Frage an die Physikfreunde

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Hausm@ster
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#1 Frage an die Physikfreunde

Beitrag von Hausm@ster »

Ich habe einen Augusta 109 Rumpf, bei dem ich den Heckrotor gerade einbaue.
Macht es einen Unterschied, ob ich den Heckrotor in der Mitte des "Seitenruders" einbaue, oder ziemlich am Heckende. Im zweiten Fall wäre er ca. zur hälfte nicht verdeckt vom "Seitenruder"
Für mein Verständnis der Physik ist es so, das der Rotor ja die Luft zur Seite drückt, dabei ist es unerheblich, ob dahinter in einem definierten Abstand eine Leitwerk kommt oder nicht.
Das einzige was passieren könnte, ist, das es zu Verwirbelungen kommt, aufgrund des rel. geringen Abstandes der Rotorebene zum Heck.

Hat da jemand schonmal Erfahrung mit gesammelt, oder es erlebt??
Ich glaube nämlich das es bei vielen Scale Modellen diese Problematik gibt.
Gruß
Spektrum DX 8
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echo.zulu
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#2 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von echo.zulu »

Es hat auf jeden Fall einen Einfluss. Denn die Luft die der Heckrotor verschiebt muss ja auch da hin kommen. Wenn vor dem Heckrotor in Anströmrichtung nun ein Hindernis ist, dann behindert das den Luftstrom und vermindert so die Effizienz des Heckrotors. Insgesamt dürfte der Effekt aber geringer sein, als wenn der Heckrotor auf der anderen Seite sitzen und direkt auf die Seitenflosse pusten würde.
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Groucho
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#3 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von Groucho »

echo.zulu hat geschrieben:Insgesamt dürfte der Effekt aber geringer sein, als wenn der Heckrotor auf der anderen Seite sitzen und direkt auf die Seitenflosse pusten würde.
Wieso, dann schiebt er die Seitenflosse eh weg. Zumindest, wenn er nicht fix auf der Welle sitzt und zumindest für einen kurzen Impuls. Muss man ihn halt im Gelände suchen, aber hauptsache er hat geblasen :twisted:

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w_weber
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#4 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von w_weber »

Die Seitenflosse wegschieben kann er nicht, da der Heckrotor fest mit der Seitenflosse verbunden ist, sich diese also nicht vom Heckrotor wegbewegen kann. Allerdings führt die angeblasene Heckflosse zu Verwirbelungen und senkt die Effizienz des Heckrotors. Liegt die Heckflosse auf der "Saugseite" des Heckrotors ist der Effekt geringer, da auf der Saugseite die Strömungsgeschwindigkeit der Luft niedriger ist.
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lupusprimus
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#5 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von lupusprimus »

Grundsätzlich sinkt der Schub des Heckrotors, wenn Du ihn auf der linken Seite hast und er nach rechts, also auch in Richtung Leitwerk bläst.
Den Effekt dabei kannst Du aber vergessen. Wir haben bei allen möglichen Modellen den Heckrotor auf links ungebaut, blasen dabei z.T. große Leitwerke an und mußten nirgends nacharbeiten. Der Gyro gleicht das voraussichtlich durch eine etwas höhere Drehleistung des Heckmotors aus. Meine Bemerkung gilt nicht nur für Helis mit separatem Heckmotor, sondern auch für welche mit Starrantrieb und pitchgesteuertem Heckrotor, allerdings alle kleiner als 400er.
Modellhubschrauber sollten auch wie Hubschrauber aussehen.
Gute Rümpfe für die Kleineren findet man bei
www.heli-scale-quality.com
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Groucho
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#6 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von Groucho »

w_weber hat geschrieben:Die Seitenflosse wegschieben kann er nicht, da der Heckrotor fest mit der Seitenflosse verbunden ist, sich diese also nicht vom Heckrotor wegbewegen kann.
*Seufz* Beim nächsten Spässle Mal mache ich 5 Smileys. Am Besten hinter jedes Wort :D :D :D :D

Oliver

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stringfellow4
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#7 Re: Frage an die Physikfreunde

Beitrag von stringfellow4 »

Es macht keinen Unterschied ob du den Heckrotor in der "Mitte" oder nach hinten verschiebst, wenn du die Einbauseite oder die Drehrichtung nicht änderst, weil
der Heckrotor saugt auf einer Seite die Luft an und bläst sie auf der anderen Seite raus, was den Schub ergibt. Er saugt dabei die Luft rundum an , also nicht nur wie in einem Schlauch, sondern mehr wie in einem Trichter. Die Anströmgeschwindigkeit der angesaugten Luft ist daher relativ gering.
Dagegen stösst der Heckrotor die Luft in einem "scharfen Strahl" aus. Die Ausströmgeschwindigkeit ist deshalb im Vergleich zur Anströmgeschwindigkeit relativ hoch. Würden mit dieser hohen Luftgeschwindigkeit Teile des Hubschraubers (Heckrohr, Leitwerk....) angeströmt werden, würde dies natürlich den Schub vermindern. Du änderst ja die "Saugseite",also die unkritischere Seite 8)
Ähnlich ist es mit der Drehrichtung des Heckrotors, dadurch, dass das vordere Blatt nach oben dreht, dreht es natürlich in abströmende Luft des Hauptrotors. Das ergibt eine höhere Blattspitzengeschwindigkeit und damit bessere Wirksamkeit des Heckrotors.
Grammatik gelernt, bei Joda ich hab :-)
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