2dsm-Dongle übernommen habe), welche mir per superprimitiver 8-Bit-Software-PWM vier analoge Ausgangssignale (0,1-3,2V) mit eeetwa 200 Hz Updaterate abhängig von den Knüppelstellungen des Pultsenders generiert. Diese Spannungen speise ich in die Poti-Mittenpin-Signalleitungen des Fummelsenders ein, d.h. der Dongle gaukelt dem Sender vor, er sei vier Potis. Dazu müssen diese Pins der tatsächlichen Knüppelpotis des Fummelsenders abgeklemmt und blindgelegt werden, was den Fummelsender zunächst mal für den unabhängigen Betrieb ohne "Muttersender" untauglich macht. Damit das nicht der Fall ist, habe ich eine Steckbrücke gebastelt, welche von außen anstatt des Verbindungssteckers zum Pultsender gesteckt wird. Damit werden die Potis wieder an ihren korrekten Pin gelegt und der Fummelsender kann ganz normal standalone benutzt werden.
Weiterer Vorteil ist, dass die Poti-Pins mit rausgelegt wurden. Man könnte dort z.B. ein Mjoy-USB-Modul anstöpseln (auch auf Atmega8-Basis) und den Fummelsender sogar als Urlaubs-Gamepad zum Simulatorfliegen verwenden. Cool, gell.
Der Fummelsender hat nen Stepup-Spannungsregler drin und arbeitet intern auf 3,3V-Niveau. Mein Dongle hat ebenfalls nen 3,3V-Regler. Es liegt also nahe, gleich auch Saftversorgungspins vom Dongle zum Fummelsender mit zu übergeben, damit dieser keine Batterien braucht, solange er am Pultsender hängt. Ich habe die Einspeisung NACH dem Einschalter des Fummelsenders gemacht, so dass dieser automatisch hochgepowert wird wenn er am Dongle hängt.
Das Ganze funktioniert wirklich brauchbar, sieht aber ziemlich gewagt aus.
Hexfile und Schaltplan stelle ich auf Wunsch zur Verfügung, jedoch sollte ich darauf hinweisen dass der chirurgische Eingriff im Fummelsender ne ziemliche Frickelei darstellt. Ich hab insgesamt ca. 4 Stunden Arbeit reingesteckt: 1 Stunde Firmware umschreiben, 1 Stunde Dongle umlöten, 2 Stunden Verbindungen herstellen. Für Nachbauer entfällt natürlich die Firmwareschreiberei, dafür muss aber der Dongle gebastelt werden - insgesamt würde ich deshalb bei 4 Stunden Schätzwert bleiben - 2h Dongle, 2h Frickelei.
Den Nachbau würde ich deshalb "nur für Geübte" empfehlen. Von Anfragen bezüglich "Auftragsumrüstungen" bitte ich abzusehen, das gibt mein Nervenkostüm nicht her.
Ich freu mich jedenfalls, den Quad jetzt mit vernünftiger Senderergonomie fliegen zu können.
Ein paar Fehlerquellen in der Bedienung gibts natürlich auch, die seien auch erwähnt:
- Der Fummelsender initialisiert nicht, wenn die Signale vom Pultsender nicht sauber mittig und Gas Hinten sind (Sollspannung: 1.61-1.69V, Gaskanal 0-0.1V)
- Die Trimmfunktion des Fummelsenders bleibt erhalten. Man muss sich also drauf einigen, WO man trimmt. Dafür bietet der "Muttersender endlich auch ne Trimmung für Gier, was der Originalsender ja nicht hat.
- Man kann den Dongle oder den Brückenstecker falschrum anstecken. Letzteres führt (bei meinem Pinout) ggf. zu nem Kurzen der Batterien im Fummelsender (sofern welche drin sind und der Schalter auf AN steht
- Wenn man Batterien drin hat und der Schalter des Fummelsenders auf AN steht, dann speist man ggf. 3.3V in die Batterien. Könnte man durch eine Einspeisung HINTER dem Stepup-Regler vermeiden, aber den Einspeisepunkt müsste ich erst finden. Am besten einfach Batterien RAUS.
- Wenn man mit Originalsender fliegt und den Brückenstecker vergisst, dann kann der Quad ggf. amok fliegen, da kein sinnvolles Signal anliegt.
Gruß
Andi