Nun, ich kenne den Piccolo nicht. Allerdings habe ich genug Mini-Günstig-Helis in Modellbaushops gesehen und ich schätze mal, daß die alle mehr oder minder in der gleichen Liga spielen. Abgesehen von den besseren Modellen T-Rex / Hornet usw...
Die Qualität des Honey Bee 2CP
-Mechanik: die wenige Mechanik die vorhanden ist, macht einen guten und soliden Eindruck! Das einstufige Getriebe für die Hauptantriebsachse ist optimiert worden. Die neu ausgelieferten Modelle haben alle ein breiteres/verstärktes Hauptzahnrad. Vorteil daran ist, daß nun Motorritzel und Hauptzahnrad beide mit der vollen Breite in einander greifen. Die Taumelscheibe ist aus Kunststoff, arbeitet aber sehr präzise in dem kleinen Billigflieger! Alle Anlenkgestänge lassen sich gut abziehen, justieren und sauber wieder aufklipsen. Eine Kugelkopfzange ist nicht unbedingt nötig, aber sehr zu empfehlen, da ja alle Teile aus Kunststoff sind und mit diesem Spezialwerkzeug materialschonender gearbeitet werden kann. Der Hauptrotorkopf sieht etwas komplexer aus als die des Spirits z.B. Dieser besitzt aus technischen Gründen eine Umlenkung der Pitchgestänge, das wars aber schon an Komplexität am Honey Bee 2CP. Der Heckmotor treibt ebenfalls über ein einstufiges Getriebe den Heckrotor an. Die Bauweise verhindert größere Getriebeschäden bei Abstürzen, es kann sich bei stärkeren Stößen vom Motorritzel weg bewegen. Mit der Hand kann man es dann in Sekundenschnelle wieder auf die richtige Position bringen. Eine sehr gute Sache.
-Elektrik: Empfänger, Regler und Gyro sind in einem kleinen Gehäuse zusammengefasst. Diese Elemente arbeiten alle gut zusammen und die Gyrofunktion läßt sich über zwei Poti mit ein paar Probeflügen gut einstellen. Das einzige was etwas Experimentierfreudigkeit verlangt ist die Verlegung der Antenne. Hier scheint mir die Elektrik im Honey Bee 2CP ein paar Störungen zu erzeugen, die nicht jede Art der Antennenverlegung zuläßt - ist aber kein Flughindernis. An der optimalen Verlegung arbeite ich gerade. Die Servos machen den Eindruck, genauso wie Haupt- und Heckmotor, als würden sie aus so einem 27Mhz-Kinderspielzeug kommen. Wer hier Anfangs nicht gleich den Heli in die Lüfte läßt, sondern die Motoren einlaufen läßt und für genügend Kühlung mit den extra Kühlrippen sorgt, wird überrascht sein - zumindest war ich es. Die Leistung der Motoren ist weit ausreichend und wer dem Hauptmotor etwas gutes tun will, der schneidet sich eine Cabrio-Kabinenhaube aus der beigeleiferten, damit die Kühlrippen Luft zum atmen bekommen. 5 bedenkenlose Minuten stehen dem Piloten somit zur Verfügung in denen beide Motoren des Honey Bee 2 CP auf angenehmer Betriebstemperatur bleiben (der Sanftanlauf bei kollektivpitch läßt sich mit einer Profi-Funke faken!). Nach 7 Minuten werden die Kühlrippen schon etwas heiss und man sollte sich überlegen einen Zwischenstopp einzulegen um das System nicht zu arg herauszufordern. Der mitgelieferte LiPo verliert hier auch alle Kraft, kann aber beim einfachen Schwebetraining eine Gesamtschwebezeit von 10,5 Minuten leisten. Allerdings NICHT bei FixPitch-Modus, hier macht der Akku schon nach wenigen Minuten schlapp.
Die Servos und damit die Steuerung des Honey Bee 2 CP ließ sich Anfangs mit der mitgelieferten Funke zwar gebrauchen, aber macht nicht wirklich was her. Mit einigen Versuchen konnte ich meine FX-18 so programmieren, daß der Empfänger sich mit dieser Initialisieren konnte! Und siehe da: aus dem kleinen Billig-Heli wurde ein Überraschungspaket! Die Servos sprechen präzise an, wenn sie auch präzise Informationen von einer Profi-Funke bekommen. Damit läßt sich der Honey Bee 2 CP genau steuern, schweben und fliegen! Komfortable EXPO Settings lassen den Heli so sportlich werden wie es der persönliche Geschmack wünscht! Der fehlende HeadingHold-Modus eines Gy401 ist anfangs evtl etwas ungewohnt, läßt sich aber mit wenig Übung verschmerzen. Und dazu gibts ja noch das REVO-Menü

FAZIT: Der Honey Bee 2 CP ist sicherlich nicht die erste Wahl eines geübten Piloten, der anspruchsvollen Rundflug mit leichten 3D-Elementen betreiben will- obgleich er vom Hersteller als 3D-tauglich vermarktet wird.
Dieser Heli macht Abstürze mit und fliegt dann brav weiter TROTZDESSEN wir hier einen Kollektivpitch-Heli vor uns haben! Als Zweit-Heli für den Fun-Indoor-Bereich ist er in Verbindung mit einer Profi-Funke ein guter Tipp (wenn nicht mal ein Geheimtipp) wenn man Preis, Leistung, Fun- und Werkstattfaktor zusammenrechnet.
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Ich persönlich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden und meine Erwartungen wurden (nach der Kombination mit der FX-18 ) von dem kleinen Billig-Heli weit übertroffen!
Zu mir unterwegs sind noch zwei neue Graupner 1500 mAh LiPos - wollen wir doch mal sehen wie sich die Performance von dem Heli mit den guten Akkus noch weiter steigern läßt!