Spritwechsel - Einstellung ändern mit Governor oder ohne?

[PeterLustich]

Da ich in nächster Zeit vorhabe meinen Sprit zu wechseln, also von Cool Power 30% auf Rapicon 30% LS, würde ich gerne wissen ob ich die Einstellungen am Motor ruhig mit Drehzahlregler vornehmen kann oder ob ich die neue Einstellung vom Motor besser nur mit Gaskurve erfliegen soll? Ich wüsste jetzt nicht was gegen das Einstellen mit Drehzahlregler sprechen sollte, aber ich dachte mir ich frag vorher mal besser.

Also, was soll ich tun?

Danke im voraus!

[face]

Ich würd auch sagen mit Gov, du hast eh schon genug einzustellen und so hast du immer gleiche Voraussetzungen und kannst gut vergleichen und einstellen. Wenn man noch keine Gaskurve fertig hat... sicher bin ich mir da aber auch nicht.

[echo.zulu]

Auf jeden Fall ohne den Regler. Mit Regler merkst Du erst zu spät, wenn der Motor sauer wird, weil die Einstellung zu mager ist. Erst wenn der Motor zuverlässig in allen Lagen läuft, darfst Du den Regler zuschalten.

Ich mach mal nen Beispiel:
Der Motor ist zu mager und die Drehzahl lässt nach. Folglich macht der Regler den Vergaser noch weiter auf, was das Gemisch noch magerer werden lässt. Im einfachsten Fall geht der Motor schlicht aus und Du musst autorotieren. Es kann aber auch passieren, dass er so mager ist, dass das untere Pleuellager frisst. Als nächstes reißt dann das Pleuel ab und meist ist dann auch die Laufgarnitur zum Teufel. Im Prinzip darfst Du dann nen neuen Motor kaufen. Ohne Regler merkst Du schon beim Verschlucken, dass die Einstellung zu mager ist. Dann kann man den Heli problemlos landen und den Motor nachstellen.

Übrigens, das hab ich mir nicht aus den Fingern gesaugt, sondern es ist mir passiert. Ich hatte damals nicht bemerkt, das der OS.61SX im Vario im Zwischengas zu mager war und bin mit eingeschaltetem Regler rumgeflogen. Als die Drehzahl in einer Kurve nachgelassen hat, kam es mir komisch vor. Deshalb bin ich dann gleich einen Steilabstieg zum Platz geflogen. In Augenhöhe angekommen war es aber schon zu spät. Mit einem Knall blieb der Motor stehen. Glücklicherweise hat die kurze AR geklappt. Nach dem ich den Motor zerlegt hatte, stellte ich fest, dass sich die untere Bronzebuchse im Pleuel verdreht hatte. Deshalb waren die Schmierbohrungen verschlossen und die Buchse begann auf dem Kurbelzapfen zu fressen. Der Kurbelzapfen war blau/violett angelaufen. Danach ist dann das Pleuel gebrochen. Der abgerissene Pleuelrest ist dann gegen das Kolbenhemd geschlagen und hat ein Stück herausgebrochen. Schadensbilanz: Pleuel und Kolben defekt, glücklicherweise kein Fresser in der Laufbuchse. Ein teurer Schaden, der ohne Regler vemeidbar gewesen wäre.

[face]

Mmh achso... Aber mal dazu eine Frage: wenn man jetzt einen neuen Sprit benutzt und den Motor neu einstellt geht man ja normalerweise von der fetten Seite ran. So wäre hier eigentlich ja erstmal kein Risiko zu befürchten, vor allem wenn man vorher schon genauso viel Nitro geflogen ist. Je nach Temperatur muss man den Motor aber ja auch schon mal öfters während der Saison nachstellen, z.b. wenns im Herbst wieder kälter wird. Also ich zumindestens hab auch im Sommer alle paar Flüge was verändert; sollte man da dann auch immer eine Gaskurve programmieren? Ich mein dann könnte man ja nie mit Regler fliegen...

[echo.zulu]

Wieso sollte man mit einer programmierten Gaskurve denn nicht mit Regler fliegen können? Verwechsele das mal nicht mit einem E-Heli. Beim Verbrenner-Heli gibt es für den Regler einen separaten Kanal, mit dem ich die Drehzahl vorgebe, bzw. den Regler auch ausschalten kann. Ich würde grundsätzlich immer eine Gaskurve programmieren, weil die dann bei Ausfall des Reglers nicht den Motor auf Dauervollgas ziehen würde. Bei dem von mir in allen Verbrenner-Helis eingesetzten Regler (Schulze MCR-Servo) ist es sogar so, dass der Regler den Gaskanal mit auswertet. Man bekommt so eine Gasvorsteuerung. Die Regelung wird bei Laständerungen spontaner.

Natürlich nähert man sich sinnvoller weise von der fetten Seite der richtigen Einstellung an. Leider ist es den normalen Vergasern so, dass sich die Leerlauf- und Vollgas-Nadel, sowie die teilweise vorhandene Mittengasnadel, gegenseitig beeinflussen. So kann es schnell mal vorkommen, dass der Motor im unteren Drehzahlbereich noch zu fett ist, aber bei Vollgas schon zu mager.

[face]

Ja das kenn ich schon, aber eine Gaskurve will ja jetzt auch erflogen werden... ich hab bei meinem G600 das Problem das ich zwar auch eine Gaskurve hinprogrammiert habe aber keine die wirklich auf Drehzahl abgestimmt ist, da die ja über 50% liegen muss. D.h. das ist zwar eine V-Kurve aber eben keine die man fliegen würde, weil dann die Drehzahl zu hoch wäre. D.h. da müsste ich dann eine neue machen... wär vielleicht viel Aufwand wenn man gleichzeitig noch den Motor einstellt. Ich frage auch nur nochmal nach weil ich jetzt einen neuen Motor einstellen muss und so prinzipiell vor der gleichen Frage stehe...

[PICC-SEL]

Wenn Du genug Erfahrung hast kannst ihn problemlos mit Gov einstellen. Aber wenn Du noch Probleme hast am Motorlauf (also Geräusch) und Gefühl am Stick zu erkennen ob er optimal läuft würd ich den Gov auch ausschalten.

[PeterLustich]

Also erstmal vielen Dank an alle für die hilfreichen Antworten! Da ich was Verbrenner angeht noch ein Newbie bin, werde ich dann wohl den Regler ausschalten, den Motor auf den neuen Sprit einstellen und erst dann den Regler wieder dazunehmen. Eine V-Gaskurve habe ich aber trotzdem immernoch im Hintergrund laufern falls der Regler mal aussteigen sollte. Wurde mir von vielen so geraten.

Ich flieg dann mal mein restliches CP leer, geht ja fix mit nem 90er und dann mach ich den Regler aus und gucke mal was der Motor zu Rapicon sagt. Da ich heute wieder viel draussen war, geht das mit dem leerlfiegen auch fix. Heute 4 Flüge und die Gallone ist shcon halb leer.

Ich werde dann wieder bei der Grundeinstellung anfangen und mich langsam ans Optimum dranfliegen. Denke/Hoffe das ich nach ca. zwei Tankfüllungen alles wieder haben sollte.